Persönlich habe ich zu den Weinen von Toni Bodenstein ja ein leicht ambivalentes Verhältnis: einerseits ist in jedem Jahrgang die Klasse und Routine des Winzers zu spüren, man kann - wenn man den Stil mag - eigentlich jeden Smaragd jedes Jahres blind kaufen. Andererseits scheint manchmal der Stil des Hauses mehr auf maximale Punkte in den Weinguides als auf den Trinkspaß beim Konsumenten ausgerichtet, so zumindest mein Eindruck. Fruchtbetonte Weine mit Restzucker knapp an der zulässigen Grenze von 9 g/l sind eigentlich fast die Regel.
Gestern im Glas: der Riesling Smaragd Klaus aus dem Topjahrgang 2006.

Ohne Frage muss dieser Wein bei den Jungwein-Verkostungen in den Weinguides einen tollen Eindruck hinterlassen haben. Einige Jahre später geöffnet und nicht in einer Verkostung mit -zig anderen Weinen zeigt sich aber trotz sehr schöner, vielschichtiger Aromatik der hohe Alkohol doch recht deutlich und verleidet ein bisschen den Trinkfluss. Ob sich das mit weiterer Lagerung noch gibt? Ich bin zumindest skeptisch. Momentan erscheint mir der Wein für den Preis doch ein bisschen enttäuschend ...
Grüße,
Gerald