das weinforum .de

Gestern und heute Abend den frisch angekommenen Chateau d'Escurac, 2009, Medoc im Glas gehabt.
Gestern Abend noch mit ziemlich strammen (weichen) Tanninen vollgepumpt, die die Zähne und den Gaumen beschlugen.
Heute Abend aber hat sich die Sache entspannt, dunkles Rot mit lila Randreflexen, saftig, frische Säure, Brombeeren, schwarze Johannisbeeren, gerösteter Kaffee, etwas Lakritze und Teer, elegant, sehr strukturiert. Herrlicher CB, schon wieder (wie der 03er) auf GC-Niveau. 90+ FW Punkte.
Ein Gand Vin du Bordeaux zum Otto-Normal-Bürger Preis.....

Am Wochenende habe ich dann doch mal einen 2009er aufgemacht.
Château Beauregard 0,375l 89 PP, 18 GP
Bestätigt mich darin, dass ich lieber gereifte Rotweine trinke.
Sehr gut, viel dunkle Frucht. Aber die Finesse und Ausgewogenheit ist noch nicht da.
Meine 2009er werde ich wohl mindestens noch 10 Jahre liegen lassen.
Von meinen 2000er und 2005ern habe ich auch erst ganz wenige Flaschen getrunken.
Da müssen erst die 80ziger und 90ziger ran.

kristof hat geschrieben:
Vom PLV ganz stark der Senejac, der - nicht ohne Rustikalität - wunderbarer Canernet-Bordeaux ist.

Hallo zusammen,
vorige Woche durfte ich nun auch endlich mal versuchen, die 93 PP nachzuvollziehen. Beim Verdeckt-Verkosten mein erstes Statement: Kein Bordeaux! Sicher kein schlechter Wein, kann m.E. auch die 90 Punkte schaffen, aber ich hätte ihn eher für einen Corbières gehalten - massig Frucht und und wenig Terroir habe ich geschmeckt. Da gibt es für mich andere 2009er kleine Weine, die mehr Spaß machen z.B. Capbern-Gasqueton, Haut-Marbuzet, Meyney und Clos du Marquis (etwas andere Preisklasse, aber bis jetzt am besten).
.... und Montrose würde ich die nächste Flasche in ca. 50 Jahren öffnen. Wer sich bis jetzt nichts unter dem Begriff "Tanninmonster" vorstellen konnte, möge mal einen öffnen.
Samstag gibt's dann harte Kost in zweierlei Hinsicht: Beim Bayern-Spiel Clos Fourtet 2009
Grüße
Dieter

Trapattoni hat geschrieben:

kristof hat geschrieben:
Vom PLV ganz stark der Senejac, der - nicht ohne Rustikalität - wunderbarer Canernet-Bordeaux ist.

Hallo zusammen,
. und Montrose würde ich die nächste Flasche in ca. 50 Jahren öffnen. Wer sich bis jetzt nichts unter dem Begriff "Tanninmonster" vorstellen konnte, möge mal einen öffnen.
Samstag gibt's dann harte Kost in zweierlei Hinsicht: Beim Bayern-Spiel Clos Fourtet 2009
Grüße
Dieter

Ah Dieter,
Bayern nur 1 und Chelsea 3, und die Flasche Clos Fourtet isse leer, wo isse da noch eine Probleme...?

Trapattoni hat geschrieben:

kristof hat geschrieben:
Vom PLV ganz stark der Senejac, der - nicht ohne Rustikalität - wunderbarer Canernet-Bordeaux ist.

Hallo zusammen,
vorige Woche durfte ich nun auch endlich mal versuchen, die 93 PP nachzuvollziehen. Beim Verdeckt-Verkosten mein erstes Statement: Kein Bordeaux! Sicher kein schlechter Wein, kann m.E. auch die 90 Punkte schaffen, aber ich hätte ihn eher für einen Corbières gehalten - massig Frucht und und wenig Terroir habe ich geschmeckt. Da gibt es für mich andere 2009er kleine Weine, die mehr Spaß machen z.B. Capbern-Gasqueton, Haut-Marbuzet, Meyney und Clos du Marquis (etwas andere Preisklasse, aber bis jetzt am besten).
.... und Montrose würde ich die nächste Flasche in ca. 50 Jahren öffnen. Wer sich bis jetzt nichts unter dem Begriff "Tanninmonster" vorstellen konnte, möge mal einen öffnen.
Samstag gibt's dann harte Kost in zweierlei Hinsicht: Beim Bayern-Spiel Clos Fourtet 2009
Grüße
Dieter

