Auf ein Glas ..... 2006 Vall Llach, Priorat
Verfasst: Di 13. Dez 2011, 09:13
Die Vorweihnachtszeit ist eine Zeit der Traditionen. Da beisst die Maus kein Faden ab.
Selbst eingefleischte Weihnachtsgegner, bei denen man aber auch nicht den allerkleinsten Vanillekipf oder Tannenzweig im Hause findet, haben ihre Rituale, die wenigstens teilweise freie Zeit an den Feiertagen zu gestalten.
Bei allen anderen sind es vor allem die Erinnerungen an die Kindheit, die die (Vor)Weihnachtszeit so besonders macht: an den Zauber und das Geheimnis um Christkind und Weihnachtsbaum, die Adventskalender, bei denen man jeden Tag ein Türchen öffnete (in dem sich allerdings noch keine Schokolade oder gar kleine Geschenke befanden), die mit Spannung erwarteten Geschenke.
Einen besonderen Platz nehmen die weihnachtlichen Köstlichkeiten ein, ob eine ganze bestimmte Sorte Plätzchen oder das traditionelle Weihnachtsessen unabhängig ob Würstchen mit Kartoffelsalat, Gänsebraten, Fondue oder das ganz große Menü. An Weihnachten möchte man den Kindheitserinnerungen nachschmecken, noch einmal ein wenig Kind sein. Weihnachten ist ein denkbar schlechter Moment für kulinarische Experimente oder Novitäten. Über die unterschiedlichen Weihnachtsess-Typen hat mein alter Weggefährte Matthias übrigens eingehend geforscht
.
Schwierig wird es allerdings, wenn im Zuge der weiteren Lebensgestaltung sehr unterschiedliche Weihnachtstraditionalisten eine Lebenspartnerschaft eingehen, wenn der Würstchen-mit-Kartoffelsalat-Typ auf einmal mit einem Gänsebraten-Typ zusammenlebt oder der Erst-Bescherung-dann-Essen-Typ zum Erst-Kirche-dann-Essen-dann-Bescherung-Typ in Liebe fällt. Und erst die Einbindung der jeweiligen Familien, wann besuchen wir welche Eltern bzw. wann laden wir sie zu uns ein. Es braucht erfahrungsgemäß etwa sieben Jahre bis eine junge Familie eigene Weihnachtsrituale und Traditionen entwickelt, die dann wiederum an die nächste Generation weitergegeben werden. Bis dahin ist der Weg durchaus auch mit Tränen gepflastert ("nein der Baum steht NICHT_SCHIEF!!!" - "Dein Vater mal wieder" – "dann geh doch zu Deiner Mutter" – "für wen racker ich mich eigentlich ab" – "Du liebst mich nicht" – "Heul doch!"…..).
Es ist allerdings die Kraft und der besondere Zauber der Weihnacht, dass irgendwann in den Bergen zerknüllten Geschenkpapiers, nach einem beruhigenden Schluck Champagner und dem gnadenlosen Herauspicken aller Nougattaler aus dem bunten Teller, nach Fondue oder Karpfen, ein weihnachtlicher Friede einkehrt. Und dass am Ende alle meinen, das sei aber doch das allerschönste Weihnachtsfest gewesen, aber im nächsten Jahr mache man sich doch weniger Stress.
Und wenn die Kinder im Bett, und die Schwieger/Eltern ins Taxi verfrachtet sind, mit ein paar Handgriffen das Wohnzimmer wieder halbwegs begehbar ist und die zum sofortigen Ausprobieren aufgebaute elektrische Eisenbahn Material schonend in eine Ecke verfrachtet wurde, dann sollte der liebevolle Hausherr eine ganz besondere Flasche Wein hervorholen (bzw. je nach Wein bereits am Nachmittag karaffiert haben) und zu seiner Herzallerliebsten sagen "So, nu hol mal die guten Gläser raus, jetzt trinken wir nur für uns was ganz Besonderes! Und ein frohes Fest, meine Liebste!".
Vorher sollte man allerdings zusehen, dass man alle noch in den Mundwinkeln haftenden Schokoladenreste gründlich entfernt, sonst geht es einem wie Robert und Frau L. .
Ein richtig weihnachtstauglicher Wein, weil der kann auch ganz prima mit Schokolade, ist der
2006 Vall Llach, Priorat
eine Cuvée aus Cariñena, Cabernet Sauvignon und Merlot, 14 Monate in neuer französischer Eiche gereift. Im Glas geheimnisvoll funkelnd schwarzrot, Duft von dunklen Beeren, Pflaume, Schokolade, Mineral und Holzwürze. Die besondere Faszination entsteht, wenn man den ersten Schluck im Mund spürt, konzentrierte Würze, edle Bitterschokolade, Rauch und ein fast endlos langer Abgang. Man schmeckt, Wucht, Extrakt, nicht die gezähmte Eleganz der Bordeaux sondern eine ungezügeltes Bündel von Aromen und Texturen, eine durchaus erotische Ausstrahlung.
Einige von Euch haben danach gefragt, was einen großen Wein ausmacht.
Ein großer Wein eröffnet mir neue Aspekte, er gräbt sich in mein Weingedächtnis und nimmt mich mit all seinen Aromen und Texturen mit auf eine Reise in neue Dimensionen. So einer ist der Vall Llach und mit seinem wunderbaren Schokoladenaroma perfekt für die Weihnachtszeit.
