2007 GG auf dem Prüfstand

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BerlinKitchen
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2007 GG auf dem Prüfstand

Beitrag von BerlinKitchen »

"Wir haben gestern in Berlin Riesling GGs und trockene Auslesen probiert. Insgesamt gefällt mir der Jahrgang auch bei den GGs sehr gut, es gab aber auch abweichende Meinungen. Leitz Berg Rottland Alte Reben Goldkapsel der erwartete Angeberwein, der eindrucksvoll zeigt, was alles in einen Riesling reinpasst, wenn man auf Eleganz verzichtet – nicht schlecht aber eben auch nicht sehr gut. Bassermann-Jordan Kirchenstück eine einzige Enttäuschung, Frauenberg und Kichspiel im vorderen Mittelfeld mit guter Performance, der Frauenberg der kontroverseste Wein mit Platzierungen von eins bis zehn. Das Feld von hinten aufgerollt haben Laible (Platz 1) und Molitor (Platz 2). Der Laible zeigt, was alles in einen Riesling hineinpasst, ohne dass man auf Eleganz verzichten muss (Gruß an Leitz)." Felix B. "Schnutentunker"

http://schnutentunker.wordpress.com/


Gestern Abend gab es beim "Schnutentunker" eine kleine GG 07-Probe. Die Weine wurden blind präsentiert. Zur Info, im Vorfeld hat der Gastgeber seine 07 Kellerbestände veröffentlicht und jeder konnte sich einen Wein aussuchen für die Probe. Wir wußten natürlich nicht, welche Weine die anderen Teilnehmer ausgesucht haben. Ich hab mich für Molitor "Herrenberg" entschieden. Hier die Ergebnisse:

RANKING

1 : Andreas Laible, Plauelrein
2 : Molitor Herrenberg AT**
3 : von Buhl, Pechstein
4 : Keller, Kirchspiel
5 : Battenfeld-Spanier, Frauenberg
6 : Leitz, Rottland Alte Reben Goldkapsel
7 : Dönnhoff, Dellchen
8 : Mosbacher,Pechstein
9 : Max Ferd. Richter, Mülheimer Sonnenlay AT
10 : Lützkendorf, Hohe Gräte
11 : Bassermann-Jordan, Kirchenstück
12 : Acham-Magin, Reiterpfad


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Line-up

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2007 Molitor "Herrenberg" Auslese trocken** (Platz 2) und mein Wein des Abends



2007 Lützkendorf "Hohe Gräte", Saale-Unstrut
Faszinierend parfumiertes Bukett. Am Gaumen eine Aromatik von Grapefruite, reifer Apfel, Zitronenmelisse, Frische und eine prägnante Säure. Allerdings ist die Säure nicht reif. Grüne Noten! Und relativ flach&dünn am Gaumen bzw. im Finish. Stahlig und "bissig" insgesamt. Nee, das taugt nichts.


2007 Leitz "Rottland" Alte Reben Goldkapsel, Rheingau
Ungemein filigran&feinzilisiert im Bukett und am Gaumen. Blüten&Kräuter, Harmonie und einem kleinen Zuckerschwänzchen. Präsentiert sich sehr stimmig. Feiner Wein.
91/100


2007 Acham-Magin "Reiterpfad", Pfalz
Gemüsige Nase. Spannungsarm dieser Wein. off-bottle?!


2007 von Buhl "Pechstein", Pfalz
Zu Beginn sehr verhalten pudriges Parfum. Aber dann geht die Post ab......straff&kompakt mit Grip und echt Schmackes dahinter. Herrlich zupackend mit Eleganz, prägnante Mineralität, schlank und echter Länge. Da kommt Freude auf. Ich hab ihn für "Kirchspiel" von Keller gehalten und war nach der Aufdeckung doch sehr überrascht. Quelle surprise, ein Pfälzer Bub. Das Weingut von Buhl hab ich auch seit längerer Zeit nicht mehr auf dem Radar.
92/100


2007 Bassermann-Jordan "Kirchenstück", Pfalz
Muffige Nase. Wirkt ausgezehrt und unharmonisch. Sehr anstrengend und auch problematisch nach hinten heraus. Jemand sprach von UTA. off-bottle?!


2007 Dönnhoff "Dellchen", Nahe
Recht eindimensional für ein GG. Straff, fokusiert und hat irgendwie alles, ABER es fehlt Komplexität.
89/100


2007 Battenfeld-Spanier "Frauenberg", Rheinhessen
Hat ungemein polarisiert dieser Wein von HO. Wir haben hier Zug&Druck mit floralen Noten. Herrlich, wie aus einem Guß. Zeigt auch eine formidable Präzision&Länge&Grip. Andere sprachen von "kitschiger Extraktsüsse".
92/100


2007 Max Ferd. Richter "Mülheimer Sonnenlay AT", Mosel
Mit dem Wein konnte ich gar nichts anfangen. Schmeckte nach nassem Küchenlappen.


