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Hallo Stephan,

Latour-Martillac scheint einer der Aufsteiger der letzten Jahre zu sein, auch 2009 und 2010 sind hervorragend gelungen (und in meinem Keller gelandet). Leider habe ich es versäumt, den 2012er zu probieren (was ich jetzt bedaure).

Carbonnieux habe ich gekostet, 17,5+ - umgerechnet schätzungsweise 92-93 P. - hatte ich allerdings nicht im Glas. Gleichwohl, auch hier werden in den letzten Jahren sehr gute Rotweine erzeugt (was sich ebenfalls in meinem 09er und 10er Bestand ausdrückt ).

Beide Châteaux sind preislich noch sehr interessant, ich bezweifle aber, dass man hier schon in der Subskription zuschlagen muss (es sei denn, RP greift in höhere Punkte-Schubladen). Selbst der hochgelobte 2009er Latour-Martillac (93 PP) wurde erst kürzlich im Auchan für unter 24 € angeboten.

Grüße

Hartmut

Sind die Notizen identifiziert, ob sie von Julia oder Jancis kommen? Und, viel wichtiger: Wurden irgendwo gruene Noten gefunden?

Mal ein paar ausgesuchte Notizen von Roger Voss dagegengestellt (alles Rotweine):

Ch. de France: 92–94. Barrel sample. This is a full-bodied wine that’s packed with dark, dry tannins. The palate expresses the juiciness of the vintage with plenty of black currant fruitiness. It promises a fine spiciness in the future.

Ch. Ferrande: 90–92. Barrel sample. Very dense, with tannins that are solid and dry, this is an austere wine that has a firm, mineral side. The wine will need time although it's likely to remain severe.

Ch. Hau-Bailly: 93–95. Barrel sample. Dark in structure, with a sense of austerity and dark tannins, this is a wine that will need time to develop. There’s a hint of tobacco and ripe plum on the palate, and the aftertaste promises

Dom. de Chevalier: 93–95. Barrel sample. Firm, wood-aged character shows strongly here. The wine is dense and very firm, with a dark feel of extraction, but the juicy fruitiness underneath shows enormous potential.

Ch. Carbonnieux: 91–93. Barrel sample. This is a dry, intensely structured wine with firm tannins and concentrated structure. The fruit is still waiting to shine through, but with so much balance, it will develop well.

Sieht so aus, als ob die Herrschaften allesamt gut extrahiert waeren. Falls die Tannine reif waren, sind das durchaus Weine, die sich sehr lange entwicklen werden - falls die Frucht ueberlebt.

Ch. de France 2009 hatte ich vor einigen Wochen in Strasbourg. Ojeh. Dass der 2012er so viel besser gelungen sein soll, ist ja nicht unmoeglich, aber das werde ich selber probieren, wenn der Wein da ist.

Cheers,
Ollie

Ollie hat geschrieben:Sind die Notizen identifiziert, ob sie von Julia oder Jancis kommen? Und, viel wichtiger: Wurden irgendwo gruene Noten gefunden?

Hallo Ollie,

alles von Jancis R. bis auf Clos Marsalette. Nach Einschätzung von JR hielten sich die grünen Noten in Pessac im Rahmen. "But on the whole the vineyards of Pessac-Léognan and Graves ripen a little earlier and seemed in general less afflicted by uncomfortably green, leafy aromas and underripe tannins."

Von den bekannteren Châteaux spricht sie von grünen Noten nur bei De Fieuzal, La Louvière und Malartic-Lagravière. Dass sie hier und da "Tobacco" oder "Tobacco Leaves" riecht dürfte bei Pessac und Graves wahrscheinlich unkritisch sein (wegen des Terroirs ).

Ollie hat geschrieben:
Mal ein paar ausgesuchte Notizen von Roger Voss dagegengestellt (alles Rotweine):

Ch. de France: 92–94. Barrel sample. This is a full-bodied wine that’s packed with dark, dry tannins. The palate expresses the juiciness of the vintage with plenty of black currant fruitiness. It promises a fine spiciness in the future.


Ch. de France 2009 hatte ich vor einigen Wochen in Strasbourg. Ojeh. Dass der 2012er so viel besser gelungen sein soll, ist ja nicht unmoeglich, aber das werde ich selber probieren, wenn der Wein da ist.

Cheers,
Ollie

Manchmal wird man aus der Dame (JR) nicht schlau. Sie schreibt in ihrem Beitrag zum Gebiet P-L/Graves, dass es diesem nicht zum Nachteil gereicht, wenn sich hier weniger - sagen wir ruhig Parkerweine - befinden

(This region also seems less affected by what you might call consultantitis, signs of wines having been made to a recipe. I may well be misinterpreting the evidence but I did, and do, find elsewhere that too many wines taste similar, notably in terms of extraction and oak influence)

Aber dem besagten Michel Rolland Wein "Ch. de France" wird dennoch eine hohe Wertung zuteil. Der Beschreibung nach schmeckt er geradezu nach dem, was sie eben noch kritisiert.

Very dark with some evolution at the rim. Intense black fruits nose – much more dramatically ripe than many. Almost as though it had been concentrated. Complete and confident with lots of opulence initially and an appetisingly dry finish. Well judged. Just very slightly skinny on the end.

Hallo Martin,

was Frau Robinson eigentlich mag und was nicht, finde ich manchmal auch verwirrend. Häufig hat man das Gefühl, dass sie - gerade blind - einige Consultant-Weine durchaus gut findet, allgemein aber gerne betont, ihr gefielen die Consultant-Weine nicht. Aber das ist im Zweifel wie bei Parker. Der mag ja auch nicht nur dicke Brummer, auch wenn er den entsprechenden Ruf hat.

