Penultimo - ins Priorat und zurück 2024

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thvins
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Re: Penultimo - ins Priorat und zurück 2024

Beitrag von thvins »

Penultimo – ins Priorat und zurück 2024
Teil 33 – 01.05.2024 (3)

Yvonne hat sich die Wettervorhersage für die Pyrenäengegend angesehen, in die wir nun eigentlich weiter fahren wollen. Die nächsten Tage ist hier mit Neuschnee bis auf ca. 1200 – 1400 m hinunter zu rechnen, dabei Temperaturen um den Gefrierpunkt bis etwa 4-5°C über Null auf diesen Höhen. Und das nicht nur für heute und morgen...

Brrrr. Das klingt überhaupt nicht gut und macht so gar keine Lust, über den Col de Portillon wieder nach Frankreich einzureisen und dann in Richtung Argeles-Gazost zu fahren...

Dann doch lieber sofort ins Priorat... Hoffen, dass es auf der anderen Seite des Pyrenäenhauptkammes annehmbarer und angenehmer ist...

Zwischen Vielha und dem Tunnel blickt man normal auf die schneebedeckten 3000er rings um den Maladeta – nicht so heute, wir ahnen die Berge gar nicht mal, so tief hängen hier die Regenwolken.

Auch auf der anderen Seite haben wir erst einmal kein besseres Bild.

Wir rufen Toni in Bellmunt an und fragen, ob wir bereits ab heute abend in der Ferienwohnung willkommen sein könnten. Und wir sind richtig froh, als er uns bestätigt, dass wir gegen 21.00 Uhr dort ankommen können.

Somit werden wir doch über die gesamte Fira-Zeit im Priorat sein und sogar eher dort ankommen als Klaus-Peter und Hans. Dafür werden wir aber statt am Himmelfahrtsdonnerstag schon am Dienstag wieder abreisen – in der Hoffnung, dass wir dann in den Pyrenäen besseres Wetter haben und die beiden Klettersteige dort noch nachholen können.

Je weiter wir aus den Pyrenäen heraus kommen, desto besser wird dann auch das Wetter. Um Lleida herum sieht es dann doch schon recht angenehm aus, auch wenn die Temperaturen noch nicht nach kurzen Hosen schreien wie sonst eigentlich üblich.

Wir können uns dann Zeit lassen und gönnen uns nach dem Volltanken beim BonArea in Flix zu um die 1,50 € pro Liter für Superbenzin eine kleine Extratour. Wir fahren hinauf nach Bellaguarda, um dann am Coll del Grau die Comarca El Priorat zu erreichen.

Lange schon sind wir nicht mehr über Margalef ins Priorat eingereist, heute machen wir es, weil wir die Zeit dazu haben und aus nostalgischen Gründen.

Ganz Margalef ist heute voll mit Wohnmobilen und PKW´s – allesamt aus Frankreich. Irgendetwas wird hier der Grund sein für diese Unmenge an Franzosen, wir erfahren es nicht, tippen aber auf ein sportliches Event. Vor etlichen Jahren, nachdem dort an den Überhängen von Margalef mal eine Kletter-WM stattfand, war es vorbei mit der dortigen Beschaulichkeit. Das Klettergebiet geriet in den Fokus der internationalen Top-Klettererszene.

Vor Cabacés traue ich meinen Augen kaum – eine ausgewachsene Ginsterkatze überquert seelenruhig die Straße. Was für eine Begrüßung!

Und auch in Falset erlebe ich eine Begrüßung der Extraklasse – wir haben noch genug Zeit, um zur dortigen Eisdiele zu schlendern und als der Junior-Chef mich sieht und natürlich wiedererkennt, begrüßt er mich mit den Worten: „Hallo! Ich habe heute Malaga für Dich!“

Ich gönne mir die extragroße 500ml große Eisportion für 6 €, natürlich nicht nur mit Malaga, sondern auch noch weiteren leckeren Eissorten.

