2011 Blutsbruder Cuvee weiß Karl May
Riecht nach süßen Gewürzen. Im Mund herbe Kräuter, hinten raus deutlicher Schmelz und eine milde Säure, der Wein will gefallen. Ganz nett, mehr aber auch nicht.
Witzig war allerdings der Kommentar meiner Blutsschwester, äh Mittrinkerin, zum Etikett der medienagenten: "Blutsbrüder? Für immer vereint? Und das in gold auf schwarz?? Und was steht auf der Rückseite der Flasche? Die Nummer vom Steinmetz?"
Rheinhessen - Diverse
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Re: Rheinhessen - Diverse
Ein schöner 2010er Saint Laurent vom Weingut Steitz habe ich gerade im Glas, feinduftig, fruchtbetont mit einer leichten Mokkanote, elegant und angenehm zugänglich, ein schöner, unkomplizierter Saint Laurent aus dem Holzfass, der auch gelegentlichen Weintrinkern gut schmecken wird, 86 Punkte...es muß nicht immer kompliziert und anstrengend sein
, hat 7,90 Euro beim gutsortierten Gemüsehändler um die Ecke gekostet
Gruß
Ralf

Gruß
Ralf
Re: Rheinhessen - Diverse
Hallo zusammen,
viel Wein für wenig Geld:
2011 Niersteiner Hipping Riesling trocken
GG Huff, Nierstein-Schwabsburg
kräftiges strohgelb, in der Nase ein Korb gelber Früchte: Aprikose, Pfirsich, Melone und ein Hauch Birne, bei aller Fruchtigkeit aber nicht kitschig. Im Mund kommt zur Frucht auch eine mineralische Note, gute Struktur und Dichte, erfrischende Säure, sauberer Abgang.
Für weniger als 6 € ist das ein ausgezeichnetes PGV.
Um Verwechselungen vorzubeugen: in Schwabsburg gibt es mehr als ein Weingut Huff, das hier ist nicht identisch mit dem, für welches Martin (berlin kitchen) bereits eine thread eröffnet hat.
Grüße, Christopher
viel Wein für wenig Geld:
2011 Niersteiner Hipping Riesling trocken
GG Huff, Nierstein-Schwabsburg
kräftiges strohgelb, in der Nase ein Korb gelber Früchte: Aprikose, Pfirsich, Melone und ein Hauch Birne, bei aller Fruchtigkeit aber nicht kitschig. Im Mund kommt zur Frucht auch eine mineralische Note, gute Struktur und Dichte, erfrischende Säure, sauberer Abgang.
Für weniger als 6 € ist das ein ausgezeichnetes PGV.
Um Verwechselungen vorzubeugen: in Schwabsburg gibt es mehr als ein Weingut Huff, das hier ist nicht identisch mit dem, für welches Martin (berlin kitchen) bereits eine thread eröffnet hat.
Grüße, Christopher
Re: Rheinhessen - Diverse
Hallo,
in den letzten Tagen hatte ich drei Rieslinge vom Weingut Lisa Bunn (Nierstein) – vormals wohl Margharetenhof – im Glas. Aufmerksam wurde ich auf das Weingut durch einen Post von BerlinKitchen (Martin Zwick). Und ich muss sagen, was die Frau Bunn da auf die Flasche gezogen hat, ist aller Ehren wert:



Alle drei Weine machen eineseits einen sehr seriösen Eindruck, bestechen gleichzeitig mit einer außerordentlichen Trinkigkeit, was vor allen Dingen für den Rotliegenden gilt. Ich habe alle drei Rieslinge mit großem Vergnügen getrunken, alle drei auch mit sehr gutem PGV. Das Weingut gilt es im Auge zu behalten.
