Hallo!
Kann mir jemand mit ganz wenigen Worten beschreiben welche Charakteristik die Riesling-Weine jeweils aus den Jahren 2008 - 2012 tendenziell haben?
Danke
Alas
Riesling Charakteristik
- Alas
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Riesling Charakteristik
Zuletzt geändert von Alas am Mi 17. Jul 2013, 23:31, insgesamt 1-mal geändert.
wat den een sien uhl is den annern sien nachtigall
Re: Riesling Chatakteristik
... was meinst Du mit "jeweils"?
- Alas
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Re: Riesling Chatakteristik
Jeweils aus den einzelnen Jahren.
wat den een sien uhl is den annern sien nachtigall
- Markus Vahlefeld
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Re: Riesling Chatakteristik
2008 knackige Säure, schöner Körper, braucht Reife, um sich zu entfalten - unterschätzter Jahrgang
2009 eher milde und reife Weine, opulent - tolles Jahr
2010 die Balance zwischen Überreife und Säure ist etwas brüchig, in der Spitze mehr als gut
2011 ähnlich wie 2009, vllt. etwas weniger lagerfähig
2012 scheint sehr perfekt in der Balance zwischen Säure und Reife zu sein
Gilt nur für Riesling aus den bekannten Anbaugebieten und eher für die Spitzenweine
2009 eher milde und reife Weine, opulent - tolles Jahr
2010 die Balance zwischen Überreife und Säure ist etwas brüchig, in der Spitze mehr als gut
2011 ähnlich wie 2009, vllt. etwas weniger lagerfähig
2012 scheint sehr perfekt in der Balance zwischen Säure und Reife zu sein
Gilt nur für Riesling aus den bekannten Anbaugebieten und eher für die Spitzenweine
Re: Riesling Chatakteristik
Vom 2008er hatte ich wenig: ein geniales GG von Schäfer-Fröhlich, ein sehr ordentliches aber nicht hinreißendes Kirchspiel von Keller, und dann noch ein paar Weine, an die ich mich nicht erinnere. Für mich schon fast abgehakt (wofür mich andere Forum-Mitglieder vielleicht steinigen möchten, aber mir ist nichts im Gedächtnis geblieben).
2009. Hier haben relativ unbekannte WinzerInnen sehr schöne (und zum Teil unglaublich preiswerte) Weine gemacht, z.B. Sabine Ohler in Gimmelingen oder Johannes Arnold in Iphofen. Die Großen Gewächse waren recht üppig und am Anfang betörend in ihrer Frucht. Ich würde meine Hand nicht dafür ins Feuer legen, dass diese Weine eine lange Zukunft haben. Ausnahmen bestätigen die Regel, z.B. Kellers Morstein. Sehr schön auch Achleiten von der Domäne Wachau. Geradezu genial "Das Beste vom Riesling" von Malat (Kremstal).
2010. Kräftige Säure, die einigen Weinen sehr gut bekommen hat (genial Wagner-Stempels Riesling vom Porphyr), bei anderen aber sperrig wirkt (Heerkretz aus demselben Haus). Wittmann, Keller und Schäfer-Fröhlich haben geniale Große Gewächse abgefüllt, die IMHO die 2009er um Jahre überdauern werden und erst in fünf bis sieben Jahren ihr wahres Potenzial zeigen. Geniale restsüße Rieslinge mit tollem Süße-Säure-Spiel.
2011.Wieder etwas gefälliger und fruchtbetonter und wahrscheinlich auch nicht so lange haltbar. Wieder schöne preiswerte Weine von Sabine Ohler. Keller war nicht mein Ding, Schäfer-Fröhlich dagegen schon. Und von Racknitz hat sehr schöne Weine gemacht, beginnend mit dem Vulkangesteinsriesling und dann weiter mit den sehr gelungenen Lagenweinen.
2012. Bisher hatte ich nur die eher einfachen Weine: nicht so sauer wie 2010 und nicht so vordergründig fruchtig wie 2009 oder 2011. Schöne Kabinett-Weine im restsüßen Bereich. Mal abwarten, was die GGe zeigen!
Meine Rangliste:
2010 (wobei man aufpassen muss, die richtigen Weine zu erwischen, aber dann ......)
2012 (sehr vorläufig)
2009 und 2010
2008
Das ist subjektiv, und ich bin sicher, dass viele 2009 und 2011 lieber mögen als den säurebetonten 2010er.
2009. Hier haben relativ unbekannte WinzerInnen sehr schöne (und zum Teil unglaublich preiswerte) Weine gemacht, z.B. Sabine Ohler in Gimmelingen oder Johannes Arnold in Iphofen. Die Großen Gewächse waren recht üppig und am Anfang betörend in ihrer Frucht. Ich würde meine Hand nicht dafür ins Feuer legen, dass diese Weine eine lange Zukunft haben. Ausnahmen bestätigen die Regel, z.B. Kellers Morstein. Sehr schön auch Achleiten von der Domäne Wachau. Geradezu genial "Das Beste vom Riesling" von Malat (Kremstal).
2010. Kräftige Säure, die einigen Weinen sehr gut bekommen hat (genial Wagner-Stempels Riesling vom Porphyr), bei anderen aber sperrig wirkt (Heerkretz aus demselben Haus). Wittmann, Keller und Schäfer-Fröhlich haben geniale Große Gewächse abgefüllt, die IMHO die 2009er um Jahre überdauern werden und erst in fünf bis sieben Jahren ihr wahres Potenzial zeigen. Geniale restsüße Rieslinge mit tollem Süße-Säure-Spiel.
