das weinforum .de

Hier hat die Bio-Bewegung (oder ein kleines Häuflein Aufrechter) wohl einen Pyrrhussieg errungen

http://blog.wblakegray.com/2011/12/fina ... -have.html

Wein, der als "organic" gelabelt ist, darf keinen Schwefelzusatz enthalten.

lg
s

Hmm, da wird dann früher oder später die Frage der Konsumenten lauten: "kaufe ich heute einen Bio-Wein oder einen guten ?"

Ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass diese Regelung auf Dauer halten wird ...

Grüße,
Gerald

Genau das ist ja auch der Tenor in dem Blogartikel. Aber da sieht man, wie's kommen kann, wenn man eine Sache zu einseitig betrachtet.

lg
s

Stellt sich die Frage, ob in weiterer Folge nicht auch noch den Hefezellen verboten wird, selbst Sulfit zu produzieren? ...

Grüße,
Gerald

Ist, glaube ich, eher so ein quasi-religiöser Ansatz: immerhin stinkt der Teufel nach Schwefel und moralisch guter Wein muss sich davon distanzieren.

Oder so ähnlich...

immerhin stinkt der Teufel nach Schwefel und moralisch guter Wein muss sich davon distanzieren.

da müsste man doch aber auch Spontangärung verbieten, denn da sollen ja auch schwefelhaltige Aromen auftreten (die im übrigen aus schwefelhaltigen Inhaltstoffen der Trauben stammen und keinen Sulfitzusatz brauchen) ...

Grüße,
Gerald

am besten die gesamte "organic" Anbauweise nur in Fabriken zulassen, da kann man Parameter konstant überwachen *flöt

lg
s

Gerald hat geschrieben:Stellt sich die Frage, ob in weiterer Folge nicht auch noch den Hefezellen verboten wird, selbst Sulfit zu produzieren? ...

Grüße,
Gerald

Wenn sie als organic verkauft werden sollen, wird man sich
dies im Kongress sicher schon überlegen...

Aber im Ernst, natürlich hat diese Bewegung wie Markus schon schreibt, einen
"religiösen Ansatz", wobei man bei den extrem steigenden Allergienraten,
dies nicht unterschätzen sollte/darf, denn wo Massen (Wähler) sind, sind immer
auch "Manipulierbare" (Politik)...

Hallo zusammen,

auf der Seite von Jancis Robinson wurde in den letzten Tagen recht ausführlich von der NEW11 (Natural European Wine Conference 2011) in Zürich berichtet und auch darüber diskutiert. Der Tenor ist letztlich, dass sich die Naturweinszene mit ihren - wie hier schon zutreffend gesagt - quasi-religiösen und v.a. intoleranten Regeln und Ansätzen immer mehr in eine Ecke treibt.

Ich finde das schade, da ich den Ansatz der möglichst naturnahen und non-interventionistischen Weinbereitung durchaus sympathisch finde. Er darf nur eben nicht als "ideologisch besser" verkauft werden, sondern müsste m.E. eher als eine valide Alternative angeboten werden. Der Verzicht auf Schwefelung bietet sich für Weine, die nicht für lange Lagerung gedacht sind, m.E. durchaus an. Bei Weinen, die lange gelagert werden sollen, sieht das aber schon anders aus. Die Risiken durch Transport, Lagerung bei zu hohen Temperaturen, etc. werden ohne Schwefelung einfach zu groß.

Die große Bio-Supermarktkette Whole Foods führt jetzt in den USA tatsächlich USDA certified organic NSA Weine ein, d.h. solche, die den neuen "Organic" Richtlinien entsprechen und ungeschwefelt sind:

http://www.organicauthority.com/blog/or ... and-spain/

Ich hätte nicht gedacht, dass die "sans soufre" Bewegung sich tatsächlich auch auf das Massengeschäft überträgt. Aber es scheint gerade ein gewisses Momentum zu geben.