Hallo Dieter,

einen Montrose gleich nach der Arrivage aufzureißen, erscheint mir ziemlich mutig. Vor zehn bis zwanzig Jahren Keller würde ich mich nicht daran vergreifen. Bei Weinen mit so hoher Konzentration und hohem Tanningehalt wie Senejac 2009 erscheint mir schwer möglich, in der Primärfruchtphase Terroir herausschmecken zu können. Deshalb meine ich auch, dass der Senejac mit 60% Cabernet Sauvignon auch ein paar Jahre Flaschenreife gut vertragen kann. Gib dem Wein auch ein paar Jahre. Die 2009er Weine scheinen ja nach bisherigen Beschreibungen "klassischer" zu sein als befürchtet. Es ist grundsätzlich alles vorhanden, was erwartet werden darf, nur etwas mehr und in bester Harmonie bei den gelungenen Weinen. Ich freue mich auf Senejac in 5 oder 10 Jahren. Im Moment sind mit weniger Tannin und Konzentration Belgrave und Du Retout sehr schön zu verkosten.

Bottlebinder hat geschrieben: einen Montrose gleich nach der Arrivage aufzureißen, erscheint mir ziemlich mutig.

Einspruch!

Montrose 2001, 2002, 2003(!), 2004, 2008 - alle waren in der Primärfruchtphase mit extrem viel Vergnügen zu trinken, der wirklich grandiose 2003er sogar über mehrere Jahre hinweg (jetzt hat er allerdings doch noch zugemacht). Ok, 2005 und 2006 gingen nicht wirklich gut, was aber mehr der Charakteristik der beiden Jahrgänge geschuldet ist als der Tatsache, dass es sich um Montrose gehandelt hat.

Ich versuche jeden Bdx, den ich gesubst habe, in der Primärfruchtphase zu erwischen - natürlich geht das mal schief, häufiger aber gut. Und Montrose 2009 steht schon für eine Probe in den nächsten Wochen bereit - Tanninmonster hin oder her

Gruß
Ulli

Bottlebinder hat geschrieben: Hallo Dieter,
Bei Weinen mit so hoher Konzentration und hohem Tanningehalt wie Senejac 2009 erscheint mir schwer möglich, in der Primärfruchtphase Terroir herausschmecken zu können.

Hallo Mathias,
das habe ich während der UGCB-Verkostung erfreulicherweise bei sehr, sehr vielen Gütern, vor allem aus der Appellation Margaux mit Ausnahme Giscours (Holunder) ganz anders erlebt. Da war viel Terroir gut erkennbar, die Weine schmeckten wenig "gemacht" und eher für die jeweilige Gegend traditionell. Wobei der Begriff Terroir eigentlich definiert werden müsste. Mir reicht es dabei erst mal, grob die Gegend zu riechen und zu schmecken. Senejac ist da schon irgendwie anders als ich ihn von früher kenne. Aber die Zeit der Flaschenreifung wird uns irgendwann mal Gewissheit geben.
Grüße
Dieter

UlliB hat geschrieben: Und Montrose 2009 steht schon für eine Probe in den nächsten Wochen bereit - Tanninmonster hin oder her
Gruß
Ulli

Hallo Ulli,
viel Spaß dabei. Für mich war das auch ein einmaliges Erlebnis, was dieser Wein wie so ein getuntes Pferd einen Schub über die Hinterhand aufbaut - sprich, was dir da quasi während des Abganges noch wie in einer zweiten Welle eine Art Tsunami am Gaumen passiert. Hebe dir auf jeden Fall ein kleines Schlückchen für den nächsten Tag auf.
Grüße
Dieter

Sorry, ich weiss, das ist keine neue Nachricht. Aber Bordeaux 2009 macht einfach irre viel Spaß:



Grüße,

wolf

Frankie Wilberforce hat geschrieben:Gestern und heute Abend den frisch angekommenen Chateau d'Escurac, 2009, Medoc im Glas gehabt.
Gestern Abend noch mit ziemlich strammen (weichen) Tanninen vollgepumpt, die die Zähne und den Gaumen beschlugen.
Heute Abend aber hat sich die Sache entspannt, dunkles Rot mit lila Randreflexen, saftig, frische Säure, Brombeeren, schwarze Johannisbeeren, gerösteter Kaffee, etwas Lakritze und Teer, elegant, sehr strukturiert. Herrlicher CB, schon wieder (wie der 03er) auf GC-Niveau. 90+ FW Punkte.
Ein Gand Vin du Bordeaux zum Otto-Normal-Bürger Preis.....

Hallo Armin,
heute D´Escurac 2009 im Glas. Deine Notizen decken sich im Wesentlichen
mit meinen. Wirklich ein sehr guter Cru Bourg.! Noch besser hat mir vor wenigen
Tagen Clos du Jaugueyron (Ht. Medoc) gefallen

Viele Grüße,
Jochen