Wir sind angekommen... Wir fühlen uns wie zu Hause! Oder sogar noch besser.


... und hier sind noch ein paar Fotos mit dabei: http://www.torsten-hammer-priorat-guide ... 05-2024-4/
Beste Grüße

Torsten

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Re: Penultimo - ins Priorat und zurück 2024

Beitrag von thvins »

Penultimo – ins Priorat und zurück 2024
Teil 34 – 02.05.2024 (1)

Nun sind wir doch recht zeitig im Priorat gelandet, dem Wetter in Frankreich sei es „gedankt“. Für den heutigen späten Nachmittag konnten wir gleich einen Termin bei Aixalà Alcait in Torroja ausmachen, nach dem Frühstück fahren wir zunächst nach Porrera rüber, nachdem wir in Falset kurz am Supermarkt gehalten haben. In Falset lässt man sich dieses Jahr Zeit, noch nicht viel deutet auf die bereits am Nachmittag des morgigen Tages beginnende Fira hin. Ein wenig gewerkelt wird zwar schon am Platz der Fira, aber in den Jahren zuvor hatte man den Eindruck, einen Tag vorher verriet schon mehr auf das Großevent.

Von Klaus-Peter und Hans haben wir erfahren können, dass sie bereits ebenfalls unterwegs sind und damit rechnen, heute Nachmittag bereits anzukommen.

In Porrera begegnen wir auf der Plaza Catalunya sofort Roger, der uns erzählt, dass er inzwischen nicht mehr für Vall Llach arbeitet, sondern bei Sangenis I Vaque eingestiegen ist, er quasi nun für das familiäre Weingut an Marias Seite arbeitet.

Er freut sich, mich zu sehen, guckt aber gleich recht traurig, als er erfährt, wie es gesundheitlich um mich bestellt ist. Maria kommt zufällig auch hinzu, wir machen gleich einen Termin aus und Maria verspricht uns, dass sie sich darum kümmert, dass wir wie üblich zur Carignan-Nacht dabei sein dürfen. Auch sie wirkt sofort emotional mitgenommen, als sie von meiner Situation erfährt.

Während die beiden sich dann erst einmal um ihre Kinder kümmern, telefonieren wir mit Raimon und machen auch mit ihm einen Termin aus – Freitag Vormittag erscheint uns allen passend. Dann gehen wir in den Weinladen von Porrera und werden auch hier gleich erfreut begrüßt. Wir entdecken wie immer Unmengen neuer Weine und erneut auch etliche neue Erzeuger, es nimmt kein Ende mit den Neugründungen. Man schafft es eigentlich als eine Person gar nicht mehr, komplett Up-to-date zu bleiben...

Während wir den Weinladen inspizieren, kommt auch Marc Perez hinein und sofort kommt es zur nächsten freundschaftlichen Umarmung und natürlich zu der Frage, wie es mir gesundheitlich geht. Und auch hier Betroffenheit.

Marc verrät uns, dass Dic Duran im Cims-Keller sei und wir beschließen, gleich dort vorbei zu schauen, denn auch Dic´s Weine sollen gerne noch weiter geführt werden in meiner Selektion, ebenso wie die vom Celler de l´ Encastell und von Sangenis I Vaque. Ich kann aber in meiner jetzigen Situation nicht mehr so tun, als wäre nichts geschehen und als gäbe es immer wieder nach jedem Tag einen neuen Tag für mich. Ich habe beschlossen, einige wenige Weingüter, mit denen ich seit langen Jahren gut zusammen arbeite, auszuwählen, und deren neue Weine noch per Vorabreservierung weiterhin anzubieten, so lange es mir gesundheitlich noch machbar ist. Aber ich werde nichts mehr auf Lager legen können – im Gegenteil, ich muss über jede Flasche froh sein, die aus den jetzigen Beständen noch zu meinen Lebzeiten mein Lager verlässt. Und diesbezüglich sind die sehr schwierigen politischen und ökonomischen Bedingungen ringsum eben total kontraproduktiv. Und da scheint sich ja auch nicht bessern zu wollen, im Gegenteil. Es gilt also nur, aus den aller düstersten Aussichten das Beste zu machen.


