Seite 9 von 9

Re: Stefan Müller

Verfasst: Fr 18. Okt 2024, 22:20
von Nora
Vielen Dank für die Notiz, Peter! Nachdem ich einige schöne Weine von Stefan Müller über den Sommer getrunken habe, habe ich heute gerade diverse Kabinette und Spätlesen aus 23 bestellt und der war auch dabei.

VG, Nora

Re: Stefan Müller

Verfasst: So 20. Okt 2024, 21:45
von niers_runner
Heute Abend im Glas:

2023 Stefan Müller, Krettnacher Euchariusberg Auslese 16-24

Helles Gelb, in der Nase Kräuter, Zitrusfrüchte, gelbes Steinobst. Am Gaumen Limette, Pfirsich, Apfel, Aprikose, Honig, sehr saftig, dicht, komplex, vielschichtig, perfektes Spiel. Der Riesling tänzelt auf der Zunge. Grandios. 93+ P.

Beste Grüße

Peter

Re: Stefan Müller

Verfasst: Fr 25. Okt 2024, 16:18
von Ollie
Gestern im Glas gehabt:

2023 Niedermenninger Sonnenberg Riesling Spätlese Alte Reben
(Laut PdP stark 69 g/l, laut MFW nur 64 g/l RZ, bei 9.6 g/l Säure und 7.5% Alkohol)
In der Nase reife *Zitrone*, überlagert von *Zitrone* einem Hauch Limette, Wasserminze (Spearmint), *Zitrone* Wasserkresse und mehr als nur einem Hauch Spontanfurz auf der *Zitrone* leicht stalligen Seite, eher ungewöhnlich für Müller. Am Gaumen sehr saftig, reife *Zitrone* und ein Hauch grüner Apfel, der *Zitrone* mit Limettensaft beträufelt wurde. Die *Zitrone* Säure wirkt sehr reif, was den Zucker recht *Zitrone* hoch erscheinen lässt. Im saftigen, deutlich halbtrocken und fast weich wirkenden Abgang reife *Zitrone*. Gute Länge. Deutlicher Spätlesetyp. Braucht *Zitrone* noch ein paar Jahre, um die Süße *Zitrone* etwas besser einzubauen, aber ein bißchen arg *Zitrone* monothematisch ist der Wein doch. *Zitrone* Nicht schlecht, aber auch nicht sehr gut. Kritische 87+, das Plus daran festmachend, daß die Trauben wirklich reif waren und ich das Potential dieses Weins vielleicht übersehe.

Ich bin übrigens ehrlich überrascht davon, daß die Beschreibung PdPs wirklich absolut zutreffend ist.

Cheers,
Ollie

Re: Stefan Müller

Verfasst: Fr 25. Okt 2024, 16:54
von Nora
Ollie, YMMD :D

VG Nora

Re: Stefan Müller

Verfasst: Sa 10. Mai 2025, 20:55
von niers_runner
Heute den ersten 24er Krettnacher Euchariusberg Kabinett im Glas.
Am Gaumen frisch, fruchtig. Präsent Zitrone und grüner Apfel. Mäßige Süße.
Vermutlich noch viel zu jung. 89 P.

Beste Grüße

Peter

Re: Stefan Müller

Verfasst: So 11. Mai 2025, 19:17
von niers_runner
Heute Abend im Glas:

2024 Stefan Müller, Krettnacher Euchariusberg Alte Reben Kabinett 15-25

Helles Gelb, am Gaumen grüner Apfel, Birne, Zitrusfrucht, moderate Süße, messerscharfe Säure.
Etwas schwächer als der gestrige Kabi. 88 P.

Beste Grüße

Peter

Re: Stefan Müller

Verfasst: Fr 18. Jul 2025, 22:02
von Bernd Schulz
Nach dem feinherben Rosengärtchen von Loersch musste gestern noch der 24er Riesling feinherb ohne Lagenangabe von Stefan Müller aufgeschraubt werden. Heute Abend trinke ich diesen Wein weiter:

Bild

An die Finesse des Rosengärtchens kommt der Müllersche Riesling nicht ganz heran. Vor allem hinsichtlich der Säure wirkt er etwas rustikaler, aber es handelt es sich trotzdem um einen richtig schönen Wein mit weniger als 10 Umdrehungen für einen Preis von weniger als 10 Euro. Wenn ich immer noch so viel säurebetonten RIesling wie früher trinken würde, würde ich den nachkaufen.

Herzliche Grüße

Bernd

Re: Stefan Müller

Verfasst: Mo 25. Aug 2025, 19:39
von stefane
Stefan Müller, Konz-Krettnach
Krettnacher Euchariusberg Riesling Spätlese trocken 2020
11%
€ 12

Ein Riesling von Trauben aus einem in den Sechzigern gepflanzten Weinberg.
Im Glas ein sehr helles, leicht stahliges Gelb.
In der Nase zunächst sehr verhalten, leicht rauchige Töne dringen durch, dann sehr feine, aber leise Zitrus- und Kräuteraromen, vielleicht auch etwas Orangen- oder Mandarinenschale, Apfel ist gar nicht zu vernehmen.
Auch am Gaumen gibt der Wein zunächst nicht viel preis, eine leichte, für die Saar aber eher zurückgenommene Schieferwürzigkeit ist zu schmecken. Die Fruchtnoten noch zurückhaltender als in der Nase. Knackig frisch und sehr schlank. Der Wein wirkt federleicht, hat aber gleichzeitig eine überraschende, sehr dicht gewobene Intensität. Eine Balance, die so vielleicht nur an der Saar zu finden ist. Am ersten Abend aber auch eine äußerst straffe, fast schon brutale Säure, die mir - obwohl ich mich für weitgehend säureresistent halte - den Genuß etwas verleidet, auch weil sie für mein Empfinden den Wein sehr unruhig und etwas fragmentiert wirken läßt und es dem Gaumen schwer macht, die feinen Töne im Wein zu entdecken.
Am zweiten Abend hat sich das dann doch sehr zum Positiven gewandelt. In der Nase sind die Fruchtnoten jetzt zwar nicht unbedingt intensiver, dringen aber mehr durch. Und am Gaumen wirkt der Wein nun etwas runder und deutlich ruhiger, ohne seine Spannung zu verlieren. Die Säure zwar immer noch deutlichst spürbar, aber jetzt nicht mehr so dominierend wie am ersten Abend, was mehr Platz für die feinen Zitrus- und Kräuternoten schafft und auch die schöne Balance zwischen Leichtigkeit und Intensität noch besser wirken läßt.
Werde die nächste Flasche also am Vorabend öffnen und erst mal etwas atmen lassen. Würde dem Wein auch noch weitere zwei Jahre geben, die er locker wegstecken wird, weil er noch sehr jugendlich gewirkt und auch nach fünf Jahren nicht die geringsten Altersspuren aufgewiesen hat.
Trotz der Bezeichnung als Spätlese hat der Wein von seiner ganzen Art und Stilistik her für mich deutlich Kabinettcharakter.
15/20