im Rahmen meines kleinen privaten Chateaunef-Studienprogramms

Lex Cailloux - Chateauneuf du Pape 1999
Sattes, junges Rot mit minimalem Wasserrand. Sehr fruchtige Nase: der große Waldbeerenkorb mit einer ordentlichen Dosis Wacholderbeeren. Könnte man blind auch für einen Cote Rotie halten. Die Nase wird mit der Zeit duftiger und stimmiger mit dezenten Vanille- und Nussaromen. Letztlich fehlt aber die Komplexität und der Druck des 98ers. Am Gaumen ordentlich Grip, tragende Säure. Gute Länge, wenn auch deutlich weniger harmonisch und körperreich als der Jahrgangsvorgänger. (90)
Lex Cailloux - Chateauneuf du Pape 2000
Sehr dunkles, dichtes Purpur. Direkt nach dem Öffnen Vanille, rotes Fleisch, viel Frucht. Doppeldekantiert, ungefähr eine halbe Stunde später begonnen zu trinken. Die erste Stunde will der Wein den Erwartungen nicht ganz gerecht werden. Er ist zwar üppig mit viel roten Beeren, ordentlicher Animalik und den üblichen verdächtigen Gewürzen, wirkt aber auf hohem Nievau etwas plump und am Gaumen erstaunlich säuerlich und hohl. Dieser Eindruck ändert sich dann aber nach gut zwei Stunden deutlich: die Nase wird immer feiner und komplexer und entwickelt eine wunderbar rotbeerige, kräuterige Frische, die mich auch in einem Spitzenburgunder nicht überrascht hätte. Dabei ist die Nase weiterhin unglaublich üppig, so dass man das Glas fast auf dem Tisch stehen lassen und trotzdem schnuppern kann. Der Gaumen legt erheblich an Kraft und Struktur zu, bleibt aber bei allen nun vorhandenen Muskeln schlank und eindeutig auf der eleganten Seite. Großartiger Wein. Gefällt mir in seiner sehr burgundischen, eleganten Art fast besser als der Pegau aus gleichem Jahr. (92)