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So, Tag bzw. Abend 3; letztes Drittel der Flasche:
Überraschenderweise der beste Auftritt dieses Weins. Abgesehen von dem nie zu vernachlässigenden Umstand, dass es auch die eigene Tagesform (Was hat man gegessen, welche Laune hat man etc.) ist, die die Performance eines Weins prägt, zeigte sich der CdR 2007 nun immer noch nicht expressiv, aber recht offen, mit weichen Gerbstoffen, einer dezenten Kirschfrucht und (nach wie vor v. a. im leicht gekühlten Zustand) einigermaßen geschmeidig. Von Eleganz möchte ich da noch nicht sprechen, aber doch von einem gewissen Format, das für knapp unter 10 EUR in Ordnung geht (wobei ich den "Fabelhaft" zum vergleichbaren Kurs als etwas besser/interessanter in Erinnerung habe). Ich bleibe auch dabei, dass ich mir für dieses Geld lieber einen Weißen öffne, aber wenn ich an den Einsatz in der Gastronomie denke oder auch die private Verwendung beim Grillen o. Ä., dann passt das schon. Der Wein ist schließlich auch nicht dafür gemacht, als Solist zu glänzen. Und sich über drei Tage nicht nur zu halten, sondern sogar zu verbessern, gelingt auch wesentlich teureren Roten längst nicht immer.
Andererseits ist es natürlich fraglich, wie viele Leute einen solchen Wein karaffieren oder sogar noch länger lagern würden (doch Verschlussphase? ) und ihn so möglicherweise zu schnell und zu früh suboptimal genießen.

Viele Grüße
Guido

PS: OT-Einwürfe gehören in einem Forum immer dazu, aber zumindest ein so klar abgrenzbares Thema wie gänzlich andere Durchführungsmöglichkeiten für "Die gemeinsame Flasche" und ähnliche Veranstaltungen sollten imho per Mod lieber in einen Extra-Thread zusammengeführt werden. Die Eindrücke zum Guigal 07 würde ich lieber ohne große Abschweifungen und Unterbrechungen lesen.

Ist ja echt spannend, dass hier noch jemand am 3. Tag das gleiche erlebt hat wie ich
Bei mir kommt heute abend Tag 4 dran und ich bin schon sehr gespannt ...

Und für morgen stelle ich dann schon mal den Reparatur-Weißwein bereit

Andererseits ist es natürlich fraglich, wie viele Leute einen solchen Wein karaffieren oder sogar noch länger lagern würden

Mich wundert es sehr, dass bei Deinem Wein, Luft und Zeit soviel gebracht haben. Ich karaffiere solche Weine nicht, ich lasse einfach das Glas länger rumstehen und widme mich anderen Dingen. Beim Guigal war das der Nasentod und die Nase hat mich zuvor noch versöhnt. Wenn ich mir die Erfahrungen von austria_traveller und mir ansehe, wo es mit der Zeit schlimmer wurde und Deine, hat es vielleicht doch mit den unterschiedlichen Abfüllungen zu tun.

Ich bewunder Euch ja, wie lange Ihr so von einer Flasche habt, nach zwei Tagen ist die bei mir leer

lieben Gruß
susa

Bei mir normalerweise auch, Susa ... aber ich habe ja schließlich 2 Flaschen gleichzeitig geöffnet - und dann hat der Wein noch nicht mal geschmeckt ...

gerade eben das letzte drittel der jetzt 4 tage geöffneten flasche des guigal getrunken....definitiv war der letzte schluck der beste, der wein zeigte sich jetzt wirklich sehr ordentlich !

deutlich mehr frucht als zuvor, prägnante kräuterschärfe, leicht bitter, aber das störte mich nicht im geringsten. deutlich präsenter in der nase als an allen anderen tagen zuvor. leider bleibt die für meinen geschmack etwas zu alkohollastige note, aber bei ca. 16 grad getrunken war das sehr dezent.

ich bleibe dabei: der wein befindet sich aktuell (wohl auch abhängig von der lagerung) in einer verschlussphase und kommt nochmal besser wieder !

ja, meine Flasche liegt noch im Keller, ich werde sie aber heute abend öffnen. Du hast aber schon Recht, irgendwie sind meiner Erwartungen nach dem bisher hier Geschriebenen nicht sooooo hoch.

Heute Abend ist also der Gerald dran. Ich gehe mir jetzt einen Wustsalat machen. Mein "Tischgebet" widme ich heute dem Gerald.

@Marko
Was für einen Jahrgang hattest du ?

austria_traveller hat geschrieben:@Marko
Was für einen Jahrgang hattest du ?

2007 !

So, jetzt ist auch meine Flasche geöffnet. Die ersten Eindrücke sind eigentlich positiver, als ich nach dem bisherigen Diskussionverlauf angenommen hätte:

In der Nase eher zurückhaltende Frucht wie von dunklen Kirschen, dazu eine dezente Ledernote (vielleicht Brettanomyces?) und ein eigenartiger, aber durchaus interessanter metallischer Ton. Am Gaumen dann aber doch nicht so toll, die Kombination aus Alkohol, einer süßlichen Note und wenig Säure hält das Trinkvergnügen in Grenzen, am Ende auch noch eine leichte Bitternote.

Im Moment würde ich sagen: der perfekte Wein für Hirschgulasch (wohlgemerkt: zum Kochen), mal sehen wie er sich an der Luft entwickelt ...

Grüße,
Gerald