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Re: Weingut Uwe Schiefer
Verfasst: So 11. Mai 2025, 11:48
von Sauternes
Schön das es da weiter geht, wird bestimmt viele Leute freuen, und mit dem tollen Jahrgang 2021 wird der Neustart sicher gut starten, so hoffe ich mal

.
Re: Weingut Uwe Schiefer
Verfasst: Mo 12. Mai 2025, 16:06
von Gerald
Klingt fürs Erste ja sehr erfreulich, dass es mit dem Weingut doch weitergeht.
Ein bisschen Unbehagen macht mir nur die Sache, dass die 3 Millionen (?) Schulden jetzt niemand bezahlt und das Weingut weitermachen kann, als ob nichts gewesen wäre. Klar, mit einer geschickten Gesellschaftsform und guten Anwälten geht das schon.

Hoffentlich sind die Lieferanten, die um ihr Geld umfallen, größere Betriebe, die das verschmerzen können und nicht kleine Dienstleister oder Händler, die der Zahlungsausfall selbst in massive Schwierigkeiten bringt ...
Grüße
Gerald
Re: Weingut Uwe Schiefer
Verfasst: Mo 12. Mai 2025, 18:53
von EThC
Gerald hat geschrieben: ↑Mo 12. Mai 2025, 16:06
Ein bisschen Unbehagen macht mir nur die Sache, dass die 3 Millionen (?) Schulden jetzt niemand bezahlt und das Weingut weitermachen kann, als ob nichts gewesen wäre.
...da wären natürlich die Hintergründe und die Abgrenzungen der verschiedenen Gesellschaften interessant und wo das Geld letztlich hingeflossen ist. Der Konkurs betrifft ja die Schiefer & Domaines Kilger GmbH & Co. KG und der Investor Kilger, der da dahinter steht, hat -vorsichtig gesagt- wohl einen gewissen Ruf. Ich hab's in einem ganz anderen Umfeld auch schon mehrfach erlebt, daß Firmen regelrecht "bestattet" wurden, zum Vorteil anderer Firmen in dem -meist schwer bis gar nicht durchschaubaren Geflecht. Muß hier natürlich nicht so sein, wundern würd's mich aber auch nicht...
Re: Weingut Uwe Schiefer
Verfasst: Di 27. Mai 2025, 09:49
von Nora
Nach Monaten der Trockenheit und Dürre, gestern endlich Regen. Da passte ein Glas Rotwein:
Schiefer Blaufränkisch „Lutz“ Lutzmannsburg VV 2017
Rubinrot, leicht trüb
In der Nase ist zunächst unangenehm Nagellack, der Wein braucht ordentlich Luft, nach einiger Zeit verschwindet der Ton zum Glück. Dann gibt es eine schöne, leicht wilde Nase, Nordrhône kommt mir in den Sinn, mit Himbeeren und Kirschen auf der Fruchtseite aber auch grüner Paprika, Pfeffer und rohem Fleisch. Wenn man intensiv riecht, sticht eine medizinale Kräutrigkeit in der Nase.
Am Gaumen ist der Wein eher frisch und leicht. Zunächst fallen die straffe Säure, viele grüne Noten und die adstringierenden Gerbstoffe auf. Zu jung? Hinzu kommt ein kreidig, mineralischer Eindruck. Der Wein braucht wohl mehr Luft, bisher ist das eher spaßfrei. Nach einem Glas ist Schluss, der Wein kommt in den Kühlschrank. Morgen sehe ich weiter.
VG Nora
Re: Weingut Uwe Schiefer
Verfasst: Di 27. Mai 2025, 10:40
von Kle
irgendwie schaffst Du es, Nora, häufig wie hier einen Wein zu beschreiben, als stünde er vor mir im Glas. Nah bei den aromatischen „Tatsachen“ aber irgendwie beseelt. Jedenfalls habe ich das Gefühl, meinen ersten Schiefer probiert zu haben.
Gruß, Kle
Re: Weingut Uwe Schiefer
Verfasst: Di 27. Mai 2025, 13:23
von Lars Dragl
Nora hat geschrieben: ↑Di 27. Mai 2025, 09:49
Nach Monaten der Trockenheit und Dürre, gestern endlich Regen. Da passte ein Glas Rotwein:
Schiefer Blaufränkisch „Lutz“ Lutzmannsburg VV 2017
Rubinrot, leicht trüb
In der Nase ist zunächst unangenehm Nagellack, der Wein braucht ordentlich Luft, nach einiger Zeit verschwindet der Ton zum Glück. Dann gibt es eine schöne, leicht wilde Nase, Nordrhône kommt mir in den Sinn, mit Himbeeren und Kirschen auf der Fruchtseite aber auch grüner Paprika, Pfeffer und rohem Fleisch. Wenn man intensiv riecht, sticht eine medizinale Kräutrigkeit in der Nase.
Am Gaumen ist der Wein eher frisch und leicht. Zunächst fallen die straffe Säure, viele grüne Noten und die adstringierenden Gerbstoffe auf. Zu jung? Hinzu kommt ein kreidig, mineralischer Eindruck. Der Wein braucht wohl mehr Luft, bisher ist das eher spaßfrei. Nach einem Glas ist Schluss, der Wein kommt in den Kühlschrank. Morgen sehe ich weiter.
VG Nora
Hallo Nora!
Den kenn ich auch und hab davon auch noch im Keller. Meine letzte Fl. hatte ich vier Tage offen und nur in den Keller gestellt. Blaufränkisch braucht ja oft Luft, da er eigentlich etwas zur reduktiven Seite neigt. Mir hat der Wein aus einem Burgunderglas sehr gut geschmeckt und zwar dem größten das ich hatte. Auch am vierten Tag war der null oxidiert. Bei Nagellack denke ich gleich immer an einen Gärfehler (Essigester), den hatte meine letzte Fl. sicherlich nicht.
LG
Re: Weingut Uwe Schiefer
Verfasst: Di 27. Mai 2025, 20:38
von Nora
Vielen Dank, Kle für die Blumen, man bemüht sich

