Bernd Schulz hat geschrieben:
Ich wollte den Thread nicht stören! Sorry!
Das war keine Störung, sondern hat zur Klärung einiger tatsächlich nicht leicht zu verstehender Posts beigetragen. Da gibt es nichts zu entschuldigen.
Matthias Hilse hat geschrieben:
Ob das wohl ein Modell ist, das Zukunft hat?
Wenn die seit einigen Jahren erkennbare Tendenz weiter anhält, der Subskription bei den begehrten Weinen immer mehr Volumen zu entziehen, ist sie zumindest in der heutigen Form tot. Ob das nicht sogar die dahinterstehende Absicht ist, oder nur ein Kollateralschaden, sei dahingestellt.
Eins aber ist klar: auch dann werden die Erzeuger ihren Wein verkaufen müssen, irgendwann, und irgendwie. Man wird dann immer noch Bordeaux kaufen können, auch die teuren und begehrten Weine.
Für den
Käufer bedeutet das, dass er seine Weine dann eben zu einem anderen Zeitpunkt kaufen wird, nämlich erst, wenn sie in der Flasche sind. Das ist sogar vorteilhaft, da er dann erst einmal selber probieren kann und nicht die Katze im Sack kaufen muss. Genau das ist ja überall sonst der Normalfall; die Subskription ist im globalen Weinhandel die Ausnahme und nicht die Regel. Das, was eine Subskription für den Käufer früher einmal attraktiv gemacht hat - man bekommt den Wein zu einem Preis unterhalb des zu erwartenden Marktpreises - ist ja eh nicht mehr gegeben. Man sieht das klar an der Einschätzung von Liv-Ex & Co.: ein Preis wird dann als "fair" angesehen, wenn er den zu erwartenden Marktpreis nicht
überschreitet. Das ist eine Perversion des ursprünglichen Konzepts.
Sollte bei den begehrten Weinen das notwendig sein, was Sie "Repartierung" nennen, kann man das auch dann regeln, wenn der Wein physisch verfügbar ist. Auch dafür gibt es anderswo genügend Beispiele. Dass man dabei möglicherweise sein Kaufverhalten ändern muss - nicht mehr dieses Jahr diesen Wein, im nächsten Jahr einen anderen, und dann wieder gar keinen - liegt wiederum im Interesse der Erzeuger.
Für die
Verkäufer auf allen Handelsstufen bedeutet das, dass das bisherige Geschäftsmodell nicht mehr funktioniert, und man sich an die geänderten Verhältnisse anpassen muss. "Anpassung" kann dann auch mal bedeuten, den Geschäftsbetrieb komplett einzustellen. Das ist natürlich bitter, aber im Wirtschaftsleben heute der Regelfall, und für diesen Regelfall gibt es auch eine Bezeichnung: Strukturwandel.
Gruß
Ulli