Bordeaux 2013

Medoc und seine Appellationen, Bourg und Umgebung, Fronsac, Pomerol, Saint Emilion und Umgebung, Entre Deux Mers, Graves und Pessac-Leognan, Sauternes und Co.
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harti
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Re: Bordeaux 2013

Beitrag von harti »

Hallo Marko,

Lagerpotenzial für 30 Jahre und mehr sehe ich bei den Rotweinen kaum, es sein denn, Du willst Deinem Sprössling ein Altweinerlebnis verschaffen ;) . Auch bei den Süßweinen wird es da schon ziemlich eng, vielleicht hält Yquem so lange durch, ohne müde zu werden.

Grüße

Hartmut
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Jochen R.
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Re: Bordeaux 2013

Beitrag von Jochen R. »

octopussy hat geschrieben:
duhart09 hat geschrieben:Falls es ernsthaft jd. interessiert: Rene Gabriel ist raus mit seinen Wertungen. Danach zwar ein schwaches Jahr, aber aus seiner Sicht augenscheinlich nicht desaströs. Aber ob ohne massive Preisrückgänge ein Subs-Geschäft läuft, nun ja...
Welche sind denn die Favoriten von Rene Gabriel?
...
Insgesamt 9x 19 P., keine 20 P.

links:
Haut Brion 19 P.
Les Carmes Haut Brion 19 P.
Pichon Comtesse 19 P.

rechts:
L´Eglise-Clinet 19 P.
Ausone 19 P.

Blanc bzw. Sauternes:
Domaine de Chevalier blanc 19 P.
Guiraud 19 P.
Laufaurie-Paraguey 19 P.
Suduiraut 19 P.

Viele Grüße,
Jochen
"Viele haben eine Meinung, aber keine Ahnung." (Franz Müntefering)
C9dP
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Re: Bordeaux 2013

Beitrag von C9dP »

Ich bin auch auf der Suche nach 2013ern für die runden Hochzeitstage. Ist wohl nicht so leicht :?

Ich denke, es wird eher auf große Formate rauslaufen. Aber bevor ich da nach Sauternes schaue, werden es doch eher Spät- und Auslesen aus Deutschland werden.

Bordeaux wird erstmal außen vor bleiben und in 2 Jahren nochmal auf den Prüfstand kommen.

Meine Liste weiß:

Deutsche Riesling Spät- und Auslesen in Großformaten, insb. Prüm, Grünhaus, Lieser sowie einige GG (Keller, Wittman, von Winning, E-S und Bürklin-Wolf, Breuer Schlossberg
Loire: Coulee de Serant
Chablis Crus (weiß noch nicht genau welche)

Meine Liste rot:

Kalifornien: Marthas Vineyard, Monte Bello und evtl. ein paar andere
Barolo und Toskana (Conterno, Voerzio und Toskana mal schauen)
Lamarein auf jeden Fall
Rioja, insb, Ygay im Großformat
Klassische C9dP
Champagner im Topsegment, insb. Dom Vintage, wenn der kommt

Um bei Bordeaux jetzt zuzuschlagen fehlen mir die Argumente und es gibt genug Alternativen.

Gerade im Glas:

Keller Hubacker GG 2012 - Geiles Teil mit Kalk-Feuerstein-Chicorree-Zitrus in Perfektion.
Viele Grüße

Aloys
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innauen
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Re: Bordeaux 2013

Beitrag von innauen »

Hallo,

Matthias Hilse hat sich geäußert. Sein Hauptfazit "Wer dem Argument nicht abträglich ist, dass Wein nicht nur Trauben-, sondern eben auch Terroirexpression verwirklicht, findet möglicherweise Gefallen daran, die Koinzidenz des Wiederauflebens einer Stilistik, der in der Prä-Parker-Ära die Akklamation einer klassisch orientierten Bordeauxfangemeinde sicher war, zum Zeitpunkt des Entschwindens des Grossdegustators und Blockbusterapologeten, zu beobachten."