2007 Mosbacher "Pechstein", Pfalz
Er hat zuviel von allem und wirkt recht breitschultrig. Too big und zu reif die Aromatik. Ganz nett, aber dann doch irgendwie langweilig.


2007 Keller "Kirchspiel", Rheinhessen
Schießpulver-Bukett. Am Gaumen eine rauchige Mineralik und mit viel Spiel&Frische. Was für ein Trinkfluß und soo hedonistisch&sexy. Ein Saufwein auf höchstem Niveau.
92/100


2007 Andreas Laible "Plauelrein", Baden
Zeigt Rasse&Grip. So muß ein GG sein!
93-94/100


2007 Molitor "Herrenberg" Auslese trocken**
Gänsehaut-Wein. Wie schon bei der großen GG 2005-Probe vor 2 Jahren mit 30 Weinen bei Jürgen K. bibbel, bei der er Platz 1 belegt hat und alle renomierten GGs hinter sich gelassen hat, zeigte er auch gestern wieder seine große Klasse. Geniale Tiefe&Komplexität und einem touch Süsse. Ein GG-Killer.

Markus Molitor ist ein Genie, Punkt.

94-95/100




Grüße aus Berlin,
Martin Zwick
Zuletzt geändert von BerlinKitchen am Sa 10. Aug 2013, 19:50, insgesamt 1-mal geändert.
"Ein Leben ohne Riesling ist zwar möglich, aber sinnlos!"
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innauen
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Re: 2007er GGs auf dem Prüfstand

Beitrag von innauen »

Hallo,

und ich hatte den Frauenberg von Battenfeld-Spanier gewählt, der bei mir persönlich auch prompt auf Platz eins landete und den ich auch blind meinte als "Rheinhessen, wohlmöglich Wittmann" einordnen zu können. Das war dann aber auch schon die nächste Annäherung im Rahmen der Probe, die einige interessante, wenn auch nicht repräsentative, Eindrücke zum gehypten Jahrhundertjahrgang zuließ.

Zur Aufbau des Experiments. Alle Weine wurden großzügigerweise von Felix Bodmann zur Verfügung gestellt. Vielen Dank nochmal dafür. Sie wurden alle zum ähnlichen Zeitpunkt erworben und waren alle im selben Keller gelagert. Das Reifeverhalten der Weine war dabei aber höchst unterschiedlich. Von unglaublich jugendlich und frisch bis gezehrt und stumpf war so ziemlich alles vertreten. Hätten wir den Jahrgang nicht gekannt, wäre die Zuordnung schwierig geworden. Die Reife des Leseguts schien trotz der optimalen Bedingungen in 2007 nicht überall in gleicher Weise gewährleistet gewesen zu sein. Die Säure war teilweise ein Problem, aber nicht überall. Überrascht hat die unterschiedliche Stilistik der Weine. Wie ein großes Gewächs auszusehen hat, darüber herrschte 2007 noch nicht überall Einigkeit. Und ehrlich. Sind wir heute so viel weiter wenn es um ein einheitliches Leitbild geht? Lagen - oder auch nur Gebietstypizität war sehr schwer herauszuschmecken. Bis auf ein paar Zufallstreffer haben wir nicht viel hingekriegt. Ok. Der Molitor stach deutlich hervor. Aber erkannt haben wir nicht viel. Lag das an den Weinen oder an uns? Mit am Tisch saßen mit Martin, Oli Oliver, Felix, Charlie und ein paar anderen zumindest nicht die allergrünsten Rieslingaspiranten.

Ich kam etwas später zur Probe. Die Blindheit der Probe wurde durch Felix dadurch gesichert, dass alle Weine in einer gesäuberten Weissburgunderflasche von Kuhn serviert wurden (was im Laufe des Abends Anlass für viele Gags á la "Ein Weissburgunder täte der Probe gut" gab) tbc.
„Es war viel mehr.“

Johnny Depp dementiert, 30.000 Dollar im Monat für Alkohol ausgegeben zu haben. (Quelle: „B.Z.“)
Moselfan
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Re: 2007 GG auf dem Prüfstand

Beitrag von Moselfan »

