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Re: Beaujolais

Verfasst: Mi 1. Aug 2012, 07:35
von Budi
http://budisfoodblog.wordpress.com/2012 ... brun-2010/

Nette Begegnung mit dem Beaujolais gehabt:

Jean Paul Brun – Terres Dorèes 2010
Das man im Beajolais fantastische Weine finden kann und dies zu fairen Preisen, ist keine Neuigkeit. Das dies der Fall ist, bestätigen einem auch zahlreiche Fachleute, die immer mal wieder ein Fläschchen aus dem Beaujoulais aufgreifen. Trotzdem finden die Weine wenig Beachtung.

Eines dieser wunderschönen und auch noch sehr preisgünstigen Fläschchen liegt hier ebenfalls vor.

Es handelt sich um den Terres Dorèes von Jean Paul Brun aus dem Jahr 2010.

Dieser war frisch geöffnet noch ziemlich verschlossen, weshalb ich ihn erst nach zwei Tagen komplett genießen konnte. Nach dieser Aufbauphase präsentierte sich dann ein wunderbar geschmeidiger Beaujolais.

In der Nase strömen dann ganz klar feine Walderdbeeren entgegen und auch etwas in Zucker eingelegte. Hinzu kommen noch Brombeeren.

Am Gaumen ebenfalls eine schöne frische Frucht und Beeren die sich austoben. Neben der Aromatik wirkt der Wein schlank und besitzt eine animierende Säure. Im Abgang kommen dann die weichen Tannine zur Geltung und der Wein wirkt ein wenig bitter im Abgang, was aber dazu führt, dass man die Lippen stets erneut am Glas findet.

Insgesamt besitzt der Wein eine angenehme Süffigkeit ohne an Anspruch zu verlieren.

(Schmeckt übrigens, ganz leicht gekühlt bei etwa 12-14 Grad am besten)
PS: Preis liegt bei knapp 11€

Re: Beaujolais

Verfasst: Sa 22. Sep 2012, 23:20
von octopussy
Hallo zusammen,

seit einer Weile draußen sind die 2011er Beaujolais (verdammt, in zwei Monaten kommt schon der 2012 Nouveau :shock:). Als ersten probiert habe ich jetzt den Marcel Lapierre 2010 Morgon (in der ungeschwefelten Version), der erste Jahrgang des Sohnes Mathieu nach dem tragischen Tod von Marcel Lapierre. Offen gesprochen habe ich einen durchaus signifikanten Unterschied zum 2010er schmecken können, den ich ebenfalls ziemlich frisch probiert hatte. Trotz 0,5 %-Vol. Alkohol weniger schmeckt der Wein etwas kräftiger, ist auch nachhaltiger, was dem Wein durchaus gut steht. Die Klarheit der Aromen ist dafür nicht ganz so deutlich wie beim 2010er. Trotzdem muss man sich m.E. über die Zukunft der Domaine und die Qualität keine Gedanken machen. Die 2011er Version ist ein toller Morgon und perfekt zum Essen.

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Re: Beaujolais

Verfasst: Fr 5. Okt 2012, 00:31
von moc
Hallo zusammen....

....heute Abend zuerst kurz in die Karaffe und danach ins Glas JEAN PAUL BRUN - Moulin a Vent 09

Direkt aus der Flasche ins Glas geht nichts. Der Wein ist zu. Nach gut 20 Minuten in der Karaffe öffnet sich der Wein jedoch zusehends und zeigt in der Nase Noten nach Kirschlikör und roten Früchten. Mit der Zeit kommen Schokolade, Sojasoße, Fleischsaft, Rosen, Veilchen und Nelken hinzu. WOW :!: Ein sehr komplexes Bouquet.

Am Gaumen diese tänzerische Leichtigkeit mit gehörig Druck, die die Crus am Gaumen aufbauen können. Aromen nach Kirschlikör, lebhafte Säure, Schokolade, Gewürze und Kräutertöne.

Ein nur leicht geschwefelter Wein, der mit kurzer Zeit in der Karaffe bereits gut genossen werden kann. Ich würde drei bis vier Jahre der Flaschenreife abwarten.

Mein Gott macht das Beaujolais Spass........... ;) ;) ;)

Re: Beaujolais

Verfasst: So 11. Nov 2012, 23:02
von octopussy
innauen hat geschrieben: Fazit: In 2007 sind die Bäume nicht wie in 2005 oder 2009 in den Himmel gewachsen. Das ist hier eher ein klassischer durchaus kantiger Moulin A Vent (Coudert sagt ja, dass sie Weine zwar nominell in Fleurie liegen, aber in Wahrheit zur Nachbargemarkung gehören).
Habe den Wein heute auch geöffnet zu einem eher deftigen Essen. Für mich ist das ein klassischer Wein zum Essen, solo finde ich ihn eher unharmonisch, anders als andere Beaujolais Crus, die für mich auch mal zum Insichgehen einladen. Die einzelnen Komponenten finde ich hier und da sehr spannend und auch einladend. Aber das fragile Gebilde, das dieser Wein darstellt, scheint mir nicht überall voll zusammenzupassen. Vielleicht wird da noch ein Schwan draus, ich glaube aber eher nicht.