Hier die Notizen von Serena Sutcliffe: http://www.sothebyswine.com/beta/Compan ... 0Notes.pdf

Fast überall kommt La Petite Eglise extrem gut weg. Der wird im Zweifel nicht billiger als 2011, aber vielleicht ist das trotzdem in Pomerol ein smarter Kauf dieses Jahr. Aus Médoc, Haut-Médoc, Pauillac und St.-Estephe hört man bislang nichts Großartiges. Bei Preisen wie von Chasse-Spleen oder Lynch-Bages fallen diese Appleationen für mich dieses Jahr definitiv aus.

Hallo Stephan,

Pauillac ist so schlecht nicht, nur kann man das angesichts der Ballung von hochpreisigen Gewächsen auch erwarten. Herausragende Gewächse gibt es aber nicht.

Pontet Canet wird sich wieder einmal mit den 1er Cru um das Prädikat des besten Weins der Appellation streiten, wenngleich mir die Stilistik (brombeerige, etwas portige Nase, sehr konzentriert, rund, 93-95 P.) nicht so sehr gefallen hat. Lafite, Latour und Mouton habe ich mit 92-94 P. knapp dahinter gesehen. Danach folgen bei mir (in minimal absteigender Folge) Comtesse, Clerc Milon, Duhart Milon, Lynch Bages und Baron (alle im Bereich 90-93 P.). Clerc kommt dieses Jahr mit starkem Neue Welt-Akzent (viel Holz, weicher Ansatz) daher, ist aber in seiner Art gelungen. Duhart dagegen ist klassisch und fast elegant ausgefallen. Bei Baron habe ich leicht grüne Noten festgestellt.

Batailley fand ich grundsolide, allerdings ebenfalls mit dezenten Noten von grüner Paprika (89-91). Weniger gefallen haben mir dieses Mal GPL (88-90) und Haut Batailley (87-89). Armailhac hatte ich verschiedene Muster, hier kann ich kein Urteil abgeben. (Ertaunlicherweise war das Muster auf dem Château nicht so gut wie das bei UGC-Verkostung).

Grüße

Hartmut

Guten Morgen,

Sociando Mallet kommt mit dem gleichen Preis wie 2008 (Obacht! das ist nicht zu verwechseln mit dem Lobenberg-Preis von 2008 ) 19,20 Euro ex-Nego. -6% auf 2011, -14% auf 2010, -27% auf 2009

tbc

Der Decanter ist mit seinen Bewertungen draussen.

Cheers,
Ollie

Und hier Jancis Robinson mit Margaux (bis auf Ch. Margaux und Pavillon Rouge alle blind probiert):

Ch d'Angludet 2012 Margaux 16 Drink 2019-2028
Ch Brane-Cantenac 2012 Margaux 17 Drink 2020-2034
Ch Cantenac Brown 2012 Margaux 16 Drink 2020-2030
Clos Margalaine 2012 Margaux 15.5 Drink 2017-2022
Ch Dauzac 2012 Margaux 17 Drink 2022-2035
Ch Desmirail 2012 Margaux 16.5 Drink 2021-2034
Ch Deyrem Valentin 2012 Margaux 16 Drink 2016-2022
Ch Ferrière 2012 Margaux 15.5 Drink 2020-2030
Ch Giscours 2012 Margaux 17 Drink 2020-2035
Ch La Gurgue 2012 Margaux 15 Drink 2017-2024
Ch d'Issan, Blason d'Issan 2012 Margaux 16.5 Drink 2018-2026
Ch d'Issan 2012 Margaux 17 Drink 2021-2034
Ch Kirwan 2012 Margaux 16.5+ Drink 2020-2034
Ch Labégorce 2012 Margaux 16.5 Drink 2022-2035
Ch Lascombes 2012 Margaux 16 Drink 2024-2030
Ch Malescot St-Exupéry 2012 Margaux 17.5 Drink 2020-2035
Ch Margaux, Pavillon Rouge 2012 Margaux 17.5 Drink 2020-2030
Ch Margaux 2012 Margaux 18 Drink 2022-2038
Ch Marojallia 2012 Margaux 17 Drink 2017-2028
Ch Marquis de Terme 2012 Margaux 16.5 Drink 2024-2036
Ch Monbrison 2012 Margaux 16 Drink 2019-2028
Ch Palmer, Alter Ego de Palmer 2012 Margaux 17 Drink 2019-2027
Ch Palmer 2012 Margaux 18.5- Drink 2022-2040
Ch Prieuré-Lichine 2012 Margaux 15.5 Drink 2022-2030
Ch Rauzan-Gassies 2012 Margaux 16.5 Drink 2020-2032
Ch Rauzan-Ségla 2012 Margaux 16.5+ Drink 2020-2035
Ch Siran 2012 Margaux 16 Drink 2022-2032
Ch du Tertre 2012 Margaux 16 Drink 2021-2034

Sehr gut hören sich für mich an:

Dauzac (noch nie getrunken, preislich vielleicht interessant
Malescot (könnte dieses Jahr vielleicht preislich interessant sein)
d'Issan (siehe Malescot)
Palmer (mir im Zweifel zu teuer)

Hallo zusammen,

mit den Decanter-Bewertungen von Spurrier für die linke Seite komme ich sehr gut zurecht, auch wenn ich z.B. GPL und Haut Batailley nicht so sehr mochte. Weniger Zugang finde ich allerdings zu den Bewertungen von Lawther für die rechte Seite.

Grüße

Hartmut