Mit einigen Fotos: http://www.torsten-hammer-priorat-guide ... 05-2024-1/
Beste Grüße

Torsten

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Gerald
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Re: Penultimo - ins Priorat und zurück 2024

Beitrag von Gerald »

Hallo Torsten,
Wir entdecken wie immer Unmengen neuer Weine und erneut auch etliche neue Erzeuger, es nimmt kein Ende mit den Neugründungen. Man schafft es eigentlich als eine Person gar nicht mehr, komplett Up-to-date zu bleiben...
das finde ich jetzt - ohne natürlich Ahnung von den lokalen Gegebenheiten zu haben - doch sehr interessant und auch überraschend. Denn vor kurzem war in den Medien zu lesen, dass viele Experten der Ansicht sind, dass "dank" Klimawandel im Mittelmeerraum - abgesehen von Höhenlagen wie z.B. am Ätna - der Qualitätsweinbau in wenigen Jahrzehnten Geschichte sein wird.

Dazu noch - wie man auch in den Weinmedien überall liest - die Veränderungen im Weinmarkt, wo alkoholreiche Weine wie eben aus dem Priorat immer weniger nachgefragt werden. Vor einigen Jahrzehnten noch wurden z.B. in der Wachau die Smaragde als Spitze der Qualitätspyramide gerade aufgrund des hohen Mostgewichts (und damit hohen Alkohols) beschrieben, heute argumentiert so gut wie niemand mehr so. Eher das Gegenteil ("trotz hohen Alkohols sehr harmonisch...").

Finde ich also jedenfalls sehr mutig, neue Rebflächen dort zu anzupflanzen bzw. neue Weingüter zu gründen. Aber vielleicht ist im Priorat einfach alles ganz anders ...

Grüße
Gerald
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thvins
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Re: Penultimo - ins Priorat und zurück 2024

Beitrag von thvins »

Hallo Gerald,

Neue Rebflächen, das machen auch nur die Etablierten und die mit entsprechend Geld im Hintergrund. Der Boom der Großgründungen mit entsprechenden Investoren aus dem In- und Ausland ist vielleicht auch wirklich vorbei.

Die neuen Projekte, die ich dagegen kennen gelernt habe in den letzten Jahren, das sind fast ausnahmslos kleine Familienbetriebe, oft sind es jüngere Leute, grade fertig mit Ausbildung / Studium im Weinbereich. Deren Eltern / Großeltern / Urgroßeltern pflanzten die Reben nach der Reblauskrise und bis zum Beginn des Bürgerkrieges / der Franco-Diktatur. Die es damals pflanzten, hatten schon die ähnlichen Ziele wie die Jugend heute - die bestmöglichen Weine zu erzeugen. Das Priorat hatte schon zu Zeiten der Weltausstellungen Ende 19. bis erstes Drittel des 20. Jahrhunderts eine hohe Reputation für damalige Verhältnisse.

Dann unter Franco kam das zum Erliegen. Es gab nur noch wenige Großproduzenten und Kooperativen, die kaum auf Qualität wert legten, die Nachfolger der Rebenpflanzer waren oft nur noch Weinbauern, die die Trauben ablieferten. Viele Rebflächen kamen damals auch brach. Es lohnte einfach nicht mehr, betrachtete man Aufwand und Nutzen. Die jungen Leute wanderten ab aus der Region.

Durch die Pionierbewegung und die anschließend kommenden Großinvestoren änderte sich das, denn plötzlich war Goldgräberstimmung. Und jeder suchte grade nach den alten bis uralten Reben. Deren Besitzer verkauften billig, aber wer schlau war, verpachtete nur oder wer noch selbst seine Weinberge bewirtschaftete, verkaufte die Trauben nun an die, die dafür mehr boten als die Kooperativen.

