Bordeaux 1995

Medoc und seine Appellationen, Bourg und Umgebung, Fronsac, Pomerol, Saint Emilion und Umgebung, Entre Deux Mers, Graves und Pessac-Leognan, Sauternes und Co.
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thvins
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Re: Bordeaux 1995

Beitrag von thvins »

Hallo Wolf,

vor allem, wenn man nicht zu wenig erwartet... ;)
Beste Grüße

Torsten

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thvins
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Re: Bordeaux 1995

Beitrag von thvins »

So, gestern war dann auch der Gazin aus Pomerol im Glas und hat ein kurzgebratenes Stück vom Damhischkalbrücken in einer Cranberry - Kirsch Soße mit gebackenem Kartoffelstampf mit Erbsen und Eßkastanien perfekt begleitet. In dieser Kombi tatsächlich groß.

Der Wein an sich hätte ein wenig mehr Mitte und Tiefe gut vertragen, er präsentierte sich ebenso wie der Poujeaux bereits sehr gut zu trinken und machte viel Spaß, wenngleich er sich diesen auch gut bezahlen läßt. Ob es am Essen lag, aber bei den letzten zwei Gläsern lange danach hatte ich eine Assoziation an Preiselbeeren, auch die Säure nahm etwas zu, ich hätte Angst gehabt, den Wein über längere Zeit, sprich mehr als 6 Stunden zu beobachten und wir haben uns mit dem Trinken nicht mehr Zeit gelassen als nötig war, um die Spaßphase auszukosten. Mit etwa anderthalb Stunden Luft vorab gab es den Spaß ab dem ersten Schluck, zur Größe fehlte ihm nur wenig (eben jene Tiefe im Besonderen und etwas mehr an Gaumenexplosion), grade hinsichtlich der Finesse allerdings konnte ich überhaupt nicht meckern und auch die Länge war da, wenn auch eher sanft gestreichelt...

Insgsamt 94/100 Th. = exzellenter Wein. Seinerzeit für 59 DM erworben (kann jetzt nicht mal auf die Schnelle wirklich sagen, aber ich denke, das war der Subspreis), was schon nicht wenig war. Dafür hätte es gern auch ein wenig Gänsehaut sein können, die nur im Bezug mit dem Essen ansatzweise kam, vom Wein allein noch nicht.

Ob noch Luft nach oben ist, werde ich einmal noch überprüfen können...
Beste Grüße

Torsten

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kristof
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Re: Bordeaux 1995

Beitrag von kristof »

thvins hat geschrieben:Hallo Bordeauxgemeinde,

den 1995er Poujeaux gab es nun letzten Freitag und er hat gehalten, was ich mir erwartet hatte. Große Notizen wollte ich mir nicht machen, aber im Gedächtnis bleibt ein sehr guter Poujeaux (vielleicht etwas weniger Spannung wie zuletzt in 2010 bei der Naumburger Poujeaux-Vertikale) der auf dem Punkt sein dürfte und der sowohl zum Essen als auch solo Spaß macht. Das Tannin ist weitgehend verschmolzen, der Wein ist sehr balanciert und mit etwas mehr Tiefe und Nachhaltigkeit hätte ich ihm auch das Attribut "exzellent" zugebilligt, so bleibt es bei 92/100 Th., was in meiner Skala den oberen Rand der sehr guten Weine markiert. Die beiden mir noch verbleibenden Flaschen werde ich weder vor- noch rückdatieren, ich denke schon, dass der Wein nicht innerhalb der nächsten Monate wegbricht. Ein orgasmisches Ah - und Oh erwarte ich aber auch nicht mehr.

Hallo Thorsten,

den 95er Poujeaux hatte ich heute im Glas.

Im Großen und Ganzen bin ich bei Dir, was Balance und "Tanninstatus" angeht. Sehr tief ist er wirklich nicht, der Wein, aber - mit einiger Luft - macht er viel Spaß im Glas. Zunächst war die Säure etwas im Weg, dann hat sie ihn aber freigemacht. Einziger Vorwurf: Etwas leichter Körper, etwas wenig Komplexität.