. Und vielen Dank, Lars für die Rückmeldung, ja der Wein benötigt deutlich Luft.
Heute ist er geruchlich etwas „nachgedunkelt“. Statt Himbeeren nehme ich jetzt eher Blaubeeren wahr, die Kräutrigkeit sticht nicht mehr so sehr in der Nase, sondern bietet einen schönen weiteren Aspekt, dennoch immer noch ein Hauch von Klebstoff/Lack.
Auch am Gaumen ist der Wein etwas vollmundiger, die Säure spielt nicht mehr ganz die erste Geige. Auch hier nun dunkle Beeren, deutlich pfeffrige Anklänge und auch feine Kräuter. Das passt jetzt alles etwas besser. Dennoch werden mir nach einem Glas Säure, Kreidigkeit und die Tanninstruktur zu anstrengend, der Wein wandert zurück in den Kühlschrank. Morgen vielleicht noch einmal oder ich gebe den Wein weiter.
VG Nora
Re: Weingut Uwe Schiefer
Verfasst: Mi 28. Mai 2025, 15:36
von Lars Dragl
Hallo Nora,
es hört sich jedenfalls so an, als sollte man mit dem Wein noch warten. Lange Zähne hast du mir jetzt jedenfalls nicht gemacht
Herzliche Grüße
Lars
Re: Weingut Uwe Schiefer
Verfasst: Mi 28. Mai 2025, 20:45
von Nora
Ja, Lars, ich werde meine 2. Flasche auch noch liegenlassen, mindestens 2 Jahre warten habe ich mir notiert.
Heute noch ein kleines Glas, das ist recht nett, jedenfalls wenn man mit Säure im Rotwein gut klar kommt.
Den Rest der Flasche bekommt morgen ein weinaffiner Bekannter, von dem ich mir eine zweite Meinung erhoffe.
VG Nora