Kreutzer's Verkostungsnotizen im Laufe der Zeit

Berichte von Verkostungen mit Weinen aus mehreren Ländern/Regionen (sonst bitte im Länderforum einstellen)
kreutzer
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VKN vom 18.2.2005: Rhone bei Zickuhr in Köln

Beitrag von kreutzer »

Hallo Weinforum,

nachfolgend für Interessierte meine Verkostungsnotiz vom 18.2.2005:

Fritz Zickuhr hatte am Freitag Abend zu einer Probe von gereiften Rhône-Weinen in den Probenraum des Edeka Frischemarkt in Köln-Lindenthal eingeladen.
Die Probe wurde von einem vorzüglichen Menü in 7 Gängen begleitet bei dem das Publikum dem Koch zum Ende der Veranstaltung begeistert klatschend Beifall zollte.

Das Menü:

- Sülze von Räucherfischen auf Jacobsmuschelcarpaccio

- Wildbretpastete mit Terrine von Provencegemüsen

- Getrüffelte Fasanencrepinette mit Wirsingterrine

- Lammrücken mit konfierten Tomaten und Schalotten sowie Kokosgnocchi

- Fischeintopf in Safransud

- Wildfilet mit Kräuterkartoffeln

sowie (da mussten wir leider unbedingt die Heimreise antreten)

- Gebrannte Rosmarincreme, Lakritzeis, Zimtpflaumen, Walnusstorte und süßem Pesto

Wirklich ausgezeichnet, auch wenn nicht jedes Wein-Duo zu dem zugeordneten Gang passte.

Nun zu den Weinen:

(1a) 1990 Condrieu Etienne Guigal Alc 13,5%

kräftiges Gelb in der Farbe, in der Nase sehr reife Frucht, Nüsse, viel Würze und mit zunehmender Temperatur auch petrolige Töne, im Wein mittlerer Körper, die reife Frucht ist von mittlerer Dichte, die Holznote ist zwar weitgehend abgebaut aber trotzdem noch zu spüren und harmoniert deshalb nicht mit dem Fischgericht, das von seinen zarten Noten lebt, außerdem wirkt der Wein sehr alkoholisch, eine recht schöne verhindert das Abgleiten ins Breite, ordentliche Länge, gut, 84 NK Punkte

(1b) 1998 Condrieu „Clos Boucher“ Delas Fréres Alc 13%

goldgelbe Farbe, in der Nase finde ich eine recht üppige, komplexe Frucht die trotz aller Reife auch noch grüne Noten enthält, erinnert mich etwas an einen Sherry, im Wein mittlerer bis dichter Körper, reife, recht komplexe Frucht, Nusstöne, auch Holz, das Holz gibt dem Wein Länge, da der Wein recht kraftvoll strukturiert ist, erscheinen die Röstaromen aber nicht so vordergründig, passable, etwas eindimensionale Säure, insgesamt von nahezu öliger Textur, sehr langer Abgang der auch an Muskattöne erinnert, 87 NK Punkte (für das Fischgericht auch nicht geeignet)

(2a) 1996 Gigondas « Pierre Aiguille » Jaboulet-Ainé Alc 13,5%

rubinrote Farbe mit deutlich braunem Rand, in der Nase reife, fast überreife Frucht, wirkt schon etwas gebrochen, im Wein leichter Körper, einfache, sehr säurebetonte Frucht, reife Tannine, hohe Säure, wirkt insgesamt sehr mager, knapper Abgang, 82 NK Punkte

(2b) 1990 St.-Joseph « Dechants » Chapoutier Alc 12,5%

tiefes rubinrot mit aufhellendem Rand in der Farbe, in der Nase verhaltene, dunkle Frucht, Würze, Kräuter, im Wein leichter bis mittlerer Körper, der Wein wirkt etwas dichter und erstaunlicherweise jugendlicher als der 96er Gigondas, erscheint aber ebenfalls vergleichsweise mager, die Gerbstoffe kommen mir rau und unreif vor, das Gesamtbild ist rau und eckig ohne Charme, etwas bäuerlich trifft es vielleicht, knapper Abgang, 83 NK Punkte

(3a) 1990 Châteauneuf du Pape “La Bernardine” Chapoutier Alc 14%

ziegelrote Farbe mit braunem Rand, in der Nase deutlich gereifte, kühle Frucht, oder soll man sagen, gar keine Frucht, Waldboden, Pilze, vergleichsweise dünn mit deutlicher Säure, robuste Tannine, keinerlei Charme, knapper Abgang, hat den Höhepunkt, wenn er ihn denn hatte, deutlich überschritten, 82 NK Punkte

(3b) 1993 Châteauneuf du Pape “Barbe Rac” Chapoutier Alc 13,8%

tiefes rubinrot mit leicht aufhellendem Rand, in der Nase dunkle, feste, beerige Frucht, recht tief, hat etwas von einem Holunderlikör, im Mund mittlerer Körper, durchaus noch saftige, feste Frucht, seidige Tannine, gute Säure, mittlere Länge, endlich ein roter Rhône der etwas Spaß macht, 87 NK Punkte

(4a) 1989 Côte-Rotie Chapoutier

rubinrote Farbe mit braunem Rand, in der Nase Räucherspeck, Trüffel, im Wein mittlerer Körper, Frucht passt nicht zur Nase, relativ schlank, säuregeprägt, Lakritznote, knapper Abgang, 85 NK Punkte

(4b) 1985 Hermitage « La Chapelle » Jaboulet-Ainé

tiefes rubinrot in der Farbe, in der Nase recht dichte, reife Frucht, Pilze, Rauchnote, im Wein mittlerer Körper, ausdrucksvolle Frucht von roten Beeren, kräftige Tannin-Struktur, gut eingebundene Säure, hat Charakter, schöne Länge, 89 NK Punkte

(5) 1980 Hermitage « Le Chevalier de Sterimberg » Jaboulet-Ainé

kräftiges Gelb in der Farbe, in der Nase reife, schon etwas oxidative Frucht, gleichzeitig aber auch noch eine Zitrusnote, Pampelmuse, Gras, im Mund mittlerer Körper, für meinen Geschmack eine zu weit fortgeschrittene, firne Frucht, wirkt oxidativ, breit, ohne Leben, obwohl er auch noch Säure hat, die bleibt aber eindimensional, haucht kein Leben ein, passable Länge, nicht mein Fall, passt auch nicht zum Fischgang, 78 NK Punkte

(6a) 1996 Hermitage Etienne Guigal

tiefes rubinrot in der Farbe, in der Nase reife Frucht, verbranntes Gummi fiel in der Runde, im Mund dichter Körper, satte, dichte Frucht, Schokolade, satte, gut eingebundene Tannin-Struktur, sehr zugänglich, gut eingebundene Säure, wirkt noch jung, ordentliche Länge, insgesamt recht harmonisch, 89+ NK Punkte

(6b) 1985 Crozes-Hermitage « Thalabert » Jaboulet-Ainé

tiefes rubinrot in der Farbe, in der Nase mit unangenehmer Kuhstallnote ausgestattet, Urinalrichtung, im Wein leichter bis mittlerer Körper, die unangenehmen Töne der Nase setzen sich im Wein ungebrochen fort, unangenehme, stallige Frucht, Säure dominiert, Tannine sind mürbe, passable Länge, 82 NK Punkte

(7) 1978 Côte-Rotie „Les Jumelles“ Jaboulet-Ainé

tiefes rubinrot in der Farbe, brauner Rand, in der Nase weit gereifte Frucht, Leder, Pilze, auch etwas Stall, hier aber noch erträglich, im Wein mittlerer Körper, reife, etwas zu stallbetonte Frucht, mürbe Tannine, gut eingebundene Säure, gute Länge, insgesamt eigenwillig aber nicht schlecht, 86 NK Punkte

Außerhalb des offiziellen Programms gab es zwischen (6b) und 7 noch zwei jüngere Rhone-Rotweine die ich hier mit (6c) und (6d) kennzeichne.

(6c) 2000 Côtes du Rhone „Les Becs Fins“ Tardieu Laurent Alc 14%

rubinrote Farbe, frische, saftige Frucht, beerig, kräuterig, im Wein leichter bis mittlerer Körper, jugendliche, beerige Frucht mit noch etwas unreif wirkendenen Tanninen, Holz ist noch deutlich spürbar, auch die Säure ist recht prägnant, ich stelle eine Bitternote fest, Alkohol ist spürbar, gute Länge, 86+ NK Punkte

(6d) 2000 Gigondas Château du Trignon Alc 14%

rubinrote Farbe, im Mund jugendliche, intensive, durchaus kraftvolle Frucht, dunkelrote Beeren, wirkt noch verschlossen, im Wein mittlerer Körper, kraftvolle Frucht, die Tannine wirken noch grün, macht einen bitteren Eindruck, Säure noch sehr präsent, gute Länge, 87+ (Potential-Wertung) NK Punkte

Fazit: Auch wenn ich sagen muss, dass eine ganze Reihe von Weinen doch eher enttäuschend war, da (vermutlich jahrgangsbedingt) der Höhepunkt bereits überschritten erschien, so hat sich die Anfahrt schon allein wegen des Menüs gelohnt. Wenn Fritz Zickuhr und sein Bruder so weitermachen, gibt es demnächst einen weiteren Wein-Szene-Treff in Köln.;-)
Insgesamt vielleicht nicht die allererste Wahl um das Reifepotential von Rhône-Weinen zu demonstrieren. Dennoch kann man aus den wenigen, positiven Beispielen schon erkennen, was möglich ist. Sowohl Hermitage, Côte-Rotie als auch Ch9 können in sehr guten Jahren deutlich mehr.

Herzlichen Dank an Fritz, seinen Bruder und das ganze, beteiligte Service-Team für diesen kulinarischen Höhepunkt.

Gruß aus Oberhausen
Norbert
kreutzer
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VKN vom 3.3.2005: Saint Cosme bei Kierdorf

Beitrag von kreutzer »

Hallo Weinforum,

nachfolgend für Interessierte meine Kurznotizen über eine Verkostung bei Thomas Kierdorf, Vino Grande, Essen vom 3.3.2005:


(1) Riesling Uhlen R Roth Lay 2003 Heymann-Löwenstein
Preis: EUR 24,50

Strohgelbe Farbe, in der Nase ausdrucksvolle Frucht, tiefgründige Pfirsich-Mineralik, kommt mir um Klassen besser vor als die zuletzt bei den Weinfreaks verkostete Flasche, im Mund mittlerer Körper, im Vergleich zu den durch die Nase geweckten Erwartungen dann erstaunlich schlanke Frucht, aber sehr mineralisch geprägte Pfirsich-Frucht bei moderater Säure, hat aus meiner Sicht nicht ganz die Struktur der Vorgängerjahre 2002 und 2001, zeigt aber auch eine gute Länge, sehr gut, 89+ NK Punkte

(2) Saint Joseph 2003 Château de Saint Cosme Alc 13%
100% Syrah
Preis : EUR 19,90

Mittelkräftiges Rot mit violetter Tönung, in der Nase noch jugendliche, stürmische, da erst vor kurzem abgefüllt noch nervöse Frucht, aber schon sehr animierend, dunkelrote Beeren, aber auch florale Noten, Kräuter, im Mund mittlerer Körper, intensive, einfach tolle Frucht die beerig am Gaumen liegt, die Holzwürze präsent sich äußerst fein, die Gerbstoffe sind noch sehr jugendlich, noch etwas körnig, aber äusserst zugänglich, die Säure ist moderat und bindet sich unauffällig ein, mittlere Länge, ein sehr schöner Vertreter der Region, ich hoffe er bekommt auch noch den faszinierenden Ausdruck den er bei der Fassprobe auf Schloss Hugenpoet hatte, sehr gut, 87+ NK Punkte

(3) Côtes du Rhône „Les Deux Albions“ 2003 Château de Saint Cosme Alc 14%
40% Syrah - 30% Grenache - 10% Mourvèdre –
10% Carignan - 10% Clairette
Preis : EUR 9,90

Helles kirschrot in der Farbe, in der Nase saubere, animierende Frucht, sehr würzig, etwas leichtgewichtig, im Mund finde ich einen sehr feinen, ausgewogenen Saft von eher leichtem Körper, bei aller Jugend bereits jetzt ansprechend, recht intensiv am Gaumen, gute Gerbstoff-Struktur, moderate Säure, ordentliche Länge, in seiner Gewichtsklasse ein sehr guter Wein, eher etwas für den lauen Sommerabend, 85 NK Punkte

(4) Gigondas 2003 Château de Saint Cosme Alc 14,5%
70% Grenache - 28% Syrah - 2% Cinsault
Preis: EUR 16,90

Helles Kirschrot in der Farbe, in der Nase dunkle, betont würzige Frucht, erinnert mich an Lakritze, im Wein mittlerer bis dichter Körper, feste, sehr eindringliche Frucht, rotbeerig, und wieder Lakritze, tolle Tannin-Struktur, dicht, kompakt und dennoch rund, gut eingebundene Säure, natürlich noch jugendlich und ungestüm, hat aber Klasse, sehr langer Abgang, einfach lecker und bestimmt noch Entwicklungspotential, auch diesen Wein hatte ich bei der Fassprobe noch besser gesehen, 91+ NK Punkte

(5) Gigondas Valbelle 2003 Château de Saint Cosme Alc 14,5%
80% Grenache - 20% Syrah
Preis: EUR 29,90 Magnum: EUR 59,90

Helles kirschrot in der Farbe, in der Nase sehr jugendliche, dunkle, wilde Frucht voller Würze, diesmal allerdings keine Lakritze, im Wein mittlerer Körper, erstaunlich schlanke und dabei reife, etwas oxidative Frucht, zugängliche Tannine, präsente Säure, erinnert mich im langen Abgang an die Würze der klassischen Sorte von Fisherman’s Friend (ohne den Menthol-Geschmack), sicher nicht so intensiv, aber die Töne sind da, ich persönlich empfinde diese Interpretation der Weinbereitung als schwierig und ziehe die preiswertere Gigondas-Variante vor, 86 NK Punkte, sicher aber ein ungewöhnlicher und für manche Liebhaber spannender Wein

(6) Châteauneuf-du-Pâpe 2003 Château de Saint Cosme Alc 14,5%
60% Grenache – 40% Mourvèdre
Preis : EUR 33,00 Magnum: EUR 67,00

