Der 2018er hieß noch
Another Serious Wine From The Same Gorgeous Place, und der 2020er durfte dann endlich
Sankt Georgen heißen. Dazwischen, immernoch nicht mit der Gnade der Großkopferten bedacht, hieß er
Moric, Still a Serious Wine, Still a Gorgeous Place 2019 (13,5 %)
Grüner Veltliner
Auf dem Etikett findet sich dann dieser "Untertitel":
Still not allowed to tell the story of its true name or mention it on this label. Alas! The same ignorant, incompetent, dull & headshaking authorities still talking about terroir - still clueless about what they are actually referring to. Brave St. Georgen keep riding, remember your vow.
In der Nase kühl, ganz leicht steinig. Es dominieren gelbes Kernobst und eine ausgeprägte, aber äußerst elegante Würze, die frische Küchenkräuter mit orientalischen Gewürzen, v.a. Cumin (Kreuzkümmel) verbindet Hochspannend!
Auch am Gaumen kühl: dicht, aber ohne Fett. Hier nochmal deutlich komplexer, mit zusätzlich sowohl zartgrün-gemüsigen als auch
coté exotischen Steinobstaromen. Aber nichts sticht hervor, sondern trägt immer nur neue Façetten bei.
Im Abgang vermittelt ganz feine Herbe nochmals eine neue Dimension.
Toll!
Dieser Wein ist außerordentlich "burgundisch" (doh!

), bringt aber dennoch gerade genug Typizität mit, daß ich ihm den GV glaube. Blind? Vermutlich nicht. Er reagiert auch deutlich auf die Trinktemperatur mit einer Verschiebung des Aromenspektrums, ohne daß es der Qualität Abbruch täte. Bei einer guten Temperatur von (geschätzt, nicht gemessen) um die 14°C "entburgundisiert" er sich aber ein Stück weit und entwickelt auch ein feines Pfefferl.
Ich habe übrigens
meine Notiz vom 2018er weder vorher gelesen, noch mich daran erinnert. Umso verblüffter bin ich daß ich beidemale Cumin benannte, denn das ist eine Assoziation, die ich sonst kaum einmal habe. Auch die sonstigen Eindrücke lassen den Wein wiedererkennen.