Lisa Bunn

[Bernd Schulz]

Dei Weine von Lisa Bunn sind sicherlich mehrheitsfähig, aber mittlerweile sehe ich das nicht mehr unbedingt als Manko....

...kann ich sehr gut nachvollziehen, mach ich -mittlerweile- genauso, denn so ab ca. 2017 meine ich, eine Tendenz der Stilistik mehr hin zum weniger weinaffinen Publikum hin wahrzunehmen...

Ich habe das Weingut anno 2015 in Nierstein heimgesucht und danach immer wieder diverse Erzeugnisse des Hauses bestellt. An der grundsätzlichen Stilistik der kleinen Weine hat sich nach meiner Wahrnehmung über die letzten 10 Jahre so gut wie nichts geändert. Bei den Lagenweinen kann ich nicht richtig mitreden; mein letzter Orbel und mein letzter Ölberg kamen aus 2016, während ich den Hipping überhaupt nie gekauft, sondern lediglich bei meiner Visite probiert habe. Möglicherweise hat sich in diesem Segment etwas getan - wie gesagt kann ich das nicht beurteilen.

Herzliche Grüße

Bernd

[EThC]

...ich hatte / habe halt diesen Eindruck, daß die Mineralik bei früheren Jahrgängen klarer war, in Verbindung mit der Säure waren die Weine strahlender und erschienen mir ab ca. 2017 zunehmend "belegter". Dazu über alles eine Verschiebung zu einer eher weißlichen Frucht hin, was bei mir schnell plakativ wirkt. Und die Lagen-Rieslinge erschienen mir irgendwie zu untypisch für die Sorte im für mich negativen Sinne, erinnerten teils mehr an einen behäbigeren Weißburgunder, erfrischend war da nicht viel und expressiv waren die auch nicht. Ein Gutteil meiner sich ändernden Einschätzung der Weine ist vielleicht auch einer schleichenden Verlagerung meiner geschmacklichen Vorlieben zuzuschreiben, aber letztlich bleibt bei mir zurück, daß die Weine für mich unattraktiver geworden sind, auch in kühleren Jahren.

[Schönibert]

Zweite und dritte Flasche durchaus gutes Pairing zu dem scharfen Thai Food, vorne raus weißfruchtig, auf der Mittelstrecke durchaus würzig und natürlich gibt’s hier keine sonderliche Länge, da wirds dann schnell transparent aber es bleibt insgesamt erfrischend.
Find die Nase ganz interessant, weil die kann ich echt schwer einordnen, das ist schon etwas diffus zwischen Zitronenschale, Kieselstein und Gewürzregal irgendwo mitten drin. In einer Blindverkostung würde ich komplett passen. Gemengelage jenseits Riesling/Weißburgunder/Sylvaner/ Grauburgunder+X. Heut kommt der Bukettsortentouch aber schon auch etwas durch.
Holz? Sensorisch hier jedenfalls absolut gar keins.

[Bernd Schulz]

Die 22er Scheurebe habe ich gerade auch noch mal zwischen:

vorne raus weißfruchtig

Auf jeden Fall!

auf der Mittelstrecke durchaus würzig

Fraglos!

und natürlich gibt’s hier keine sonderliche Länge

Meine Erfahrung ist eine andere: Ich finde den Nachhall am Gaumen für einen Gutswein durchaus bemerkenswert. Jedenfalls sind mir schon deutlich kürzere Sachen untergekommen, auch von VDP-Erzeugern - und auch als deren Weine oberhalb der Gutsweinstufe....

Holz? Sensorisch hier jedenfalls absolut gar keins.

Jetzt wieder komplette Zustimmung!

Herzliche Grüße

Bernd

[Schönibert]

Lisa Bunn Nierstein St. Laurent trocken 1019

Das gefällt mir weiterhin gut, ernsthafte Nase mit etwas Leder, sogar bisschen dreckig im besten Sinne, dann voll rote Kirsche, etwas Vanille und sehr fair mit dem Holz da drin. Sowas ist sehr erfreuliches rheinhessisches Rotweinkino.

[amateur des vins]

...und gut abgehangen! scnr

[Schönibert]

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[icedtea]

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Ich glaube es ging eher um den Jahrgang 1019

[Schönibert]

Grüße nach Flörsheim!

[EThC]

... die 22er Scheu hab ich ja nicht, habe aber heute mal wieder die 21er Ausgabe aufgemacht, die mich in jung so gar nicht begeistern konnte. Daran hat sich leider so gut wie nichts geändert...