Dunkles kirschrot in der Farbe, in der Nase saubere, frische Frucht, Kräuter, Würze, rote Beeren, im Wein ein intensiver, schöner Saft, die Frucht ist konzentriert, allerdings bei nicht allzu dichter innerer Struktur, die Frucht ist klar und sauber (erheblich besser als die Fassprobe auf Schloss Hugenpoet, nein, eigentlich ein völlig anderer Wein),die Tannine sind körnig, die Säure gut eingebunden, langer Abgang, sehr gut, 89+ NK Punkte

(7) Gigondas „Hautes Garrigues“ 2000 Santa Duc Alc 15%
Preis: EUR 27,50

Kräftiges kirschrot in der Farbe, in der Nase fein gereifte, holzwürzige Frucht, Kräuter, rote Beeren, im Mund mittlerer Körper, gut strukturierte Frucht, die Tannine wirken schon gereift, die Säure ist gut eingebunden, hinten habe ich eine leichte Bitternote, vermutlich vom hohen Alkoholgehalt, im recht langen Abgang kommen mir die Tannine dann etwas trocknend vor, dennoch sehr gut, 88 NK Punkte

Gruß aus Oberhausen
Norbert
kreutzer
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VKN von Anfang 2004: 42. WW-Probe

Beitrag von kreutzer »

Hallo Weinforum,

in sehr intimer Runde begingen die Weinwestfalen Ihre 42. WW-Probe.
Max-Georg Stork hatte kurzfristig zu einer gemeinsamen Probe einiger
Neuerwerbungen während seiner Reisen in die Pfalz und nach Baden
eingeladen. Schwerpunkt waren trockene Rieslinge aus der Pfalz und trockene
Spätburgunder aus der Pfalz und aus Baden. Gestört wurde das Ganze durch
ein unerwünschtes Mitbringsel meinerseits, einer trockenen Riesling
Spätlese von einem Schweizer Winzer in deutschen Landen, der seine Weine
aber nach meinen Informationen fast ausschließlich (oder überwiegend) in
die USA exportiert. Na ja, und wie das Leben so spielt, wurde es dann doch
immer mehr und nur weil der Hund so müde war mussten wir dann doch um 5.00h
in der Früh ins Bett gehen.

Die sich etwas hinziehende "Gerichtssitzung" wurde immer wieder von kleinen
Leckereien gestützt, sodass überhaupt keine Ermüdungserscheinungen
auftreten konnten. Obwohl durch einen anderen Termin verhindert, hat es
Claudi sich vorausschauenderweise nicht nehmen lassen, den plötzlich und
unerwartet auftretenden Hunger der übersichtlichen Schar von
Probenteilnehmern mit einer "leckeren" Kartoffelsuppe mit Gambas, von
Max-Georg souverän aufgewärmt, zu bekämpfen. Aufgebackenes Brot, Schinken,
Coppa, Brüsseler Leberpatete und natürlich Käse taten ihr Möglichst es
verbleibende Löcher in den Mägen zu stopfen.

Die berufenen Richter waren:

Max-Georg Stork
Georg Bittner
Axel Finger
Norbert Kreutzer

Die Angeklagten werden in der Reihenfolge der/des
Anklage/Anhörung/Anprobierens aufgerufen, wobei die Namen der Angeklagten
bekannt waren aber verschleiert vorgeführt wurden:

(1) 2002 Duttweiler Kalkberg Riesling Spätlese trocken
Gutsabfüllung Weingut Bergdolt St. LamprechtAlc 12%
Preis: EUR 9,00

feinduftige Blume, Pfirsich, aber auch mineralisch, im Mund leichter bis
mittlerer Körper, dabei zupackende Säure, auch hier ist die Mineralit ät
deutlich zu spüren, feiner Nachhall wobei ich eine sich festsetzende
Cremigkeit verspüre, der Anfang ist immer schwer, 82 NK Punkte

AF: Nase: mineralisch, dezente Frucht Mund:kräftige Säure, wenig Körper,
kurz, 82 AFP

MGS: 82 GB: 82

(2) 2002 Dürkheimer Feuerberg Riesling Spätlese trocken
Gutsabfüllung Weingut Walter Hensel, Bad Dürkheim Alc 13%
Preis: EUR 6,00

in der Nase sehr fruchtbetont, deutliche Maracuja-Note, sehr interessant,
im Wein fruchtig, eher schlank, aber er hat Biss, kräftige, lebendige
Säure, wirkt insgesamt sehr frisch, man hat den Eindruck einer dezenten
Fruchtsüße, da er einfach mehr Klasse hat als der Vorgänger, gebe ich ihm
85 NK Punkte

AF: Nase: tropische Frucht Mund:mehr Säure wie 1, mehr Körper/ Extrakt, 86
AFP

MGS: 86 GB: 86


(3) 2002 Kallstadter Saumagen Riesling Selection
Gutsabfüllung Weingut Benderhof, Familie Bender-Haaß, Kallstadt
Preis: EUR 11,00

in der Nase sauber mineralisch, lebendige Frucht, im Wein feste Frucht, mit
Struktur und Extraktwerten, so weit ist es nun schon gekommen, das
beständige Werben um einen tollen Wein führt irgendwann dazu, daß man
diesen Wein dann auch andernorts vorgesetzt bekommt, wiedererkannt,
allerdings suchte ich nach der vibrierenden Strahlkraft, habe sie bei
dieser Gerichtssitzung allerdings nicht gefunden, dafür andere wichtige
Beweisstücke, der Wein hat gute Säurewerte, Georg formuliert es so: Säure
ist nicht agressiv, sehr schöner, recht langer Abgang, 90+ NK Punkte, ein
Wein der seine Herkunft nicht verleugnet

AF: Nase:leicht mineralisch,Apfel Mund:kräftig, viel aber angenehme Säure,
88 AFP

MGS: 89 GB: 88

(4) 2002 Kallstadter Saumagen Riesling Auslese trocken
Erzeugerabfüllung Weingut Koehler-Ruprecht Bernd Philippi, Kallstadt
Alc 13%
Preis: EUR 15,00

in der Nase recht verhalten, feiner Pfirsich-Duft, im Wein recht
extraktreich und dennoch wirkt er erstaunlich schlank, der Wein wirkt
reduktiv ausgebaut, es fehlen Säure, d.h. einfach Leben, leichte
Bitternote, passabler Abgang, 83-84 NK Punkte, obwohl beispielsweise vom
Eichelmann als hervorragender Erzeuger, Weltklasse bewertet, dieser Wein
wird in der innerörtlichen Konkurrenz von dem nicht einmal gelisteten
Weingut Benderhof zumindest in dieser Tages- oder Flaschenform eindeutig
auf die Plätze verwiesen

AF:dezente Nase Mund:kräftiger Körper, mehr Alkohol, bitter, 83 AFP

MGS: 83 GB: 87

(5) 2002 Ruppertsberger Reiterpfad Riesling Spätlese trocken Großes
Gewächs
Gutsabfüllung Weingut Bergdolt St. Lamprecht
Preis: EUR 16,00

fruchtig-mineralische Nase, sehr frisch, Max: Apfel auf Stein, im Mund
verspüre ich eine noble, sehr elegante Frucht, der Wein hat Struktur,
zupackende Säure, einfach kernig wirkend, mineralischer Abgang, sehr gut,
90+ NK Punkte

AF: schmale Nase, wenig Frucht Mund: mineralisch, mittel Lang, zu jung?, 85
AFP

MGS: 88 GB: 87

(6) 2002 Herxheimer Himmelreich Riesling Selection
Gutsabfüllung Weingut Benderhof, Familie Bender-Haaß, Kallstadt
Preis: EUR 10,50 Alc 13,0 %

in der Nase sehr frisch, sehr fruchtbetont, Pfirsich, nimmt einen sofort
gefangen, im Wein ein eindrucksvoller, sehr fruchtbetonter Riesling mit
Pfirsich-Aromen aber auch mit Mineralität, schlichtweg sehr gut, die 11 g/l
RZ habe ich diesmal nicht mehr so deutlich wahrgenommen, 89+ NK Punkte

AF: Nase:dezente Frucht Mund:mehr Frucht, Fruchtsüße, leichte Honignote,
saftig, 88 AFP

MGS: 88 GB: 85

(7) 2002 Wolfer Goldgrube Riesling Spätlese trocken
Erzeugerabfüllung Weingut Vollenweider, Traben-Trarbach
Alc 12%
Preis: EUR 16,95 Quelle : Kaspar,
Essen

in der Nase sehr verhalten, im Wein ein typischer Riesling der eine leichte
Cremigkeit aufweist, moderat in der Säure, wirkt dadurch etwas langweilig,
er hat aber eine gewisse Mineralik und durchaus eine gewisse Länge, aber
für den Kauf von weiteren Flaschen ist er mir auch im Hinlick auf den Preis
nicht gut genug, er hat es als Moselaner gegen diese Pfälzer Rieslinge auch
schwer, 85 NK Punkte

AF: Nase:Zitrone Mund:leichte Mineralik , weiniger Säure, 85 AFP

MGS: 84 GB: 86


Die nachfolgenden Rotweine wurden einige Zeit zuvor karaffiert.


(8) 2002 Spätburgunder Kabinett trocken
Erzeugerabfüllung Weingut Koehler-Ruprecht, Bernd Philippi, Kallstadt
Alc 11,5%
Preis: EUR 6,00

kirschrote Farbe mit leicht braunen Rändern, in der Nase wenig aufregend,
uninteressant, ausdruckslos, im Wein eher leicht strukturiert, recht hoch
in der Säure, es fehlt an Tiefe, an Struktur, höchstens 79 NK Punkte

AF:Ziegelrot bis leicht Orange,Nase: Herbe Kirsche Mund: einfach, dünn,
sauber, 80 AFP

MGS: 80 GB: 80

(9) 2001 Spätburgunder QbA trocken "R"
Gutsabfüllung Weingut R.&C. Schneider, Endingen Alc 13%
Preis: EUR 18,00

in der Nase sehr holzbetont, im Wein mit guter Struktur, aber derzeit sehr
vordergründige Röstaromen, ein typischer Biberwein, bei mir dringt nichts
an dem Holz vorbei nach vorne, es fehlt einfach an Harmonie, 81-82 NK
Punkte, nach Offenlegung bin ich etwas bestürzt, das Weingut habe ich
besser in Erinnerung

AF:Dunkles Rot, Nase: Toast, Tabak Mund:weich, 85 AFP

MGS: 85 GB: 89


(10) 2001 Höhenflug Cuvée trocken (aus 60% Merlot, 40% Cabernet Dorsa)
Gutsabfüllung Weingut Hensel, Bad Dürkheim Alc 13,5%
Preis: EUR 10,50

rubinrote Farbe, in der Nase finde ich eine ehr dunkle Aromatik, dabei
etwas beißend, vielleicht ätherisch, dunkle, rote Beerenfrüchte, Brombeere,
Holunder, im Wein dann ein relativ konzentrierter Stoff, schmelzig, sehr
lang, eindurchaus leckerer Rotwein, das Einzige was man bemängeln könnt e
ist vielleicht eine zu hohe Aromatik, es wurde mit Reinzuchthefen
gearbeitet, der Wein lag 20 Tage auf der Maische, ich hatte mir
unterschiedlichen Ausbau in Stahltank, im grossen Fass und in Barriques in
Zweitbelegung notiert, 87+ NK Punkte

AF:Nase:Lakritz,dunkle rote Frucht Mund:dicht,lang aromatisch Mein
Tages-Sieger!, 88 AFP

MGS: 88 GB: 87

(11) 2001 Spätburgunder Spätlese trocken
Gutsabfüllung Weingut Walter Hensel, Bad Dürkheim Alc 13,5%
Preis: EUR 10,50

kirschrote Farbe, in der Nase kommt eine deutliche Holznote hoch,
vielleicht etwas runder wirkend als der Schneider "R", im Wein intensive,
fleischige Frucht, die Holznote präsentiert sich wesentlich harmonischer
eingebunden als beim "R", er hat Struktur und Länge, mir fehlt es etwas an
einem eigenständigen Charakter, aber immerhin 86+ NK Punkte

AF: helleres Rot Nase:Toast Mund: wird wohl das Holz überleben und besser
zum Vorschein kommen, 86 AFP

MGS: 89 GB: 89

(12) 1999 Philippi Pinot Noir Tafelwein
Erzeugerabfüllung Weingut Koehler-Ruprecht, Bernd Philippi, Kallstadt
Alc 14%
Preis: EUR 30,00

in der Nase Zündhölzer !!, Schwefel, Axel: Kaffeebohnen, Georg:
Räucherspeck, im Wein intensive, dunkle Frucht mit typischen Röstaromen ,
Holz dominiert zur Zeit etwas, Frucht hat aber eine gewisse Substanz, immer
wieder kommen die Zündhölzer hoch, was ist das?, Max spricht von Paprika,
dezente Gerbstoffe, leider das viele Geld nicht wert, 85 NK Punkte

AF: Nase: frisch gemahlener Kaffee, Röstaromen Mund:nicht so voll,
Holunderbeere, nicht so lang, Tannine spürbar, Für den Preis habe ich
viel mehr erwartet, 84 AFP

MGS: 87 GB: 90


(13) 2001 Spätburgunder QbA trocken "C"
Gutsabfüllung Weingut R.&C. Schneider, Endingen Alc 13%
Preis: EUR 15,00

in der Nase ein typischer Spätburgunder, lässt zwar Holz erahnen aber nicht
in dieser vordergründigen, aufdringlichen Art, hat Saft, schöne Länge , gut,
86 NK Punkte

AF: Dunkles Rot Mund: runder als Philippi (12), wieder Toast Holz, 85 AFP

MGS: 87 GB: 84


Ende der offiziellen Sitzung. Von nun an nur noch Spaßweine, sozusagen aus
Lust am Weintrinken.

(14) 1997 Domaine Brana Irouleguy
A.+J. Brana, St.Jea-Ped-de-Port Alc 12,5%

in der Nase etwas wild, Aromatik etwas stallartig, im Mund jugendlich,
stoffig und gerbstoffbezogen, derzeit sehr schwierig, weist eine gewisse
Länge auf, 84+ NK Punkte


Tiramisu !!!