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Re: Beaujolais

Verfasst: Di 20. Nov 2012, 23:02
von Burzuko
Hallo,

am Wochenende in großen Schlücken genossen, ein Saint-Amour 2009 von Henry Fessy (Möpi).
Unglaublich süffig und charmant ohne zu fruchtig daherzukommen... Wozu noch liegenlassen? Klar, könnte er etwas tiefer und "ernsthafter" sein z. B. etwas weniger Erdbeere aufweisen, um wirklich zu den großen Beaujolais gehören zu dürfen aber das möchte er warscheinlich gar nicht... Hier steht der gehobene Gamay-Trinkspaß eindeutig an 1. Stelle.
Mein Partywein 2012 schlechthin.

Gruß
George

Re: Beaujolais

Verfasst: Mi 21. Nov 2012, 19:31
von innauen
entspricht voll und ganz meinem Eindruck. Ist ein super Wein. Zum Partywein mache ich ihn vielleicht nicht, aber der restlichen Beschreibung stimme ich zu :D

Grüße,

wolf

Re: Beaujolais

Verfasst: Sa 8. Dez 2012, 22:30
von octopussy
weinaffe hat geschrieben:Hallo zusammen,

passend zum Thema seit langem mal wieder ein wunderschönes Beaujolais-Cru im Glas gehabt:


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Den Wein gab es bei uns heute auch zum Essen und ich fand ihn eher enttäuschend, nicht wirklich schlecht, aber angesichts des ambitionierten Preises (jetzt 30 Euro, damals als Eröffnungsangebot 25 Euro) eher mau. Pinard de Picard schreibt "einem Musigny nicht unähnlich" und ich kann dazu nur sagen: Bull...Shit. Erstens kann ich diese laufenden Beaujolais und Bourgogne Vergleiche nicht mehr hören. Beaujolais ist Gamay und eben kein Pinot Noir. Das hat vielleicht mehr miteinander zu tun als Pinot Noir und Grenache oder Cabernet Sauvignon, aber ansonsten kann ich da nicht so große Gemeinsamkeiten finden (eher in Richtung Syrah von der nördlichen Rhône). Zweitens kommt der 2007 Jules Desjourneys Fleurie nicht einmal ansatzweise an die Finesse eines Chambolle Musigny, geschweige denn eines Musigny heran. Grobschlächtig ist er nicht, aber wirklich fein auch nicht.

Mit noch ein bisschen Flaschenreife ist bei dem Wein noch mehr drin, aber insgesamt trinke ich lieber andere Weine aus dem Beaujolais für die Hälfte oder ein Drittel des Preises. Gegen das Sortiment von Pinard de Picard kann ich nichts sagen, aber bei Beaujolais und Bourgogne habe ich einfach einen anderen Geschmack.

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Re: Beaujolais

Verfasst: Sa 15. Dez 2012, 23:25
von octopussy
Nach dem etwas enttäuschenden (und zu teuren) Desjourneys Fleurie hatten wir heute zu einem Beefsteak Tartare wieder einen ganz wunderbaren Beaujolais Cru, nämlich den 2010 Morgon Côte du Py von Jean Foillard, einem der Vorreiter für das "neue Beaujolais". Der Wein war genau so, wie mir Morgon schmeckt: klar und transparent in den Aromen, schön mineralisch, leicht und süffig, gleichwohl tief. Zum Essen fällt mir kaum ein besserer Wein ein. Leider sind die Weine von Jean Foillard in Deutschland nicht so gut erhältlich, nur in Restaurants sehe ich sie manchmal. Die Weine würde ich gerne häufiger im Handel sehen.

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Re: Beaujolais

Verfasst: So 16. Dez 2012, 16:34
von moc
Hallo Stephan!

Wo hast Du Deinen Wein den in Deutschland gekauft?

Re: Beaujolais

Verfasst: So 16. Dez 2012, 18:14
von octopussy
moc hat geschrieben:Hallo Stephan!

Wo hast Du Deinen Wein den in Deutschland gekauft?
Hallo Jens,

den habe ich im Restaurant getrunken. Kaufen kannst du ihn hier: http://www.weine-visentin.de/