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Ich habe mir die Tage mal ein Fläschchen 2010 Keller Basisriesling besorgt und zwei sehr vergnügliche Abende mit dem Wein verbracht. Bergwiese und frisch geschälte Äpfel mit Zitrone beträufelt. Von vorne bis hinten eine ganz feine Säure, die richtig Hunger macht. Am ersten Tag war die Mineralität sehr dezent, so schreibt das auch das Weinlädchen, am zweiten Tag fand ich sie jedoch angenehm intensiv. Am ersten Abend hatte er zum Abschluss noch eine kleine sehr angenehme Bitternote. Ich bin sonst immer ein wenig überkritisch bei Basisweinen von Spitzenweingütern, hier nicht. Das war für 10 Euro ein Rieslingtraum. Ich fand ihn um Längen besser als den 2009ner. Mir ist schon klar, dass man sowas nicht schreibt, aber ich hätte auch mehr bezahlt.

Hallo zusammen,

gestern hatten wir die Gelegenheit mit Freunden in der Heimat zwei wunderbare Keller Rieslinge zu trinken, die sich gerade in der ersten Reifephase befinden.

Keller Morstein GG 2003

Pampelmuse, Mirabellen und Zitrusfrüchte. Erste leichte Reifenoten, tolles Säurespiel. Im Abschluck leicht herbe Schalenaromatik. Lecker! 93P

Keller Kirchspiel GG 2004

Klare erfrischende Nase. Zitronenmelisse, Pfirsich und reifer Apfel. Typischer Wonnegauer Kalksteinriesling. Großes Potential 94 Punkte.

Im Urlaub habe ich u.a. Pettenthal, Kirchspiel und Abtserde -jeweils aus 2009- über 5 Tage hinweg parallel verkostet. Alle Weine brauchen extrem viel Luft. Kirchspiel schon am 2. Tag sehr schön. Pettenthal ein echtes Chamälion, hat aber leider irgendwie nur am 4 Tag richtig Spaß gemacht. Abtserde ab dem 3. Tag sehr gut und wurde jeden Tag besser..bis die Flasche halt doch leer war..

Ganz groß E-S Halenberg 2009. Eine echte Auster von Winnings Kirchenstück aus 2009 (ab dem 10!! Tag erstmalig trinkig). Göttlich wieder einmal Bürklin Wolf Pechstein GC 1999.
Heute werde ich zum Abschluss des Urlaubs 2005er Auslese R und 2007er Spätlese R von Koehler-Ruprecht verkosten (die vor 2. Tagen doppelt dekantiert wurden). Aber dazu vielleicht mehr an anderer Stelle.

Viele Grüße

Nikolai

Kirchspiel 2006

Diesmal fast ein bisschen barock. Deutliche Extraktsüße aber kein Zuckerschwänzchen. Sehr füllig und gleichzeitig straff. In der Nase wundervoll rauchig und mit viel reifem Steinobst. Ein wunderschöner Wein, den ich auch schon anders verkostet habe (viel weniger süßlich, säurebetonter, tänzerischer). Diese Flasche war keineswegs typisch Kirchspiel aber dennoch Weltklasse. Zu zweit eine Sache von weniger als einer Stunde, sie zu leeren.

93

Hallo Tilo, hatte den Wein am Freitag und gab ihm 91 Punkte.

Gruß Jürgen

Hi Jürgen,

da liegen wir ja punktemäßig nicht so weit auseinander.

(Schade, dass wir örtlich weiter auseinander liegen. Sonst wäre ich der Einladung von Jan zu Deiner Verkostung gerne gefolgt )

Morstein GG 2005

Bei dieser Flasche war tatsächlich auch viel Frucht im Spiel, nicht nur Stein und Säure. Im Gegenteil: Reifes Steinobst in der Nase, unterlegt von mineralischer Rauchigkeit.
Am Gaumen diese (für mich mittlerweile) ganz typische Keller-Süße, die ausschließlich aus dem Extrakt zu kommen scheint und diesem herben, brachialen Wein optimale Trinkfreude entlockt. Langer, mineralischer Nachklang. Großes Potenzial.

Bin wieder mal begeistert über den einmaligen Keller-Stil.
(Nicht nur ich: die Fruchtfliegen sind völlig aus dem Häuschen und sammeln sich scharenweise um die vehement verteidigten Gläser )

94-95

2005 war ja auch sehr üppig. Weine für die lange Lagerung.

Hier die kleine Münze aus 2009



Grüsse,

Wolf

Hallo Wolf,

Hast Du den Kleinen 2010ner schon probiert? Leider habe ich den 2009ner nur als Baby probiert, die Aprikose habe ich da gar nicht wahrgenommen und der 2010ner ist für mich von dieser Richtung ganz weit entfernt. Würde mich interessieren, wie Du bei der Basis den Unterschied zwischen 2009 und 2010 siehst.

Hallo Birte,

der 2009er war auf der Probe am Weingut noch sehr spritzig und hat sich jetzt weiter entwickelt. Der 2010 er stand, als ich ihn vor zwei Monaten im Glas hatte, auch noch etwas nben sich. Hier mein Eindruck:



Grüsse,

Wolf

Steintrinker aber sichtbar begeistert

Danke, dann ist klar warum ich ihn mag. Dieses Unausgewogene habe ich nur am zweiten Tag gespürt. Am ersten Tag war er seltsamerweise besser da als am zweiten und dritten. 2009 hatte, als ich ihn sehr jung probierte nur Zitrus für mich, deshalb wunderte mich die Aprikose, was mit der Zeit halt so passiert...