(15) 1999 Dorsheimer Burgberg Riesling Auslese
Gutsabfüllung Schlossgut Diel Alc 10%

in der Nase intensive, edelsüsse aber feinreife Aromen, sehr ausdrucksvoll,
im Mund sehr reif, sehr intensiv, moderate Säure, feine Länge, die Sü ße
steht nicht einmal besonders im Vordergrund, eher die feinreife Struktur,
gefällt mir sehr gut, 89 NK Punkte

MGS: 92

(16) 1990 Nectar Vouvray Vin Mouelleux
Marc Bredif Rochecorbon

goldgelbe Farbe, in der Nase kommt wieder sehr reife Süße an, im Wein edle,
feinreife Süße, üppig aber reif, dabei Klasse ausstrahlend, erstaunlich,
hat Länge, sehr gut, 88 Nk Punkte

MGS: 90

(17) 1998 Blauer Burgunder
Weinberghof Fritsch, Oberstockstall Alc 13%

rubinrote Farbe, in der Nase leicht gereift, feines Spätburgunder-Aroma, im
Wein jugendlich, noch etwas gerbstoffbetont, mir fehlt etwas an Schmelz,
ein angenehm zu trinkender Spätburgunder, mehr nicht, 82 NK Punkte

(18) 1999 Spätburgunder trocken
Weingut Duijn, Brühl Alc 13%

in der Nase schlanke, Spätburgunder-typische Frucht, im Mund nachhaltig
strukturiert, feine Länge, sehr gut, 88 NK Punkte (mehr habe ich nicht
notiert, aber er muß gut gewesen sein)

(19) 2002 Riesling Hochgewächs trocken
Gutsabfüllung Weingut Albert Kallfelz, Zell-Merl Alc 12%

ein Riesling zum Abschluß bringt noch einmal Leben in die Sitzung, in der
Nase sehr fein, sehr elegant, gute Riesling-Struktur, herzhafte Säure,
feiner Abgang, gut, 87 NK Punkte, ein schöner Schlußpunkt

MGS: 87

Gruß aus Oberhausen
Norbert
kreutzer
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VKN von Anfang 2004: Capcanes Vertikale

Beitrag von kreutzer »

nur einen Tag nach der 42. WW-Probe gab es schon WW Nr. 43 allerdings mit
etwas anderer Besetzung.

Diesmal war das Hauptthema "Capcanes", von Torsten Blanke angeregt und
ausschließlich aus seinem Keller bestritten.Hier ging es in erster Linie um
kleine Vertikalen des Vall de Calàs und des Costers del Gravet ergänzt von
dem Spitzenwein der Kellerei, dem Cabrida. Wie so häufig, ist es nicht
dabei geblieben. Besonders beeindruck hat mich dabei ein 2001 Chateau
Montus Cuvée Prestige, der mich dazu veranlaßt, mich doch mal wieder
intensiver mit dem Weingut zu beschäftigen, u.a. durch Kauf des Superweins
La Tyre. Das Angenehme ist, daß die jeweils aktuellen Weine zu günstige m
Kurs über http://www.die-vinothek.de zu beziehen sind.

Probenort war das Heim von Torsten Blanke in dem verkehrstechnisch
beruhigten Schloss Holte. Hierbei handelt es sich nicht um ein Schloß,
sondern um einen ständig wachsenden Ort unweit von Bielefeld. Mit dem PKW
problemlos zu erreichen, nach der Probe aber nicht mehr ohne weiteres zu
verlassen.
Torsten war dann so freundlich die Mehrzahl der Teilnehmer über Nacht zu
beherbergen, was allen Teilnehmern eine entspannte Verkostung ermöglichte .

Teilnehmer der Probe waren:

Torsten Blanke
Thomas Deck
Uwe Bende
Axel Finger
Norbert Kreutzer

und immer hilfreich anwesend

Renate.

An dieser Stelle noch einmal herzlichen Dank an Torsten und Renate für die
Organisation und die kulinarische Versorgung.

Zu den Weinen:

(1) 1992 Hermitage "La Chapelle"
Paul Jaboulet Ainé Alc 13%
Sponsorwein von Uwe Bende

rubinrote Farbe, in der Nase Reifetöne, wirkt auf mich etwas staubig, im
Wein erstaunlich schlank, fast flach, recht hoch in der Säure, es fehlt an
Fleisch und Struktur und somit an allem was einen wirklich guten Wein
ausmacht, recht kurz, meine anfänglichen 84 NK Punkte musste ich im Laufe
des Abends nach unten korrigieren, 81 NK Punkte, kein gutes Beispiel für
einen "La Chapelle"

TD: Beim Riechen hatte ich sofort den Begriff "seriös" im Kopf. Und das zog
sich durch den ganzen Wein. Zwar alles eher dezent und nicht extrem
tiefgründig,aber reintönig, ohne den Firlefanz (Mischmasch aus Holz-,
Frucht- und
Gewürztönen), den man von vielen anderen hochgelobten Weinen kennt. Zumal
natürlich in Wirklichkeit mehr Aromen vorhanden waren, als es meine
Kurzbeschreibung suggeriert. Ich bleibe bei 88 Punkten. Wenn der Wein aus
meinen Schwerpunktgebieten käme, würde ich 30 Euro dafür ausgeben.

AF: Der Favorit wurde zum Verlierer

Uwe Bende: etwas pfeffrig würzige Noten, erdig, Tabak und Rauch. Am Gaumen
recht leicht, dezente kandierte Früchte, leicht spitze Säure, überaltert;
na ja (76-78) ... zur Sauce würd er wohl noch taugen ;-)


(2) 2002 Rotschiefer Riesling Vieilles Vignes
Heyl zu Herrnsheim, Nierstein Alc 12%
der Wein wurde auf meinen besonderen Wunsch hin von Torsten vor der
offiziellen Probe geöffnet

hellgelbe Farbe, schöne, saubere, klare Frucht in der Nase, in der Runde
wird von Zitronengras gesprochen, im Wein frische, klare Frucht und eine
fordernde Säure (was ich liebe), Mineralik ist deutlich zu erkennen,
trocken, dicht am Gaumen, recht nachhaltig, sehr gut, 88+ NK Punkte

AF: Nase: Zitrusfrüchte, Gras Mund: wenig merkbare Säure, wässrige Länge 86
AFP

Uwe Bende: sehr ausgeprägte Aromen von exotischen Früchten und
mineralischen Noten; füllig schon in der Nase wirkend; ansprechend am
Gaumen, dezent süssliche Frucht, sauber und klar, von mittlerer Struktur
und mittlerem
Abgang (86-88)


(3) 1998 Vall del Calas Tarragona Zona Falset
Cuvée aus Merlot, Garnacha und Carinena
Celler de Capcanes Alc 14%
Preis: seinerzeit ca. EUR 11

tiefrote Farbe, in der Nase Klebstoff und wilde Noten, im Wein sehr saftig,
jugendlich und gerbstofbetont wirkend, in der Mitte sind die Gerbstoffe
ummantelt von einer dünnen Fruchtschicht, mittlere Struktur, fleischig,
gut, 84 NK Punkte

AF: Nase: Klebstoff, dunkle Beeren, Holz erkennbar, Mund: Saftig,bitter,
austrocknend, alkoholisch, kaum Frucht, 85 AFP

Uwe Bende: leicht reife Noten mit Anklängen von dezenter dunkler Frucht und
einem eigenwilligen Pattexton; am Gaumen von mittlerer Struktur, kaum
Länge, sehr zurückhaltend, nur sehr dezente Frucht, eigenwillig im
Charakter (83-84)


(4) 1999 Vall del Calas Tarragona Zona Falset
Cuvée aus Merlot, Garnacha und Carinena
Celler de Capcanes Alc 13,5%

schwarzrote Farbe, dunkle, sehr würzige Nase, Tabak und Gewürze, vielleicht
auch Leder?, im Wein intensive, saftige Frucht, bei dieser Ausgabe ist die
Frucht ummantelt von kraftvollen, präsenten Tanninen, genau andersrum als
der Vorgänger und daher vielversprechender, dicht am Gaumen, jugendlich ,
lang, sehr guter Wein, 89+ NK Punkte

AF: Nase: angenehmer als der 98er, fruchtiger, weniger Holz, Mund: sanftere
Tanine als der 98er, rund 87+ AFP

Uwe Bende: sehr dunkle Noten, Tabak, etwas Gewürze; kräftig am Gaumen,
Volumen und ordentliche Struktur, mit spürbarer Säure, Tannin und etwas
dunkelbeeriger Frucht (86-87)


(5) 2000 Vall del Calas Montsant
Cuvée aus 50% Merlot, 30% Garnacha, 20% Carinena, 12 Monate in neuen und
einjährigen französischen Barriques ausgebaut
Celler de Capcanes Alc 14%
Preis: EUR 13,95

tiefrote Farbe, in der Nase intensive, dichte, würzige Nase, leicht wilde
Noten, im Wein voller Saft und Kraft, gerbstoffdurchsetzt, dicht, sehr
lang, der Wein hat Potential, sehr gut, 88+ NK Punkte, vermutlich in 1-2
Jahren mehr

AF: Nase: Holz deuticher, aber anders, Mund: Tannine auch etwas deutlicher,
angenehm, rund, 87+ AFP

Uwe Bende: tief dunkle Noten, dunkle Frucht, Aromen von Schwarzkirschen und
Gewürzen; Voluminös am Gaumen, süsslich-saftig, Struktur und ausreichend
lang (87-88)

(6) 1997 Costers del Gravet Tarragona Zona Falset
Cuvée aus Cabernet Sauvignon, Garnacha, Carinena, Tempranillo
Celler de Capcanes Alc 14%

tiefrote Farbe, in der Nase sehr verschlossen, vielleicht Andeutungen von
Tabak und Würze, im Wein erstaunlich schlank aber mit Saft, wirkt nicht so
kraftvoll wie die Weine von Vall de Calas dafür aber wesentlich eleganter,
87 NK Punkte, je länger ich den Wein probierte, desto besser fand ich ihn,
später eher 89 NK Punkte, aufgrund seiner besonderen Eleganz

AF: Nase: hellere rote Beeren, ähnliche Holznoten wie die Vall de Calas,
wirkt noch jung, Mund: nicht ganz so voll, 87 AFP

Uwe Bende: mittlere rote Fruchtnoten, weich und harmonisch in der Nase
wirkend; harmonisch auch am Gaumen, ordentlich und sauber, klar
strukturiert mit etwas Süsse und Frucht (86-87)


(7) 1998 Costers del Gravet Tarragona Zona Falset
Cuvée aus Cabernet Sauvignon, Garnacha, Carinena, Tempranillo
Celler de Capcanes

tiefrote Farbe, in der Nase wiederum verschlossen aber mit wilden Noten, im
Mund wieder Saft, viel Gerbstoffe, dicht am Gaumen, noch sehr jung, fällt
gegenüber dem 97er ab, 84-85 NK Punkte

AF: Nase: verhalten, nicht so schön, Uhu , Mund: alkoholisch, etwas
bitter, Uhu, 85 AFP

Uwe Bende: in etwa vergleichbare Noten wie 98er Val del Callas vielleicht
etwas mehr Petrol wirkend als Uhu oder Pattex, dunkle Frucht, dezente Süs se
in der Nase; am Gaumen Struktur und ordentliche Länge, etwas rote Frucht
(85)


(8) 1998 Tinto Pesquera Crianza
Bodegas Alejandro Fernandez Alc 13%

rubinrote Farbe, in der Nase animalisch, rohes Fleisch, Brettaromatik?, im
Wein jugendlich, saftig, mittlere Struktur, wild-fruchtige, animalische
Noten, Gerbstoffe durchziehen den Wein, für mich nicht überzeugend, 82 NK
Punkte, es fehlt an Struktur und Frucht, schleichender Kork?

AF: Nase: Fleisch, Mund: Tannine, alkoholisch, 86 AFP

Uwe: leicht animalisch (Brett???), wirkt fruchtstark und leicht mineralisch
in der Nase; leicht grüne Noten am Gaumen, untypisch und zurückhaltende
Frucht, alles in allem eher enttäuschend und in dieser Flaschenkondition
kein Kandidat für die Zukunft (84-86)



(9) 1999 Costers del Gravet Tarragona Zona Falset
Cuvée aus Cabernet Sauvignon, Garnacha, Carinena, Tempranillo
Celler de Capcanes Alc 14%

tiefrote Farbe, in der Nase jugendlich, leicht wild, Thomas meint beerig,
Uwe: Medizinalaromen, Petrolnoten, im Wein fleischig, noch jugendlich,
intensive, wilde Frucht, lang am Gaumen, der Wein macht für mich einen sehr
sauberen Eindruck, recht langer Abgang, 86 NK Punkte

AF : Nase: Uhu, Holznoten, Mund: Alkohol, 86 AFP

Uwe Bende: eigenwillig, dezent Petrol, schwarze Frucht; am Gaumen wirken
eine leichte Süsse, etwas Vanille und dezente rote Frucht bei mittlerer
Struktur und ordentlicher Länge, aber alles in allem durch den leichten
Petrolton
irgendwie aus dem Gleichgewicht (85)


(10) 2000 Costers del Gravet Montsant
Cuvée aus 50% Cabernet Sauvignon, 35% Garnacha, 10% Carinena, 5%
Tempranillo, Handlese von alten Parzellen, 30-40 Jahre alt,
temperaturgeführte Vergärung und 12 Monate Ausbau in französischen
Barriques
Celler de Capcanes Alc 14%
Preis: EUR 12,95

rubinrote Farbe, in der Nase wieder diese wilde Aromatik, Würze, im Wein
saftig, fleischig und voller Eleganz, noch sehr jung, Gerbstoffe sind sehr
präsent, legen den Gaumen aus, sehr gut, 87+ NK Punkte, sehr gutes PLV

AF: Nase: gut!, etwas Uhu, M: fruchtig, alkoholisch, 87 AFP

Uwe Bende: etwas schwarznotiger, leicht an Port erinnernde Süsse, etwas
Rauchnoten; auch am Gaumen strukturiert, dunkle Frucht, mittelgewichtig bei
spürbarem Tannin (86+)

(11) 2001 Chateau Montus Cuvée Prestige Madiran
Alain Brumont, SCEA Montus Bouscassé Alc 15%
EUR 31,95

schwarzrote Farbe, faszinierende, dunkle Nase mit Beerenaromatik,
konzentrierte Frucht, Holz defintiv nicht im Vordergrund, im Wein ein
intensiver, fleischig-saftiger, konzentrierter Stoff, nur ganz leicht
animalisch (ein Problem das ich in früheren Jahren häufig mit diesem
Weingut hatte), viel Würze, sehr viel Tannine, sehr lang, ein toller Wein
mit viel Potential, 91+ NK Punkte, in mir reift der Gedanke an eine Probe
in 10 Jahren: 2001er Montus Cuvée Prestige, 2001 Prince Probus Clos
Triguedina, 2001 Hecate der Domaine Laffont, 2000er Le Cedre und als Pirat
2000er Lan Roble. Das wär doch etwas.

