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Re: Robert Weil

Verfasst: Mo 27. Mai 2024, 18:44
von EThC
JPO hat geschrieben:oder sind die Motten(larven) bereits im Korken beim Verkorken des Weins? Es ist ja eine Bleimanschette über dem Kork und Flaschenhals, da sollte doch eigentlich nichts Lebendiges durchpassen ausser vielleicht Einzeller, oder?
...manchmal sind die Kapseln ja gelocht, aber die Weil'schen Teile sind meiner Erinnerung nach eigentlich dicht. Könnte natürlich auch sein, daß die Motten sich im Korksack ausgetobt haben oder ggf. sind die Flaschen auch nicht gleich verkapselt worden. Oder es war doch was anderes...

Re: Robert Weil

Verfasst: Mo 27. Mai 2024, 19:07
von Bernd Schulz
Nur noch mal zum Nachdenken für alle hartnäckigen Fans des Naturkorkens: Schraubermotten gibt es nicht.....

Re: Robert Weil

Verfasst: Mo 27. Mai 2024, 19:18
von EThC
Bernd Schulz hat geschrieben:Nur noch mal zum Nachdenken für alle hartnäckigen Fans des Naturkorkens: Schraubermotten gibt es nicht...
...wer weiß schon, was die Evolution für uns noch alles bereit hält! :shock:

Re: Robert Weil

Verfasst: Mo 27. Mai 2024, 22:07
von Udo2009
JPO hat geschrieben:... Es ist ja eine Bleimanschette über dem Kork und Flaschenhals, ...
Blei bei Lebensmitteln :?: :?: :?: :?: :?: :?:

Ich denke mal, dass das eher eine wie auch immer geartete Zinnfolie ist...

P.S.: Eine Folie aus Stanniol (Lat. für Zinn) oder Kunststoff, die den Flaschenkopf und -hals eng umschließt. Diese hat nicht nur einen dekorativen Zweck, sondern schützt den Korken auch vor dem Austrocknen, vor Fremdgerüchen sowie vor den Larven der Korkmotte. Auf der Kapsel findet sich meist bereits ein Hinweis auf den Wein oder den Weinproduzenten. Kapseln aus Blei oder Bleilegierungen sind in der EU nicht zulässig, sind aber noch bei älteren Weinen vorzufinden. Kunststoffkapseln sind für Weinhersteller die günstigste Kapselvariante. Kapseln aus Zinn sind kostspieliger, aber auch hochwertiger und umweltfreundlicher, da sie zu fast 100 % recyclebar sind.
https://www.wein.de/de/glossar/kapsel/

Re: Robert Weil

Verfasst: Di 28. Mai 2024, 07:23
von EThC
....das mit dem Blei hatte ich tatsächlich überlesen... :oops:
Wein.plus hat geschrieben:Kapseln aus Zinn sind kostspieliger, aber auch hochwertiger und umweltfreundlicher, da sie zu fast 100 % recyclebar sind.
...da würde mich schon interessieren, ob das nur eine steile Behauptung aus der Luft heraus ist oder ob da eine fundierte Betrachtung zugrunde liegt. Bei solchen Materialvergleichen kommen nämlich häufig sehr überraschende Ergebnisse raus, wenn man das ganzheitlich betrachtet...

Re: Robert Weil

Verfasst: Sa 14. Dez 2024, 18:33
von Ursula
gesckenkte Wein nehmen bei uns in der Regel nie lange unnötig Lagerfläche in Anspruch :

2020 Kiedrich Gräfenberg, Riesling GG mit 13 Vol.% Alk., Pr.Nr.o42/21 und ansehnlichem 49erNaturkork

ganz helles Gelb.Sympathische, blitzsaubere Nase, feiner Obstkorb. Mein erster Eindruck: nicht verkehrt, weckt aber nicht die Neugier.Auch auf der Zunge ohne Ecken und Kanten, das kann man sehen, wie man möchte.

Sehr gehaltvoll,gut abgestimmt, dezenter RZ ( der aber nicht stört ). Trinkt sich gut, die Lust auf "mehr davon " stellt sich aber bei mir nicht ein.
Dennoch keine Enttäuschung, aber in dieser Preisklasse gibt es auch schon Ortsweine, die ich für deutlich spannender einschätze.

Ich weiß nicht, welcher Stückzahlen hinter diesem Wein stehen, aber mir kommt es vor, daß auf "Gastrotauglichkeit" durchaus geachtet wird.