Beste Grüße
Gaston
in den letzten Tagen hatte ich drei Rieslinge vom Weingut Lisa Bunn (Nierstein) – vormals wohl Margharetenhof – im Glas. Aufmerksam wurde ich auf das Weingut durch einen Post von BerlinKitchen (Martin Zwick). Und ich muss sagen, was die Frau Bunn da auf die Flasche gezogen hat, ist aller Ehren wert:



Alle drei Weine machen eineseits einen sehr seriösen Eindruck, bestechen gleichzeitig mit einer außerordentlichen Trinkigkeit, was vor allen Dingen für den Rotliegenden gilt. Ich habe alle drei Rieslinge mit großem Vergnügen getrunken, alle drei auch mit sehr gutem PGV. Das Weingut gilt es im Auge zu behalten.
Beste Grüße
Gaston
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Gaston
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Re: Rheinhessen - Diverse
Als Dirk Würtz vor einiger Zeit den 2011er Riesling trocken vom Weingut Puder/Rheinhessen über den grünen Klee lobte (nachzulesen hier: http://wuertz-wein.de/wordpress/2013/01 ... infibel-1/), beschloss ich, mir einen Sechser-Karton davon zu bestellen – ein geringes Risiko angesichts von 5,60 EUR Flaschenpreis. Der Stoff überzeugte mich, und vor ein paar Wochen wollte ich noch einen Sechser nachbestellen. Der 11er war dann allerdings bereits ausverkauft, man bot mir jedoch freundlicherweise an, den 2012er zum gleichen Preis (eigentlich ist der teurer) zu schicken. Nahm ich gern an. Später erschien der Wein dann auch bei Wine in Black – aha, soso. Koinzidenz oder prompter Markteffekt dank Würtzscher Lobrede? Wie dem auch sei: die große Begeisterung wiederholte sich nicht. Nun nahm ich über drei Tage 11er und 12er im Direktvergleich unter die Lupe:
2011: Kerniger, fester Körper. Wirkt kompromisslos trocken, dezente Fruchtnoten (Richtung Mirabelle, Quitte). Angenehme Bitternoten, schöne Würzigkeit (bisschen Anis, bisschen Tabak). Hat für mich deutlichen Spätlesecharakter. Satte 13,5% Alc. Säure bereits gut integriert – überhaupt insgesamt sehr harmonisch. Am zweiten Tag am besten, am dritten wird er etwas matt. 87-90 Punkte.
2012: Weißdorn, Limette, ein bisschen Cassis. Im Mund für meinen Geschmack zu viel CO2 (selbst am dritten Tag noch – vielleicht hätte ich den Schrauber nicht wieder aufdrehen sollen). Da ist natürlich das Adjektiv „spritzig“ nicht fern. Säure allerdings nicht auffällig. Bitternoten bisweilen etwas störend. Nach hinten raus ein bisschen wässrig – das ist letztlich der deutlichste Vorbehalt gegen diesen Wein, weil diese Wässrigkeit die vorherigen Eindrücke sozusagen wegspült. Vom Charakter eher ein leichter Kabinett. Hat dann auch „nur“ 12,0% Alc. 82-84 Punkte.
Nun mag ich auch beim 12er nicht von einer Enttäuschung sprechen, zumal für den Preis. Das ist schon ein wirklich ordentlicher QbA. Aber erstaunlich ist es natürlich schon, dass die beiden Jahrgänge so unterschiedlich ausgefallen sind. Ich kann derzeit überhaupt nicht einschätzen, ob die beiden Jahrgänge in Rheinhessen auch bei anderen Winzern in ähnlicher Weise differieren.
Viele Grüße,
Guido
2011: Kerniger, fester Körper. Wirkt kompromisslos trocken, dezente Fruchtnoten (Richtung Mirabelle, Quitte). Angenehme Bitternoten, schöne Würzigkeit (bisschen Anis, bisschen Tabak). Hat für mich deutlichen Spätlesecharakter. Satte 13,5% Alc. Säure bereits gut integriert – überhaupt insgesamt sehr harmonisch. Am zweiten Tag am besten, am dritten wird er etwas matt. 87-90 Punkte.