TD: Ein sehr konzentrierter Wein, aber der Alkohol dominierte dennoch.
Objektiv gehen 91 Punkte sicher in Ordnung, aber ich persönlich würde mir
den Wein nicht kaufen.

AF: Sehr dicht! Rund, weich, 92 AFP

Uwe Bende: viel dunkle Noten, schwarzbeerig auch am Gaumen, ungewöhnlich
zugänglich mit starkem Tannin und durchaus präsenter Frucht, Saft und
Kraft, schon heute ein Wein der Vergnügen bereitet und dennoch kommt es mir
ein
wenig eigenartig vor, dass ein 2001er Madiran derart umgänglich und rund
ist. Ältere Jahrgänge zeigten sich zumindest nach meiner Erfahrung in Ihrer
Jugend nicht so zugänglich. Was hat sich geändert??? Ist Madiran nicht mehr
Madiran auf den man 10 und mehr Jahre warten muss??? Wie dem auch sei,
dieser ist ein exzellenter Wein, wenngleich er mich auch, wie schon auf der
Prowein, ein wenig stutzig macht. (92-94) und 15 und mehr Jahre würde ich
vermuten


(12) 2000 Cabrida Montsant
100% Garnacha, ausgewählte Trauben aus sehr alten Anlagen (über 100 Jahre
alt), Lange, temperaturgeführte Maischegärung und 16 Monate Ausbau zu 100%
in neuen Barriques aus französischer Eiche
Celler de Capcanes Alc 14,5%
Preis: EUR 34,00

tiefrote Farbe, in der Nase jugendliche, leicht wilde Aromatik, im Wein
mittlere Struktur, Frucht, wilde Aromen, Gerbstoffe in hoher Intensität,
lässt auf eine positive Entwicklung hoffen, 88+ NK Punkte

TB: 90 TBP

AF: Nase: angehnehmer Mund: Tannine, Alkohol, 87 AFP

Uwe Bende: stark dunkle schwarze Frucht an der Nase, die sich auch am
Gaumen wiederfindet, Struktur und Körper, Volumen, ein leicht alkoholischer
Ton vermindert den Gesamteindruck (89-91)

(13) 1995 Finca Dofi Priorat
Alvaro Palacios Alc 13,5%
von mir gesponsort

tiefrote Farbe, in der Nase verhalten, im Wein herbe, gerbstoffbetonte
Frucht, eher elegant ausgerichtet, Kaffee könnte passen, Gerbstoffe im
Vordergrund, Frucht eher ausgeblendet, wirkt derzeit eher verschlossen,
bleibt zu hoffen, daß er sich noch einmal öffnet, im Vertrauen darauf 89+
NK Punkte

TD: Der hatte für mich nicht mehr Tiefe als der La Chapelle, er war nicht
so ausgewogen und machte nicht wirklich Spaß. Ich bin nicht sicher, ob das
nur eine Verschlussphase ist. In diesem Zustand 86 Punkte.

AF: 87 AFP

Uwe Bende: schwarze dunkle Frucht, eine "volle Nase" dunkler Aromen, Kaffee
und Tabak, etwas würzig wirkend; am Gaumen schwierig, eigenwillig und
unharmonisch. Was ist mit diesem Wein, der so viele Anlagen im Geruch hat
und keine davon auf die Zunge transportieren kann??? Verschluss oder
vorbei??? (84-87??)

Tja und zum Abschluß ein Wein der besonders polarisierte, zumindest wenn
ich an die etwas lauter werdende Diskussion zwischen mir und Uwe denke.:-)

Uwe: welche Diskussion??? Zu behaupten der Wein sei schlecht ist
unangebracht, zu sagen man mag den Wein nicht ist stets legitim.

(14) 1999 Welschriesling Trockenbeerenauslese Nr. 10 0,375l
Kracher Alc 7%

bernsteinfarben, in der Nase reife Honignoten, im Wein üppige, breite Süße,
unangenehm, furchtbar satt machend (Hilfe: Klaus Keller wo bist du und
deine TBA's oder Werner Schönleber mit seinem 2002er Riesling Eiswein), 82
subjektive NK Punkte, da laß ich mir lieber die Hand abhacken als dies
plump süße Zeug besser zu bewerten, aber da stehe ich womöglich wieder
alleine da.:-(

TB: 90 TBP

Uwe: viel toller Wein, ganz stark kandierte Früchte, Honig und Melone in
der Nase; viel Körper und Schmelz, sehr lang, kräftiger Caramelton, stark
und ausgewogen, viel Wein, den Mund auskleiden, sozusagen: ein Maul voll
Wein
... es kracht Herr Kracher. Anerkennung! (96+)

Fazit: eine hochinteressante Probe mit einem vertiefenden Eindruck von den
Capcanes-Weinen (auch wenn wieder keiner über 90 Punkte dabei war), einem
Wein der mich zum Umdenken bei Montus bringen könnte und der Bestätigun g
meiner skeptischen Einstellung zu den Kracher-Süßweinen. Auch den
Rotschiefer von Heyl zu Herrnsheim sollte man nicht aus den Augen
verlieren.

Kommentar Torsten Blanke: Ich hab mir keine VKN gemacht, jedenfalls nix zum
weitergeben. Gehe überwiegend mit Dir konform, Heyl + Capcanes sehe ich
ähnlich. Dem Cabrida allerdings 2 P. mehr und Kracher gebe
ich 90, obwohl auch nicht mein Fall. Aber gut isser schon.

Noch zur Ergänzung. Der 97er Costers del Gravet war selbst gestern noch gut
zu trinken. Der 2000er auch. Der Cabrida
hat noch etwas zugelegt, daher 2 Points mehr. Der Pesquera war total
hinüber und der Finca Dofi hat seine magere Struktur behalten.

Kommentar Uwe Bende: Die beiden kleineren Capcanes Vertreter haben nicht
unbedingt gezeigt, dass ihnen Reife gut tut. Sie scheinen dann doch eher
für den zügigen Genuss geschaffen. Einzig der 97er Costers del Gravet
erweckte
den Eindruck noch eine etwas andere Behandlung im Keller oder/und Weinberg
erhalten zu haben und präsentierte sich noch auf ordentlichem Niveau. Nicht
berücksichtigt wurden Jahrgangsunterschiede, die ich auch im einzelnen für
diese Region nicht kenne. Pesquera 98 reiht sich bei Capcanes ein und Finca
Dofi 95 erstaunte ob seiner eigenwilligen Art und der grossen Diskrepanz
zwischen Nase und Gaumen. Montus Prestige 2001 vom Torsten gespendet, wie
auch der Kracher vom Kracher, waren die mit Abstand besten Weine des
Abends. Dank auch dafür. ... Uwe

Gruß
Norbert
kreutzer
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VKN vom 30.8.2003: TOP-Rieslinge trocken 2001

Beitrag von kreutzer »

Hallo Weinforum,

am 30.8.2003 fand beim WF-Ruhrgebiet, mühevoll organisiert von Uwe Bende,
im Livingroom in Bochum ein faszinierender Event unter dem Motto
TOP-Rieslinge trocken 2001 statt. Offiziell verkostet wurden 19 trockene
Spitzen-Rieslinge, die im Gault-Millau zumindest eine Punktbewertung
zwischen 88-94 Punkten erfahren haben.

14 der 19 Rieslinge hatte ich bereits früher einmal verkostet und war, das
sei bereits vorweggenommen, von einigen Verkostungsergebnissen total
überrascht, und zwar im positiven wie im negativen Sinne. Abweichungen bei
der Wahrnehmung wurden auch bei dieser Probe zwischen den einzelnen
Probenteilnehmern deutlich.

Ich fand es besonders wichtig, daß die gesamte Probe blind durchgeführt
wurde und zwar in einem 11er Flight (danach wurde aufgedeckt) und später
in einem 8er Flight, der dann konzentriert Pfälzer Rieslinge enthielt, was
aber beim ersten Flight noch niemand wusste.

Insofern waren meine Verkostungsnotizen völlig unbeeinflusst von großen
Namen oder vorgegebenen Punkten. Einzige Einschränkung: jeder
Probenteilnehmer wusste, was an diesem Tag angestellt wurde. Die
Verkostungsnotizen wurden auch nachträglich von mir nicht korrigiert. Ich
gebe allerdings zu, daß ich das eine oder andere Mal dieser Versuchung
unterlag.

An der Probe teilgenommen haben Uwe Bende, Thomas Slawinski, Daniel Bulut,
Peter Stobbe, Georg Böning, Christian Winkler, Thomas Deck, Natz Tovar,
Jörg Heisig, Wera und Norbert Kreutzer.

Ich würde es sehr begrüßen, wenn dieser tolle Event von möglichst vielen
anderen Probenteilnehmern ebenfalls protokolliert wird, um auch
Unterschiede in der Wahrnehmung herauszuarbeiten und meine stets äußers t
subjektive Wahrnehmung zu relativieren.

Zum Aufwärmen hat Uwe einen weiteren Riesling angestellt, den ich zu
Beginn mit der laufenden Nummer (0) vorstelle, da er nicht Teil der
offiziellen Probe war.

(0) 2001 Bopparder Hamm Ohlenberg Riesling Spätlese trocken

Gutsabfüllung Weingut Matthias Müller, Spay Alc 12%

hellgelbe Farbe, feinduftige, recht aromatische Nase, aber etwas
eigenwillig, Milchsäureton, Sauerkraut, im Wein recht dünn, spitze Säure,
im Abgang Frucht, aber recht kurz, der Wein dieses Weinguts hat mich nach
den positiven Erfahrungen innerhalb der 2002er Kollektion etwas
enttäuscht, 81 NK Punkte

Wera: in der Nase leicht stechend, Milchsäureton, im Mund fruchtige
Riesling-Note, säurebetont, Nase setzt sich leicht durch, 79 WK Punkte

(1) 2001 Rüdesheimer Berg Roseneck Riesling Erstes Gewächs

Erzeugerabfüllung Weingut August Kesseler, Assmannshausen Alc 13%

femdartige, stinkende Blume, wieder dieser Eindruck von Sauerkraut,
Milchsäureton, gefällt mir nicht, im Wein erheblich besser, typische,
rassige Riesling-Frucht, feine, pikante Säurespuren durchziehen den Wein,
aber insgesamt eher ein Leichtgewicht, recht kurz, mein Tip war August
Kesseler (ohne es zu wissen und den Wein überhaupt zu kennen) da der Wein
für einen Rheingauer Riesling (von der Nase einmal abgesehen) recht
typisch war, nur 83 NK Punkte (wegen der Nase), Gault-Millau 91 Punkte

Wera: in der Nase verhalten, rund, Honigmelone, im Mund ist die Säure zu
spitz, unharmonisch, mit Wärme kommen Bitternoten, 81 WK Punkte

(2) 2001 Westhofener Morstein Riesling trocken GG

Gutsabfüllung Weingut Wittmann, Westhofen Alc 13%

in der Nase feinaromatisch, aber kräftig, leicht würzig, bildet
Kirchenfenster aus, ein kerniger, herzhafter Riesling, sauber, knackige
Säure, mittlerer Körper, die Frucht wirkt etwas grasig, grün, nicht
besonders lang, 86 NK Punkte, nach Offenlegung war ich doch sehr erstaunt,
da ich den Wein erheblich größer in Erinnerung hatte, Zukunftspotential
will ich ihm nicht absprechen, im derzeitigen Zustand kein Favorit, GM 94

Wera: in der Nase schöner, reifer Feigenton, im Mund frische Säure,
harmonisch eingebunden in den Körper, 85 WK Punkte

(3) 2001 Westhofener Aulerde Riesling trocken GG

Gutsabfüllung Weingut Wittmann, Westhofen Alc 13%

in der Nase ebenfalls fehlerhaft, Milchsäureton, in der Runde habe ich den
Ausdruck Klebstoff und auch UTA gehört, im Wein aber ein herzhafter
Riesling mit Frucht, knackige Säure, mittlerer Körper, recht
eindimensional, im Abgang vorwiegend Säure, mittlere Länge, 84 NK Punkte
(wegen der Nase), GM 92

Wera: in der Nase Ledernote, Gemüsenote, im Wein reif, wirkt gebrochen,
breit, alkoholisch, UTA, 80 WK Punkte

(4) 2001 Dalsheimer Hubacker Riesling trocken GG

Erzeugerabfüllung Weingut Keller, Flörsheim-Dalsheim Alc 13%

in der Nase sehr feste, etwas verschlossene Riesling-Frucht, im Wein ein
kerniger, herzhafter Riesling mit Struktur, dezente Frucht, der Wein hat
Kraft, hat Zukunft, ist sauber, gut strukturiert, bleibt am Gaumen, 88-89
NK Punkte, wenn dieser Wein offen probiert worden wäre, hätte ich
sicherlich höher gepunktet. Das unterstreicht für mich die Bedeutung der
Blindverkostung, GM 92

Wera: in der Nase Melone oder eher Mango, ausgewogener Körper,
Stachelbeerfrucht, wirkt noch ungemein frisch, gut, 92 WK Punkte

(5) 2001 Uhlen Rothlay Riesling

Erzeugerabfüllung Weingut Heymann-Löwenstein, Winningen Alc 13%

goldgelbe Farbe, in der Nase breit, aromatisch, reif wirkend, es wird von
Banane und sogar Melone gesprochen, im Wein fast üppige Süße, dezente
Mineralik-Spuren, das ist für mich kein feiner Riesling, einfach zu breit,
wirkt alkoholisch, ich habe von der Anlage auf einen Wein aus Baden
(Stigler) getippt, mit Mosel hat das jedenfalls nichts zu tun, 83 NK
Punkte, GM 88

