Warum ist dieser Wein nicht ausverkauft?

Hohe Brisanz, kurzes Verfallsdatum
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VillaGemma
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Re: Warum ist dieser Wein nicht ausverkauft?

Beitrag von VillaGemma »

octopussy hat geschrieben: VillaGemma, ich meine immer noch, dass du den Captain Cork Artikel völlig falsch verstanden hast. Es wird darin weder gesagt, dass alle nur noch deutsche Weine trinken sollen...
Das wird nicht direkt geschrieben, aber der Artikel tut schon so, als wären alle Weine gleich und fragt offen, wie es sein kann, dass man die GG nach Jahren noch bekommt.
Und wir wissen ja nunmal, dass es eben vollkommen andere Geschmäcker gibt, die mit dem wenigsten deutschen Wein was anfangen können. Ich zB. ...und ich glaube, ich bin da nicht allein.

Dann schreibt er auch eine Begründung, wo ich auch gar nicht zustimmen kann

"Es liegt am Zugang. Deutsche Weinforen, selbst die beherztesten, schreiben immer noch über Wein, als stehe die Analyse vor dem Saufgenuss. Nicht, dass dies schlecht wäre, denn nirgendwo wird so klar und ehrlich über Wein verhandelt, wie in Deutschland. Aber in keinem Weinforum wird der Genuss greifbar gemacht..."

und kommt dann zu dem interessanten Schluss:

"Und deswegen dringt italienischer und französischer, selbst spanischer, portugiesischer und auch österreichischer Wein immer noch tiefer in deutsche Weintrinkerseelen vor, als deutscher Wein"

Das soll doch wohl heißen, wir wären nur Analytiker, die Wein gar nicht geniessen und daher deutschen Wein verschmähen. Ähm...Genuss ist für mich das einzig wichtige Kriterium, wenn ich Wein zum Essen *geniesse*. Was denn bitte sonst? Und das soll Schuld sein, dass man keinen Riesling trinkt? :roll:

Nur das Wichtigste lässt der Autor eben außer Acht: Den Geschmack. Richtig, wie kurz zuvor erörtert wurde: Man kann schlecht eine Priorat oder C9dP oder Bordeaux oder Vino Nobile oder Nero d'Avola an der Ahr herstellen bzw erwarten dass ein Wein aus Deutschland so schmeckt. Nur wenn man diese Vorliebe entwickelt hat, dann fällt es einem einfach schwer, in Deutschland fündig zu werden. Das ganze erstmal ohne Wertung, welcher Wein besser ist oder nicht.

Und dann hat er sich eben nicht expizit im Artikel auf Weißweine reduziert, sondern schreibt schon mit einem Selbstverständnis generell über alle Weinarten hinweg. Dabei suggeriert er eben schon, dass auch Leute wie ich eigentlich zu blöd sind, dass sie keinen Riesling kaufen, weil das doch ein Topwein sei :roll: . Und das kann ich so nicht akzeptieren (was nicht weiter schlimm ist), weil mir der Geschmack eines Rieslings nunmal nicht zusagt. Daher habe ich eben hier meinen Standpunkt vertreten.
"wine is sunlight held together by water" (Galileo Galilei)

Auch eine Enttäuschung, wenn sie nur gründlich und endgültig ist, bedeutet einen Schritt vorwärts. (Max Planck)
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octopussy
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Re: Warum ist dieser Wein nicht ausverkauft?

Beitrag von octopussy »

Ich bin mittlerweile schon so abgestumpft vom Captain Cork Lesen, dass mir diese letztlich unzulässigen Pauschalisierungen schon gar nicht mehr auffallen :oops: :? :lol:
Beste Grüße, Stephan
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Gaston
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Re: Warum ist dieser Wein nicht ausverkauft?

Beitrag von Gaston »

Ja, es stimmt, über Geschmack lässt sich nicht streiten, und es lebe auch die Diversität und Individualität. Alles gebongt. Aber wenn ich höre, dass jemand keinen Riesling mag, löst das doch immer wieder, ob ich will oder nicht, einen Reflex ungläubigen Staunens aus... :shock: :lol:
Beste Grüße
Gaston
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Markus Vahlefeld
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Re: Warum ist dieser Wein nicht ausverkauft?

Beitrag von Markus Vahlefeld »

Naja, die Frage darf wohl als berechtigt gelten, warum die Ösis denn dann ihre Weine fast allesamt alleine leersaufen? Ob das nur an den guten Rotweinen liegt, die es erst seit einigen Jahren wirklich gibt?

Der Eindruck, dass man stolz darauf ist, eben KEINEN Wein aus Deutschland zu trinken/zu mögen/zu genießen drängt sich da halt auf. Es ist eher der Stolz auf das Nicht-Mögen als das Nicht-Mögen selbst, das mir doch sehr deutsch erscheint. Insofern ist am Artikel schon etwas Wahres dran...