2012: Weißdorn, Limette, ein bisschen Cassis. Im Mund für meinen Geschmack zu viel CO2 (selbst am dritten Tag noch – vielleicht hätte ich den Schrauber nicht wieder aufdrehen sollen). Da ist natürlich das Adjektiv „spritzig“ nicht fern. Säure allerdings nicht auffällig. Bitternoten bisweilen etwas störend. Nach hinten raus ein bisschen wässrig – das ist letztlich der deutlichste Vorbehalt gegen diesen Wein, weil diese Wässrigkeit die vorherigen Eindrücke sozusagen wegspült. Vom Charakter eher ein leichter Kabinett. Hat dann auch „nur“ 12,0% Alc. 82-84 Punkte.
Nun mag ich auch beim 12er nicht von einer Enttäuschung sprechen, zumal für den Preis. Das ist schon ein wirklich ordentlicher QbA. Aber erstaunlich ist es natürlich schon, dass die beiden Jahrgänge so unterschiedlich ausgefallen sind. Ich kann derzeit überhaupt nicht einschätzen, ob die beiden Jahrgänge in Rheinhessen auch bei anderen Winzern in ähnlicher Weise differieren.
Viele Grüße,
Guido
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Re: Rheinhessen - Diverse
NIx Rheinhessen, Guido, sondern Pfalz... Zugegeben, hart an der Grenze, aber trotzdem Pfalz
Den 12er habe ich noch nicht probiert, der steht bei mir noch auf dem Tisch.



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Re: Rheinhessen - Diverse
Ach du Sch ..., wie peinlich. Pfalz, natürlich!
Bin gespannt, wie dir der 12er gefällt, Dirk.
Viele Grüße,
Guido
Bin gespannt, wie dir der 12er gefällt, Dirk.
Viele Grüße,
Guido
- octopussy
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Re: Rheinhessen - Diverse
Am Wochenende im Glas: 2009 Château Schembs Weiß. Château Schembs ist ein Projekt des Winzers Arno Schembs aus Worms. Neben einigen Basisweinen hat er auch eine Premiumlinie, die unter dem Namen "Château Schembs" vermarktet wird. Den gibt es in Weiß (Cuvée aus Riesling aus der Lage Wormser Liebfrauenstift -Kirchenstück, Weißburgunder und Chardonnay) und Rot (100% Pinot Noir), nur in der 6er OHK oder in Großformaten. Und: der Wein ist sehr hochpreisig. Knapp unter 50 Euro die 0,75 l Flasche. Das ist in etwa der Preis für einen Morstein oder Abtserde Riesling von Keller (um mal eine Referenz aus der Nähe zu nehmen).
Bei dem Preis sind die Erwartungen natürlich hoch und... wurden jedenfalls bei mir enttäuscht. Immerhin ist das kein überambitioniertes Holzmonster (Ausbau im großen Holzfass), Holzeinfluss schmeckt man außer an der Struktur eigentlich nicht. Immerhin ist der Wein auch nicht schwerfällig oder zu üppig. Er ist für meinen Geschmack ein sehr ordentlicher Cuvée-Weißwein, für den ich gerne bereit wäre, 15-20 Euro auszugeben. Aber knapp unter 50 Euro finde ich für den Wein etwas überambitioniert. Vielleicht findet er trotzdem seine Käufer.

Bei dem Preis sind die Erwartungen natürlich hoch und... wurden jedenfalls bei mir enttäuscht. Immerhin ist das kein überambitioniertes Holzmonster (Ausbau im großen Holzfass), Holzeinfluss schmeckt man außer an der Struktur eigentlich nicht. Immerhin ist der Wein auch nicht schwerfällig oder zu üppig. Er ist für meinen Geschmack ein sehr ordentlicher Cuvée-Weißwein, für den ich gerne bereit wäre, 15-20 Euro auszugeben. Aber knapp unter 50 Euro finde ich für den Wein etwas überambitioniert. Vielleicht findet er trotzdem seine Käufer.