Wir hatten vor knapp 3-4 Wochen zufällig auch eine Probe mit 2007er trockenen Rieslingen (GG, AT, ST), hauptsächlich Mosel aber wir hatten auch 3-4 Piraten dabei. Unter anderem den Bassermann-Jordan und den Acham-Magnin die du beschreibst. Laut meinen Notizen kann ich deinen Eindruck vom Kirchenstück bestätigen, wobei ich aber nicht auf UTA gehen würde. Beim Reiterpfad scheint ihr aber eine schlechte Flasche erwischt zu haben, laut meinen Notizen stand der erheblich besser da. Zwar cremig, mit viel Schmelz aber immer noch feine Fruchtnoten, eine relativ überraschend deutliche Mineralität und einen sehr hohen Trinkfluss. Auch beim M.F. Richter scheint ihr eine sehr schlechte Flasche erwischt zu haben, der steht bei mir noch als sehr animierend, erstaunlich "frisch" für den Jahrgang und eine im Vergleich für die Mittelmosel sehr schöne, prägnante Mineralik und eine sehr überzeugende Länge. Das Urteil zu Molitor kann ich direkt unterschreiben, 2007 war einfach wieder ein Saar/Ruwer Jahr. Haben auch Kartäuserhof und Grünhaus bestätigt die wir mit in der Probe hatten (Spätltese trocken Alte Reben von Karthäuserhof und Superior Abstberg von Grünhaus). Sonst hatten wir unteranderem noch HL - Laubach, der aber etwas brandig und unharmonisch wirkte. Eine Juffer-Sonnenuhr von Fritz Haag die auch sehr schön war, aber etwas verschlossener wirkte als die Sonnenlay von Richter. Im Allgemeinen fand ich die trockenen Rieslinge an der Mosel 2007 etwas schöner als in Rheinhessen oder der Pfalz da sie etwas säurereicher waren und so oft filigraner waren mit erheblich mehr Spiel.
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Markus Vahlefeld
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Re: 2007 GG auf dem Prüfstand

Beitrag von Markus Vahlefeld »

Vielleicht wird an dieser Probe deutlich, wie irrelevant Jahrgangsaussagen sind. Natürlich war 2007 nach den Jahren 2005 und 2006 ein "einfacheres" Jahr und wurde dementsprechend gehyped. Trotzdem werde ich den Verdacht nicht los, dass 2007 auch das letzte Jahr der "stlistischen Selbstfindungsphase" der trockenen GGs war. Mir kommen sie im nachhinein oftmals einen Tacken zu reif daher.

Es ist so fade wie abgedroschen: dass 2007 ein gutes Jahr war, bedeutet eben nicht, dass alle Weine gut sind. Und in "schlechten" Jahren sind eben auch nicht alle Weine schlecht. Und selbst eine Jahrgangsstilistik dürfte zwar eine Tendenz der Möglichkeiten aufzeigen, aber eben nicht zu der Erwartung führen, dass jeder Wein diese Stilistik auch ziegt. Zu vielfältig sind die Eingriffsmöglichkeiten der Weinmacher geworden.

Trotzdem natürlich Euch allen ein herzliches Dankeschön für die spannenden Berichte und das Opfer, das Ihr gebracht habt :roll:
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tubermagnatumpico
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Re: 2007 GG auf dem Prüfstand

Beitrag von tubermagnatumpico »

Immer wieder interessant, Eure Themenverkostungen :!:

Mit Molitor habe ich mich noch viel zu wenig auseinandergesetzt. Ein Fehler. Mir laufen immer wieder Molitor-Weine über den Weg, die faszinierend sind. Wird Zeit, dass ich dem Winzer mehr Aufmerksamkeit widme.

Bei Leitz scheinen die Meinungen auseinander zu gehen. Einerseits "Verzicht auf Eleganz", andererseits dann aber "ungemein filigran und feinzilisiert". Ich kenne den Rottland auch eher als Wuchtbrumme.

Kellers Kirchspiel ist in 2007 nicht mein Geschmack. "Saufwein auf höchstem Niveau" finde ich sehr wohlwollend ausgedrückt. Für mich ist der Wein zu breit, zu süß, zu wenig fokussiert und somit einfach ein Saufwein der zu teuer ist. War anfangs noch sehr angenehm und durchaus anspruchsvoll, geht aber anscheinend mit den Jahren immer mehr in die Breite, was zum Glück bei anderen Kirchspiel-Jahrgängen nicht der Fall ist.

Habe gestern von 2007 mal wieder eine Abtserde GG aus dem Keller geholt und bin schon neugierig.
Es grüßt von Hib de Bach
Tilo
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Jürgen
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Re: 2007 GG auf dem Prüfstand

Beitrag von Jürgen »

Witzigerweise haben wir vor nicht allzu langer Zeit auch eine 2007er GG-Probe gemacht mit teilweise den gleichen Weinen wie bei eurer Probe und teilweise sehr konträren Ergebnissen zu den euren. Ich werde mich bemühen, daß ich die Ergebnisse demnächst einstellen werde. Vorab: den Frauenberg habe ich nun mehrmals getrunken (erst wieder Anfang dieser Woche) und fand ihn nicht nur bei unserer Probe eines GG's unwürdig. Wer will - ich habe noch zwei, drei Flaschen davon im Keller.
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octopussy
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Re: 2007 GG auf dem Prüfstand

