Bernd Schulz hat geschrieben:Armin, ich erlaube es mir, zum Thema Burgund einen von dir besonders geschätzten Händlerkollegen, nämlich Martin Kössler zu zitieren

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...In Burgund ist man dem Winzer ausgeliefert, dem man in der Herkunft der preislich doch sehr unterschiedlichen Lagen vertrauen muß. Für die falsche Lage, den falschen Boden oder den falschen Klon wird nirgendwo sonst so viel Geld für so schwache Qualität verlangt, wie in Burgund; doch weil es kaum eine unkritischere Kundschaft gibt, als jene, die Burgund präferiert, funktioniert das Klassifikationssystem Burgunds bis in die heutige Zeit. Es gibt keine andere Weinbauregion der Welt, in der jedem Wein, der einen jubeln läßt, so viele andere gegenüber stehen, bei denen man sich an den Kopf langt und entsetzt nach der mißbrauchten Geldbörse greift.....
Diese schlaumeierische "Weisheit" von Herrn Kössler ist nun gar nichts wert. Außer nicht begründeten, ins Blaue hinein posaunten Weisheiten lese ich da nichts. Schön aber, dass Herr Kössler auch hier wieder seine Kunden beschimpft.
Lagenklassifizierungen beinhalten
immer das Problem der Trittbrettfahrer. Eine intensive Beschäftigung mit einem Weinbaugebiet, seinen Lagen
und seinen Erzeugern ist unerlässlich, will man Enttäuschungen auf ein Minimum beschränken. Das ist im Burgund so, das ist an der Mosel so, in der Pfalz, im Piemont, an der Rhône, you name it. Das Großartige an den klassifizierten Lagen ist, dass sie Vergleichbarkeit schaffen. Das ist mir 10.000 Mal lieber als irgendwelche australischen Weine mit Fantasiemarkennamen, bei denen die Herkunft egal ist.
Bernd, wie willst du denn das Problem in klassifizierten Systemen lösen, dass manche Erzeuger dem Gesamtprestige einer Lage nicht gerecht werden? Oder möchtest du Klassifikationen ganz abgeschafft sehen?