Ich sehe eher, dass die aufs richtige Pferd gesetzt haben. Klare Fokussierung auf Riesling als Paraderebsorte aus Deutschland und frühzeitige Positionierung in Märkten, die viele deutsche Winzer bisher scheinbar verschlafen haben.
Sorry, Aloys, aber das, was du schreibst, klingt wirklich so, als ob der Winzer sich nur "hervorragend zu positionieren" hätte, und danach wird es "der Markt" schon aus sich heraus richten.
Dem ist aber nicht so. Ich kenne exzellente Erzeuger, die beileibe nichts verschlafen haben, sondern sich schon seit vielen Jahren abstrampeln, um ordentlich ins Amerika- oder Japangeschäft zu kommen. Trotz aller Bemühungen schaffen sie das nicht. Unter anderem hängt das mit Seilschaften (auch jenseits der starren, verkrusteten VDP-Truppe) zusammen.
Außerdem hat die Exportmedaille noch eine dunkle Seite: Die Betriebe, die sich vom Auslandsgeschäft abhängig gemacht haben, stehen, wenn die Nachfrage aus Amerika oder Japan aus irgendwelchen Gründen einbricht, sehr schnell mit dem Rücken zur Wand. Beim gebashten und in Finanzkrisenzeiten zu verkaufenden Jahrgang 2008 war das hervorragend zu beobachten - da brach so manchem richtig guten Rieslingerzeuger plötzlich der kalte Schweiss aus...
Beste Grüße
Bernd