Also ich übersetze mal ;) Es ist ein klassisches Jahr. Die Terroirs werden sind deutlich schmeckbar, deutlicher als in Traubenjahren wie zB 2005 oder 2009. Wir sind wieder in der Ära vor Parker, es wurde weniger extrahiert. Parker verliert an Einfluss und der Schwarmintelligenz der Blogs wird sie nicht ersetzen.

http://www.aux-fins-gourmets.de/blog/20 ... eaux-2013/

Michael Grimm ist auch online. Er sagt "Das Ergebnis. Viel besser als erwartet" http://www.bacchus-vinothek.de/fileadmi ... -04-08.pdf

Grüße,

Wolf
„Es war viel mehr.“

Johnny Depp dementiert, 30.000 Dollar im Monat für Alkohol ausgegeben zu haben. (Quelle: „B.Z.“)
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innauen
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Re: Bordeaux 2013

Beitrag von innauen »

"the market ist dead

http://www.harpers.co.uk/news/bordeaux- ... 03.article

Das sind große Worte. Ob es wirklich so stimmt? Finde es jedenfalls interessant, dass seit dem Release von Pichon Baron und Gazin nichts wirklich interessantes mehr gekommen ist. Sollte die Kampagne nicht schnell durch sein? Die Negos sagen vor den Mikros natürlich Sätze wie diese, um den Druck auf die Chateaus aufrechtzuerhalten, die noch nicht rausgekommen sind. An den Telefonen machen sie aber viel Druck auf die Händler, damit diese die knappen Zuteilungen möglichst schnell reservieren.

Grüße,

wolf

P.S. Jeffe Leve mit St. Estephe. "mixed bag". Aber die eigentlich schlimme Nachricht für mich ist, dass mein Liebungsgut in der Apellation, Meyney, jetzt von Hubert de Bouard beraten wird. Hoffentlich verliert der Wein jetzt nicht seine Eleganz. http://www.thewinecellarinsider.com/201 ... es-report/

P.P.S.
Fleur de Bouard €15.5 ex-nego: -7% gegenüber 2012.
Lynch Moussas €18.9 ex-nego: -3% ggü 2012.
„Es war viel mehr.“

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bordeauxlover
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Re: Bordeaux 2013

Beitrag von bordeauxlover »

Der Wineterminator meint:

"An Bordeaux 2013 muss ich beim leider mal wieder zweifelhaften Genuss dieser launischen 1994 Pichon Comtesse denken. Warum habe ich die damals bloß in Subskrition gekauft, warum bin ich den Sirenenklängen der Anbieter erlegen? Wenigstens war die Comtesse damals deutlich billiger als heute. Aber aus 25 Subskriptionsjahren habe ich gelernt. Subskribiert wird nur noch in Top Jahren. 2011 und 2012 habe ich nicht eine Flasche subskribiert, 2013 werde ich das fortsetzen. Weine aus diesen Jahren kaufe ich nur, wenn sie später aus der Flasche Trinkspass bereiten und wirklich ihren Preis wert sind. Und wenn ich angesichts scheinbar verlockender Angebote und talentierter Schönschreiberei der 2013er doch nervös werde? Dann hole ich sofort eine 94er Comtesse hoch. So etwas passiert mir nie wieder."

Dem kann ich mich uneingeschränkt anschließen!

Schöne Grüße
Armin
Matthias Hilse
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Re: Bordeaux 2013

Beitrag von Matthias Hilse »

Der Wineterminator meint:

"An Bordeaux 2013 muss ich beim leider mal wieder zweifelhaften Genuss dieser launischen 1994 Pichon Comtesse denken. Warum habe ich die damals bloß in Subskrition gekauft, warum bin ich den Sirenenklängen der Anbieter erlegen? ... 2011 und 2012 habe ich nicht eine Flasche subskribiert, 2013 werde ich das fortsetzen. Weine aus diesen Jahren kaufe ich nur, wenn sie später aus der Flasche Trinkspass bereiten und wirklich ihren Preis wert sind. Und wenn ich angesichts scheinbar verlockender Angebote und talentierter Schönschreiberei der 2013er doch nervös werde? Dann hole ich sofort eine 94er Comtesse hoch. So etwas passiert mir nie wieder."
Da würden mir andere Methoden einfallen, den eigenen Masochismus zu überwinden :) Aber immerhin: ein neuer Ansatz, das therapeutische Potential obsoleter Subskriptionen auszuloten. Manchmal grüßt das Murmeltier täglich.

