stephan, danke für den bericht.
ich hatte einige der weine aus diesen oder anderen jahrgängen im glas, einige anmerkungen:
comte lafon: der produzent, von dem ich die meisten oxidierten flaschen im glas hatte, 1993 meursault perrieres, 1996 meursault charmes, 2004 perrieres und charmes...alle hinüber. ich kaufe definitiv keine flasche mehr. auf einer verkostung ein brillanter 2007er charmes, sehr meursault (charmes)-typisch, kraftvoll, reif, trotzdem tief mineralisch und elegant, trotz all der power.
kann grandios sein, aber die ausfallrate ist mir angesichts der aufgerufenen preise einfach viel zu hoch.
Domaine Ponsot - Morey St. Denis 1er Cru Monts Luisants
den 2004er hatte ich mal im glas, nichts, was mir besonders eindrucksvoll in erinnerung geblieben wäre, auch bereits ganz leichte oxidationstöne in der nase, aber eher kein premox sondern schon sehr weit. mir fehlt tiefe und mineralität, eher einfach und (auch mangels vergleichsmöglichkeiten) keinem terroir zuzuordnen.
Domaine de l'Arlot - Nuits St. Georges 1er Cru Clos de l'Arlot Blanc
einmal den 2002er im glas, oxidiert.....
Bruno Clair - Corton Charlemagne
den 2010er einmal im glas, der war zwar enorm jung, aber fantastisch. kraftvoll, tolle säure, mineralisch, in 2010 recht prototypisch für corton charlemagne, aber ich hatte ihn auch nicht blind im glas....

keine ahnung wie die weine von bruno clair reifen, aber der 2010er verleitet zum kauf....
Domaine de la Vougeraie - Vougeot 1er Cru Le Clos Blanc de Vougeot
2008 hatte ich im glas und noch 2 flaschen im keller, sehr reif, kraftvoll, die assoziation mit corton charlemagne kann ich schon nachvollziehen, etwas viel spürbares holz für meinen geschmack.
Domaine Roulot - Meursault 1er Cru Les Perrières
2000, 2004, 2007, 2011 und 2012 im glas....tja, einfach großartige weine, unglaubliche tiefe, innere kraft und mineralik und trotzdem enorm elegant. hier verbindet sich ein wiedererkennbarer hausstil mit den erwartungen an das terroir in perfekter weise und ich glaube, dass genau diese kombination ausschlaggebend für den enormen hype ist.
William Fèvre - Chablis Grand Cru Les Clos
1999, 2000, 2001 mehrfach im glas, einige flaschen oxidiert, die nicht oxidierten sehr gut.
2004, 2007, 2008, 2010 prototypisch chablis clos, exzellent, einer der weine aus dem gesamten burgund, der am meisten genuss fürs geld liefert, aber eher nicht langfristig lagern wegen premox.
Domaine Leflaive - Chevalier Montrachet Grand Cru
auch hier wieder eindeutig erkennbarer hausstil, ob der stil von diesen ikonen die erwartungen an die typizität des terroirs prägt oder umgekehrt, das lasse ich mal dahingestellt.
einmal 1999: grandios, 2004: einmal grandios, einmal total oxidiert, 2006: nicht oxidiert, aber schlecht, keine ahnung, ob die flasche nicht ok war ?, 2007: grandios
dauvissat wundert mich die schlechte bewertung, habe mir gerade etwas 2008 und 2006 in den keller gelegt, bisher mehrfach flaschen im restaurant aus 2007 und 2010 genossen und die fand ich großartig und absolut chablis-typisch.
Domaine Dureuil-Janthial - Rully 1er Cru Meix Cadot Vieilles Vignes
2011: 16,25 P
2004: 16,25 P
Alle tippten auf einen Wein von einem großen Terroir an der Côte de Beaune, nur einer sagte Côte Chalonnaise. Dieser Wein bietet wirklich eine unglaubliche Qualität für sein Geld.
100% zustimmung, bisher keinen schlechten wein von dureuil-janthial im glas gehabt...
Etienne Sauzet - Bâtard Montrachet Grand Cru
den batard bisher zweimal im glas, einmal aus 2001 komplett oxidiert, einmal aus 2007 absolut großartig....klassisch, kraftvoll, elegant
Bouchard Père & Fils - Chevalier Montrachet Grand Cru La Cabotte
der 2004er ist auch der einzige cabotte, den ich bisher im glas hatte, eindeutig grand-cru-klasse, aber ich hätte ihn blind nie als chevalier erkannt, sondern eher als exzellenten batard oder guten, aber nicht großartigen montrachet verortet. aber das ist angesichts der sonderlage 'la cabotte' ja eigentlich auch wieder sehr terroirtypisch...
ansonsten gehört ein 1990 bouchard p&f montrachet zu meinen allergrößten weißweinerlebnissen.