Deutschland 2011

[Rieslingmaster]

Liest sich ganz gut,von Stuart Pigott an der Mosel :

http://www.weinhier.de/i/336

[Pointless]

Die ersten Verkostungen sind ja durch. Über den Jahrgang 2011 hab ich hier noch keine Diskussion gefunden. Bestätigen sich die ersten Einschätzungen?

Was ich bisher getrunken habe stimmt mich (in Bezug auf Riesling) vorsichtig optimistisch. Optimistisch weil die Qualität in der Breite sehr gut war, weil entgegen meinen Befürchtungen (fast) immer genug Säure vorhanden war. Wirkt auf mich als Jahrgang mit hoher Reife bei vorhandener Säure etwas wie 2009. Vorsichtig bin ich, weil die Weine bis jetzt natürlich alles sehr jung waren, weil die probierten Weine ehr die "einfacheren" waren, weil die Süssweine (Auslesen, Spätlesen) mir etwas zu süss, bzw. zu mild in der Säure waren und weil ich mir vorstellen kann, dass die hohe Reife ggf. bei den GG's und anderen entsprechenden Weinen zu erhöhten Alkoholwerten führt und eine mildere Säure bei längerer Lagerung ein Problem werden kann.

Grüße

Jochen

[Birte]

Ich bin sehr skeptisch, was aber auch daran liegen mag, dass der Jahrgang nicht meinen persönlichen Geschmacksvorlieben entspricht. Erstaunt bin ich darüber, dass bei mir in diesem Jahrgang 12,5 % schon als zwischendurch störend empfunden wurden.

[Leo]

Hallo Forum,

ich habe den Eindruck, daß die Balance zwischen den Hauptkomponenten Alkohol, Süße und Säure bei vielen Rieslingen des 2011er Jahrgangs nicht so recht stimmt.

GUT; AM wetter können die Winzer nichts ändern, aber interessant ist es doch zu sehen, wo wieder einmal die Könner am Werk waren. Meine ( gewiß unvollständigen ) Erlebnisse bisher sehen die Saar, die Nahe und Rheinhessen in der Favoritenposition. Ruwer habe ich noch nichts probiert , aber da ist Grünhaus für mich wieder eine sichere Bank. Etwas enttäuscht bin ich von der allzu soften Mittelmoselweinen und dem Rheingau, wo die Traubenqualitäten bisweilen nicht optimal waren. Die Pfalz erscheint mir recht alkoholbetont und wenig trinkanimierend. Wo sehr früh geerntet wurde, sind unreife Noten deutlich erkennbar.Da machen selbst angenehme 11,5 Vol.% keine rechte Freude.

Emrich-Schönleber und Schäfer-Fröhlich gefallen mir wieder sehr gut, wenngleich auch da ein Tick mehr Säure mir persönlich noch besser gefallen würde..

In Rheinhessen bleibt für mich Keller das Maß aller Dinge. Im 2011er "von der Fels" könnte ich baden vor Wonne...Sehr gespannt bin ich auf die GG,s von Nahe und Rheinhessen, denn da habe ich aus besonderem Anlaß einige Kisten vorbestellt.


Gruß Leo

[MichaelWagner]

Hallo,
2011 gabs dank Sonne in Sept/Okt herrlich reife Trauben, noch herrlicher als 2009 - von daher beim Riesling sicherlich kein Wein für Freunde von unreifen Apfelsäurenoten, die bspw. den 2010er prägten - dafür aber absolut genial geeignet für mich:)
Prost von der Mosel!

[sorgenbrecher]

zunächst ein herzliches willkommen im forum !

was ich nicht wirklich nachvollziehen kann ist jedoch die pauschale beurteilung des 2010er jahrgangs im o.g. beitrag ("...unreife apfelsäurenoten...") durch einen winzer. ja, 2010 war sicher schwierig und eine menge winzer wurden vor die für sie wohl offensichtlich zu schwierige aufgabe gestellt, mit der extremen säure klarzukommen. das trifft aber bei weitem nicht auf alle winzer zu, und bei einigen sind extrem gute weine entstanden, die in einigen jahren viele 2009er/2011er ziemlich alt aussehen lassen werden.....vor allem im restsüßem bereich sind viele 2010er auch ohne entsäuerung genial, wenn der winzer entsprechendes geschick bewiesen hat.

[Jürgen]

... und bei einigen sind extrem gute weine entstanden, die in einigen jahren viele 2009er/2011er ziemlich alt aussehen lassen werden...

Ich finde die 2010er so genial, daß ich mich schon länger frage, ob ich die 2011er überhaupt brauche
Ich spreche jetzt nicht von restsüß, das mag ich nicht wirklich. Je trockener, desto besser und gerne mit einem Südfrüchtecocktail gemixt

[C9dP]

Ich sehe die 2010er ebenfalls als extrem gut an. Und wer einen Beweis braucht sollte mal Hubacker, Felseneck und Co probieren. Auch einfachere Weine sind teilweise richtig gut. Siehe meine Postings zum Magnus vom Staffelter Hof.

Die edelsüßen Weine ab Auslesen aufwärts spielen ob der hohen Säurewerte in einer völlig eigenen Liga. Ich habe gerade an der Mosel eine Menge probiert, was es so in der Welt nicht nochmal gibt.

Wer in dem Jahr schlechte Weine produziert hat sollte vielleicht seinen Umgang mit dem Jahrgang hinterfragen. Es gibt genug, die gezeigt haben wie es geht.

[MichaelWagner]

Dann bitte ich die Experten vielmals um Entschuldigung. Selbstverständlich war es traumhaft, die Trauben bei miesem Wetter und nicht voll ausgereift zu lesen. Auch im Keller war es natürlich ein Riesen-Abenteuer ohne Entsäuernd Weine von 11 Promille Säure auf 7-8 zu bringen. Was ist dagegen schon ein sonniger Herbst mit gesunden Trauben und hohen Mostgewichten - geradezu lächerlich. Im Forum wimmelt es geradezu von Experten die zwar viel über Wein gelesen haben, aber noch nie Wein produziert haben, selbstverständlich aber die Berechtigung besitzen einem ehrlich sprechendem Winzer das handwerkliches Geschick abzusprechen...

[Birte]

Ich glaube es geht hier eher um eine andere Perspektive, die des Konsumenten und die des Erzeugers. Ich selber bin auch ein Freund des Jahrgangs 2010 und tue mich doch, wobei ich nicht zu früh urteilen will, mit dem Jahrgang 2011 schwer. Ich finde es sehr bereichernd , wenn sich Winzer aus Deiner Sicht hier äußern. Machen wir uns doch den Austausch nicht zu schwer und hören erst mal, was jeder so zu sagen hat und damit meine ich auch die Konsumenten!