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Hallo,

Parker hat die 2011er Weine nachbewertet. Hier die Liste der Weine mit 94+

Magrez Fombrauge 96
Clos de Sarpe 96
Palmer 96
Pape Clement 96
Le Pin 95
Cheval Blanc 95
Clinet 95
Ausone 95+
Petrus 95
Pavie 95+
Gracia 95
Haut Brion 95
L'Eglise Clinet 95
Chateau Valandraud 95
Peby Faugeres 95
Troplong-Mondot 95
Feytit Clinet 95
Bellevue Mondotte 95+
La Mission Haut Brion 95
Le Gay 94
Canon 94
Leoville-Poyferre 94
Angelus 94
Domaine de Chevalier 94
Beausejour (Duffau Lagarrosse) 94+
Haut Bailly 94+
Smith-Haut-Lafitte 94+
Branon 94
La Mondotte 94
Pavie-Decesse 94+
Le Dome 94
La Fleur de Gay 94

Weil bis auf Haut Brion kein 1er Cru darunter ist, hier noch die Wertungen für Margaux (93) und Mouton (92+). Lafite und Latour sind nicht auf der Liste. Also selbst Parker scheinen sich einige Weine mitlerweile zu entziehen, oder was wäre die Erklärung für diese Lücken?

Und hier noch ein paar Weine mit unterirdischen Bewertungen. Tour de Pez (77, naja, der Wein schneidet bei ihm immer schlecht ab), Chasse Spleen (78), Lynch Moussas (79), Lagrange (86) und Figeac mit "immerhin" 87 Punkten (wir wissen ja um die Fehde zwischen Parker und dem Chateau). "Verlierer" in der Nachverkostung ist Ausone, der von pontentiellen 100 (96-100) Punkten auf 95+ fällt.

Interessant Batailley, dem man ja seit einigen Jahren einen kontinuierlichen Aufstieg zubilligen muss. Von 89-91 auf 91+ aufgewertet. Haut Bailly steigt von 91-93 auf 94+. Palmer steigt von bis zu 94 auf 96 Punkte. Preis-Leistungsweine sind wahrscheinlich Magrez Fombrauge, der von 92-95 ebenfalls auf 96 steigt und Clos de Sarpe, der ähnlich stark von bis zu 94 auf nunmehr 96 steigt. Klassische Parkerweine, wenn man so will. Mikroweingüter mit sehr konzentrierten Erzeugnissen aus St. Emilion. Wem auch 94 Parkerpunkte reichen, der hat mit Domaine de Chevalier noch weniger Investment zu leisten. Aus ursprünglich bis zu 89 Punkten wurden nunmehr 94. Und to Who it may concern. Petrus steigt von 90-93 auf satisfaktionsfähige 95 Punkte.

Grüße,

Wolf

Moin Wolf,

die Erklärung warum Lafite und Latour fehlen ist einfach wie banal,
Parker bewertet "im stillen Kämmerlein" die Weine, in Gruppen
alle nebeneinander, um auch gegenproben zu können, also
niemals auf den Schlössern einzeln, wie sonst für jeden anderen nötig.
Latour (hier ist es noch leichter erklärbar da der Wein nicht in den Verkauf geht)
und Lafite werden dann wohl keine Muster ausser Haus gegeben haben,
warum auch immer...

weinfex hat geschrieben: Latour (hier ist es noch leichter erklärbar da der Wein nicht in den Verkauf geht)
und Lafite werden dann wohl keine Muster ausser Haus gegeben haben,
warum auch immer...

Genau das ist es was ich meinte

Clos de Sarpe mit 96 P. und Feytit Clinet mit 95 P. dürften nominell unter den Top-Weinen die billigsten sein. Liest man allerdings, wie andere Verkoster diese Weine beurteilen, muß man aber schon ziemlich Vertrauen in Parker haben, um Käufe zu tätigen. Gilt auch für diverse 93 P.-Weine (Clos Marsalette, Fleur Cardinale,...)

Gruß

Die Weine scheinen im Fass eine deutliche Veränderung - überwiegend zum Schlechteren - erfahren zu haben. Oder sollte sich Parkers Geschmack geändert haben? Oder werden die Strafaktionen gegen zu gierige Bordeaux-Erzeuger fortgesetzt? Vertrauensbildend finde ich das Ganze jedenfalls nicht. Ich werde mir wohl einen neuen Guru suchen müssen .

Grüße

Hartmut

Parker berichtigt sich eigentlich immer (2005 nach oben, 2008 nach unten). 2011 gab es tendentiell mehr Ab-als Aufwertungen, allerdings hat er es in vielen Fällen so gehandhabt, dass er eine Range bei der Fassbewertung vornimmt und nun innerhalb der Range eher den unteren Werten zuneigt.

