Bordeaux 2004

[innauen]

Hallo Martin,

Clos de Jauguyron ist erst mit dem Jahrgang 2005/2006 richtig erweckt worden. Ansonsten teile ich die momentane aber sicher nicht dauerhafte Zuneigung zu 2004.

Grüsse,

Wolf

[schneesurfer]

...Ansonsten teile ich die momentane aber sicher nicht dauerhafte Zuneigung zu 2004.

Grüsse,

Wolf

...weil noch überragende, jedoch z.Zt. nicht trinkreife Jahrgänge in deinem Keller schlummern?
...oder weil du die Haltbarkeit eher kritisch beurteilst?

[nougat]

Hallo wolf,

dann hatte ich bisher die falschen Weine im Gas. Von den namhaften hat mich sogar mein Allzeit-Liebling GPL enttäuscht, dem ich auch in kleinen Jahren meist etwas Positives abgewinnen kann. Bei der Möwe gabs vor Monaten auch nochmal bei einerm anderen Thema etliche 04er zu verkosten. Ich habe mir keinen gemerkt, war für mich alles uninteressant.
Im Keller schlummern noch ein paar Flaschen Comtesse und eine Kiste Domaine de Chevalier. Wenn die ebenfalls enttäuschen, gehen sie zu ebay.

Das Thema 04 ist für mich vorläugig abgeschlossen. Zu ähnlichen Konditionen wird der 01er Jahrgang gehandelt, dessen Weine mir bisher weitaus besser gefielen.

Grüße
Martin

[Frankie Wilberforce]

Hallo Weingenießer,
also vom 2004 habe ich bisher noch keinen meiner Grand Crus aufgezogen.
Seit der Ankunftsprobe habe ich keinen der klassifizierten Weine angefasst. Bei den Ankunftsproben schien es mir, als wenn 2004 eher zu der normalen klassischen Seite tendiert. Kein Jahrundertjahrgang wie 2000 oder 2005. Auch kein Hitzejahrgang wie 2003 mit üppiger Frucht, sondern ein durchaus gut gelungener normaler klassischer Jahrgang.
Mit einem ordentlichen Tanningerüst, anständiger aber unspektakulärer Säure und einer normal bis gutdurchschnittlichen Fruchtgehalt. Das alles braucht halt seine Zeit bis zur vollständig entwickelten Trinkreife.
Da wäre es ja geradezu "Kindermord", wenn ich einen GPL, Gruaud Larose, Calon Segur, Pontet Canet oder Pichon Baron entkorke.

Bei mir dürfen die ruhig noch 10 Jahre vor sich hinschlummern und schon reifen, gaaaaaaaannnnnz laaaaaangsaaaaaam........schnarch,pfeif usw.

[Trinkfreude]

Hi all,
was mir allerdings schon jetzt sehr gut gefällt, sind Tertre Roteboeuf und Roc de Cambes. Das liegt natürlich v. a. am speziellen erzeugerspezifischen Charakter, aber auch generell finde ich einige der merlotbetonten und auf frühere Trinkreife hin vinifizierten 04er schon recht vergnüglich.
Viele Grüße,
Jürgen

[Rotundweiss]

Hallo zusammen,

gestern gab es solo einen Chateau Bellevue (St.Emilion) 2004 zum spannenden
ZDF - Krimiprogramm
Ohne besondere Erwartungen an einen Wein aus vermeintlich kleinem Jahr
öffnete sich dieser im großen BDX-Glas bereits nach kurzer Zeit.
Feine, unaufdringliche Nase, mittlerer Körper, feine Aromen, trinkanimierend,
wäre auch ein guter Essensbegleiter gewesen, länger als erwartet, am Anfang
der Trinkreife, sicher noch 5 - 7 Jahre Entwicklungspotential,
beileibe kein Blockbuster (13,5 % Vol.), nicht unbedingt als St.Emilion erkannt.
Parker vergibt 88 P, selten liegen meine Empfindungen auf dessen Punkte-Niveau,
hier jedoch eher leicht drüber.

Weinfreudige Grüße, Georg

[Jochen R.]

Letzten Sonntag gab es einen 2004er Rauzan Ségla, der sich aktuell sehr
schön präsentiert. Hat (leider) auch den "Nicht-Bordeaux-Trinkern" am Tisch
geschmeckt...

Dunkles rot (fast schwarz), zieht Schlieren im Glas. Megafeine, kräftige, Nase:
Florale Noten und Gewürze, die sich am Gaumen fortsetzen. Mittlerer Körper,
seidig, schöne Adstringenz und gute Länge. Nach etwa 1,5 Std. auch dunkle Früchte.

Viele Grüße,
Jochen

[Jochen R.]

Über 2 Tage verkostet: Belgrave 2004:
Tief dunkles weinrot (fast schwarz mit violetten Reflexen), zieht Schlieren
(schmale Kirchenfenster) im Glas. Sehr feine Nase: Florale Noten, Tabak, dezente
Stallnote. Intensität lässt mit der Zeit leider nach, nach etwa 1 Std. dezente
Fruchtsüße und Pfefferminz.
Mittlerer Körper, seidig, am Gaumen schwarze Früchte, florale Noten, Tabak,
milde Tannine, schöne Adstringenz. Mittellanger Abgang (der mit der Zeit immer
länger wird) mit Früchten im Nachhall.
Hat mir auch am 2. Tag richtig gut gefallen!

Viele Grüße,
Jochen

[schneesurfer]

Eine Frage an unsere Weinexperten hier im Forum.
Hatte vogestern einen mir liebgewonnenen kleinen CB (Haut Madrac 2004) geöffnet.
Normalerweise schlürfen wir zu zweit diesen leichten, ehrlichen Bordeaux an einem Abend weg, meine Bewertungen liegen je nach (meiner) Tagesform im Bereich um 88P.
Doch dieses mal haben wir sie aufgrund des sehr späten Abendessens nicht geschafft auszutrinken, sodass wir gesten abend die restliche halbe Flasche verwerten mussten.
Zu meiner Überraschung war der Wein wie zugenagelt.
Kaum Frucht mehr vorhanden, dafür dominierten die nun ungewöhnlich trocknenden Tannine, Die Säure war wie am Vorabend unverändert präsent.
Bei einem GCC würde ich sagen, dass er noch ein paar Jahre der Reife benötigt, doch lt. weininfo.mobi sollte dieser CB bereits "getrunken" werden (auch wenn ich der Meinung bin, dass er sich durchaus noch 5-10 Jährchen halten könnte).
Um eure Einschätzung wäre ich dankbar....ach so, wir hatte gestern gegrillten Lachs zum Abendessen. Kann dieser doch fettige Fisch dazu beigetragen haben?

[innauen]

Hallo Schneesurfer,

tja, bei mir ist der Haut Madrac meist auch nie älter als einen Tag geworden. Wenn ich mir den 2005er dieses Weinguts aber betrachte, so halte ich ein längeres Leben durchaus für möglich. Was Gabriel und Co auch immer über den Wein schreiben mögen, wie lange er wirklich hält, kann man nur dann sicherer prognostizieren, wenn ein Jahrgang einmal eine gesamte Lebensspanne durchlaufen hat. Ich weiss jedenfalls nicht, ob Rene Gabriel wirklich einmal einen ganz alten Haut Madrac, wenn es einen solchen denn überhaupt gibt, verkostet hat.

Die kleinen 2004er waren insgesamt jetzt lange Zeit in einer schönen Phase. Gut möglich, dass sie sich langsam wieder verschließen.

Grüße,

wolf