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VillaGemma
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Re: Warum ist dieser Wein nicht ausverkauft?

Beitrag von VillaGemma »

Gaston hat geschrieben:Aber wenn ich höre, dass jemand keinen Riesling mag, löst das doch immer wieder, ob ich will oder nicht, einen Reflex ungläubigen Staunens aus... :shock: :lol:
Wieso? Nenn doch bitte mal ein paar Gründe? Ich bin nicht erstaunt, wenn einer den Wein XY nicht mag, da die Geschmäcker nunmal unterschiedlich sind, manchmal sogar disjunkt. Ich schreibe niemanden vor, dass er einen Golf fahren muss oder zwingend eine schlanke Frau mit roten Haaren lieben muss. ;) ...kissed by the fire...so oder ähnlich verhält es sich auch bei Wein. Meiner Meinung nach verhält es sich auch so bei Riesling. Ist eine Geschmacksrichtung, die man mögen kann oder auch nicht. So einfach. Nicht jeder Mensch mag rosa gebratenes Lamm auf Artischockengemüse oder Boeuf Bourguignon. Ich liebe es. Und dazu bitte einen "schönen" Roten :P
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sorgenbrecher
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Re: Warum ist dieser Wein nicht ausverkauft?

Beitrag von sorgenbrecher »

mir sind diese ganzen diskussionen um sogenannte deutsche spitzengewächse zu pauschal und blenden auch den einfluss von jahrzehnten, ja sogar jahrhunderten an erfahrungen und traditionen aus.

es gibt traditionell auch aus deutschland absolute spitzenweine, die auch auf auktionen gigantische preise erzielen, im segment der gereiften süßen rieslinge. schaut man sich die weinversteigerungen von altweinen in diesem bereich an, dann gibt es unter sammlern dort eine enorme nachfrage. dafür ist deutschland in der spitze nun einmal bekannt und berühmt. jetzt zu erwarten, dass innerhalb von wenigen jahrzehnten die relativ neuen trockenen deutschen weine angesichts der internationalen konkurrenz sofort eine derartige reputation haben sollen, das ist vermessen und kann nicht funktionieren (zumindest nicht ohne die nebenwirkungen, die die spanier gerade zu spüren bekommen....). kein grund sich darüber aufzuregen....

wenn ich beispielsweise die chance habe viele jahrgänge über jahrzehnte hinweg von burgundern und bordeaux heute noch zu erwerben und die reifeentwicklung und die qualität der produzenten über einen extrem langen zeitraum zu verfolgen, dann entscheide ich mich bei gleichen preisen doch eher für den produzenten, der nachweislich über einen derart langen zeitraum die reifefähigkeit seiner weine nachgewiesen hat und nicht für den newcomer.
im bereich der pinot noir/spätburgunder finde ich die preisgestaltung der deutschen spitzenwinzer weitgehend völlig unangemessen. produzenten, die oftmals erst seit einem jahrzehnt vernünftige weine erzeugen und deren weinen naturgemäß oft noch der nachweis der entwicklungsfähigkeit über jahrzehnte hinweg fehlt, rufen preise auf, díe ich im burgund bei 1er crus von spitzenerzeugern oder grand cru's von erzeugern aus der 2. reihe finde, die aber oftmals über einen extrem langen 'track record' verfügen. das ist meines erachtens überambitioniert. wenn diejenigen nach weiteren 20-30 jahren nachweis der qualität die preise nach oben anpassen, dann ist das ok, aber viele machen leider den 2. schritt vor dem 1. und so kaufe ich für meinen teil eben weiterhin überwiegend die sauteuren pinot's aus dem burgund und nicht die sauteuren spätburgunder aus deutschland.... ;)
Gruß, Marko.
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octopussy
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Re: Warum ist dieser Wein nicht ausverkauft?

Beitrag von octopussy »

Markus Vahlefeld hat geschrieben:Der Eindruck, dass man stolz darauf ist, eben KEINEN Wein aus Deutschland zu trinken/zu mögen/zu genießen drängt sich da halt auf. Es ist eher der Stolz auf das Nicht-Mögen als das Nicht-Mögen selbst, das mir doch sehr deutsch erscheint. Insofern ist am Artikel schon etwas Wahres dran...
Vielleicht ist Stolz, keinen Wein aus Deutschland zu trinken, weniger passend als die Ignoranz, dass auch aus Deutschland gute Weine kommen, rot wie weiß. Letztere ist m.E. durchaus weit verbreitet.

Im Übrigen bin ich 100% beim sorgenbrecher. Gut Ding will Weile haben.

