das weinforum .de

Leicht OT (und evtl. schon hundertmal diskutiert): altern halbe Flaschen nun schneller oder nicht? Wenn ja, warum? Das Verhältnis Oberfläche (als Angriffsfläche für die Luft im Hals) zu Volumen dürfte doch etwa gleich sein wie bei den normalen Flaschen. Oder liegt es am Abfüllprozeß? Denn dass ein potentielles Leichtgewicht wie der gerade besprochene Wein dann doch Anfang 2013 sogar aus der Halben noch gut ist...

Gruß

Verhältniss Oberfläche am Hals zum Inhalt gleich?
Bei der Halben halb so groß, bei der Magnum 2mal so groß usw.

Moulis hat geschrieben:Verhältniss Oberfläche am Hals zum Inhalt gleich?
Bei der Halben halb so groß, bei der Magnum 2mal so groß usw.

Es ist genau umgekehrt!

Wenn man davon ausgeht dass die Oberfläche (= x) am Hals bei allen Flaschen gleich ist, dann ist das Volumen (= y für eine ganze Flasche)
bei einer Halbflasche 1/2 y und bei einer Magnum 2 y .

Also ist x = y bei der ganzen Flasche
und x = 2 y bei der Halbflasche
und x = 1/2 y bei der Magnum

Das würde ja auch zu der These passen, dass eine Halbflasche schneller reift, da Ihre Oberfläche am Hals doppelt so gross zum Inhalt ist, wie bei einer ganzen Flasche.

Stimmt natürlich, war ein Dreher meinerseits.

und das sagt der Wineterminator über kleine Flaschen http://www.wineterminator.com/weinkriti ... schen.html

Grüße,

wolf

OT-Ende

(Platzhalter) @ Admin: bitte Beiträge aus Bx 2000-Thema der letzten Tage hier reinkopieren... Danke sehr!

Danke für Euer Feedback zur OT-Frage der Haltbarkeit kleiner Flaschen. Zum besseren Lesekomfort kopiere ich hier mal die entscheidende Passage des wineterminators von seiner von mir hochgeschätzten Website rein in der Vermutung und Hoffnung, dass er darüber copyrightmäßig entspannt ist:

"Und einem Ammenmärchen möchte ich auch entschieden entgegentreten. Weine in der halben Flasche reifen praktisch kaum anders als in der 1tel, zumindest nicht während der ersten 20-30 Jahre"

Also, so einleuchtend die Ausführungen zum Verhältnis von Oberfläche zu Flascheninhalt sind, scheint die Geschichte doch umstritten.

@ Admin: Habe in ALLES ÜBER WEIN - Allgemeines Weinwissen einen neuen Thread hierzu angelegt, könnt Ihr die Beiträge der letzten Tage in diesem Thread hier netterweise dorthin kopieren?

Danke & Gruß

Dann wäre es aber auch ein Ammenmärchen, dass Wein in Großformaten langsamer reift.
Ich habe leider nicht soviele alte Weine in verschiedenen Formaten.
Zurückblicken kann ich aber auf Eintel/Magnum: Gloria 1975, LCC 1975, Meyney 1989 und Branaire 1982 aus meinem Keller. Da hatte ich den Eindruck die Eintel wären weiter.
Beim Vergleich Chasse Spleen 1983 Halbe/Eintel sind die Halben auch weiter.

Das ist für mich überhaupt keine Frage, sondern eine Tatsache
die sich x beliebig nachvollziehen lässt...

Wer es trotzdem nicht glauben will, soll doch mal eine Halbe Flasche
und eine 6 ltr. Flasche des gleichen Weines, welcher
so 20-30 Jahre auf dem Buckel hat aufmachen...

Also, so einleuchtend die Ausführungen zum Verhältnis von Oberfläche zu Flascheninhalt sind, scheint die Geschichte doch umstritten.

na ja, der menschliche Gaumen ist eben kein zuverlässiges Messgerät, da macht der Weinterminator wohl auch keine Ausnahme

Die Sache ist - wie ja schon oben beschrieben - ganz einfach: Die durch den Korken eindringende Sauerstoffmenge ist proportional zur Konzentrationsdifferenz zwischen außen und innen, der Fläche des Korkens und umgekehrt proportional zur Länge des Korkens. Da meines Wissens gleiche Korken für 0,375 und 0,75 l verwendet werden, ist auch die Sauerstoffmenge pro Zeiteinheit gleich, der Sauerstoff verteilt sich aber auf das halbe bzw. doppelte Volumen. Daher wird die sauerstoffabhängige Reifung bei Halbflaschen in etwa doppelt so schnell gehen.

Es gibt natürlich auch eine sauerstoffunabhängige Reifung, die betrifft aber eher Weißweine, bei tanninreichen Rotweinen ist der Sauerstoff der entscheidende Faktor (insbesondere für die Polymerisation der Tannine und Anthocyane).

Grüße,
Gerald