Die ersten kamen schon in der Zeit dann auf die Idee, nun sei es an der Zeit, eigene Weine zu machen. Wer sich zu alt dafür fühlte, hatte aber vielleicht Kinder, die zurück kehrten - plötzlich kam wieder Leben in die Dörfer. Diese Generation gebar dann in den 90ern Kinder - im priorat / Montsant - diese sind heute zwischen 20 und 30 und das sind die derzeitigen Neugründer. Deren Eltern machten noch keine eigenen Weine, aber sie verkauften nicht mehr ihre Lagen, sondern sie waren Vertragsweinbauern für einen Großen, lernten vielleicht selbst Weinbau und hatten ein wenig Teil am Erfolg der Region.

Was den Klimawandel angeht, so gibt es auch hier die drei Besonderheiten - der Boden, der den Weinen ihre charakteristische Frische und Mineralität verleiht. Damit schmecken die Weine auch trotz hohen Alkohols frisch und sind mit Spaß zu trinken, wenn man auch nicht eine oder mehrere Flaschen am Stück in kürzerer Zeit trinken sollte, wie bei den Moselkabinetten...

Zweitens das Mikroklima, die hohen Bergriegel schirmen den Einfluss von zu viel Hitze ab, selbst die tiefen Lagen im Montsant profitieren noch davon, es gibt häufig einen frischen Wind. Dazu kommt der Faktor Mensch - Laubarbeit ist wichtig. Aber auch, was sonst noch im Weinberg passiert (Kräuter und Sträucher wachsen lassen, statt den Boden durch Dünger kahl zu machen und damit hitzeanfälliger, aber auch die Wälder und Garrigue ringsrum, heute ist man froh darauf, nicht überall großflächig gerodet zu haben, um mehr Rebland zu haben.

Drittens das eigentliche Relief im Gebiet mit zum Teil extremen Steillagen. Heute besinnt man sich wieder auf das, was schon die Altvorderen wussten. Nordlagen gelten als die oft wertvollsten und die hohen Lagen natürlich auch.

Kamen in den 90ern mit den Pionieren noch Merlot und Cabernet Sauvignon ins Land, weiß man heute, dass die nicht so gut mit dem Klima hier zurecht kommen, wie eben Grenache und Carignan als herkömmliche beheimatete Sorten oder eben auch Syrah als eher mediterrane Rebe. Mit Merlot ist heute kaum noch jemand glücklich, viele haben die Merlot wieder rausgerissen und durch anderes ersetzt oder man hat anderes auf die Merlotwurzeln aufgepfropft.

Gefährlich könnte es aber werden, wenn der Trend anhält gegen den die Winzer seit Jahren protestieren - das Wasser der beiden für die Region wichtigen Stauseen wird abgeleitet, um Orte wie Reus und vor allem die Touristen-Bettenburgen am nahen Mittelmeer dort zu versorgen, dieses Wasser fehlt dem Priorat in den letzten Jahren deutlich.
Beste Grüße

Torsten

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Re: Penultimo - ins Priorat und zurück 2024

Beitrag von thvins »

Penultimo – ins Priorat und zurück 2024
Teil 35 – 02.05.2024 (2)

Dic Duran weiß bereits Bescheid, als wir in den Cims-Keller kommen, Marc hat ihm die guten und auch die weniger guten Neuigkeiten berichtet. Er nimmt mich herzlich in den Arm und wir erinnern uns, wie einst unsere Freundschaft begann. Er fragte mich vor etwa 15 Jahren, ob ich wisse, wer in Deutschland über einen Wein namens Trosset de Porrera geschrieben hätte und ich antwortete, dass ich das war und ich aber nicht wisse, wer für diesen Wein verantwortlich sei... und da antwortete er: Ich bin der Weinmacher...

