Brunello di Montalcino

Benutzeravatar
Mr. Nebbiolo
Beiträge: 882
Registriert: Mi 3. Nov 2010, 16:44
Wohnort: Mühldorf

Brunello di Montalcino 2001 - Talenti

Beitrag von Mr. Nebbiolo »

Hallo zusammen,


gestern und vorgestern getrunken:

Brunello di Montalcino 2001 - Talenti

In der Nase Kirschfrucht, Reifetöne, etwas Leder, sehr angenehm und rund.

Am Gaumen ebenfalls klare Kirschfrucht, leicht erdige Töne, ausgewogen, spürbares aber eingebundenes feines Tannin, spürbare typische Säure, mittlerer bis kräftiger Körper, kein Holz spürbar, angenehm mit mittlerem bis langem Abgang.

Ein eher klassischer Brunello der durchaus Trinkspaß bereitet, auch wenn ich nicht in hohe Punktesphären vorstoße.

16,5 / 89 Punkte
Grüße

Klaus
olifant
Beiträge: 3887
Registriert: Mi 8. Dez 2010, 08:58
Wohnort: Bayern

Re: Brunello di Montalcino 2001 - Talenti

Beitrag von olifant »

Mr. Nebbiolo hat geschrieben:...
Brunello di Montalcino 2001 - Talenti
...
Ein eher klassischer Brunello der durchaus Trinkspaß bereitet, auch wenn ich nicht in hohe Punktesphären vorstoße.
16,5 / 89 Punkte
Tja, so geht mir das auch öfter mal, dass Weine, die man nach 'objektiven' Werten wie Dichte, Fülle, Komplexität, etc..., höher bewertet / bewerten würde, nicht den Trinkspass bereiten, den direkt, pur und einfach gehaltene Weine, dann in gewissen Momenten vermitteln. Gerade bei Sangiovese / Brunello, gefällt mir die 'purezza' meist besser, als Konzentrationsgedöns.
Grüsse

Ralf

Die Zukunft war früher auch besser.
Karl Valentin
schneesurfer
Beiträge: 300
Registriert: Di 11. Jan 2011, 13:30
Wohnort: Stuttgart BC

Re: Brunello di Montalcino

Beitrag von schneesurfer »

Hallo zusammen,
aktuell bewirbt die Metro den CastelGiocondo 2006 in ihrem Prsospekt zur Eröffnung ihres Weinhumidors in Esslingen (Stuttgart) mit sagenhaften "95 Suckling-Punkten" zu einem Preis von 32,12€ brutto.
Seltsamerweise sind hier im Forum die Bewertungen des Wine-advocates folgend veröffentlich:
2006 Castelgiocondo Brunello di Montalcino 89
Also ein 6-Punkte Abstand ist bei Kritikern dieser "Qualität" doch sehr verwunderlich.
Was meint ihr dazu? Ist doch etwas verwirrend?
Sollte der Wein eine Versuchung wert sein?
Gruß
Schneesurfer

Versuchungen sollte man nachgeben. Wer weiss, ob sie wiederkommen.
Oscar Wilde 1854-1900
olifant
Beiträge: 3887
Registriert: Mi 8. Dez 2010, 08:58
Wohnort: Bayern

Re: Brunello di Montalcino

Beitrag von olifant »

Hallo schneesurfer,

mich wundert bei Brunello ein 6 Punkte-Abstand für ein und den selben Wein von unterschiedlichen Kritikern 'nicht wirklich'.
Zu unterschiedlich sind die Stile der Brunello von manchen Erzeugern.

Bei Frescobaldis 'Castelgiocondo' bekommst du in der Regel einen recht modern vinifizierten, dichten Brunellotypus ins Glas - eigentlich immer 'lecker' und 'Leicht verständlich', und tut keinem weh. Ist sicher ein Brunello, könnte aber m.E. auch ein 100% Sangiovese 'Supertoskaner' aus dem Chianti Classico oder Bolgheri sein.

Je nach dem wie der Verkoster nun seine Schwerpunkte setzt, wird er den Wein auch bewerten. Wenn ihm nun z.B. aber das typische, das einzigartige, das 'das gibt es nur bei Brunello di Montalcino - Feeling' abgeht, der Wein aber dennoch tadellos ist .... :shock: :roll: :D .... sind dies noch immer i.d.R. 89-90 p.
Gerade für Italien mit dessen teilweise regionaltypischen Weinen ist m.M. der Kontext der Bewertung von Bedeutung - und dann ist es wieder sinnvoll zu wissen, in wiefern 'ich' dem Urteil des Verkosters traue, oder dies sensorisch nachvollziehen kann, bzw. einschätze.
Grüsse

Ralf

Die Zukunft war früher auch besser.
Karl Valentin
BuschWein
Beiträge: 542
Registriert: Mi 3. Nov 2010, 15:33

Re: Brunello di Montalcino

Beitrag von BuschWein »

aktuell bewirbt die Metro den CastelGiocondo 2006 in ihrem Prsospekt zur Eröffnung ihres Weinhumidors in Esslingen (Stuttgart) mit sagenhaften "95 Suckling-Punkten" zu einem Preis von 32,12€ brutto.
Na da wird sich die Möve aber freuen, die hatten den aktuell auch in der Werbung allerdings mit 39,00 EUR!!! Castelciocondo fand ich ähnlich wie Ralf auch sehr modern vinifiziert, für Freunde von runden, vollmundigen Rotweinen mit spürbarem Barriqueeinsatz wahrscheinlich ein Vorteil, für mich nicht wirklich "klassisch". Zu den Top-Brunellos gehört Castelciocondo für mich aber nicht.
Armin
www.gutsweine.com

Dumme Menschen machen immer den gleichen Fehler, intelligente immer Neue ;)
Benutzeravatar
Mr. Nebbiolo
Beiträge: 882
Registriert: Mi 3. Nov 2010, 16:44
Wohnort: Mühldorf

Brunello "Poggio alle Mura" 2000 - Banfi

Beitrag von Mr. Nebbiolo »

Hallo zusammen,


ich kann euch zumindest sagen, was sich nicht rentiert :( :

Brunello "Poggio alle Mura" 2000 - Banfi

In der Nase Amarenakischen und Cassis, dazu einiges an Holz.

