Re: Terroir vs. Keller
Verfasst: Mi 11. Sep 2013, 11:58
Nun ja, bei der ganzen Diskussion um die Lagen wird IMHO etwas leicht unterschlagen, das vielleicht wegen der langen ungebrochenen Tradition weniger für das Burgund gilt, aber eben doch für Deutschland, das sich erst seit ca. 10 Jahren anschickt, die Lagen wieder als Qualitätsmerkmal zu etablieren. Es gibt Traubenweine (Gutsweine), es gibt Bodenweine (Ortsweine) und es gibt Lagenweine. Vor allem bei letzteren sollte schon der Winzer in die Pflicht genommen werden zu beschreiben, wie er vorgeht, um die Lage abzubilden oder auszudrücken. Diese Frage wird leider viel zu selten gestellt.
Bei allen Lebensmitteln - Fleisch, Käse, Gemüse etc. - ist es nicht ehrabschneidend nach den Produktionsbedingungen zu fragen, und je hochpreisiger das Produkt wird, desto virulenter werden die Fragen. Aber (fast) kein Weinkritiker fragt nach den Produktionsbedingungen der Weine. Da wird ausschließlich nach (persönlichem) Geschmack bewertet und geurteilt. Das halte ich nicht nur für zu wenig, sondern auch nicht mehr zeitgemäß.
Das wichtige Stichwort heißt hier "Transparenz". Vor ihr haben die meisten Winzer aber soviel Angst wie vor dem Gottseibeiuns, weil es leichter ist, von einem Mythos zu leben und zu verlangen, dass der Konsument eben diesen anbetet und nicht hinterfragt.
Dabei geht es nicht um eine "richtige Moral" (nach dem Motto: Bio ist besser), sondern um die Darlegung der eigenen Betriebsphilosophie und wie sie auf die Weine wirkt. Denn solange keine Lagenkenntnis aus Hunderten von Jahren Tradition vorhanden ist, bleibt die Betriebsphilosophie das vornehmlich Schmeckbare.
Bei allen Lebensmitteln - Fleisch, Käse, Gemüse etc. - ist es nicht ehrabschneidend nach den Produktionsbedingungen zu fragen, und je hochpreisiger das Produkt wird, desto virulenter werden die Fragen. Aber (fast) kein Weinkritiker fragt nach den Produktionsbedingungen der Weine. Da wird ausschließlich nach (persönlichem) Geschmack bewertet und geurteilt. Das halte ich nicht nur für zu wenig, sondern auch nicht mehr zeitgemäß.
Das wichtige Stichwort heißt hier "Transparenz". Vor ihr haben die meisten Winzer aber soviel Angst wie vor dem Gottseibeiuns, weil es leichter ist, von einem Mythos zu leben und zu verlangen, dass der Konsument eben diesen anbetet und nicht hinterfragt.
Dabei geht es nicht um eine "richtige Moral" (nach dem Motto: Bio ist besser), sondern um die Darlegung der eigenen Betriebsphilosophie und wie sie auf die Weine wirkt. Denn solange keine Lagenkenntnis aus Hunderten von Jahren Tradition vorhanden ist, bleibt die Betriebsphilosophie das vornehmlich Schmeckbare.