Wera: in der Nase reife Banane, sehr rund im Mund, Körper setzt sich stark
durch, 87 WK Punkte

(6) 2001 Durbacher Plauelrain Riesling Spätlese trocken "Achat"

Gutsabfüllung Weingut Andreas Laible, Durbach Alc 13%

strohgelbe Farbe, in der Nase auch nicht absolut reintönig, etwas
verschlossen, im Wein aber schöne Riesling-Frucht, schöne Säuremitte, gute
Länge, mittlerer Körper, im Abgang typische Riesling-Frucht, pikante
Säure, gut, 88 NK Punkte

Nach Offenlegung war ich doch etwas perplex. Diesen Wein hatte ich in
Viersen-Dülken derart fantastisch in Erinnerung. Wo ist die Strahlkraft,
das vibrierende Element geblieben? Für mich nicht mehr der gleiche Wein.
Uwe hat versichert, daß er den Achat einen Tag zuvor karaffiert hat. Daran
darf es also nicht liegen. Diesen Wein muß man tatsächlich über längere
Zeit aufmerksam verfolgen, GM 89

Wera: in der Nase verhalten, kleine Note nach Melone, im Mund schöne
Riesling-Note, nicht gigantisch, trotzdem gut, 89 WK Punkte

(7) 2001 Laubenheimer Karthäuser Riesling Auslese trocken

Gutsabfüllung Weingut Tesch, Langenlonsheim Alc 12,5%

in der Nase wiederum nicht sauber, sehr eigenwillig, im Wein deutlich
Riesling, feinaromatisch, pikanter Säurekern, eher leichtgewichtig, 86 NK
Punkte, auf eine trockene Auslese wäre ich nie gekommen, beim späteren
Vergleich hätte ich eigentlich etwas niedriger (84) punkten müssen um die
Vergleichbarkeit mit der Aulerde im Hinblick auf die nicht angenehme Nase
zu gewährleisten, GM 88

Wera: in der Nase etwas Honig, verschlossen, im Mund angenehme, frische
Säure, leichte Frucht, 89 WK Punkte

(8) 2001 Monzinger Halenberg Riesling Auslese trocken

Gutsabfüllung Weingut Emrich-Schönleber, Monzingen Alc 12,5%

sehr schöne, intensive, komplexe, hochwertige Nase, wahnsinnig
interessante Aromen, ein Strauß von Aromen, im Wein ein typischer Riesling
mit Volumen, schöne, gut eingebundene Säure, langer Nachhall, toll, der
Wein hat Zukunft, ich habe auchh auf Emrich-Schönleber getippt, 92 NK
Punkte, GM 92

Wera: in der Nase Melone, Kiwi, reife Stachelbeere, im Mund körperbetont,
schön und ausgewogen, viel Spiel, 91 WK Punkte

(9) 2001 Bopparder Hamm Ohlenberg Riesling Auslese trocken

Gutsabfüllung Weingut Florian Weingart, Spay Alc 13%

in der Nase ein etwas verschlossener, kraftvoller Riesling, im Wein ein
typischer, fruchtbetonter Riesling mit präsentem Säurekern, sauber, er
erscheint mittelgewichtig und doch hat der Wein Extraktstoffe, feiner
Nachhall, gut, 90 NK Punkte, GM 90

Wera: in der Nase Milchsäureton, später Honig, im Mund kräftige Säu re die
sich durch den gesamten Wein zieht, mir etwas zu wuchtig, Auslese?, 88 WK
Punkte

(10) 2001 Ihringer Winklerberg Riesling Spätlese trocken F36

Gutsabfüllung Weingut Stigler, Ihringen Alc 12,5%

in der Nase sehr interessant, wirkt absolut Riesling-typisch, Jörg
empfindet ihn als zu aufdringlich, im Wein mit intensiver Aromatik
ausgestattet, strenge, eigenwillige Frucht, mittlerer Körper aber ein
Auslese-Typ, recht lang, 88 NK Punkte, GM 89

Wera: in der Nase Honig, Alkohol, Bittertöne, aufdringlich, im Mund sehr
vollmundig, starker, runder Körper, mineralisch, Kalk-Schiefer, sicherlich
ein großer Wein, gut, 91 WK Punkte

(11) 2001 Castell Schlossberg Riesling Spätlese trocken GG

Gutsabfüllung Fürstlich Castell'sches Domänenamt, Castell Alc 12,5%

in der Nase schön, sauber, klar, deutet auf Struktur hin, im Wein ein
schöner, sauberer Riesling, feine Säure, gute Struktur, mittlere Läng e,
hat Zukunft, ist derzeit noch etwas verschlossen, sehr gut, das ist mein
Riesling-Typ, 89-90 NK Punkte, GM 90

Wera: in der Nase viel Gestein, Kalk-Schiefer???, im Mund präsentiert der
Wein sich gut, Säure ist gut eingebunden, sehr gut, 92 WK Punkte

Hier endete der erste Flight und wurde durch ein gemeinsames Abendessen
unterbrochen.

(12) 2001 Deidesheimer Hohenmorgen Riesling Spätlese trocken GG

Gutsabfüllung Weingut Geheimer Rat Bassermann-Jordan, Deidesheim Alc 13%

in der Nase feine, vornehme, elegante Frucht, noch etwas verschlossen, im
Wein ein kräftiger, sauberer Riesling, mit Struktur, gute Säure, frisch,
wirkt insgesamt nobel, ausgewogen, schöne Länge, feinste Säure, sehr gut,
93 NK Punkte, GM 89

Wera: in der Nase grüne Banane, leicht, kühl und verhalten wirkend, im
Wein schöne, ausgewogene Leichtigkeit, harmonisch, aber wenig Länge, gut,
91 WK Punkte

(13) 2001 Deidesheimer Hohenmorgen Riesling Spätlese trocken GG

Gutsabfüllung Weingut A. Christmann, Gimmeldingen Alc 13%

schöne, feinduftige Nase, im Wein Eleganz, pikant, Extrakt, Volumen, auf
mich fast etwas süß wirkend, Säure ist etwas zurückgenommen, ein sehr
schöner Riesling-Typ, lang, 94 NK Punkte, GM 92

Wera: in der Nase leichter Melonenduft mit ein wenig Honig, im Wein leicht
süßlich, obwohl Säure und Süße sehr ausgewogen wirken, vielschichtig, sehr
gut, 92 WK Punkte

(14) 2001 Forster Ungeheuer Riesling Spätlese trocken GG

Gutsabfüllung Weingut Georg Mosbacher, Forst Alc 13%

in der Nase etwas verhalten aber sauber, im Wein ein kerniger, herzhafter
Riesling, schöne Frucht, hat eine gewisse Noblesse, gut eingebundene
Säure, schöne Länge, groß, hat einfach Klasse, 93 NK Punkte, GM 94

Wera: in der Nase hat er eine grasige Note mit etwas Honig, im Mund
dichter Körper, Säure tritt zurück, sehr gut, 92 WK Punkte

(15) 2001 Ruppertsberger Reiterpfad Riesling Spätlese trocken GG

Gutsabfüllung Weingut Acham Magin, Forst Alc 13%

in der Nase sehr zurückhaltend, verschlossen, im Wein ein typischer
Pfälzer Riesling, feinaromatisch aber mit Extrakt, mit vornehmer Frucht,
ganz feine Säure in der Mitte, elegant, lang, groß, 93 NK Punkte, GM 89

Wera: in der Nase grüngelbe Banane, leicht Honig, im Mund dicht und
komplex, Länge und Eleganz, sehr, sehr gut, 93 WK Punkte

(16) 2001 Ruppertsberger Reiterpfad Riesling Spätlese trocken GG

Gutsabfüllung Weingut A. Christmann, Gimmeldingen Alc 13%

feinduftige Nase, etwas zum Süßlichen neigend, im Wein etwas breit,
voluminös, aber mit schöner Säure, hat Länge, nicht ganz mein Fall, aber
groß, sehr nachhaltig, 94 NK Punkte, GM 91

Wera: in der Nase sehr verhalten, ganz schwach Melone, im Wein cremige
Note, leicht, verhaltene Säure, wirkt etwas klein, trotzdem gefällt er
mir, sehr gut, 92 WK Punkte

(17) Königsbacher Idig Riesling Spätlese trocken GG

Gutsabfüllung Weingut A. Christmann, Gimmeldingen Alc 13%

feine, anregende Nase, präsent, elegant, vornehm, eindeutig Riesling,
wirkt bereits groß in der Nase, im Wein ein grandioser, wuchtiger Pfälzer,
trocken aber am Rande der Fruchtsüße, feinster Nachhall, Länge ohne Ende,
toll, 95 NK Punkte

Was hat dieser Wein eine Entwicklung genommen, wirkte vor einem 3/4 Jahr
noch ziemlich verschlossen und zeigte bei weitem nicht die jetzige Größ e, GM 93

Wera: in der Nase sehr verhalten, zu kühl?, im Wein sehr elegant,
vielschichtig, komplex, sehr, sehr gut, 93 WK Punkte

(18) 2001 Birkweiler Kastanienbusch Riesling Spätlese trocken GG

Gutsabfüllung Weingut Dr. Wehrheim, Birkweiler Alc 13,5%

in der Nase nicht ganz so sauber wie die Vorgänger des zweiten Flights, im
Wein aber schöne, saubere Riesling-Art, viel Frucht, herzhafte, gut
eingebundene Säure, nobel, Klasse, aber nicht ganz so gut wie die
Vorgänger, 92 NK Punkte, GM 91

Wera: feine Nase, im Mund säurebetonter Körper, angenehm zu trinken, sehr
gut, 92 WK Punkte

(19) 2001 Birkweiler Kastanienbusch Riesling Spätlese trocken GG

Gutsabfüllung Weingut Ökonomierat Rebholz, Siebeldingen Alc 12,5%

in der Nase ähnlich angenehm wie die Pfälzer Vorgänger, die Klasse der
Pfälzer VdP-Winzer drückt sich mit einem einheitlich hohen Niveau aus, im
Wein viel Frucht, Dichte und Extrakt, gute Struktur, schöne Länge, 91 NK
Punkte, GM 94

Wera: in der Nase dünn, grüne Bohne, im Wein leichter Körper, gut, 91 WK
Punkte

Ich stelle für mich fest, daß es bei diesem einheitlich hohen Niveau zum
Schluß sehr schwer fällt, natürlich auch bedingt durch das geschäftige
Umfeld, individuelle Unterschiede herauszuarbeiten. Es ist einfach schade,
daß man den einzelnen Weinen nicht mehr Zeit widmen kann. Bisweilen
gelingt es noch nicht einmal einen vernünftigen Schluck nachzubekommen.

Im Nachgang gab es noch einen fruchtsüßen Wein, der die Veranstaltung im
Livingroom beendete.

(20) 2001 Großkarlbacher Burgweg Riesling Auslese

Erzeugerabfüllung Weingut Philipp Kuhn, Laumersheim Alc 11,5%

in der Nase bereits auf einen fruchtsüßen Wein hindeutend, im Wein
intensive Fruchtsüße, deutlich Riesling, sauber, klar, reintönig, aber
eben fruchtsüß, zur Zeit aber sehr kalt, der Wein ist sauber, hat Frucht,
mehr nicht, 86 NK Punkte

Im kleineren Kreis ging es anschließend bei Uwe noch etwas weiter. Darüber
berichte ich aber in einer separaten mail.

Gruß

Norbert
kreutzer
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Registriert: Mo 22. Nov 2010, 15:40
Wohnort: Oberhausen

VKN vom 7.1.2005: Hommage an Edmond Burle

Beitrag von kreutzer »

Hallo Weinforum,

am 7.1.2005 richtete Uwe Bende in Bochum eine Hommage an den im letzten Jahr
verstorbenen Rhône-Winzer Edmond Burle mit dessen ungewöhnlichen bzw.
gewöhnungsbedürftigen Weinen aus.

Anstelle einer Verkostungsumlage waren die Teilnehmer zu einer Spende zugunsten der
Katastrophenopfer in Südostasien aufgerufen.

An der Probe nahmen teil:

Peter Stobbe
Joachim A. Kaiser
Georg Bittner
Alexander Prangenberg
Reinhard Engmann
Andrea und Axel Sombetzki
Torsten Schröder
Rainer Hermes
Uwe Bende
Norbert Kreutzer


Nachfolgend für Interessierte meine Verkostungsnotiz über die von mir an diesem Abend
verkosteten Weine (allerdings ging es nach meiner Verabschiedung munter weiter):

(1) 1998 Hochheimer Stielweg Riesling Auslese trocken Alc 13,5%
Erzeugerabfüllung Weingut Künstler, Hochheim

Zitronengelbe Farbe, in der Nase etwas nichtssagend, nahezu flach, im Wein leichter
bis mittlerer Körper, sehr eigenwillige, für mein Empfinden unangenehme Frucht, in der
Runde wird von Ananas und Kiwi gesprochen, mein Geschmack war wohl gerade woanders,
die Frucht legt aber in der Tat mit steigender Trinktemperatur etwas zu, der Wein hat
Struktur, eine passable Säure, letztlich vermisse ich aber etwas Finesse, mittlere
Länge, 85 NK Punkte

(2) 2000 Gemola Colli Euganei Rosso Alc 14%
Cuvée aus 70% Merlot und 30% Cabernet Sauvignon
Az. Agricola Vignalta, Arquà Petrarca

Granatrote Farbe mit leicht violettem Einschlag, in der Nase verhalten, jugendliche,,
dunkle Beerenfrucht, im Mund mittlerer Körper, saftig-beerige Frucht, sauber,
animierend, gut strukturiert, auch die Tannine sind im Verhältnis zur Frucht gut
ausbalanciert, gut eingebundene Säure, mittlere Länge, sehr gut, 88+ NK Punkte (der
Wein soll aktuell im Handel ca. EUR 28 kosten und ist damit sicher recht teuer, dafür
hat er mir aber auch Spaß bereitet)

(3) 2003 Côtes du Rhône Alc 13,5%
EARL Burle, Viticulteur à Gigondas

Helles rubinrot in der Farbe, in der Nase sehr fruchtbetont und eher leichtgewichtig,
Sauerkirsch-Aromen, im Wein leichter Körper, recht saftige, jugendliche, aber auch
etwas grün wirkende Frucht, einfach und spröde, jugendliche Gerbstoffe, es fehlt an
Tiefgang, was man aber für einen EUR 4,50-Wein (vor Ort) aber wohl auch nicht erwarten
darf, passable Länge, kein schlechter Wein, 81 NK Punkte