Gestern Abend habe ich mir mal ein paar Zahlen vom DWI angeschaut. Die belegen tatsächlich, dass in Deutschland nicht viel Heimisches getrunken wird. Besonders aufschlussreich sind die Statistiken auf S. 33:

Anteil der Weinarten an den Einkaufsmengen der privaten Haushalte im Handel 2002 – 2011:

2011: Import: 29% weiß, 60% rot, 11% Rosé
2011: Deutscher Wein: 51% weiß, 39% rot, 10% Rosé

Vor allem Rotweine werden also importiert. Schaumwein herausgerechnet importieren die Deutschen 58% ihres getrunkenen Weins aus dem Ausland, 42% kommen aus heimischer Produktion.

Captain Cork bezog sich natürlich weniger auf statistische Zahlen und mehr auf seine Beobachtungen, die ich übrigens durchaus nachvollziehen kann. Fast alle in meinem nicht-weinaffinen Bekanntenkreis trinken fast ausschließlich ausländische Weine. In Rot sowieso. Aber auch in Weiß werden lieber der leckere spanische Verdejo, der neuseeländische Sauvignon Blanc und sogar immer noch praktisch geschmacksfreie Orvietos, Pinot Grigios, Vernaccia de San Gimignano, usw. kredenzt. Die Alternative, wenn man bei Rossmann, Aldi oder Rewe einkauft, wäre ja "nur" ein Grau- oder Weißburgunder, Riesling oder v.a. Müller-Thurgau von irgendeiner Großkellerei oder Winzergenossenschaft. Ehrlich gesagt: wenn ich bei Rossmann Wein einkaufen würde, würde ich auch nicht zum völlig bieder aussehenden Winzergenossenschafts-Müller greifen, sondern eher zum Orvieto, allein des Namens und der Etikettengestaltung wegen. So ein Tenuta di Irgendwas Chardonnay mit dem typisch italienischen Etikett verspricht Weltläufigkeit, Urlaub in der Toskana. Der Grauburgunder der Winzergenossenschaft xyz (und mag er auch am Ende genauso gut oder schlecht sein) hat hingegen einen gewissen Provinzmuff.

Wenn ich bei einem Essen einen Sauvignon Blanc oder Grauburgunder von Christian Heußler (modernes Etikett) oder einen Riesling von Weingart (altmodisches Etikett) serviere, beschwert sich übrigens nie jemand. Im Gegenteil: es kommen Fragen wie "was kostet der?" (knapp über 5 Euro) oder "wo gibt es den?" oder "wusste gar nicht, dass aus Deutschland so gute Weine kommen". Aber woher soll jemand, dessen einzige Informationsquellen der große Weinladen, der Supermarkt und die Cafés, Kneipen und Restaurants sind, wissen, wo er guten deutschen Wein herbekommt und was es so alles Schönes gibt?

Das ist zwar immer wieder die gleiche Diskussion. Aber m.E. müsste es tatsächlich eine Qualitäts- und Marketingoffensive von unten nach oben geben. Ein Markus Schneider ist ein gutes Beispiel. So gut wie jeder nicht Weinaffine aus meinem Bekanntenkreis kennt am Ende dann doch Markus Schneider, den gibt es in den Cafés und Kneipen, in den normalen Restaurants und in den großen Weingeschäften, in die sich auch die Nicht-Weinfreaks trauen. Und gut finden den auch (fast) alle.
Beste Grüße, Stephan
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Gerald
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Re: Warum ist dieser Wein nicht ausverkauft?

Beitrag von Gerald »

Captain Cork bezog sich natürlich weniger auf statistische Zahlen und mehr auf seine Beobachtungen, die ich übrigens durchaus nachvollziehen kann.
ja, das wurde ja schon früher im Thread bemängelt. Ein paar plakative Beispiele aus dem eigenen Umfeld - und fertig ist die allgemein für Deutschland gültige These. ;) Singerriedel 2009 ist ausverkauft, die Kupfergrube 2008 nicht, daher muss das für ganz Deutschland vs. ganz Österreich gelten. Aber für einen aufrüttelnden und viel kommentierten (und weiterverbreiteten) Artikel hat es gereicht, das muss man neidlos anerkennen. Wobei MK seine Ausführungen ja korrekterweise als "Meinung" (und nicht "Weinwissen") übertitelt hat, so gesehen kann man eigentlich ja nicht viel kritisieren.

Wie schon erwähnt: wenn man von einem hochpreisigen Wein mehr produziert als nachgefragt wird, dann ist er eben nicht sofort ausverkauft. Gilt für Deutschland genauso wie für Österreich und auch den Rest der Welt ...

Grüße,
Gerald
Ollie
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Re: Warum ist dieser Wein nicht ausverkauft?

