Bordeaux 2010

Medoc und seine Appellationen, Bourg und Umgebung, Fronsac, Pomerol, Saint Emilion und Umgebung, Entre Deux Mers, Graves und Pessac-Leognan, Sauternes und Co.
Ingo
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Re: Bordeaux 2010

Beitrag von Ingo »

@berlin kitchen:
Auch wenns keinen zu interessieren scheint: Ich wüsste gern, neugierig geworden durch das Bild, wie denn denn der 2010er Clos Fourtet bei Dir so rübergekommen ist ...
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innauen
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Re: Bordeaux 2010

Beitrag von innauen »

Hallo Ingo,

der Clos Fourtet hat im ersten Eindruck als Fruchtbombe eingeschlagen, während sich der Leo P. erst sehr zugeknöpft präsentierte. Im Laufe des Abends wandelte sich dann das Bild. Während Clos Fourtet vor allem im Abgang Probleme bekam, wurde Leo P immer raffinierter. Später mehr Details.

Grüße,

wolf
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Johnny Depp dementiert, 30.000 Dollar im Monat für Alkohol ausgegeben zu haben. (Quelle: „B.Z.“)
BerlinKitchen
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Re: Bordeaux 2010

Beitrag von BerlinKitchen »

2010 Clos Fourtet war mir zu alkoholisch mit 15%. Es fehlte ihm an Frische&Finesse. In der Tat eine Fruchtbombe bzw. eine Wagenladung Pflaumen. Hat mich nicht überzeugt!
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Ingo
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Re: Bordeaux 2010

Beitrag von Ingo »

Danke!
Freue mich dann auf weitere Eindrücke von Euch.
beerenauslese
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Re: Mein erster 2010 Bordeaux

Beitrag von beerenauslese »

BerlinKitchen hat geschrieben:Dem Weinjournalisten Panos Kakaviatos/DECANTER und dem Besitzer Didier Cuvelier sei Dank, gestern Abend konnte ich meinen ersten 2010 Bordeaux verkosten.

Hinweis: hier haben wir ein *sample*

2010 Ch. Léoville Poyferré
WOW, ich bin schwer beeindruckt von der Qualität. Wunderschöne seidige Textur, natürlich mit big Frucht, kräftige Säure (höher als 2009!) und großartiger Struktur. Eleganz&Grazie und BALANCE. Alles ist ungemein harmonisch verwoben. So offen und einfach zu verkosten mit 14%.
Der Besitzer Didier Cuvelier vergleicht 2010 mit 2005, für mich erinnerte er an den 96er, da ich später noch einen grandiosen 1996 Léoville Poyferré verkostet habe (95 Punkte).
Wirklich kein Märchen bzw. Winzer-Poesie, 2010 scheint wirklich herausragend zu sein in Bordeaux.
94/100

Bild
....Ich warte immer noch auf meine SUB (Sauternes 2007 und Bordeaux 2008) und Ihr trinkt schon 2010 - Was mache ich falsch? :)

Gruß
Johannes
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innauen
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Re: Bordeaux 2010

Beitrag von innauen »

Hallo,

kurz vor Schließung der Wahllokale in BaWü und Rheinland-Pfalz hier meine Notizen zu zwei 2010ern. Dazu eine Vorbemerkung: Das war meine erste Primeurprobe. Diese beiden Exemplare geizten nicht mir Primäraromen. Es hat mich sehr viel Zeit gekostet, durch die Wand der Tannine, der Frucht und vor allem der Säure hindurchzublicken. Was ich meine da gesehen zu haben, schreibe ich hier auf. Mein "Primär"-eindruck ist, das Tasting der Fassproben dauert viel länger als gewohnt, man muss den Jahrgang vorab schon etwas analysiert haben (um zB von den Säurwerten nicht überrascht zu werden) und die Proben im Glas sind SEHR veränderlich. Temperaturschwankungen und Zeit verändern die Eindrücke recht leicht.

Château Léoville Poyferré 2010

Bild

Chateau Clos Fourtet 2010

Bild

Grüße,

wolf
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BerlinKitchen
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Re: Bordeaux 2010

Beitrag von BerlinKitchen »

Die Eindrücke von Wolf "innauen" zu den Weinen bzw. Rahmenbedingungen der Probe kann ich voll und ganz unterstreichen. Ich konnte die 2010er zum Glück in Ruhe vor dem Event mit dem Winzer verkosten, bei der Verkostung am Tisch bzw. zum Essen war es viel schwieriger und die Weine hatten sich in der Tat leicht verändert.

Nichtsdestotrotz 2010 Ch. Léoville Poyferré ist großartiger Stoff.........

Grüße aus der Hauptstadt,
Martin Zwick
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Mr. I
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Re: Bordeaux 2010

Beitrag von Mr. I »

im Mövenpick-Weinblog gibt es auch schon erste Impressionen: http://vinosphere.ch/

Gruß!
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innauen
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Re: Bordeaux 2010

Beitrag von innauen »

wichtiger ist der jährliche Bill Blatch-Report: Tusch!!

http://bordeauxgold.com/wp-content/uplo ... Report.pdf

Wir können schon mal ein paar Dinge festhalten:

- Stilstisch ganz anders als 2009
- Hohe Parameter in allein Bereichen weisen beiden Jahre auf. Wo 2009 aber sanft sind Raffinesse zeigen, ist 2010 maskuliner, robuster und in einem Wort ÜBERKLASSISCH.
- Der Jahrgang hat seine wesentliche Prägung durch die Trockenheit erhalten. Das trieb die Tannin- und Säurewerte nach oben und konzentrierte den Zucker. Weil 2010 aber nicht so heiss wie 2009 war, fehlt die Üppigkeit (im guten wie im schlechten- ich mag den 2009er Charakter ja sehr gerne leiden).
- Die Weine werden sich schwieriger als 2009 verkosten lassen.
- Die Weine müssen nicht unbedingt langlebiger als die 2009er sein.
- Die 2010 Weissweine sind großartig.
- Sauternes könnten himmlich sein
- Klares Cabernet Sauvignon und Cabernet Franc Jahr. Merlotdominierte Weine vom rechten Ufer haben (wie schon 2009) Probleme, diesmal mit sehr hohen Alkholwerten (Clos Fourtet s.o. 15%).

Übrigens wenn ich zwischen 2009 und 2010 wählen müsste, würde ich mich von der Papierform her für 2009 entscheiden. Ich bevorzuge 1982 gegenüber 1983, bei 1985/1986 ziehe ich auch den ersten vor, ebenso bei 1995/1996. Aber das ist natürlich eine Geschmacksfrage und vielleicht will ich mir auch nur präventive Subskriptionsbandagen anlegen :D

Grüße,

wolf
Zuletzt geändert von innauen am Di 29. Mär 2011, 18:44, insgesamt 1-mal geändert.
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innauen
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Re: Bordeaux 2010

Beitrag von innauen »

P.S. Und der Kritiker-Boykott nimmt richtig Fahrt auf: jetzt beteiligt sich Michel Bettane
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