Beitrag von octopussy »

Danke für die Eindrücke. Erstaunlich, wie eigentlich zu fast jedem Wein die Meinungen wild auseinandergehen. Vor ca. einem Jahr bei Guido waren wir zum Beispiel alle völlig begeistert vom 2007 Dönnhoff Dellchen GG. Der war mit Abstand Wein des Abends. Von Buhl Pechstein war neulich in unserer 2003er Probe auch ziemlich weit vorne und hat auch mir persönlich unheimlich gut gefallen. Vielleicht wird das Weingut doch unterschätzt. Battenfeld-Spaniers Frauenberg 07 habe ich mir vor kurzem ohnehin aus dem Langzeitkeller zum baldigen Öffnen geholt. Da bin ich jetzt wirklich gespannt. Das scheint ein Wein zu sein, den man nur entweder lieben oder hassen kann.
Beste Grüße, Stephan
BerlinKitchen
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Re: 2007 GG auf dem Prüfstand

Beitrag von BerlinKitchen »

octopussy hat geschrieben:Vor ca. einem Jahr bei Guido waren wir zum Beispiel alle völlig begeistert vom 2007 Dönnhoff Dellchen GG. Der war mit Abstand Wein des Abends.
Beim Dönnhoff "Dellchen" gibt es scheinbar unglaubliche Flaschenvarianzen. Bei der GG 2005-Probe vor knapp 2 Jahren war es mein Top 3-Wein und ein paar Monate später hab ich in fast nicht mehr wiedererkannt und präsentierte sich sehr enttäuschend bzw. matt.

Hier nochmals meine Impressionen der 05 GG-Probe im Winter 2011:

http://www.dasweinforum.de/viewtopic.php?f=98&t=1344


Grüße aus Berlin,
Martin
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sorgenbrecher
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Re: 2007 GG auf dem Prüfstand

Beitrag von sorgenbrecher »

dönnhoff dellchen 2007 hatte ich in den letzten monaten 3mal im glas und der wein war bei allen 3 anlässen groß. die weine waren alle aus identischer quelle, flaschenvarianzen waren nicht spürbar.

generell fällt mir auf, dass dönnhoff in (größeren) proben oftmals etwas zurückhaltender bewertet wird, da das meist eben keine lauten expressiven weine sind, aber in kleinerer runde oder mit etwas zeit einzeln genossen die bewertungen deutlich besser ausfallen und vor allem die flasche dönnhoff meist als erste leer ist....
Gruß, Marko.
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innauen
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Re: 2007 GG auf dem Prüfstand

Beitrag von innauen »

... Fortsetzung. Auffällig war, dass die erste Hälfte (in der Reihenfolge des Ausschenkens: Lützkendorf, Leitz, Acham Magin, - Ausnahme Buhl - Bassermann-Jordan, Dönnhoff) überhaupt nicht gefallen wollte. Den ersten sicheren Eindruck, dass man es überhaupt mit Großen Gewächsen zu tun hatte, stellte sich bei mir mit Wein Nr. 7 (dem Frauenberg), bei den anderen Teilnehmern, die den Wein kritisch sahen, vielleicht erst mit Wein Nummer 10 (Keller Kirchspiel) ein. Dann aber kamen ganz zum Schluss die Gewinnerweine von Laible und Molitor. Bis dahin war der Stab bei dem ein oder anderen aber schon über den Jahrgang gebrochen worden. Das Wort vom "Jahrhundertjahrgang" wird man im Teilnehmerkreis jedenfalls nicht mehr so schnell in den Mund nehmen. Nun sind wir alles keine ausgebildeten Verkoster und der Verdacht, dass bei zumindest zwei Weinen die Flaschen auch nicht in Ordnung waren, kam auch schon während des Abends auf. Aber durch die Bank weg hätte man sich mehr erwartet. Große Jahrgänge in Bordeaux (ok, das sind Rotweine) oder im Burgund sind eben nicht nur in der Spitze, sondern auch in der Breite groß. Vielleicht waren die Winzer 2007 noch nicht so weit. Aber die Diskussion über die für GG überhaupt geeigneten Lagen muss noch weiter kritisch geführt werden. Und es braucht für den Stil der Großen Gewächse möglicherweise auch mehr Einheitlichkeit im Leitbild. In ein paar Wochen präsentieren sich die 2012 und wir können versuchen, einen Vergleich zu ziehen. Mir fiel jedenfalls bei der Präsentation der 2007 vor fünf Jahren auf, wie viele Weine mit Citrus-Aromen ausgestattet waren. Warten wir ab, wie sich der neue Jahrgang präsentiert.

Grüße,

wolf
„Es war viel mehr.“

Johnny Depp dementiert, 30.000 Dollar im Monat für Alkohol ausgegeben zu haben. (Quelle: „B.Z.“)
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