(4) 2002 Vacqueyras Alc 14%
EARL Burle, Viticulteur à Gigondas

Helles rubinrot in der Farbe, in der Nase verhaltene Frucht, ich habe Bratensaft in
der Nase, im Wein leichter bis mittlerer Körper, sehr saftig strukturiert, feste,
intensiv beerige Frucht von reifen, roten Beeren, Kräuter, Würze, schöne
Gerbstoff-Struktur, moussiert leicht auf der Zunge, erweckt den Eindruck eines Hauchs
von Süße, passable Länge, sehr gut, 85 NK Punkte

(5) 2002 Gigondas « Les Pallieroudas » Alc 14%
EARL Burle, Viticulteur à Gigondas

Helles kirschrot in der Farbe, in der Nase leichter Essigstich, im Wein leichter bis
mittlerer Körper, feste, geradlinige Frucht, Sauerkirsche, recht präsente Säure, etwas
unharmonische Tannine, hat aber Struktur, kurzer Abgang, aufgrund des Essigstichs
keine Wertung, mit einer besseren Nase hätte ich ihn vielleicht in der Region 82-83 NK
Punkten gesehen

(6) 2001 Gigondas « Les Pallieroudas » Alc 14%
EARL Burle, Viticulteur à Gigondas

Tiefes rubinrot in der Farbe, in der Nase feste, beerig-kräuterige Frucht, im Wein
mittlerer Körper, feste, durchgehend saftige, gut proportionierte Frucht,
Sauerkirsche, jugendliche Tannin-Struktur, die recht präsente Säure wird aber durch
die Struktur des Weines ganz gut aufgefangen, mittlere Länge, sehr gut, 87+ NK Punkte

(7) 2000 Vacqueyras Alc 14%
EARL Burle, Viticulteur à Gigondas

Tiefes rubinrot in der Farbe, in der Nase wieder sehr verhalten, hinten ahnt man rote
Beeren, wirkt recht nobel, im Mund mittlerer Körper, intensive, saftige, nahezu
eindringliche Frucht, dunkelrote Beeren, legt den Gaumen aus, jugendliche
Gerbstoff-Struktur, die präsente Säure scheint für das Weingut sehr typisch zu sein,
gibt dem Wein immer etwas Wildes, Robustes, gute Länge, deutet auf Zukunft hin, unter
den von mir verkosteten Burle-Weinen eindeutig der Beste (zumindest diese Flasche),
89+ NK Punkte

(8) 2000 Gigondas « Les Pallieroudas » Alc 14%
EARL Burle, Viticulteur à Gigondas

Kräftiges rubinrot in der Farbe, in der Nase stelle ich eine leicht chemische Note
fest, auch etwas Stall, Joachim meint Schlehe zu erkennen, im Mund moussierend, ein
Nachgärungsproblem das bei Burle-Weinen offensichtlich häufiger vorkommt, die Frucht
erscheint kräftig und typisch, Säure ebenfalls sehr prägnant, macht in diesem Zustand
jedenfalls keinen Trinkspaß, keine Wertung

(9) 1985 Gigondas « Les Pallieroudas » Alc 14%
EARL Burle, Viticulteur à Gigondas

Helles ziegelrot in der Farbe, brauner Rand, in der Nase Lösungsmittel, chemisch,
unangenehm, im Wein leichter Körper, unangenehme, chemisch wirkende Frucht, Klebstoff,
Pattex, recht präsente Säure, Frucht ist aufgrund der Fehlerkomponenten nicht
festzustellen, unangenehm, fehlerhaft, diese Flasche liegt unterhalb von 70 NK Punkten

(10) 1986 Gigondas « Les Pallieroudas » Alc 14%
EARL Burle, Viticulteur à Gigondas

Helles Rot, Himbeersaft in der Farbe, in der Nase wieder unangenehme Chemie,
Nagellackentferner, setzt sich im Mund fort, fehlerhaft, unterhalb von 70 NK Punkten

(11) 1985 Gigondas Domaine Du Gour de Chaulé
SCEA Beaumat Bonfils, Propriétaire à Gigondas

Helles kirschrot in der Farbe, in der Nase etwas staubige, rote Johannisbeer-Frucht,
im Wein leichter Körper, die Frucht wird auch hier von einer hohen Säure geprägt,
reichlich Sauerkirsche, rote Johannisbeere, ohne das der Wein Altersnoten aufweist,
verabschieden sich die Tannine so langsam, dem Wein mangelt es etwas an Struktur, kein
Tiefgang, knapper Abgang, 83 NK Punkte

(12) 1979 Gigondas Domaine Du Gour de Chaulé
SCEA Beaumat Bonfils, Propriétaire à Gigondas

Ziegelrote Farbe mit braunem Rand, in der Nase ungewöhnliche Reifetöne, asiatische
Gewürze kommen der erforderlichen Beschreibung recht nahe, im Wein leichter Körper,
feinreife, durchaus noch saftige, feste Frucht, da gibt es nichts Fragiles, aber es
fehlt wiederum etwas an Tiefgang, recht hoch in der Säure, wirkt insgesamt erstaunlich
frisch, mittlere Länge, sehr gut, 85 NK Punkte

(13) 1978 Gigondas Domaine Du Gour de Chaulé
SCEA Beaumat Bonfils, Propriétaire à Gigondas

Ziegelrote Farbe mit leicht braunem Rand, in der Nase leichte Reifetöne, hat Ansätze
von Lösungsmittel, aus einem anderen Glas stelle ich eher Noten von Tabak, frisch
geöffnete Zigarettenpackung fest, im Wein leichter Körper, verdünnter Fruchtsaft, rote
Johannisbeere, Sauerkirsche, wenig Tannine, wieder hohe Säure, wenig Ausdruck, knapper
Abgang, 81 NK Punkte

(14) 2003 Châteauneuf du Pape Alc 15,5%
Domaine Chante-Perdrix
Guy & Frédéric Nicolet, Récoltants

Rubinrote Farbe, in der Nase stelle ich eine etwas glatte, künstlich wirkende Frucht
fest, im Wein leichter bis mittlerer Körper, saftige, mäßig tannindurchzogene Frucht,
noch sehr unfertig, präsente Säure, wirkt insgesamt glatt und gemacht, ohne Charakter,
passable Länge, 83 NK Punkte (aber das von Uwe bereitete Chili con carne war sehr gut)

(15) 1998 Villany Anonymus Cuvée Alc 13%
Gere, Ungarn (Weninger & Gere)

Rubinrote Farbe, in der Nase verhaltene Frucht, schon wieder habe ich Lösungsmittel
in der Nase, im Mund leichter bis mittlerer Körper, sehr schlank, ohne Ausdruck,
passable Tannin-Struktur, präsente Säure, passable Länge, da gibt es unter
Weniger-Einflluss Besseres, 83 NK Punkte

(16) 1999 Gigondas « Les Pallieroudas » Alc 14%
EARL Burle, Viticulteur à Gigondas

Rubinrote Farbe, in der Nase schon wieder Ansätze von Lösungsmittel (bekomme es wohl
nicht mehr aus dem Kopf), wilde Frucht, im Wein leichter bis mittlerer Körper,
einfache, am Gaumen etwas adstringierende Frucht, Sauerkirsche, präsente Säure,
moderate Tannine, passable, im Abgang stelle ich die Gerbstoffe deutlicher fest, 84 NK
Punkte

(17) 1998 Gigondas « Les Pallieroudas » Alc 14%
EARL Burle, Viticulteur à Gigondas

Helles kirschrot in der Farbe, in der Nase verhaltene Sauerkirsch-Frucht, im Mund
leicht moussierend, wieder das Nachgärungs-Problem, etwas adstringierende,
jugendliche, tannindurchzogene Frucht, präsente Säure, wildes Gesamtgeschmacksbild,
passable Länge, 82 NK Punkte

(18) 1999 Vacqueyras Alc 14%
EARL Burle, Viticulteur à Gigondas

Rubinrote Farbe, in der Nase leicht wilde, etwas krautige Frucht, im Mund leichter
bis mittlerer Körper, saftige, leicht adstringierende Frucht, eckige Gerbstoffe,
präsente Säure, passable Länge, 83 NK Punkte

(19) 1996 Vacqueyras Alc 14%
EARL Burle, Viticulteur à Gigondas

Rubinrote Farbe, in der Nase wild, krautig, im Mund erneut deutlich moussierend
(Nachgärung), reichlich Tannine, reichlich Säure, gute Länge, keine Wertung

(20) 1996 Gigondas « Les Pallieroudas » Alc 14%
EARL Burle, Viticulteur à Gigondas

Kork !

(21) (1998?) Vacqueyras Alc 14%
Keine Jahrgangsangabe auf dem Etikett
EARL Burle, Viticulteur à Gigondas

Helles kirschrot in der Farbe, in der Nase jugendliches Erscheinungsbild, wilde
Frucht, Sauerkirsche, im Wein leichter bis mittlerer Körper, auch dieser Wein
moussiert etwas, deutliche Tannine, reichlich Säure, schwierig, 79 NK Punkte, aber das
ist aufgrund der Nachgärung (wenn auch nicht so stark wie bei den Vorgängern)
fragwürdig

(22) 1995 Gigondas « Les Pallieroudas » Original-Etikett Alc 14%
EARL Burle, Viticulteur à Gigondas

Rubinrote Farbe, in der Nase ordentliche, leicht wilde Frucht, aber halbwegs sauber,
im Wein mittlerer Körper, frisch wirkende, wilde Frucht, Sauerkirsche, prägnante Säure
(offensichtlich ein Markenzeichen), etwas trocknende Tannine, ganz leichtes Mousseux,
auch dieser Wein ist nicht ganz frei davon, passable Länge, etwas adstringierend, 83
NK Punkte

(23) 1995 Gigondas « Les Pallieroudas » Reserve Pierre Alc 14%
EARL Burle, Viticulteur à Gigondas

Kork

(24) 1995 Gigondas « Les Pallieroudas » Reserve Uwe Alc 14%
EARL Burle, Viticulteur à Gigondas

Rubinrote Farbe, dem Original sehr ähnlich, ich konnte an dieser Stelle und bereits ständig auf die Uhr schauend,
keine wesentlichen Unterschiede mehr feststellen, 83 NK Punkte

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Fazit : Es stimmt schon. Die Weine von Edmond Burle sind sehr ungewöhnlic h und können vermutlich nur von
leidenschaftlichen Rhône-Fans so „richtig“ genossen werden. Ich gehöre offensichtlich nicht dazu. Ich
hatte doch immer wieder meine Schwierigkeiten. Bestes Beispiel für ein unterschiedliches Verständnis für
herausragende Qualität lieferte aber der einzige Châteauneuf-Wein des Abends (soweit ich dabei war). Die
begeisterten 91-92 Punkte von Uwe konnte ich bei weitem nicht teilen. Wenn der 2003er Chante-Perdrix 91-92
Punkte verdient hätte, dann müsste der 2001er Vieille Julienne Reserve aus meiner Sicht 110 Punkte
bekommen. So groß war für mich der Unterschied. Insofern mögen Rhône- oder Burle-Freaks die Weine ganz
anders werten als ich dies getan habe. Vielleicht können neben Uwe, der dies auch unaufgefordert tun wird
;-), auch die anderen Proben-Teilnehmer (insbesondere Joachim, Alexander und Reinhard sind aufgerufen)
hierzu Ihre eigene Meinung kundtun.
Gruß aus OberhausenNorbert
kreutzer
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VKN vom 15.8.2003: WW 38 Loire in Wuppertal

Beitrag von kreutzer »

Hallo Weinforum,

bei den Weinwestfalen geht es derzeit Schlag auf Schlag. Freitag Abend
stand in kurzer Abfolge WW 38 auf dem Programm, mit dem von Heiko Reinartz
organisierten Motto: Loire. Probiert wurde ein Querschnitt durch die
Loire, angefangen von Crémants, über trockene Weißweine, hin zu einigen
roten Beispielen mit einem süßen Abschluß.

Erhofftes Highlight waren zwei von Torsten Blanke und mir beigesteuerte
Coulée de Serrants von Nicolas Joly aus den Jahren 1988 und 1990, die wir
Heiko hartnäckig in die Probe hineingeschmuggelt haben.

Ich muß vorwegnehmen, noch nie habe ich bei einer Probe soviel Weine
gehabt, die so sehr polarisiert haben. Soweit ich mich erinnere, waren
Punktunterschiede von 13 Punkten keine Ausnahme. Das Schlimme daran ist,
daß ich maßgeblich an den extremen Punktunterschieden beteiligt war und
mich vermutlich kaum noch über die französische Grenze trauen darf, da ich
es gewagt habe an Heiligtümern der französischen Weinkultur herumzumäkeln.

Diese erwähnte Polarisierung sollte aber alle Teilnehmer der WW38-Probe
ermuntern, ihre Trägheit zu überwinden, zwei Stunden früher aufzustehen,
ihre eigenen Wahrnehmungen in den Computer zu hämmern und mir quasi um die
Ohren zu hauen. Ich konnte nun mal nicht anders werten.

Liebevolle Gastgeber der am 15.8.2003 in Wuppertal stattfindenden Probe waren Heiko Reinartz und Doro Krämer, weitere Teilnehmer waren Thomas Deck, Georg Bittner, Torsten Blanke, Christian Thegelkamp, Wera und Norbert Kreutzer.

Dank sei an dieser Stelle dem Ehepaar Zorn von tour-des-vins.de in Offenbach
ausgesprochen, die die Weine 3 und 4 aus ihrem aktuellen Programm sponserten.

Hier nun meine Verkostungsnotizen (und zusätzlich Veras, Heikos,
Doros und Thomas’ Kommentare/Punkte).