Gruß Ursus

Re: Robert Weil

Verfasst: Fr 27. Dez 2024, 21:12
von Ollie
Weiter mit den Kurznotizen:

2015 Gräfenberg GG
Bernds Elender Bröselkork™. Dahinter aber vollständig intakter, anfangs etwas ereignisloser Wein; nach einer Stunde Luft in der Notfallkaraffe gewinnt er deutlich an Charakter, und der typische Gräfenberg-Ton kommt heraus. Saftige, ultraharmonische Säure (2015 halt) sowie Fülle ohne Schwere (kann im Rheingau auch nicht jeder!). Zwar nicht mehr jugendlich-primär, aber durchaus noch mit lockigem Haar und ohne auch nur einen Hauch des abgrundtief verhassten Karamells - allet schick, sehr schöner Weil, sehr schöner Rheingauer. Kann in der Form noch mal ein Jahrzehnt?

Bevor "jemand" :mrgreen: nun wieder fragt, ob ich doch noch zum Weil-Fan zurückmutiere - ja, du, keine Ahnung, amateur, von den letzten vier Flaschen des Weins (davon der erste aus einer anderen Charge) waren zwei mäßig und zwei richtig gut (der erste und der vierte). Ich befürchte fast, Weil profitiert davon, wenn man niedrige Erwartungen hegt... oder es sind Flaschenvarianzen, Tagesform, Jupiermonde im ersten Viertele...

Cheers,
Ollie

Re: Robert Weil

Verfasst: Fr 27. Dez 2024, 21:44
von amateur des vins
Ollie hat geschrieben: Fr 27. Dez 2024, 21:12 Bevor "jemand" :mrgreen: nun wieder fragt, ob ich doch noch zum Weil-Fan zurückmutiere
Soetwas würde jemand nie tun!
Höchstens annehmen, daß es chez Ollie gerade sehr windig ist und das Fähnchen... :mrgreen:
Ollie hat geschrieben: Fr 27. Dez 2024, 21:12 der typische Gräfenberg-Ton
Wie is'n der?
Frage für einen Freund.

Re: Robert Weil

Verfasst: Fr 27. Dez 2024, 22:10
von Ollie
amateur des vins hat geschrieben: Fr 27. Dez 2024, 21:44 Soetwas würde jemand nie tun!
Höchstens annehmen, daß es chez Ollie gerade sehr windig ist und das Fähnchen... :mrgreen:
:mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:

Nein, ich bin echt selber nicht ganz im Reinen mit mir. Was ich da im Glas habe, ist echt nicht schlecht! Vielleicht keine Diskokugel, wie ich sie gerne habe, aber doch echt nicht schlecht!

Schwer zu beschreiben, aber so eine leicht strenge, grünlich-kräuterige Note, "wie wenn man auf einem Salbeiblatt herumkaut". Ymmv, aber wenn man's mal geschmeckt hat, findet man sie immer wieder in den Weinen, denn sie ist schon sehr markant.

Zu meiner großen Überraschung haben auch noch andere Lagen dort Phyllit, deswegen müsste man mal einen Quervergleich anstellen, ob das vom Boden kommt oder vom Keller. Felix Bodmann jedenfalls behauptet, in einer Monster-Vertikalen auf dem Weingut diesen Ton in allen Weinen gefunden zu haben, egal ob spontan oder RZH-vergoren, in Stahl oder Fuder, etc. etc. etc.

Es stimmt aber, daß manche Männer den Gräfenberg-Ton noch nie gefunden haben und für eine Legende halten.

Cheers,
Ollie

Re: Robert Weil

Verfasst: Mi 20. Aug 2025, 18:04
von Ursula
22er Gräfenberg, Riesling Tr.GG mit 13 Vol.% Alk., Pr.Nr.030/23 und 49er Naturkork

helles Gelb,sympathische Nase mit klassischem Zuschnitt.Strahlt Rheingau-Sonne aus, sehr dicht, ein bißchen erdig.
Mundfüllende Eleganz, etwas phenolische Würze, schon sehr trinkig.

Mit diesem Wein kann der Sommelier nichts verkehrt machen, gastrotauglich im besten Sinn.Und auch in 10 Jahren noch mehr als nur vorzeigbar.

Das Vibrierende, der Kick, den ich liebe, finde ich hier aber nicht. Dennoch ein hervorragender Wein zum akzeptablen Preis. P:91-92


Gruß Ursus