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Re: Deutschland 2011
Verfasst: Mi 8. Aug 2012, 23:02
von sorgenbrecher
naja, ich finde es ja durchaus ok, wenn ein einzelner winzer seine meinung darstellt und es ist ja sogar sehr offen und ehrlich ggü. seinen konsumenten wenn er diesen mitteilt, dass sie seinen 2010er jahrgang vergessen können. und ja, auch ich als konsument habe eine ganze menge schlechter 2010er probiert, von winzern, die mit diesem jahr nicht zurecht gekommen sind. aber auch ein winzer sollte nicht von sich auf all seine kollegen schließen, es gibt genug gegenbeispiele von produzenten, die eine hervorragende qualität in die flasche gebracht haben. auch diese sprechen von 2010 als extrem schwierigem und herrausforderndem jahr, aber gleichwohl ist es einigen gelungen exzellente bis überragende qualitäten zu erzeugen, übrigens gerade im restsüßen bereich an der mosel....
Re: Deutschland 2011
Verfasst: Mi 8. Aug 2012, 23:07
von sorgenbrecher
ps.: nach meinem, rein subjektiven eindruck ist 2011 in der breite besser und vor allem zugänglicher, in der spitze jedoch 2010 spannender und teilweise sogar herausragend.
Re: Deutschland 2011
Verfasst: Mi 8. Aug 2012, 23:45
von Jochen R.
Mein Sommerwein des letzten Jahres waren einfache trockene
2010er Rieslinge aus Württemberg. Kann mich ehrlich gesagt nicht
erinnern, dass ich da irgendwann mal enttäuscht wurde. Richtig
geil fand ich die 2010er GGs von Schnaitmann und J. Ellwanger
Mit den 2011ern kann ich bis dato nichts anfangen. Absolut nicht
mein Ding.
Viele Grüße,
Jochen
Re: Deutschland 2011
Verfasst: Do 9. Aug 2012, 10:08
von C9dP
ps.: nach meinem, rein subjektiven eindruck ist 2011 in der breite besser und vor allem zugänglicher, in der spitze jedoch 2010 spannender und teilweise sogar herausragend.
Das bringt es ziemlich genau auf den Punkt.
@ Michael Wagner
Und generell muss ich keinen Wein produzieren um beurteilen zu können, was mir gefällt und was nicht. Und da gibts es entgegen deiner allgemeinen Aussagen genug Winzer, die in dem Jahrgang 2010 einfach grandiose Weine erzeugt haben, die genau durch die hohe Säure eben nicht so breit waren wie in 2009. Insbesondere bei den edelsüßen von der Mosel ist mir das immer wieder aufgefallen. Bei 2011 warte ich erstmal noch ab, wie sich der Jahrgang bei den GG präsentiert.
Re: Deutschland 2011
Verfasst: Do 9. Aug 2012, 10:46
von Weinfreund
Hallo,
2010 war für mich ganz klar auch ein Jahrgang der (Top-) Weinlagen. Im fränkischen Bereich gab es gerade aus dem Escherndorfer Lump oder Würzburger Stein Reben die natürlich bis Ende Oktober ausreifen konnten. Die dann bei stenger Selektion mit natürlichen 8-10 Promille Säure und ca. 13 Vol % auf die Flasche gebracht wurden und sich hervorragend entwickeln.
Ein Winzer ohne absolute Top-Lagen hatte es 2010 extrem schwer ...
2011 wird aber wohl der normalere Jahrgang, prototypisch vielleicht auch für viele kommende sein. Hier galt es eher den Alkohol im Zaum und die Säure hoch zu halten. Vielleicht auch durch angepasste Laubarbeiten? Interessant aber in jedem Fall wer 2011 nach diesen Kriterien gute Weine produzieren konnte.