Und seit vielen Jahren finden wir nun schon immer wieder die Trosset de Porrera – Weine auch alljährlich unter den Top-Weinen der Jahrgangsverkostungen von Klaus-Peter und mir und seit dem Jahrgang 2007 habe ich immer wieder Weine der Germans Duran auch im Portfolio meiner Prioratführerselektion zum Verkauf, aktuell Trosset de Porrera 2011 und 2015 und auch noch einige Flaschen vom Olim 2014.

Wir erinnern uns an viele schöne Begegnungen und Momente und an eine langjährige Geschichte. Und natürlich bekommen wir die aktuellen Weine umgehend ins Glas. Die Reste der drei Flaschen bekomme ich mit, um sie über die kommenden Tage noch zu beobachten.

Inzwischen begeistert mich auch der Weißwein. Aber auch der neue Olim Jahrgang lässt keine Wünsche offen und der Trosset de Porrera aus 2017 sollte ein grandioser Klassiker im Stil der besten Jahrgänge dieses Weines werden. Diese drei Weine werde ich auf jeden Fall in meine Liste neuer vorab reservierbarer Weine aufnehmen...

Wir fahren dann zurück zum Quartier in Bellmunt. Am Abend vorher hatten wir keine Lust mehr, noch zu kochen, aber die gekauften frischen Lebensmittel sollten verarbeitet werden. Auch heute Abend könnte es so spät werden, dass wir keine Lust mehr haben. Also nutzen wir die spanische Mittagszeit, um in Bellmunt zu kochen und zu essen und dann geht es noch einmal los, dieses Mal nach Torroja zu Aixalà Alcait.

Jordi hat leider einen Termin in Reus wahrzunehmen, aber Sussi ist für uns da und wir verkosten die aktuellen Weine und unterhalten uns natürlich sehr nett, Sussi übt sich dabei mit der deutschen Sprache. Wir erfahren, dass Alzina inzwischen in einem Sport-Spezial-Gymnasium in La Pobla de Segur ist. Dennoch ist sie weiterhin eine begnadete junge Hobby-Weinmacherin. Eigentlich ist sie noch zu jung, um offiziell schon Wein zu trinken, aber als Winzerstochter hatte sie natürlich auch immer und überall schon mitgeholfen. Und ihr erster Wein wurde begeistert aufgenommen und erhielt bei spanischen Kritikern sogar eine höhere Note als die Weine des Vaters. Das führte natürlich auch dazu, dass dieser Wein nun teurer verkauft wird als Jordis teuerster Wein...

Nach dem Besuch in Torroja fahren wir über Gratallops nach Falset. In Gratallops gucken wir zwar, ob Jaume seinen Laden offen hat, aber es ist alles dicht. Yvonne erfährt, dass Klaus-Peter und Hans inzwischen auch in Falset angekommen sind – und wir verabreden uns natürlich umgehend.

Es gibt dann ein großes Wiedersehens – Hallo in der Eisdiele. Den morgigen Tag werden wir gemeinsam in Porrera verbringen, beginnend mit dem Treffen mit Raimon und endend mit der Carignan – Nacht.



Mit Fotos vom besuch bei Dic im Cims - Keller: http://www.torsten-hammer-priorat-guide ... 05-2024-2/
Beste Grüße

Torsten

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Re: Penultimo - ins Priorat und zurück 2024

Beitrag von thvins »

Penultimo – ins Priorat und zurück 2024
Teil 36 – 03.05.2024 (1)

Heute nun also doch ein echter Fira – Tag... Wir werden diesen Tag komplett in Porrera verbringen. Wir treffen uns mit Klaus-Peter und Hans. Zunächst steht ein Arbeitsbesuch mit Raimon vom Celler de l´ Encastell auf dem Programm und am Abend folgt dann die Carignan – Nacht.

Natürlich gibt es an einem solchen Tag auch Wartezeiten und Ruhepausen.

Yvonne zeigt schon mal mit einigen Fotos, wie man diese sinnvoll nutzen kann – zum Beispiel mit dem aufmerksamen Beobachten seiner unmittelbaren Umgebung. Hier gleich mal einige ihrer „Fundstücke“, entstanden bei kleinen Spaziergängen während der Pausen in Porrera.