Herzliche Grüße,
Matthias Hilse
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innauen
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Re: Bordeaux 2013

Beitrag von innauen »

Hallo,

heute: Beychevelle €38.4 ex-negociant: -6% gegenüber 2012
Du Tertre €18.6 ex-negociant: -3% gegenüber 2012
Montrose €57.6 p/b ex-nego. Exakt der gleiche Preis wie 2012

Der Trend symbolischer Abschläge setzt sich also fort. Wir müssen akzeptieren, dass die Chateau der Meinung sind, dass ein Jahrgang, den viele als klassisch und schwierig einschätzen, nicht billiger angeboten werden wird. Über die Gründe kann man spekulieren. Und viele werden sagen, dass die Lager noch mit den Jahrgängen 2009, 2010, 2011 und 2012 voll seien. Aber ich gebe zu bedenken, dass Bordeaux ein Markt ist und die Chateau am Ende nur die Preise setzen, die ihnen ökonomisch nutzen. Gründe für das Pricing gibt es zu Hauf. Zurückhaltung von Mengen, gezielter Deklassierung, Selektion und natürlich auch eine Vergrößerung der Märkte. Gründe für die Kritik des Handels gibt es auch zu Hauf. Wo wir - überwiegend als Mittelklasseverdiener, wie ich schätze, unsere Konsumentscheidung treffen, muss jeder selbst entscheiden. Die wenigsten werden am Ende 2013 subskribieren - schlicht, weil man die Weine auch später wird kaufen können.

Anders als der Wineterminator muss man aber auch attestieren, dass sich in Bordeaux qualitativ wahnsinnig viel seit 1994 getan hat. Ob sich dieser technische Vorsprung auch in 2013 auszahlen wird, werden wir sehen. Was ich über den Jahrgang lese, scheint man auch nicht die Fehler von 2007 zu wiederholen, wo zu viel extrahiert wurde und man die Weine mit zu viel Holz an die Wand genagelt hat.

Und da heute ein Wein aus St. Julien gekommen ist, hier die Bewertungen von Jeff Leve und von Dir Matthias ;) :) Ihr haltet übrigens beide St. Julien für die homogenste und gelungenste Appelation.

http://www.thewinecellarinsider.com/201 ... te-report/
(Beychevelle 88-90 Punkte)

http://www.aux-fins-gourmets.de/blog/20 ... nt-julien/
(Beychevelle 90-92)

Grüße,

Wolf
„Es war viel mehr.“

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weinfex
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Re: Bordeaux 2013

Beitrag von weinfex »

Hallo Wolf,

OT Ich persönlich finde die 94er Comtesse seit Jahren wunderbar, vielleicht liegt
es aber auch daran, dass ich sie nur aus der Magnum kenne ;) (obwohl ja
Flaschenformate bei der Reifung laut WT keinerlei Rolle spielen sollen :o :) ),
vielleicht sollte er sie mal daraus probieren...
Grüsse weinfex
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harti
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Re: Bordeaux 2013

Beitrag von harti »

innauen hat geschrieben: Montrose €57.6 p/b ex-nego. Exakt der gleiche Preis wie 2012
Der 12er Montrose wird von C&D für schlappe 58,82 netto angeboten, was noch nicht einmal die Transportkosten decken dürfte. Da fällt es wirklich sehr schwer, eine Begründung für den Kauf des 2013ers zu finden :roll: .

Ganz grundsätzlich habe ich meine positive Einstellung zu diesem Jahrgang angesichts der Preispolitik der Châteaux inzwischen komplett aufgegeben. Ich werde wie in den beiden Vorjahren definitiv nichts en primeur kaufen. In zwei Jahren werden die Karten neu gemischt.

Grüße

Hartmut
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