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Über zwei Tage Lagrange (St. Julien) 03 im Glas gehabt. In der Nase Alkohol, Holz, etwas Cassis. Am Gaumen dominieren Säure und Alkohol, leider nur sehr verhaltene Frucht. Keine Verbesserung am zweiten Tag, die schon am ersten Tag sich nur verhalten zeigende Frucht zog sich weiter zurück. Bei der einen Flasche werde ichs belassen. So um die 88 points, vielleicht 89, nicht mehr.

Hoi Ingo

Ich hatte den Lagrange zuletzt im Dezember 2009 im Glas und fand den Wein sehr gut:

Chateau Lagrange (St-Julien) 2003
Schöne beerige Nase. Im Mund samtig und fleischig mit Cassis, Schokolade, Heidelbeeren und etwas Zedernholz. Der Abgang ist lang und Druckvoll. 92+ Punkte.

Vielleicht hat er sich etwas zurückgezogen.

Gruss
David

Hoi und Hallo zusammen,
ich glaube, bei einigen '03ern tritt jetzt, und somit sehr spät, die Verschlußphase ein.
Das war auch zu erwarten, weil die primäre Fruchtphase doch extrem ausgeprägt und ungewöhnlich lang schien. Zumindest habe ich das bei meinen entkorkten Flaschen der bürgerlichen Herkunft so erkennen können. Meine adeligen Gewächse ruhen noch alle unangetastet. Hat ja noch Zeit.

Hallo,

hatte auch den Eindruck, dass sich einige 2003er in letzter Zeit "Im Wandel" befanden. Warten wir mal etwas ab.

Grüße,

wolf

Frankie Wilberforce hat geschrieben:Hallo zusammen,
heute Abend wieder einmal den Chateau d'Aiguilhe im Glas. Dazu gibt es ein toskanisches Menü.
30 min dekantiert, dann ins Glas.
Sehr dunkler bläulich purpurner Kern, mit lila Randreflexen.
Schöner Duft nach Kirschen, Leder, Cassis, Gewürzen und florale Noten (Fleder?), zieht am Glas schöne Schlieren.
Am Gaumen eine sehr fülliger Körper, jugendliche Säure, präsenten Tanninen, elegante Struktur, Mokka, Backpflaume, Kirsche und einen leicht bitteren Abgang bei dem die Frucht aber auch die Säure lange nachhallt.
Ein sehr schöner Wein, der jetzt schon reif ist. Wie lange wird er sich halten können? Bleibt abzuwarten, aber ich habe ja noch reichlich Flaschen von diesem Wein.
Fazit: 88 FW Punkte

Am zweiten und dritten Abend präsentierte sich der Chateau d'Aiguilhe noch reifer, dichter, von edler Statur und klassisch. Verdiente sich die 89+FW Punkte.
Könnte mit der Zeit sogar zulegen, mal sehen.

Hallo,

ich hatte die letzten 2 Tage folgenden Wein im Glas

Chateau Pontet-Fumet 2003 St. Emilion G.C., Vignobles Bardet - Vignonet (St. Emilion)

sehr dunkles Rubinrot, opaker Kern, leichter Wasserrand, beginnende ziegelbraune Randaufhellung; süsslich orientalischer Gewürzduft, Pflaumenmus (Achener Pflümli), rote Johannisbeeren, Brombeeren, Schokolade, ...; 1. Tag: am Gaumen dichte Frucht rot-blaue Frucht, sehr gut eingebundene Gewürznoten, etwas Minze, eher Mittelgewichtig, samtiges Tannin, Säure etwas im Vordergrund - 2.Tag: die Frucht auf dem Rückzug, eher Richtung Kirsche und Bombeere, starke Schokoladennoten, sandige Tannine nun sehr präsent und den Mund auskleidend, Säure dafür sehr gut eingebunden; an beiden Tagen presentierte sich der Abgang entsprechend unterschiedlich, am 1. Tag langer Abgang würzig-fruchtbetont, animierende Säure, am 2.Tag langer Abgang auf Schokolade und samtig-sandigeTannine, etwas trocknend - 16,5-17/20 op

Ein wohl eher unbekannter Wein eines eher unbekannten Erzeugers - für mich ein spannender Wein, der wohl noch Entwicklung vor sich hat. Die Cuvée, 68 % Merlot noir - 26 % Cabernet Franc - 6 % Cabernet Sauvignon, spiegelt sich m.E. schön im Geschmack wider, ebenso der heisse Jahrgang. - Aber eigentlich nichts für die derzeitigen Temperaturen, ein ausgesprochener Winter-Wein.

ich habe auch festgestellt, dass sich viele 2003er Bordeaux sehr viel besser als anfänglich vermutet entwickelt haben. Die fehlende Säure fehlt eigentlich gar nicht.

Grüße,

wolf

Mein Weinhändler betont bei jeder Jahrgangsdiskussion, dass bdx 2003 unterschätzt würde. Einen kurzen Kommentar hat er auch auf seiner hp veröffentlicht

2003 war das extrem heiße Jahr in Bordeaux mit Weinen, die außerordentliche Frucht und Exotik haben. Für meine Begriffe mit der größte Jahrgang in Bordeaux seit 1982 und in der Tradition extrem heißer Jahre in Bordeaux, denen man am Anfang immer den Vorwurf gemacht hat, sie hätten zuviel Frucht und zuwenig Tannin, um sie dann nach 20 Jahren trotzdem in den Himmel zu loben.

Zur Verdeutlichung gab es bei ihm mal einen Flight zw. Leoville Barton 2000 und 2003. Beide auf sehr hohem Niveau, wobei ich den 2003er in dem Moment wg. seiner Opulenz lieber trank.

Aus 2003 habe ich bisher noch keinen wirklich enttäuschenden Wein im Glas gehabt. Das kann ich nicht von allen Jahrgängen sagen. Im Moment befinden sich aber viele 2003er in einer schwierigen Phase, d.h. die normale Verschlußphase wie sie typisch ist für sehr gute Weine aus Bordeaux. Zum Glück habe ich aus diesem Jahrgang viele schöne 12er OHK's "gepostet", nicht nur von CB's auch von 1er Cru's aus Pauillac .... lucky me.

Apropos. Hatte jemand schon einmal den kontroversen Grand Mayne 2003 im Glas?

Grüsse,

Wolf