Am Gaumen ein recht kräftiger Körper, sangiovesetypsiche Säure, Cassis, Kirsche, Leder und viel Eichenholz. Ein mittlerer bis langer Abgang und null Trinkspaß.

Versuchte objektive Punkte 15 bzw 85

Trinkspaß 0,0 :shock:

Den Wein hatte ich damals direkt von Banfi mitgenommen, zwíschendrinn auch schon mal etwas besser gehabt, aber nun absolut enttäuschend. Total vernagelt, aber ich bezweifle, dass das Teil irgendwann mal aufmacht. Holzsuppe pur, null Brunellotypizität, traurig (ja, ich wusste vorher, dass das ein "moderner" Brunello ist, aber für mich ist das gar kein Brunello)
Grüße

Klaus
olifant
Beiträge: 3887
Registriert: Mi 8. Dez 2010, 08:58
Wohnort: Bayern

Re: Brunello di Montalcino

Beitrag von olifant »

... kürzlich aufgezogen ...

Brunello 2001 Greppone Mazzi, Tenimenti Ruffino/Greppone Mazzi - Montalcino

dunkles fast opakes Rubinrot; dichte Pflaumen-/Heidelbeernase, Leder und Gewürze (Muskat und Macchia); am Gaumen sehr dicht und konzentriert, wieder dunkle Beeren, Gewürz und Leder, gereiftes kompaktes Tannin, alles gut von der Säure gepuffert; langer-sehr langer dichter frucht-würziger Abgang - 17-17,5/20 op

Am ersten Abend sehr schöner dichter moderner Brunello (der das Holz bereits verdaut hat). Der Nachschluck am zweiten Abend zeit sich jedoch schon von Reifenoten geprägt und etwas ermattet.
Grüsse

Ralf

Die Zukunft war früher auch besser.
Karl Valentin
Benutzeravatar
innauen
Beiträge: 3507
Registriert: Mi 3. Nov 2010, 11:33
Wohnort: Berlin

Re: Brunello di Montalcino

Beitrag von innauen »

Hallo,

hier gerade im Glas gehabt und sehr verwundert betrachtet:

Bild

Die 2003er Weine bleiben mir insgesamt ein Rätsel. Unmittelbar nach dem Öffnen hätte ich gedacht, der Wein muss weg. Und dann wird der Wein überraschend sehr harmonisch. Offensichtlich können diese Hitzeweine doch länger lagern als man glaubt.

Grüße,

wolf
„Es war viel mehr.“

Johnny Depp dementiert, 30.000 Dollar im Monat für Alkohol ausgegeben zu haben. (Quelle: „B.Z.“)
Benutzeravatar
innauen
Beiträge: 3507
Registriert: Mi 3. Nov 2010, 11:33
Wohnort: Berlin

Re: Brunello di Montalcino

Beitrag von innauen »

Hallo,

der Tage hatte ich de 2006er Brunello von Il Poggione aus der halben offen. Ich habe mir keine exakte Notiz gemacht, aber irgendwie hatte der Wein für mich zu wenig Körper und gute Säure. Mich hat das Angesichts des Jahrgangs überrascht, aber vielleicht liegt es auch den halben Flaschen (der Korken war zumindest mickrig kurz, sollte so früh aber sicher noch keine Rolle gespielt haben). Da hatte ich schon beim Jahrgang 2004 kein Glück. Ist jemand von Euch mit dem Wein schon in Berührung gekommen?

Grüße,

wolf
„Es war viel mehr.“

Johnny Depp dementiert, 30.000 Dollar im Monat für Alkohol ausgegeben zu haben. (Quelle: „B.Z.“)
Benutzeravatar
Mr. Nebbiolo
Beiträge: 882
Registriert: Mi 3. Nov 2010, 16:44
Wohnort: Mühldorf

Re: Brunello di Montalcino

Beitrag von Mr. Nebbiolo »

Hallo zusammen,

seit dem 10. September hatte ich nun keinen Rotwein mehr getrunken und starte heute mit folgendem Wein in die Rotweinsaison:


Brunello 2000 - Fanti San Filipo

In der Nase viel Kirsche, etwas eingelegte Früchte, recht angenehm aber kein Sangiovese Duft. Am Gaumen dann füllig, weich, Kirsche, angenehme passende Säure, kein spürbares Tannin mehr, Weichselkonfitüre, recht lang, wieder eingelegte Früchte, ein kräftiger Körper und durchaus wohlschmeckend.


Hätte ich blind auch ins Priorat stecken können, da aber dann als weniger kräftigen Vertreter. Ist weiterin ein sehr guter Wein, mir aber nicht sangiovesetypisch genug ;)

P.S. Nein, ich war nicht krank, ich habe mich jetzt vier Wochen auschließlich von Champagner und Franciacorta, sowie ausreichend Bier ernährt :twisted: :mrgreen:
Grüße

Klaus
Antworten

Zurück zu „Toskana“