(1) Crémant de Loire
Yves Lambert, Saint-Just-Sur Dive Alc 12%

etwas dumpfe Nase, feine Perlage, der Crémant ist leider etwas restsüß,
ansonsten sauber, aber partout nicht mein Fall, 75 NK Punkte

Wera: Nase etwas wässerig, leicht holzig, im Mund leicht, säurebetont,
wenig Charakter, 74 WK Punkte

Heiko: 83 Punkte
Doro: 84 Punkte
Thomas: 83 Punkte

(2) 1997 Saumur "Zero" Extra Brut (keine Dosage)
Bouvet-Ladubay

in der Nase trocken, leichte Würze, feine Perlage, leichte Holznote aber
kein Barrique, soll nach Heikos Angaben ein Chenin Blanc sein, hat einen
leichten Bittermandelton, angenehm, feine Länge, 82 NK Punkte

Wera: in der Nase duftig, leichtes Holz, schöne Perlage, auch im Mund,
fruchtig, aber kein Nachhall, 90 WK Punkte

Heiko: 89 Punkte
Doro: 89 Punkte
Thomas: 87 Punkte

(3) 2002 Touraine Sauvignon
Domaine Joel Delaunay, Thierry et Joel Delaunay Alc 12%

blaßgelbe Farbe, die Nase springt einen in seiner fruchtig-frischen Form
förmlich an, Stachelbeere, schwarze Johannisbeeren, im Wein ein eher
leichter Vertreter, die Fruchtkomponenten kommen auch hier durch, m.E.
trocken, andere Teilnehmer empfinden Süße, im Abgang Frucht und gute
Länge, 84 NK Punkte

Wera: stark ausgeprägte Nase, Cassis, Stachelbeere, glatter Fruchttyp,
kurz, Zunge belegt sich ganz hinten, kratzig, 85 WK Punkte

Heiko: 83 Punkte
Doro: 82 Punkte
Thomas: 82 Punkte

(4) 2002 Quincy
Philippe Portier, Brinay Alc 12,5%

hellgelbe Farbe, fruchtige, aber etwas eigenwillige Nase, im Wein frisch,
sauber, mittlerer Körper geprägt vom Alkohol, ansonsten recht ausgewogen,
gut, Heiko spricht auch von Cremigkeit und Bittertönen, 86 NK Punkte

Wera: in der Nase reife Stachelbeere, verhaltene schwarze Johannisbeere,
angenehm, glatt, Frucht verteilt sich auf der Zunge, steht gut im Mund, 88
WK Punkte

Heiko: 85 Punkte
Thomas: 83 Punkte

(5) 2002 Pouilly-Fumé
Henri Bourgeois, Chavignol Alc 12,5%

blaßgelbe Farbe, in der Nase fein, nobel, frisch, sauber und anregend,
Stachelbeere, im Wein harmonisch, mit Körper, schöner Frucht, mineralische
Noten, hervorragend, 89 NK Punkte, kein Wein war so schnell ausgetrunken
wie dieser Pouilly-Fumé

Wera: zarte Duftnoten nach Stachelbeere und Johannisbeere, gute Dichte,
Extrakte vorhanden, Körper verteilt sich angenehm kim Mund, elegant, 91 WK
Punkte

Heiko: 88 Punkte
Doro: 84 Punkte
Thomas: 88 Punkte

(6) 2001 Sancerre Le MD de Bourgeois
Henri Bourgeois, Chavignol Alc 12,5%

blaßgelbe Farbe, in der Nase dezente, zurückhaltende Blume, helles
Steinobst, im Wein komplexer strukturiert als der Vorgänger, hat auch
Mineralik, hat Körper, hat Nachhall, feine Säure, hat aber noch nicht ganz
aufgemacht, 89 NK Punkte

Wera: leicht, duftig, verhaltene Stachelbeere, kräftig, dicht,
alkoholbetont, nicht lang anhaltend, 86 WK Punkte

Heiko: 87(+) Punkte
Doro: 86 Punkte
Thomas: 87 Punkte

(7) 1998 Sancerre Gabinot
Gitton Frère & Fils, Ménétréol-sous-Sancerre

goldgelbe Farbe, in der Nase breit, reif, unangenehm, Holz, im Wein
chemische, medizinale Noten, unangenehm, alkoholisch, lang, für mich
deutlich zu alt und sicher auch holzgeprägt, 69 NK Punkte

Wera: in der Nase rauchig, Marille, Rosinen, im Wein medizinale Note,
starke Töne von Nelke, sehr merkwürdig, Alterston?, 70 WK Punkte

Heiko: fehlerhaft oder deutlich zu früh gealtert für eine Spitzencuvée,
nicht ernsthaft zu bewerten (unter 70 P.)


An dieser Stelle wurde ein sehr leckerer eingebeizter Lachs mit Rösti
serviert. Herzlichen Dank an Doro, Heiko und Georg, die für die
kulinarische Erholungspause verantwortlich zeichneten.


(8) 2002 Muscadet Sèvre-et-Maine Sur Lie - Chateau de la Bigotiere
Gobin & Fils, Maisdon Alc 12%

blind verkostet, hellgelbe Farbe, in der Nase ein eigenwilliger,
ungewöhnlicher Ton, Torsten: feuchtes Spültuch, nasser Pappkarton. Was war
das Geheimnis? Den gebeizten Lachs konnte man noch an den Glasrändern
wahrnehmen, also war eine Runder Gläserspülen dazwischenzuschieben, dann
wurde es besser, jetzt hat der Wein eine leichte, schöne, saubere Frucht,
feine Säure, nicht besonders lang aber schön, 84 NK Punkte

Wera: fast keine Nase, dann feine Honignote, leichter Wein, angenehm,
passt gut zu Fisch, 86 WK Punkte

Heiko: 84 Punkte
Thomas: 85 Punkte

(9) 1998 Vouvray - Domaine des Aubusières - Le Marigny
Bernard Fouquet, Vouvray Alc 13%

strohgelbe Farbe, in der Nase unschöner, überreifer Ton, auch im ein reif,
überreifer Apfel, unangenehm, nicht mein Fall, Säurespuren erkennbar, 73
NK Punkte

Wera: in der Nase Bohnerwachsaroma, Apfel, Holztöne?, im Wein Alterstöne,
Holz?, soll für die Rebsorte typisch sein, 75 WK Punkte

Heiko: ganz reife, fast überreife Äpfel, reife Apfelschalen und geröstete Mandeln,
etwas Bienenwachs und hinten ein leichte Bitterkeit, mir gefällt der Wein durchaus:
84 Punkte

Doro: 81 Punkte
Thomas: 86 Punkte

(10) 1997 Saumur La Coulée de Saint-Cyr - Domaine de Saint-Just
Yves Lambert, Saint-Just-Sur-Dive Alc 13%

strohgelbe Farbe, in der Nase überreif, breit, unschön, im Wein cremig,
breit, vermutlich nussig, ohne Leben, ohne Spaß aber lang, 74 NK Punkte

Wera: in der Nase fettig, Honigton, wenig Frucht, im Wein frisches Holz,
Aromen von frischen Kräutern, Sternanis, ein schwieriger Wein, 83 WK Punkte

Heiko: hochreife Frucht, , Honig und Karamelnoten, Marzipan,
herrlich cremiges Mundgefühl, aber wenig Säure; nichts für
„deutsche“ Gaumen: 88 Punkte

Doro: 90 Punkte
Thomas: 90 Punkte

(11) 1988 Coulée de Serrant
Mme. A. Joly, Savennières

Der Wein wurde ca. 2,5 Stunden zuvor karaffiert

goldgelbe Farbe, in der Nase Feuerstein, eindeutig die Aromen die bei dem
Versuch entstehen, ein Feuerzeug anzumachen, reif, auch im Wein reif,
leichte Säurestruktur ist noch vorhanden, hat eine gewisse Länge, ist
trocken, eine Ähnlichkeit mit trockenem Sherry ist vorhanden, Speck- und
Raucharomen, sehr, sehr eigenwillig, es ist fast unglaublich wie ein Wein
über die vielen Jahre mutieren kann, ich habe ihn vor vielen Jahren nur
als dünn und säuerlich empfunden, konnte mir einfach nicht vorstellen, daß
dieser Wein, der seine Größe erst nach langer Lagerung entfalten soll, gut
werden konnte, na ja, gut ist er nach meinem Weinverständnis nicht
geworden, aber zugegebenermaßen völlig anders, nicht vorhersehbar,
ausdrucksstarke, völlig andersartige Aromen, die mir allerdings nicht
gefallen, daher nur 76 NK Punkte und definitiv erheblich niedriger
gepunktet als andere Probenteilnehmer, ich sehe mich allerdings
außerstande diesem Wein auch nur annähern die gleiche Punktzahl wie den
beiden Henri Bourgeois-Weinen zuzugestehen

Wera: in der Nase Feuerstein, rauchig, Sauerkraut-Ton, im Mund Säurenoten,
unangenehmer Körper, Achtung vor dem Alter, 76 WK Punkte

Heiko: 87 Punkte
Doro: 87 Punkte
Thomas: 90 Punkte

(12) 1990 Coulée de Serrant
Nicolas Joly, Savennières Alc 13%

Dieser Wein wurde von Torsten auf Empfehlung von Nicolas Joly
höchstpersönlich einen Tag zuvor karaffiert aber zum Zwecke des
Transports am Probetag wieder in die Originalflasche umgefüllt.

strohgelbe Farbe, die Nase erinnert sehr stark an den 1988er, eindeutig
Feuerstein, Speck- und Raucharomen, reif, überreif, im Wein ist die Säure
noch leicht wahrnehmbar, auch dieser bei anderen Verkostungen
hochgepunktete Wein ist nicht meine Welt, schade, 77 NK Punkte

Wera: in der Nase Feuerstein, verhalten Rauch, Benzin, im Mund ebenfalls
Rauch, teilweise stechend, Länge ist da, 84 WK Punkte

Heiko: 90 Punkte
Doro: 89 Punkte
Thomas: 92 Punkte


Es folgte ein Wechsel zu Rotweinen.

(13) 1997 Château Pierre-Bise Anjou Gamay
Papin-Chevalier, Beaulieu-sur-Layon Alc 14,5%

blind verkostet, dunkelrote Farbe, in der Nase erinnert der ein mich an
die typischen Aromen eines China-Ladens, leider weiß ich nicht genau, was
diesen Duft verursacht, sehr eigenwillig, im Wein völlig anders, fruchtig,
Sauerkirsche, relativ leicht, jugendlich wirkend, leicht ist nicht
richtig, er wirkt jetzt fleischig, dezente Tanninstruktur, für einen Gamay
absolut bemerkenswert, gut, 83 NK Punkte

Wera: in der Nase Kirschtöne, im Wein fruchtige, rote Beeren, angenehme
Tannine, 87 WK Punkte

Heiko: 85 Punkte (andere gaben sogar mehr und waren ob des Preises derart
begeistert, dass sie den Händler leerkauften)

Thomas: 86 Punkte

(14) 1997 Anjou-Villages Brissac Domaine de Haute-Perche
Christian et Agnes Papin, St. Meleine Alc 13,5%

ziegelrote Farbe, in der Nase staubig, Zement, noch etwas unfertig, im
Wein recht leicht, jung, feine Tannine, hat Frucht, Länge, ein guter Wein
aus der Cabernet Franc-Traube, 83 NK Punkte

Wera: in der Nase Staub, Sand, mineralisch, im Mund Kirscharomen,
ansonsten eher leicht, 85 WK Punkte

Heiko: 84 Punkte
Thomas: 86 Punkte

(15) 1998 Chinon - La Fosse aux Loups - Domaine de Bel Air
Raymond & Jean Louis Loup "Bel Air" Alc 12,9% !

ziegelrote Farbe, in der Nase etwas eigenwillige Frucht, jung und
unentwickelt wirkend, im Wein kirschige Frucht, recht herb, leicht, ein
einfacher, sauberer Rotwein, Heiko weist auf Brettaromen hin, Wera
bestätigt das, 82 NK Punkte

Wera: in der Nase nichtssagend, zu kühl?, Pferdestall, klein, dünn, mir
fällt ein Urteil schwer, 76 WK Punkte

Heiko: 80 Punkte
Thomas: 85 Punkte

(16) 1997 Saumur-Champigny - Le Clos Moleton
Domaine de St. Just Alc 13%

dunkelrote Farbe, in der Nase trocken, staubig, eigenwillig, im Wein
fruchtig, herb, Frucht ist etwas unentwickelt, hat aber einen schönen
Nachhall in herber aber langer Ausprägung, gefällt mir recht gut, 84 NK Punkte

Wera: in der Nase rauchig, leichte Struktur, schöner Körper, ordentliche
Struktur, 88 WK Punkte

Heiko: 89 Punkte
Thomas: 89 Punkte

(17) 1996 Bourgeuil - Les Grandmots - Domaine de Bel Air
Raymond & Jean Louis Loup "Bel Air" alc 12,5%

dunkelrote Farbe, trockene, saubere Nase mit einer dezenten aber feinen
Frucht, im Wein ebenfalls Frucht, sehr gut strukturiert, mit Biss,
angenehme Reife, feine Länge, sehr gut, einer besten Weine des Abends, 89
NK Punkte

Wera: in der Nase Kirscharomen, mineralisch, im Wein komplex, elegant,
fruchtig, harmonisch, 89 WK Punkte

Heiko: 91 Punkte
Thomas: 89 Punkte


Von jetzt an wurde es süß. Leider auch etwas hektisch, da die Zeit zur
Abreise drängte. Auch wenn die DB zu Verspätungen neigt, um Mitternacht
wohl eher nicht.