Beitrag von Ollie »

Die belegen tatsächlich, dass in Deutschland nicht viel Heimisches getrunken wird. Besonders aufschlussreich sind die Statistiken auf S. 33:

Anteil der Weinarten an den Einkaufsmengen der privaten Haushalte im Handel 2002 – 2011:

2011: Import: 29% weiß, 60% rot, 11% Rosé
2011: Deutscher Wein: 51% weiß, 39% rot, 10% Rosé

Vor allem Rotweine werden also importiert. Schaumwein herausgerechnet importieren die Deutschen 58% ihres getrunkenen Weins aus dem Ausland, 42% kommen aus heimischer Produktion.
Ja natuerlich ist das so. Aber doch nicht, weil deutsche Weinrtrinker deutschen Wein nicht schaetzen wuerden, sondern weil die Mehrheit der Weintrinker (aller, nicht nur der deutschen) Rotweine deutlich bevorzugt, und darunter wiederum solche Rotweine, wie VillaGemma sie mag. Dass es in Deutschland auch (sehr) gute Rotweine gibt, ist allenfalls richtig fuer die Superpremiumpreisklasse (15 Euro und mehr), wobei es sich fast ausschliesslich um Spaetburgunder handelt - also genau nicht der Rotweintyp, fuer dem VillaGemma schwaermt. Bei diesem Weintyp aber bombt jeder 5-Euro-Auslaender aus dem suedlichen Europa jeden 5-Euro-Dornfelder weg. Ich wuerde sogar sagen, ich kenne 5-Euro-Languedocs (aus dem frz. Supermarkt), die es deutschen Rotweinen bis 15 Euro ordentlich und nachhaltig verhageln.

Es ist also ein statistischer Auswahleffekt, der hier zuschlaegt, und nicht "Ignoranz" oder gar so etwas bescheuertes (sorry) wie "mangelnder Nationalstolz".

Obige Zahlen belegen aber auch, dass sich die deutschen Weissweintrinker zwar durchaus der Qualitaeten heimischer Weine bewusst sind - und das uebrigens auch (erst recht?) bei (huch!) neuangepflanzten Edelsorten wie Sauvignon Blanc (der fuer ein Scheureberevival sorgte) und Chardonnay, die immer weggehen wie geschnitten Brot -, Deutschland aber eben doch mehrheitlich als Weissweinland wahrnehmen. Und mit den deutschen gleich noch alle auslaendischen Weintrinker.

Dann schlaegt genau der Effekt zu, den VillaGemma schon beschrieb: Mehrheitlich mache ich eine Flasche Rotwein auf. Die paar Male, die ich zu Weisswein greife, moechte ich nicht jedes Mal einen deutschen Riesling aufmachen. Sondern auch mal einen oesterreischen oder australischen, oder Sauvignon Blanc (aus F, CL, NZ, I, AUT, D, also nur in 10% der Male aus Deutschland), einen Gruenen Veltliner, einen Verdejo, einen Friulano, einen Soave, einen Chardonnay (davon wieder nur 10% aus D)... usw. usf.

Den deutschen Weintrinkern Ignoranz vorzuwerfen, ist in diesem Kontext eigentlich fast schon eine Unverschaemt-, mindestens jedoch eine Dummheit. Kaum ein weinerzeugendes Land ist so open-minded wie Deutschland, was die Weinwelt angeht, nur das UK hat eine groessere Spannbreite. Und ich glaube auch, dass kein Land einen so scharfen Weinwettbewerb kennt wie Deutschland (noch nicht mal UK). Kann man gut finden. Mann kann sogar die Borniertheit der anderen belaecheln, die by default (oder gar aus so etwas Dummem wie Nationalstolz heraus) ihren eigenen Wein trinken - anstatt bewusst und aus guten Gruenden.

All das muss ein Klimek auch nicht in seinem Meinungsartikel verarbeiten. Denn er will ja nicht ein Thema ernsthaft behandeln, sondern Klicks generieren. WeinBILD also.

Cheers,
Ollie
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Herr S.
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Re: Warum ist dieser Wein nicht ausverkauft?

Beitrag von Herr S. »

Hallo zusammen,
octopussy hat geschrieben:So ein Tenuta di Irgendwas Chardonnay mit dem typisch italienischen Etikett verspricht Weltläufigkeit, Urlaub in der Toskana. Der Grauburgunder der Winzergenossenschaft xyz (und mag er auch am Ende genauso gut oder schlecht sein) hat hingegen einen gewissen Provinzmuff.

Hier bin ich mit Stephan 100% d'accord. Mein wenig wein-affiner Freundeskreis (Stichwort: Biersozialisation)traut sich hier und da mal an Wein heran. Keiner von denen würde aber mit deutschem Wein für die ersten Gehversuche liebäugeln. Weltläufigkeit, Provinzmuff uvm. sind hier m.E. die Treiber. Daher gilt wie bereits gesagt: Gut Ding will Weile haben. Und ja, es bedarf hier einer Marketingoffensive von unten nach oben.

Viele Grüße,
Björn
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