2011.Wieder etwas gefälliger und fruchtbetonter und wahrscheinlich auch nicht so lange haltbar. Wieder schöne preiswerte Weine von Sabine Ohler. Keller war nicht mein Ding, Schäfer-Fröhlich dagegen schon. Und von Racknitz hat sehr schöne Weine gemacht, beginnend mit dem Vulkangesteinsriesling und dann weiter mit den sehr gelungenen Lagenweinen.
2012. Bisher hatte ich nur die eher einfachen Weine: nicht so sauer wie 2010 und nicht so vordergründig fruchtig wie 2009 oder 2011. Schöne Kabinett-Weine im restsüßen Bereich. Mal abwarten, was die GGe zeigen!
Meine Rangliste:
2010 (wobei man aufpassen muss, die richtigen Weine zu erwischen, aber dann ......)
2012 (sehr vorläufig)
2009 und 2010
2008
Das ist subjektiv, und ich bin sicher, dass viele 2009 und 2011 lieber mögen als den säurebetonten 2010er.
- Alas
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Re: Riesling Chatakteristik
Hallo!
Besten Dank für die Antworten!
Da ich angefangen habe über einer Bestellung zu 'brüten', kann ich mich nun orientieren.
Bis denne
Alas
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Alas
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Re: Riesling Chatakteristik
Was Markus in Bezug auf 2008 mit "schönem Körper" meint, ist mir nicht ganz klar. Na gut, die Mostgewichte waren vielfach niedrig; nicht wenige Rieslinge fielen dementsprechend schlank aus - und schlank ist ja nicht häßlich....
Zu 2010 wäre noch anzumerken, dass etliche Weine eine wirklich heftige Säure aufweisen und damit eher etwas für die richtig hartgesottenen Rieslingfreunde sind. Leuten mit einem empfindlichen Magen ist von diesem Jahrgang abzuraten.
Aus 2012 habe ich noch nicht genug getrunken, um den Jahrgang vernünftig einschätzen zu können, wobei das, was ich probiert habe, sehr vielversprechend war.
Unter den anderen Jahren ist 2008 (jenseits der GGs, die mich kaum interessieren) mein Favorit; danach kommen dann in ihrer jeweils ganz unterschiedlichen Charakteristik 2010 und 2009. Den eher fetteren und weniger säurebetonten, aber dafür früh zugänglichen Jahrgang 2011 finde ich auch nicht wirklich übel, aber für mich bildet er vorläufig das Schlusslicht der letzten fünf Rieslingjahre.
Beste Grüße
Bernd

Zu 2010 wäre noch anzumerken, dass etliche Weine eine wirklich heftige Säure aufweisen und damit eher etwas für die richtig hartgesottenen Rieslingfreunde sind. Leuten mit einem empfindlichen Magen ist von diesem Jahrgang abzuraten.
Aus 2012 habe ich noch nicht genug getrunken, um den Jahrgang vernünftig einschätzen zu können, wobei das, was ich probiert habe, sehr vielversprechend war.
Unter den anderen Jahren ist 2008 (jenseits der GGs, die mich kaum interessieren) mein Favorit; danach kommen dann in ihrer jeweils ganz unterschiedlichen Charakteristik 2010 und 2009. Den eher fetteren und weniger säurebetonten, aber dafür früh zugänglichen Jahrgang 2011 finde ich auch nicht wirklich übel, aber für mich bildet er vorläufig das Schlusslicht der letzten fünf Rieslingjahre.
Beste Grüße
Bernd
- Alas
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Re: Riesling Chatakteristik
Hallo!
Wie sind denn die Kabinette und Spätlesen aus 2010?
Guten Schlaf wünscht
Alas
Auch ist man ggf. im Vorteil, wenn man sein Gebiß für eine Weile zur Seite legen kann.Bernd Schulz hat geschrieben: Zu 2010 wäre noch anzumerken, dass etliche Weine eine wirklich heftige Säure aufweisen und damit eher etwas für die richtig hartgesottenen Rieslingfreunde sind.

Wie sind denn die Kabinette und Spätlesen aus 2010?
Guten Schlaf wünscht
Alas
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Re: Riesling Charakteristik
Tja, das kommt auf die Perspektive an. Für Säurefreaks wie mich sind sie oft sehr spannend, aber auch meinereiner gelangt da immer wieder mal in grenzwertige Gefilde....Wie sind denn die Kabinette und Spätlesen aus 2010?
Eines ist aber sicher: An Säure mangelt es denn 2010er Rieslingen nur dann, wenn sie (wie es ausnahmsweise erlaubt war) entsäuert wurden. Ansonsten sollte man mit richtig viel Biss rechnen.
Solche Jahrgänge kommen natürlich dem restsüßen Stil entgegen. Im günstigen Fall gibt es da ein enormes Spiel zwischen Süße und Säure...und diese spezielle Komponente fehlt beim trockenen Riesling nun mal leider!
Viele Grüße
Bernd
Re: Riesling Charakteristik
... wenn ich das richtig sehe, gelten diese Aussagen für deutsche Rieslinge. Wie sieht es in Österreich aus? Wachau, Kremstal, Kamptal, Traisental? Was 2009 und 2010 angeht, kann man die Aussagen weitgehend übertragen, denke ich. 2009: schöne Frucht, gut eingebundene Säure, viele sehr gute und ansprechende Weine. 2010 war dagegen von der - zum Teil sehr heftigen - Säure geprägt. Als ich im Mai 2011 in der Wachau und im Kremstal unterwegs war, fand ich viele Rieslinge des Jahrgangs 2010 einfach nur sauer und sperrig. Man musste schon sehr suchen, um Ansprechendes zu finden. Allerdings waren viele Weine noch nicht sehr lange auf der Flasche und daher generell schwer zu beurteilen.
Was sagen die Experten?
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