(18) 1992 Côteaux du Layon
Francois Testard " Les Couromieres" Alc 14%

goldgelbe Farbe, unangenehme, medizinische Nase, im Wein unangenehm, sü ß,
reif, abstoßend (ich hatte das Wort unangenehm 3x notiert, daher lasse ich
es einmal weg), 66 NK Punkte aber nur weil er zumindest süß ist

Wera: in der Nase stinkt er, Thomas sagt Verbandsmaterial, Gesamteindruck
mangelhaft, 70 WK Punkte

Heiko: Muff, fehlerhaft: 65 Punkte

(19) 1999 Côteaux du Layon - Chaume - Château Pierre-Bise
Papin-Chevalier, Beaulieu-sur-Layon Alc 11,5%

goldgelbe Farbe, süße Nase, kandierte Früchte, leichte Chlor-Note, im Wein
breite Süße, reif, säurearm, 72 NK Punkte

Wera: in der Nase Trockenfrüchte, Datteln, ich finde den Wein etwas platt,
ohne Spiel, Honig, 85 WK Punkte

Heiko: herrlich klare, reife Mirabellen- und Reneklodenfrucht, Trockenaprikosen,
nussige Aromen, schon recht süß, aber mit einer präsenten säure, die das Ganze
wieder ins Gleichgewicht bringt: 91 Punkte

Doro: 89 Punkte
Thomas: 86 Punkte

(20) 1997 La Valboisière - Domaine de Saint-Just - Coteaux de Saumur
Yves Lambert, St. Just

bernsteinfarben, intensive, reife Nase, im Wein breit, leblos, süß, ohne
Säure, sehr lang, aber einfach nicht mein Geschmackstyp, 72 NK Punkte

Wera: in der Nase eingelegte Pflaume, guter Gesamteindruck, 88 WK Punkte

Heiko: Rumtopffrüchte, Trockenpflaumen, Aprikosen, recht süß; ganz
ungewöhnlicher Stil eines weißen Süßweins, aber sehr gut: 89 Punkte
(jedoch niemals die von Parker vergebenen 94 PP)

Doro: 90 Punkte
Thomas: 88 Punkte


Zwischendurch konnten wir uns übrigens noch einmal stärken. Georg hat
einen hauchdünnen Pizzateig mit einem Füllhorn von unterschiedlichen
Gemüsesorten belegt. Ich weiß aber nicht mehr genau, an welcher Stelle das
war und was alles drauf war. Der Wein hat mich zu sehr in Beschlag
genommen. Gut war es trotzdem.

Ich möchte hier noch einmal unterstreichen, daß ich es einfach nicht
schaffe, einen Wein hoch zu punkten, der mir partout nicht schmeckt. Es
ist für mich undenkbar, z.B. die Nummer 20 mit 86-89 Punkten zu bewerten
nur weil er edelsüß ist. Damit würde ich ihn auf eine Stufe stellen mit
hochklassigen edelsüßen Weinen die ich in dieser Region gepunktet habe.
Das kann einfach nicht angehen. Freunde pappiger, säurearmer Süße mögen
das völlig anders sehen.
Diese Haltung lässt sich auf diverse trockene Weißweine dieses Abends
problemlos übertragen.

Unabhängig davon war es wieder eine hochinteressante Probe bei der alle
Teilnehmer eine Fülle von neuen Erfahrungen machen konnten. Auch wenn dem
Einzelnen nicht jede Stilistik liegt, so ist es doch ungemein wertvoll,
diese Geschmackserfahrungen zu machen und eigene Eindrücke vom Reifeprozeß
großer Weine zu gewinnen.

Gruß aus Oberhausen
Norbert
kreutzer
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Registriert: Mo 22. Nov 2010, 15:40
Wohnort: Oberhausen

VKN vom 4.8.2004: 7 Weissweine

Beitrag von kreutzer »

Hallo Weinforum,

nachfolgend für Interessierte meine Verkostungsnotizen vom 4.8.2004 über einige Weine die wir anlässlich eines spontan arrangierten Balkon-Abends zusammen mit Weinforums-Kollegen Jörg Heisig in der Füllmenge reduziert haben:

(1) 2002 Tauber-Edition QbA Alc 12%
Cuvée aus Silvaner & Riesling
Gutsabfüllung Weingut Familie Hofmann, Röttingen
Preis: EUR 9,20 weingut.a.hofmann@t-online.de

Hellgelbe Farbe, in der Nase kommt einem die saftige Frucht einer frischem Blumenwiese entgegen, anregend und animierend, im Wein mittlerer Körper, hier wurde mit Ertragsbeschränkung gearbeitet, recht konzentrierte, saftige Frucht, schöne Säure, zarter Schmelz, sauber und reintönig, ein wunderbarer Terrassen-Wein den man trotz „Cuvée“ nicht unterschätzen sollte, sehr gut, 85 NK Punkte

(2) 2002 Monzinger Frühlingsplätzchen Riesling Kabinett trocken Alc 11,5%
Gutsabfüllung Weingut Emrich-Schönleber, Monzingen
Preis: EUR 7,00 http://www.emrich-schoenleber.com
Hellgelbe Farbe, in der Nase ein brillanter, reintöniger Riesling mit glasklarer Frucht und mit noblem Ausdruck, man merkt sofort die Klasse des Weinguts, im Mund mit leichtem bis mittleren Körper, straffe, saftige Frucht, herrliche, gut eingebundene Säure, liegt schön am Gaumen, bleibt aber durch und durch ein Kabinett, mittlere Länge, sehr gut, der Wein fasziniert auch am nächsten Tag ohne jeden Abstrich, sehr gut, 87 NK Punkte

(3) 2001 Bacharacher Posten Riesling QbA trocken Großes Gewächs Alc 13,5%
Gutsabfüllung Weingut Friedrich Bastian, Bacharach
Preis: EUR 14,50 Tel: 06743-1208

Hellgelbe Farbe, in der Nase begegnet mir eine mit Spannung geladene Riesling-Frucht mit mineralischen Noten, erste Ansätze von Reife, ein Hauch Pfirsich, im Mund mittlerer Körper, intensive, saftige Frucht, Mineralität ist schmeckbar, reife, kräftige Säure, Ansätze von Strahlkraft, ein ausdrucksstarker Riesling mit einer guten, leicht schmelzigen Länge, sehr gut, 89 NK Punkte

(4) 2002 Kallstadter Saumagen Riesling Kabinett trocken Alc 12%
Gutsabfüllung Weingut Benderhof, Familie Bender-Haaß, Kallstadt
Goldene Kammerpreismünze
Preis: EUR 4,80 Tel: 06322-1520

Hellgelbe Farbe, in der Nase ausdrucksvolle Riesling-Frucht mit feiner Intensität und schöner Pfirsich-Aromatik, im Mund leichter bis mittlerer Körper, pikante, ausdrucksvolle Frucht, Pfirsich, mit mineralischen Tupfern, bleibt aber Kabinett, schöne, präsente Säure, der Wein spiegelt das Bild der Region in typischer Weise wieder, pikante Frucht auch im Abgang, sehr gut, tolles PLV, 85 NK Punkte

(5) 2002 Escherndorfer Lump Riesling Spätlese trocken Alc 12,5%
Gutsabfüllung Weingut Horst Sauer, Escherndorf
Preis: EUR 10,20 mail@weingut-horst-sauer.de
(von Jörg eingebracht)
hellgelbe Farbe, in der Nase mineralisch geprägte, etwas verhaltene Riesling-Frucht, aber im Laufe der Zeit immer kraftvoller werdend, frisch und saftig mit Noten von Aprikose, im Wein mittlerer Körper, herrlich saftige, intensive Frucht und deutlich mineralischer Ausprägung, spannungsgeladen, sehr präsente, animierende Säure, der Wein füllt den Gaumen aus, recht lang mit feinem Schmelz, groß, 92 NK Punkte

(6) 1999 Hochheimer Stielweg Riesling Spätlese halbtrocken Alc 11%
Erzeugerabfüllung Weingut Franz Künstler, Hochheim
http://www.weingut-kuenstler.de

zitronengelbe Farbe, iu der Nase deutliche Ansätze von Reife, reife Ananas, Pfirsich, mineralische Noten, im Mund ein saftiger aber leider auch nicht ganz trockener Riesling, die Restsüße (nicht Fisch, nicht Fleisch) stört mich doch etwas, mittlerer Körper, harmonisch eingebundene Säure, rotz aller Reifeansätze präsent er sich aber (halbtrockenen Charakter außer Acht lassend) derzeit perfekt, mit Ausdruck und guter Länge, sehr gut, 87 NK Punkte

(7) 2001 Durbacher Plauelrain Riesling Spätlese trocken „Achat“ Alc 13%
Gutsabfüllung Weingut Andreas Laible, Durbach
Preis: EUR 15,00 weingut.laible@t-online.de
(von Jörg eingebracht)

was für eine Granate, hellgelbe Farbe, in der Nase sofort als hochklassiger Riesling erkennbar, mit straffer, leicht strahlender Frucht, Pfirsich, Mineralik, im Mund ein Wein mit intensivem, druckvollen Körper, saftiger, strahlender Frucht, hier fällt mir wieder die „vibrierende Strahlkraft“ ein, der Wein erzeugt ein „Flirren“ im Gaumen, hervorragend eingebundene Säure, ein Wein voller Harmonie, Klasse und viel Spannung, lang, groß, 96 NK Punkte

Gruß aus Oberhausen
Norbert
kreutzer
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Wohnort: Oberhausen

VKN vom 5.5.2004: Benderhof & Schauß

Beitrag von kreutzer »

Hallo Weinforum,

nachfolgend für Interessierte meine Verkostungsnotizen vom 5.5.2004:

Heute war ein sehr schöner Abend für Weinverkostungen, zwei uneingeschränkte Empfehlungen, die bei mir immer noch wunderbar die Geschmackspapillen anregen, super PLV, wer das imderzeitigen Zustand anders sieht, möge mich im Forum prügeln, ich bin gespannt:

2002 Kallstadter Saumagen Riesling Kabinett trocken
Alc 12% RZ 4,3 Sre 7,5
Gutsabfüllung Weingut Benderhof, Familie Bender-Haaß, Kallstadt
Goldene Kammerpreismünze 2002
Preis: EUR 4,60 Tel: 06322/1520

Hellgelbe Farbe, in der Nase frische, ausdrucksvolle, straffe, mineralische Pfirsich-Frucht, auch etwas Ananas, im Wein mittlerer Körper, straffe, feste Frucht voller Mineralität, saftig, auch hier Pfirsich-Aromen nicht zu vergessen, eine kräftige Säure gibt dem Ganzen zusätzlich Biß, hier offenbart sich ein toller Wein ,den ich noch vor einigen Monaten völlig unterschätzt habe, präsentiert sich im derzeitigen Zustand für einen Kabinett absolut grandios, gute Länge mit mineralischen Noten, sehr gut, im derzeitigen Zustand 87-88 NK Punkte

2001 Monzinger Halenberg Riesling Spätlese trocken
Alc 12% RZ 7,8 Sre 7,9
Gutsabfüllung Weingut E. Schauß & Sohn, Monzingen
Goldener Preis der DLG
Preis: EUR 5,90 http://www.weingut-schauss.de

Hellgelbe Farbe, in der Nase feine, etwas gesetztere Frucht als der Vorgänger, Pfirsich, Aprikose, aber auch mineralisch unterlegt, im Mund leichter bis mittlerer Körper, feste, mineralische Frucht mit Biß, kräftige, leicht reife Säure, ein Klasse-Riesling, wirkt kompakt, hat Struktur, gute Länge, sehr gut, ein toller Wein, 87 NK Punkte

Ich habe lange mit dem Gedanken gespielt, die Weine aufgrund des Genuß-Faktors noch besser zu bewerten, aber einem Kabinett 90 Punkte geben? Möge sich jeder ein eigenes Urteil bilden.

Gruß aus Oberhausen
Norbert
kreutzer
Beiträge: 364
Registriert: Mo 22. Nov 2010, 15:40
Wohnort: Oberhausen

VKN vom 5.5.2005: Diverses

Beitrag von kreutzer »

Hallo Weinforum,

nachfolgend für Interessierte meine Verkostungsnotizen vom 5.5.2005:

(1) 2004 Frankweiler Königsgarten Silvaner QbA trocken Liter-Schraubverschluß
Alc 12,5%
Erzeugerabfüllung Weingut Gustav und Bertram Lidy, Frankweiler
Preis: EUR 2,50
http://www.lidy-weingut.de

grüngelbe Farbe, in der Nase frische, klare Silvaner-typische Frucht, Apfel, Heu, auch hier wieder Mineralik, erstaunlich, daß Bertram Lidy diese Mineralik immer wieder auch bei seinen Literweinen in den Wein transportieren kann, im Wein leichter Körper, frische, saftige und dabei blitzsaubere Frucht, Apfel, Birne und wieder diese präsente Mineralik, harmonisch eingebundene Säure, idealer Begleiter zum Spargel, passable Länge, 83 NK Punkte

(2) 2003 Durbacher Plauelrain Riesling Spätlese trocken „Achat“ Alc 13,5%
Gutsabfüllung Weingut Andreas Laible, Durbach
Preis: EUR 15,00
http://www.weingut-laible.de

hellgelbe Farbe, in der Nase typisch 2003, reife, gelbe Früchte, wirkt etwas breit, hat Würze, im Wein mittlerer Körper, recht saftige Frucht, Pfirsich, reife, gelbe Früchte, etwas Mineralität ist schon noch zu erkennen, und doch fehlt in der Weinmitte die Struktur, der Biß, zurückhaltende Säure, hinten ist die Mineralität etwas deutlicher zu erkennen, passable Länge, besser als ich ihn bei den Weinfreaks in Düsseldorf probiert habe, aber mehr als 86 NK Punkte vermag ich dem Wein immer noch nicht zu geben

(3) 2003 Hochheimer Kirchenstück Riesling Kabinett trocken Alc 12%
Gutsabfüllung Weingut Franz Künstler, Hochheim
Preis: EUR 7,80
http://www.weingut-kuenstler.de
Hinweis: die Reben dieser Lage stehen auf Lehmboden

Hellgelbe Farbe, in der Nase erfreulicherweise verhalten, aber letztlich kommt die Aromatik des 2003er Jahrgangs doch durch, reife, gelbe Früchte aber ohne Fleisch und Struktur, im Wein leichter Körper, erneut die eigenwillige Aromatik, ich habe die Assoziation zu etwas Chemischen, Dropsigen, in der Weinmitte leer, kein Biß, passable Säure, zeigt aber auch etwas Mineralik, knapper Abgang, nicht mein Wein, 82 NK Punkte

(4) 1980 Barolo Cru „Rocche“ Alc 13%
Vietti, Castiglione Falletto
Flasche Nr. 4065 von insgesamt 10.500 Flaschen

Kork

(5) 1982 Château Poujeaux Moulis en Médoc
Jean Theil, Propriétaire

Ziegelrote Farbe mit braunem Rand, in der Nase deutliche Urinalnoten, unangenehm, im Wein leichter bis mittlerer Körper, Frucht deutlich über den Punkt, hat zwar noch einen gewissen Charme, die Tannine sind mürbe, aber die Urinalnote ist auch im Mund durchgängig, nicht mehr wirklich zu genießen, 70 NK Punkte

Gruß aus Oberhausen
Norbert
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