Chianti (in allen Variationen)

olifant
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Re: Chianti (in allen Variationen)

Beitrag von olifant »

Hasi hat geschrieben: Di 15. Apr 2025, 13:19 Danke Ralf, klingt sehr interessant, das ist doch ein reinsortiger Sangiovese-„Classico”, stimmts? Hast Du da eine generelle Empfehlung bzw auch jüngere Weine des Guts auf dem Schirm?

Danke

Hasi
Es gibt noch einen weiteren CCl Namens "Belcanto", der sich deutlich früher trinkreif gibt und den ich auch empfehlen würde.
Leider keine weitere Empfehlung, da ich nicht so der Wumms-Trinker bin - Adastra (Supertoskaner) und CCl-Riserva geht in eine kräftigere Richtung, die mir schnell mal too much wird. Schlecht gemacht sind die aber auch nicht ...

Die Künstleretiketten sind schon besonders. Von der 2005er Ausgabe "Imagine" - Grafik gestaltet von Yoko Ono, als 6-tlg. Serie, jeweils Einschlagpapier und Etikett in 6 mal Farbmonochromie. Einfach.Nur.Schön.
Grüsse

Ralf

Die Zukunft war früher auch besser.
Karl Valentin
Bradetti
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Re: Chianti (in allen Variationen)

Beitrag von Bradetti »

Gestern im Glas:

2017 Castellare di Castellina Chianti Classico Riserva

Nach etwas Belüftung zeigt sich Sauerkirsche, etwas Menthol, Kräuter und irgendwie leichte rote Johannisbeere.
Am Gaumen gleiche Aromatik mit durchscheinender Fruchtsüße (nur zart) und einem Hauch von Marzipan. Gutes Säuregerüst, wirkt frisch und insgesamt schlanker und leichter als z.B. der für mich überragende 2015er. Im Abgang leichte Bitternote und wieder etwas mentholig.

Solide, aber wäre jetzt wie gesagt nicht mein bevorzugter Jahrgang von CdC. Mal gucken wie er sich heute präsentiert.

Nun hab ich hier die Notizen von Nittardi gelesen. Das Weingut ist ja wie auch Castellare in Castellina ansässig. Kennt jemand beide Güter hinsichtlich der Stilistik? Ich kenne von diesen beiden Weingütern eben nur Castellare.

Danke vorab.
Viele Grüße
Dirk
olifant
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Re: Chianti (in allen Variationen)

Beitrag von olifant »

Hallo Bradetti, da versuche ich mal 'ne Antwort.

In der Basis mit dem normalen CCl ( CCl / CCl Belcanto) der beiden Güter sehe ich weder qualitativ noch geschmacklich grosse Unterschiede.

Ab den höheren Kategoorien scheiden sich dann die Stile. Castellina fährt einen höheren Hektarertrag.
Die Nittardi wirken da einfach kräftiger, extrahierter, "moderner", aber stets in sich stimmig. Die Castellina sind da eher in traditionellerer Richtung aufgestellt.

Bei den "Supertoskanern" wird das dann noch mal weiter getrieben.
Bei Castellina gibt's nur sortenreine Merlot, Sangiovese und Merlot, bei Nittardi sind's ausschliesslich Cuvées.

Man bewegt sich auf etwas unterschiedlichen Pfaden. Castellina ist der wohl deutlich grössere Betrieb, Nittarde dagegen eher Boutique.
Die Qualität sehe ich bei beiden als ziemlich vorne, die Haltbarkeit/Lagerfähigkeit ist bei beiden auch gegeben. Ich trinke Nittardi ganz gerne gut abgehangen, der Vigna Doghesa CCl, '05 und '06, zeigten sich vor Kurzem ganz hervorragend.
Grüsse

Ralf

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Karl Valentin
Hasi
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Re: Chianti (in allen Variationen)

Beitrag von Hasi »

gestern eingelangt!

Alleine schon die Verpackung/Aufmachung ist KULT!

Danke für diesen Tip

Hasi
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Créot
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Re: Chianti (in allen Variationen)

Beitrag von Créot »

2016 Castello dei Rampolla Chianti Classico

Die Chiantis von Rampolla brauchen immer ziemlich lange bis sie mit Genuss gesüffelt werden können. Der 2016er ist nun aber in der Zone. In der Nase Schwarzkirsche, etwas Cassis, Blüten, etwas Leder und ein Hauch von Weihnachtsgewürzen. Schöne Nase mit guter Intensität. Im Mund volle saftige Kirschfrucht, Säuerkirsche, kandierte Veilchen, sehr dicht aber auch gute Frische, ziemlich lang, noch leicht bissige Tannine. Wird sicher noch 2-3 Jahre besser und hält sich dann mindestens 5+ Jahre auf diesem Niveau. Macht Spaß aber auch nicht der typischte Chianti Classico. 92/100
stefane
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Re: Chianti (in allen Variationen)

Beitrag von stefane »

Castello di Radda, Radda in Chianti
Chianti Classico 2021
14,5%
€ 14

Ein Wein von ca. 95% Sangiovese mit etwas Canaiolo. Vergoren im Edelstahl, Ausbau dann in Tonneaux und großen Eichenfässern.
Im Glas ein ziemlich dunkles Rubinrot.
In der Nase vor allem viel Brombeeren, Pflaumen und Waldbeeren, auch etwas Graphit und erdiges Unterholz sowie minimal Leder und Wacholder. Kirschnoten habe ich dagegen so gut wie nicht wahrgenommen.
Am Gaumen saftig mit ordentlicher Säure, etwas Kräuter kommen durch. Der Wein baut Druck auf, das Tannin aber noch etwas ruppig und trocknend, und auch das eher massiv-dichte Mundgefühl noch etwas störend.
Noch zwei Jahre liegen lassen.
15/20
Herzliche Grüße
Stefan
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