Nicht die Frage des Zeitpunkts der Präsentation, aber die Frage des Veröffentlichens von Verkostungsnotizen adressiert Jancis Robinson heute. Sie würde am liebsten erst dann mit ihren Einzel-VKNs rauskommen, wenn alle namhaften Chateaux mit ihren Preisen draußen sind. Der Vorteil wäre, dass man auch auf das Preis-/Leistungsverhältnis eingehen könnte. Die Nachteile nennt sie selbst. Erstens verändern sich die Preise im Rahmen einer Sub-Kampagne noch. Zweitens kann die späte Veröffentlichung dazu führen, dass man nicht mehr beachtet wird, weil alle Leute schon ihre Bestellungen auf Basis der VKNs von Parker, WS & Co. aufgegeben haben. Ihre Lösung sieht so aus, dass sie versuchen will, auch andere namhafte Verkoster dazu zu bewegen, erst später mit den Notizen an die Öffentlichkeit zu gehen.weinfex hat geschrieben: genau aus diesem Grund ist es auch nonsens, immer früher
die Weine in irgendwelchen Verkostungen zu präsentieren.
Die Weine verändern sich in diesem Stadium in einem sehr
schnellen Tempo, sodass bereits eine einzige Woche "Weiterentwicklung"
sehr grosse Veränderungen mit sich bringen kann...
Interessant finde ich einige Untertöne in ihrem Beitrag, die man etwas deutlicher auch woanders liest. Mir scheint, als ob immer mehr Wein-Journalisten daran zweifeln, ob sie in dem (letztlich aus Sicht der Chateaux und Négotiants genialen) System des Verkaufs von Bordeaux-Weinen in ihrer angestammten Rolle noch mitmachen wollen. James Suckling scheint jedoch nicht zu diesen Zweiflern zu gehören