Wie dem auch sei. Mein wichtigstes Verkosterteam hat sich zum Jahrgang 2011 bislang noch gar nicht zu Wort gemeldet, weil weder meine Zunge noch meine Nase bislang mit einem Wein aus dem Jahrgang konfrontiert worden sind. Das wiederum liegt aber auch schlicht daran, dass es in Berlin nicht allzuviele gut sortierte BDX-Händler gibt, die noch eine Arrivage-Probe anbieten würden.

Grüße,

Wolf

P.S. Gestern habe ich dann doch noch meine erste Flasche BDX bestellt. Domaine de Chevalier. Als "Zweitverkoster" nehme ich Parker immer noch gern

Hallo zusammen. Ich habe die Fass- und Flaschenbewertungen gegenübergestellt und die Auf - und Absteiger herausgesucht. Der Punktedurchschnitt bei den Roten 2011ern liegt ürbigens bei 85,37 Punkte. Ihr könnt euch die Gegenüberstellung unter folgendem Link ansehen: http://www.weinformat.de/media/parker_b ... _2011.html
Die Tabelle könnt ihr auch sortieren.

Grüße Felix

weinformat hat geschrieben:Hallo zusammen. Ich habe die Fass- und Flaschenbewertungen gegenübergestellt und die Auf - und Absteiger herausgesucht. Der Punktedurchschnitt bei den Roten 2011ern liegt ürbigens bei 85,37 Punkte. Ihr könnt euch die Gegenüberstellung unter folgendem Link ansehen: http://www.weinformat.de/media/parker_b ... _2011.html
Die Tabelle könnt ihr auch sortieren.

Grüße Felix

Feiner Service. Vielen Dank und Willkommen im Forum!

Grüße,

Wolf

Hallo,

für mich eine Premiere: Mein erster 2011er Wein und dann gleich so einer! Pontet Canet 2011 ist die Wucht in Flaschen. Hedonistisch, hingebungsvoll, schmeichelnd. Getrunken bei http://www.aux-fins-gourmets.de/. Ein sagenhafter Stoff. Mit diesem Erlebnis kann und will ich keine allgemeine Jahrgangslyrik anwerfen. Aber natürlich dominieren in einem solchen Wein keine schwarzen oder blauen, sondern eher die roten Früchte. Und ein tyischer Paulliac alter Schule ist das auch nicht. Dafür aber auch keine Wuchtbrumme, sondern ein irre fein balancierter Wein mit unglaublich viel Noblesse und Schmelz. Faust im Samthandschuh eben.

Dass 2011 in der Reihe von 2012 und 2013 wohl nicht nur numerisch an erster Stelle kommt, sagen zumindst die Händler, denen ich etwas bei der Weinbeurteilung zutraue. Was man an Pontet Canet aber erkennen kann ist, dass Alfred Tesseron die Jahrgangsumstände mglw. wirklich egal sind. Wie im Burgund kommt erst der Winzer und dann der Jahrgang wie es scheint.



Grüße,

Wolf

Mittlerweile ist auch Vinum mit den Bewertungen der abgefüllten 2011er herausgekommen. Nicht ganz unerwartet ist der Tenor hier wesentlich freundlicher als bei Parker; Bichsel hat schon immer schlanke und leichtere Weine höher bewertet als Parker. Jedenfalls gibt es eine ganze Menge sehr positiv bewerteter Weine, und auch einen 20/20-Wein, nämlich Chateau Margaux.

Meine Auslieferung lässt leider noch auf sich warten, und insofern kann ich mir noch kein eigenes Bild machen. Nach mittlerweile jahrzehntelanger Erfahrung im Umgang mit Parker- und Bichsel-Bewertungen erwarte ich für mich ein Resultat in der Mitte zwischen beiden Bewertungen und damit tatsächlich einen tendenziell zwar brauchbaren, aber eben doch nur mittelmäßigen Jahrgang - nicht wirklich schlecht und nicht wirklich gut.

Nach der doch sehr spröden Parker-Bewertung (die von einigen hier vor rund zwei Jahren gewagte Prognose, dass Parker nach der Abfüllung deutlich höher werten wird, hat sich ja nun nicht bestätigt) dürfte der Jahrgang im Windschatten von 2009 und 2010 irgendwann in Vergessenheit geraten. Große Preissprünge würde ich hier nicht erwarten, weder in der einen noch der anderen Richtung.

Gruß
Ulli