Hallo zusammen,
ja, ja, die Neugier...
Immer wieder schwöre ich mir, dass ich meine 2005er Vorräte unangetastet lassen muss, aber wenn ich mal einen schönen Pinot trinken will, dann ist der Jahrgang doch häufiger als sinnvoll die erste Wahl. Gestern geöffnet, ein Glas probiert, wieder zurückgestellt und heute zu einem Lammlachs vom Eifeler Urlamm mit Paprika, Tomaten und Thymian wieder hervorgeholt:
Domaine Parigot - 2005 Beaune 1er Cru Grèves. Die Lage ist relativ groß (31 ha) und liegt auf dem Mittelhang (wie im Burgund viele gute Lagen). Sie ist nicht ganz so anerkannt wie z.B. ein Clos de Mouches, gilt aber als eine der besseren der unzähligen Premier Cru Lagen in Beaune. Für mich sind die Weine aus Beaune oft etwas indifferent, mir fällt es schwer zu sagen, was eigentlich einen guten Beaune auszeichnen sollte und was ich von einem Beaune erwarte. Positiv ist auf der anderen Seite, dass die Weine meist nicht allzu teuer sind.
Die Domaine Parigot schließe ich immer mehr in mein Herz, ihren Betriebston mit einer leicht animalischen Wildnote muss man mögen, aber ich mag ihn. Die Weine sind moderat bepreist, trotz der Wildbretnote klar und sauber und - das zeigt gerade dieser Grèves - sehr, sehr saftig. Zu früh aufgemacht habe ich diesen Wein trotzdem. 24 h offen haben ihm enorm gut getan, gestern war er schon sehr widerspenstig. Heute trinkt er sich zwar gut, blutjung ist der Wein trotzdem. Auch wenn ich andere Jahrgänge aus dem Burgund wirklich gerne mag, weiß ich nicht, ob außer dem 2010er Jahrgang am Ende ein Jahrgang im Durchschnitt dem 2005er auf lange Sicht das Wasser reichen kann. Die Struktur vieler Weine aus 2005 ist schon beachtlich. Ich liebe 2010, aber mehr für seine Transparenz. Die 2005er sind elegant und reichhaltig und vor allem sehr strukturiert. Das kommt meinem Geschmack sehr entgegen.