Punkte? Vielleicht 90.
Viele Grüße,

Christoph
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innauen
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Re: Bordeaux 1995

Beitrag von innauen »

kristof hat geschrieben:
thvins hat geschrieben: Etwas leichter Körper, etwas wenig Komplexität.
Hallo kristof,

Wie zuletzt Palmer 1995 (obschon der genauso wie Poujeaux einen hohen Merlotanteil hat). Aber die Weine sind bis auf den identischen Anfangsbuchstaben sicher nicht vergleichbar. Trotzdem drängt sich mir ein Verdacht auf: Wenn die Tanninmassen der 95er nun langsam aufbrechen, kann das den Weg in ein neues Reifestadium bahnen, wo die Frucht vorübergehend an Wirkung verliert. Es kann aber auch sein, dass diese Weine einfach langsam austrocknen, weil sie bis auf die ganz großen Exemplare und vor allem auch die rechtsufrige Weine nie ausreichend Fett hatten, diese Tanninmassen dauerhaft zu kontern.

Wie gesagt. Das ist nur eine These. Bin auf Falsi- oder Verifizierungen gespannt.

Grüße,

wolf
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Polyphenol
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Re: Bordeaux 1995

Beitrag von Polyphenol »

Chateau Talbot (1995, St. Julien, FRA)
0,75 L Flasche, nicht dekantiert, Mitte Februar 2011 im Restaurant.
Verkostungsnotizen: Violettrote Farbe. Schoko- und Kaffeearomen in der Nase, dazu ein wenig rote Frucht. Am Gaumen ein vollmundig wirkender Wein durchsetzt mit feinen Mokka Eindrücken. Hintenraus ein wenig Tannin.
Kommentar: Ein sehr gut trinkbarer aber gewiss nicht überragender Claret.
Bewertung 5-6/10 PPP

Viele Grüße, Uli
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Oberpfälzer
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Re: Bordeaux 1995

Beitrag von Oberpfälzer »

Hallo Uli,

wenn ich nur wüsste, was ich mit 5-6/10 PPP anfangen kann? Hast Du dies im Forum schon einmal vorgestellt? Wenn ja, lese ich es gerne nach. Danke.
Servus
Wolfgang
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Oberpfälzer
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Re: Bordeaux 1995

Beitrag von Oberpfälzer »

Hallo zusammen,

heute war mal wieder Prieure Lichine im Glas:

Bild

Werde jetzt nicht weiter warten und auch die restlichen (wenigen) Flaschen langsam ihrer Bestimmung zuführen.
Servus
Wolfgang
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innauen
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Re: Bordeaux 1995

Beitrag von innauen »

Hallo,

bei Auktionen kauft man ja immer die Katze im Sack. Aber bislang waren die meisten Katzen dann doch immer recht ansehnlich, wenn man sie aus der Nähe betrachten darf.

Bild

Grüße,

wolf
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Frankie Wilberforce
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Re: Bordeaux 1995

Beitrag von Frankie Wilberforce »

Wieder einmal ein alter Bekannter:
Chateau Tour Hut Caussan, 1995, CB, Medoc
dunkles Pupurrot, mit leichten Reiferand. :D
Kirschen, Brombeeren, rote Johnnisbeeren, Leder, Teer, am Gaumen rotfruchtig mit leichter Säure und seidenweichen Tanninen, mittlerer Körper, elegant, aber nicht tiefgründig, mittellanger Abgang, ein gut gemachter CB.
Fazit: 89 FW Punkte
Grüße Armin

Sie fragen mich nach den besten Wein, den ich getrunken habe? Der ist wahrscheinlich im nächsten Glas ...
bordeauxschwalbe
Beiträge: 59
Registriert: So 18. Dez 2011, 18:09

Re: Bordeaux 1995

Beitrag von bordeauxschwalbe »

gestern im glas:

Citran 1995 89+P
klassischer claret, sehnig, abgehangen, würzig, balsamische frucht, trocken-adstringierender abgang. you get what you pay for. es ist nichts übergeblieben, denn man wird sich diesen wein nicht überdrüssig. das mag ich an guten klassischen bdx.

allerdings war dies auch der erste bdx nach einem wust von marmeladingern -ich probiere gerade rhone-weine und komme darauf, dass ich auf GSM überhaupt nicht stehe.
lg aus wien,
philipp

time flies like an arrow, fruit flies like a banana
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