Viele Grüße
Sascha
Re: Deutschland 2011
Verfasst: Do 9. Aug 2012, 14:16
von MichaelWagner
ich kann die Stelle einfach nicht mehr finden an der ich geschrieben habe, daß mein 2010 schlecht ist, oder man ihn vergessen kann. Vielleicht kannst Du sie mir ja nochmal zeigen...alles was ich sagte, ist das ich den 2011er bevorzuge, da ich kein Fan von unreifen Apfelnoten bin - und die hat der 2010er, ob er gut oder schlecht gemacht ist. Weintrinken ist Geschmackssache, also darf auch ich als Winzer meinen eigenen haben;)
Re: Deutschland 2011
Verfasst: Do 9. Aug 2012, 15:33
von C9dP
Weintrinken ist Geschmackssache, also darf auch ich als Winzer meinen eigenen haben;)
Auf jeden Fall, sonst würde ja jeder den gleichen Wein produzieren.
Du solltest nur jedem zugestehen, einen anderen Geschmack zu haben und diesen auch zu äußern. Ergo darf sich wohl jeder auch negativ über 2011 äußern, oder?
Unreife Apfelnoten habe ich übrigens bei keinem meiner Lieblinge aus 2010 gehabt. Apfel häufig ja, unreif klar nein.
Re: Deutschland 2011
Verfasst: Do 9. Aug 2012, 18:15
von MichaelWagner
Apfelnote ist gleich unreif, da die apfelsäure überwiegt. Diese wird während der traubenreifung und fassreifung in die weniger spitze Weinsäure umgewandelt. Ergo: apfelnote = nicht ausgereift.
Ob man das mag ist eine ganz andere Frage und alles was ich sagte ist: ich mag es nicht. Ich sagte an keiner Stelle, dass man es nicht mögen darf. Und nur weil ich sagte, dass ich es nicht mag, traten einige hier ne Lawine los. In diesem Sinne sei auch mir mein eigener Geschmack gewährt;)
Re: Deutschland 2011
Verfasst: Fr 10. Aug 2012, 00:37
von Rieslingmaster
MichaelWagner hat geschrieben:Dann bitte ich die Experten vielmals um Entschuldigung. Selbstverständlich war es traumhaft, die Trauben bei miesem Wetter und nicht voll ausgereift zu lesen. Auch im Keller war es natürlich ein Riesen-Abenteuer ohne Entsäuernd Weine von 11 Promille Säure auf 7-8 zu bringen. Was ist dagegen schon ein sonniger Herbst mit gesunden Trauben und hohen Mostgewichten - geradezu lächerlich. Im Forum wimmelt es geradezu von Experten die zwar viel über Wein gelesen haben, aber noch nie Wein produziert haben, selbstverständlich aber die Berechtigung besitzen einem ehrlich sprechendem Winzer das handwerkliches Geschick abzusprechen...
Sehr geehrter Herr Wagner,
kenne ehrlich gesagt keinen Topp-Winzer der bei Regen Trauben lesen geht, auch nicht im 2010. Sonnentage gab es im 2010 im Okt genug. Unreife Trauben ?? Entschuldigen Sie bitte, vielleicht sollten Sie den Lesetermin etwas nach hinten verschieben.
Dass es ohne Entsäuern im 2010 gegangen ist, ist keine Mär, doch sicher wars schwierig für trockene Weine.
Noch was zu Ihrem gelobten Jahrgang 2011, wie war das mit dem Hagel ? Massive Botrytis- und Essigbefall ?? So toll haben die meisten Weinberge im 2011 nicht ausgesehen und Säurewerte waren eher unter dem Langzeitdurchschnitt.
Sicher für viele Winzer wars verfreulich, viel Ertrag und Mittelchen um alles zu verschönern gibts ja ohne Ende, zB Kohle wurde massiv nachgefragt gemäss RWZ Raiffeisen.
Mit freundlichen Grüssen
Re: Deutschland 2011
Verfasst: Fr 10. Aug 2012, 10:16
von MichaelWagner
es ist eine müßige Diskussion - nun wissen die Schweizer schon besser wie das Wetter bei uns im Herbst war, als wir selbst. Und ansonsten können sie auch einfach alles besser - sogar aus der Ferne - frustrierend...