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Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Verfasst: So 31. Mär 2024, 13:14
von Jochen R.
C9 kaufe ich schon seit längerer Zeit nicht mehr. Nach Nora´s Beschreibung unter "Weine des Jahres"
Nora hat geschrieben:Mein schönstes Weinerlebnis dieses Jahr war unsere Nord-Rhône-Probe im März.
...
Rot:
Die 2 Flaschen Clos des Papes 1995 aus meinem Keller, die sich beide in einem wunderbaren Zustand präsentierten und daneben der Clos des Papes 2021, der schon so jung überzeugte
Spannend und jung der Château Canon 2019

Bestes Preis-Genuss-Verhältnis:
Emmanuel Darnaud, St. Joseph Dardouille 2018
Christoph Bauer, Zweigelt Privat 2019
Und immer wieder, mehrfach auch dieses Jahr der einfache Saint-Joseph von André Perret!

Allen ein Frohes Neues Jahr!

VG, Nora
konnte ich nicht widerstehen, den Clos des Papes 2021 zu erwerben. Und jetzt zu Wildmaultschen mit Pfifferlingen war er fällig: wunderbar!
Clos des Papes ist einfach eine sichere Bank (15 Umdrehungen hin oder her) und spielt für mich in einer eigenen Liga. Ein eher transparentes Weinrot, nur ganz dezent Marzipan, Kirsch(joghurt), Leder, mit Luft auch florale Noten und feiner Tabak, eine animalische Note - komplex; im Hintergrund aber ein Hauch Alk.
Mittelgewichtig mit wunderbarer geballter Frucht (v. a. Kirschen, auch Heidelberren, Cassis), trinkanimierende Säure, dezent würzig, schöne Adstringenz, langer fruchtiger Abgang.

Das ist zweifellos ein großer Wein - mir ist das dennoch noch etwas zu jung, deshalb ("nur") defensive 94-95+ P.

Viele Grüße,
Jochen

EDIT: Schreibfehler beim Jahrgang: natürlich 2021 und nicht 2017!

Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Verfasst: So 31. Mär 2024, 22:05
von Nora
Vielen Dank, Jochen, für deine Notiz! Ich freue mich, dass dir der Wein auch so gut gefällt und ich trotz des eher als schwierig eingestuften Jahrgangs mit meiner Einschätzung des Weins nicht so ganz falsch lag.

VG, Nora

Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Verfasst: Mo 20. Mai 2024, 21:46
von amateur des vins
Zu den aufgewärmten Resten der rustikalen Lammkeule im Kartoffelbett, die gestern so hervorragend mit dem 2009er Rauzan-Ségla harmonierte, wurde heute etwas Anderes gewünscht. Die Wahl fiel auf

Domaine de la Mordorée, Châteauneuf-du-Pape La Reine des Bois 2011

Die Robe ist ein trübes, recht helles Weinrot; nicht Rubin, nicht Granat, nicht Ziegel.
Kellerkalt (derzeit ca. 16°C) stechen die ausgewiesenen 15% Alk. deutlich hervor ↷ gekühlt.

Im Glas eingemachte Pflaume und Kirsche, sogar etwas Pflaume in Armagnac. Etwas diffus.
Am Gaumen dann kirschiger. Noch kräftige, ziemlich feine und "staubige" Tannine. Unauffällig schöne Säure. Alk. leider trotz nun etwas zu kühler Temperatur immernoch recht deutlich.
Im Abgang etwas nachbitternd.

Ich war mal großer Fan. No more. :cry:
Mme ist allerdings Alk. ggü. deutlich toleranter und mag den Wein.

Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Verfasst: Di 16. Jul 2024, 23:07
von JPO
Laurent Brotte - Chateauneuf du Pape 2018 rouge

Den Wein hatte ich im Sommer 2021 im Auchon in Frankreich gekauft im Sonderangebot. Normalpreis war 19,xx Euro, ich hab ihn für 16,xx Euro gekauft, später habe ich den Wein für knapp unter 15 Euro gesehen. Einen C9dP für unter 15 Euro???

Visuell wars sympathisch transparentes kräftiges hellrot wie bei einem Burgunder. Geschmacklich: nun ja, sehr gradlinig, keine Komplexität oder Hintergründigkeit vorhanden. Dieser Geschmack ist schwer zu beschreiben - fruchtig fand ich ihn nicht, Struktur hatte er auch nicht. Jedenfalls sollte mE ein Rotwein so nicht schmecken. Ich habe die Flasche auch ausgetrunken, er war ja nicht fehlerhaft. Nochmals werde ich jedenfalls nicht zu einem Supermarktangebot greifen, zumindest nicht bei einem mir unbekannten Weingut.

Nachkauf 0 / 3

Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Verfasst: Di 16. Jul 2024, 23:13
von EThC
JPO hat geschrieben: Di 16. Jul 2024, 23:07 Nochmals werde ich jedenfalls nicht zu einem Supermarktangebot greifen
...in D gibt's ja vor allem wiederkehrend Barolo, Amarone und Brunello im Supermarkt zu Preisen von 9,99 bis 14,99, solchen Dumping-C9dP hab ich hier noch nicht gesehen; mag sein, daß die Italiener hier bekannter sind als die Rhôninger. Aber interessant zu wissen, daß es das Phänomen in F auch gibt...

Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Verfasst: So 21. Jul 2024, 09:33
von thvins
EThC hat geschrieben: Di 16. Jul 2024, 23:13
JPO hat geschrieben: Di 16. Jul 2024, 23:07 Nochmals werde ich jedenfalls nicht zu einem Supermarktangebot greifen
...in D gibt's ja vor allem wiederkehrend Barolo, Amarone und Brunello im Supermarkt zu Preisen von 9,99 bis 14,99, solchen Dumping-C9dP hab ich hier noch nicht gesehen; mag sein, daß die Italiener hier bekannter sind als die Rhôninger. Aber interessant zu wissen, daß es das Phänomen in F auch gibt...
Damals waren es noch 9,99 DM - aber genau mit Ch9P hab ich in den 90ern gelernt, dass es immer eine absolute Fehlinvestition ist, dieses nicht wenige Geld für einen Supermarkt Ch9P auszugeben. Zumal es zu der Zeit für 10 DM oder weniger auch schon viel gut Trinkbares zu entdecken gab. Später als ich gelernt hatte, französische Etiketten richtig zu lesen, bemerkte ich dann auch oft gleich die Zweifelhaftigkeit der allermeisten Supermarktweine in Deutschland. Auch ein Unterschied zwischen Deutschland und Frankreich.

Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Verfasst: So 13. Okt 2024, 13:55
von UlliB
Ein Geschenk eines freundlichen Menschen, der nicht wusste, dass ich Châteauneuf nicht mag. Aber Geschenk ist Geschenk und wird natürlich probiert:

Châteauneuf du Pape Cuvée Réservée 2015 (Domaine du Pegau) 14%Vol. Ziegelrot, am breiten Rand schon ins bräunliche tendierend. Überreife, schon etwas matschige Rotfrucht, dazu Malz. So auch am Gaumen, dazu deutlicher Süßeeindruck, der von der Frucht und nicht von Restzucker kommen dürfte - soweit typischer Châteauneuf :evil:

Was den hier von anderen abhebt, ist eine feine und lebendige Säure, die den Wein durchzieht, das Abgleiten ins Fette und Träge verhindert und für Trinkfluss sorgt. Mir fällt hier sogar das Wort "elegant" ein, und das ist bei Châteauneuf für mich ein Sonderfall. Jedenfalls bekomme ich davon problemlos mehr als ein Glas herunter, anders als bei vielen anderern Weinen dieser Herkunft. Bekehren kann mich dieser Wein aber aber auch nicht, ich mag die Aromatik einfach nicht.

Gruß
Ulli

Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Verfasst: Mi 1. Jan 2025, 22:43
von port_ellen
Ollie hat geschrieben: Sa 17. Feb 2024, 18:27 Letzten Samstag auf eine ziemlich krassen Sause im Glas:

2000 Dom. du Pégau Cuvée Réservée
Wunderschöne, tiefe, sehr dunkelfruchtige Nase. Am Gaumen auch sehr dunkelfruchtig (Brombeere!), weich und sämig, tintig, sehr schöne Harmonie, sehr schöner Wein. In meiner Südrhône-Phase, die vor fast 20 Jahren endete, war ich überhaupt kein Fan von Pégau und anderen, hochparkerisierten CNDP. Ich hätte echt nicht gedacht, daß sich einer ihrer Weine so schön entwickeln könnte. Allerdings: Blind für mich nicht als Grenache (angeblich 80%, Rest Syrah) von der südlichen Rhône erkennbar, wirkte eher wie ein Cabernet Franc ohne Tabak und Grünschnitt. YMMV.

Hat mich tatsächlich getriggert, einer lange verflossenen Liebe nachzugoogeln...

Cheers,
Ollie
über die Weihnachts/Silvestertage
Pegau 2001 Reservee
Leider sowohl in der Nase, wie auch am Gaumen unterkomplex, kaum noch Frucht, etwas Veilchen, strukturgebende weiche Tannine, aber zu wenig Charme/Süße/Körper. Von Mitprobierenden als zu alt eingeschätzt. Schade, war die erste von 6, hoffe auf Flaschenproblematik - im keller schlummern auch noch einige Flaschen 2000, 03 und 04...

Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Verfasst: Do 2. Jan 2025, 09:24
von Nora
Danke für die Notiz, Matthias! Nach meinen Erfahrungen gibt es bei Pegau extrem hohe Flaschenvarianz, jedenfalls bei den Weinen aus dieser Zeit. Das bestätigen auch die Notizen auf CT zum 2001er Réservée. Ich denke, du kannst hoffen… :)

VG Nora

Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Verfasst: So 12. Jan 2025, 13:21
von Jochen R.
Jochen R. hat geschrieben: So 31. Mär 2024, 13:14 C9 kaufe ich schon seit längerer Zeit nicht mehr. Nach Nora´s Beschreibung unter "Weine des Jahres"
...
konnte ich nicht widerstehen, den Clos des Papes 2021 zu erwerben. Und jetzt zu Wildmaultschen mit Pfifferlingen war er fällig: wunderbar!
...
Das ist zweifellos ein großer Wein - mir ist das dennoch noch etwas zu jung, deshalb ("nur") defensive 94-95+ P.

Viele Grüße,
Jochen
Ich habe es wieder getan :mrgreen: und konnte nicht widerstehen. Den Janasse Basis C9dP habe ich früher oft gekauft und fand den für den Preis meistens klasse (v. a. der 2009er war über Jahre hinweg eine Wucht!).

Jetzt der 2021er mit seinen "nur" 14 %-Vol. schon etwas moderater im Alkohol. Auch das transparente Rot deutet auf weniger Konzentration hin. Das riecht und schmeckt nach C9, trinkanmierende Frucht, Marzipan, pfeffrig/würzig, trinkig, mittellang. Eine wirklich schöne und komplexe Nase, am Gaumen erstaunlich schlank.

Wie die preisgleichen Pendants aus dem Süd-Westen (BDX) die ich im Glas hatte eine eher schlichtere "Light-Version" - aber zum Essen und um solo nicht gleich einen Sitzen zu haben :mrgreen: gar nicht mal so schlecht. 90 P.

Viele Grüße,
Jochen