In diesem Sinne: Macht Euch keinen Stress!
susa
Selbst eingefleischte Weihnachtsgegner, bei denen man aber auch nicht den allerkleinsten Vanillekipf oder Tannenzweig im Hause findet, haben ihre Rituale, die wenigstens teilweise freie Zeit an den Feiertagen zu gestalten.
Bei allen anderen sind es vor allem die Erinnerungen an die Kindheit, die die (Vor)Weihnachtszeit so besonders macht: an den Zauber und das Geheimnis um Christkind und Weihnachtsbaum, die Adventskalender, bei denen man jeden Tag ein Türchen öffnete (in dem sich allerdings noch keine Schokolade oder gar kleine Geschenke befanden), die mit Spannung erwarteten Geschenke.
Einen besonderen Platz nehmen die weihnachtlichen Köstlichkeiten ein, ob eine ganze bestimmte Sorte Plätzchen oder das traditionelle Weihnachtsessen unabhängig ob Würstchen mit Kartoffelsalat, Gänsebraten, Fondue oder das ganz große Menü. An Weihnachten möchte man den Kindheitserinnerungen nachschmecken, noch einmal ein wenig Kind sein. Weihnachten ist ein denkbar schlechter Moment für kulinarische Experimente oder Novitäten. Über die unterschiedlichen Weihnachtsess-Typen hat mein alter Weggefährte Matthias übrigens eingehend geforscht

Schwierig wird es allerdings, wenn im Zuge der weiteren Lebensgestaltung sehr unterschiedliche Weihnachtstraditionalisten eine Lebenspartnerschaft eingehen, wenn der Würstchen-mit-Kartoffelsalat-Typ auf einmal mit einem Gänsebraten-Typ zusammenlebt oder der Erst-Bescherung-dann-Essen-Typ zum Erst-Kirche-dann-Essen-dann-Bescherung-Typ in Liebe fällt. Und erst die Einbindung der jeweiligen Familien, wann besuchen wir welche Eltern bzw. wann laden wir sie zu uns ein. Es braucht erfahrungsgemäß etwa sieben Jahre bis eine junge Familie eigene Weihnachtsrituale und Traditionen entwickelt, die dann wiederum an die nächste Generation weitergegeben werden. Bis dahin ist der Weg durchaus auch mit Tränen gepflastert ("nein der Baum steht NICHT_SCHIEF!!!" - "Dein Vater mal wieder" – "dann geh doch zu Deiner Mutter" – "für wen racker ich mich eigentlich ab" – "Du liebst mich nicht" – "Heul doch!"…..).
Es ist allerdings die Kraft und der besondere Zauber der Weihnacht, dass irgendwann in den Bergen zerknüllten Geschenkpapiers, nach einem beruhigenden Schluck Champagner und dem gnadenlosen Herauspicken aller Nougattaler aus dem bunten Teller, nach Fondue oder Karpfen, ein weihnachtlicher Friede einkehrt. Und dass am Ende alle meinen, das sei aber doch das allerschönste Weihnachtsfest gewesen, aber im nächsten Jahr mache man sich doch weniger Stress.
Und wenn die Kinder im Bett, und die Schwieger/Eltern ins Taxi verfrachtet sind, mit ein paar Handgriffen das Wohnzimmer wieder halbwegs begehbar ist und die zum sofortigen Ausprobieren aufgebaute elektrische Eisenbahn Material schonend in eine Ecke verfrachtet wurde, dann sollte der liebevolle Hausherr eine ganz besondere Flasche Wein hervorholen (bzw. je nach Wein bereits am Nachmittag karaffiert haben) und zu seiner Herzallerliebsten sagen "So, nu hol mal die guten Gläser raus, jetzt trinken wir nur für uns was ganz Besonderes! Und ein frohes Fest, meine Liebste!".
Vorher sollte man allerdings zusehen, dass man alle noch in den Mundwinkeln haftenden Schokoladenreste gründlich entfernt, sonst geht es einem wie Robert und Frau L. .
Ein richtig weihnachtstauglicher Wein, weil der kann auch ganz prima mit Schokolade, ist der
2006 Vall Llach, Priorat
eine Cuvée aus Cariñena, Cabernet Sauvignon und Merlot, 14 Monate in neuer französischer Eiche gereift. Im Glas geheimnisvoll funkelnd schwarzrot, Duft von dunklen Beeren, Pflaume, Schokolade, Mineral und Holzwürze. Die besondere Faszination entsteht, wenn man den ersten Schluck im Mund spürt, konzentrierte Würze, edle Bitterschokolade, Rauch und ein fast endlos langer Abgang. Man schmeckt, Wucht, Extrakt, nicht die gezähmte Eleganz der Bordeaux sondern eine ungezügeltes Bündel von Aromen und Texturen, eine durchaus erotische Ausstrahlung.
Einige von Euch haben danach gefragt, was einen großen Wein ausmacht.
Ein großer Wein eröffnet mir neue Aspekte, er gräbt sich in mein Weingedächtnis und nimmt mich mit all seinen Aromen und Texturen mit auf eine Reise in neue Dimensionen. So einer ist der Vall Llach und mit seinem wunderbaren Schokoladenaroma perfekt für die Weihnachtszeit.
In diesem Sinne: Macht Euch keinen Stress!
susa