Beste Grüße, Stephan
Re: Rheinhessen - Diverse
Hallo zusammen,
es ist Sommer, es ist heiss. Vor zehn Jahren war die Hitze aber noch unerträglicher und das bescherte einen Weinjahrgang, der von vielen erst euphorisch gelobt und dann fast pauschal niedergemacht wurde. Seit langem hatte ich nun mal wieder einen 2003er im Glas:
Oppenheimer Sackträger Riesling Spätlese trocken "M", WG Manz, Weinolsheim
Kräftiges Goldgelb, in der Nase ein Korb reifer gelber Früchte, auch etwas nasser Kalkstein. Im Mund dicht, aber nicht zu fett, auch hier deutlich die gelben Früchte, relativ langer Abgang. Zu Beginn eine leichte Bitternote, die mit Luft weniger wird und am zweiten Tag ganz verschwunden ist. Der Alkohol (auf dem Etikett sind kurioserweise 13,8 % angegeben) ist gut eingebunden.
Den Wein hatte ich im Keller vergessen, dann beim Umräumen gefunden und ohne allzu große Hoffnungen aufgemacht. Aber der präsentierte sich wirklich sehr schön gereift und hätte er noch ein kleines Quentchen mehr Säure gehabt, ich wäre restlos angetan. 2003 bleibt sicher ein schwieriger Jahrgang, aber offensichtlich ist auch nicht alles furchtbar.
Grüße, Christopher
es ist Sommer, es ist heiss. Vor zehn Jahren war die Hitze aber noch unerträglicher und das bescherte einen Weinjahrgang, der von vielen erst euphorisch gelobt und dann fast pauschal niedergemacht wurde. Seit langem hatte ich nun mal wieder einen 2003er im Glas:
Oppenheimer Sackträger Riesling Spätlese trocken "M", WG Manz, Weinolsheim
Kräftiges Goldgelb, in der Nase ein Korb reifer gelber Früchte, auch etwas nasser Kalkstein. Im Mund dicht, aber nicht zu fett, auch hier deutlich die gelben Früchte, relativ langer Abgang. Zu Beginn eine leichte Bitternote, die mit Luft weniger wird und am zweiten Tag ganz verschwunden ist. Der Alkohol (auf dem Etikett sind kurioserweise 13,8 % angegeben) ist gut eingebunden.
Den Wein hatte ich im Keller vergessen, dann beim Umräumen gefunden und ohne allzu große Hoffnungen aufgemacht. Aber der präsentierte sich wirklich sehr schön gereift und hätte er noch ein kleines Quentchen mehr Säure gehabt, ich wäre restlos angetan. 2003 bleibt sicher ein schwieriger Jahrgang, aber offensichtlich ist auch nicht alles furchtbar.
Grüße, Christopher
Re: Rheinhessen - Diverse
Schneller Kaufhof Zufallsweinkauf am Samstag Abend:
Knewitz Gutsriesling 2012
Roch angenehm nach Trauben und Weinbergspfirsich, etwas Fülle und Schmelz im Mund mit einer Bitternote, die an zerkaute Traubenstile erinnert, soweit so gut. Die Säure ist freundlich formuliert magenfreundlich und gut eingebunden, unfreundlich formuliert fehlt dem Wein am Ende ein wenig die Standhaftigkeit und die Finesse. War für die acht Euro in Ordnung, kann aber mit einem Seehof Gutsriesling zum ähnlichen Preis nicht konkurrieren.
Knewitz Gutsriesling 2012
Roch angenehm nach Trauben und Weinbergspfirsich, etwas Fülle und Schmelz im Mund mit einer Bitternote, die an zerkaute Traubenstile erinnert, soweit so gut. Die Säure ist freundlich formuliert magenfreundlich und gut eingebunden, unfreundlich formuliert fehlt dem Wein am Ende ein wenig die Standhaftigkeit und die Finesse. War für die acht Euro in Ordnung, kann aber mit einem Seehof Gutsriesling zum ähnlichen Preis nicht konkurrieren.