Mit den Fotos: http://www.torsten-hammer-priorat-guide ... 05-2024-1/
Beste Grüße

Torsten

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Re: Penultimo - ins Priorat und zurück 2024

Beitrag von thvins »

Penultimo – ins Priorat und zurück 2024
Teil 37 – 03.05.2024 (2)

Wo müssten wir denn schauen, um Klaus-Peter und Hans zu treffen? Ja klar doch, zu allererst im Weinladen von Porrera – und da finden wir die beiden dann auch schon. Auch sie inspizieren den Laden mit den wachsamen Augen für neue Weine und neue Erzeuger, aber auch Preisentwicklungen und neue Tendenzen werden zur Kenntnis genommen...

Ich hatte gestern im Laden nichts zum Fotografieren dabei, aber mir waren natürlich die spektakulär aussehenden Flaschen von Germans Duran aufgefallen, die man jetzt auch im Laden von Porrera kaufen kann, Flaschen vom Olim und Trosset de Porrera, die eine Zeitlang auf dem Meeresboden gelagert worden sind. Es gibt sie jeweils in Zweier-Packs, bestehend aus einer normalen und einer Meeresboden gelagerter Flasche. Außerdem gibt es eine limitierte Ausgabe eines Olim de Porrera, der in kleinen Amphoren auf dem Meeresboden gelagert worden ist und der in der Miniamphore verkauft wird.

Natürlich muss ich diese Sachen wenigstens fotografisch dokumentieren...

Ich hatte Dic gefragt, wie sich so etwas denn trinkt – aber er konnte mir diese Frage selbst noch nicht beantworten. Er wollte die Weine verkosten, bekam aber eine Erkältung, die ein professionelles Verkosten nicht zuließ. Und so wartet er noch auf die passende Gelegenheit...

Marc Perez dagegen hatte Erfahrungen zwar nicht mit diesen, aber mit anderen Meeresboden - gelagerten Weinen und meinte, es könne ganz großartige Flaschen geben, aber auch völlig verdorbene – wenn der Korken nicht zu 100% dicht ist und Salzwasser in geringster Menge rein kommt. Seine Erfahrungen sprechen von Glück und Himmel und Hölle...

Schön anzuschauen sind diese Flaschen aber alle Male.

Nun aber warten wir auf das Erscheinen von Raimon und trinken erst einmal noch einen Kaffee. Seit die Bar neben dem Weinladen geschlossen ist, bekommt man im Laden bzw. an den Tischen draußen auch Kaffee, Bier und anderes zu trinken außer Wein. Und bei schönem Wetter sieht man nicht nur Einheimische und Weintouristen hier, sondern auch jede Menge pausierender Radfahrer oder andere Besucher Porreras.


Und auch hier mit den Fotos: http://www.torsten-hammer-priorat-guide ... 05-2024-2/
Beste Grüße

Torsten

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Re: Penultimo - ins Priorat und zurück 2024

Beitrag von EThC »

thvins hat geschrieben: Do 20. Jun 2024, 10:01 wenn der Korken nicht zu 100% dicht ist und Salzwasser in geringster Menge rein kommt
...kein Korken ist zu 100 % dicht bzw. bildet eine 100 %ige Diffusionssperre, ist ein reines Lotteriespiel, wie lange es dauert, bis das erste Salz in der Flasche angekommen ist und wieviel dann nachströmt. Was genau erhofft man sich sonst von der Unterwasserlagerung?
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.

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Re: Penultimo - ins Priorat und zurück 2024

Beitrag von Gerald »

Gibt doch viele hier im Forum, die Weine mit "salziger Mineralität" sehr schätzen - hier ist sie immerhin garantiert. :D

Grüße
Gerald
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Re: Penultimo - ins Priorat und zurück 2024

Beitrag von thvins »

Leider spricht Dic nur Katalan und ich es nicht so gut, um das konkreter zu hinterfragen, aber er hat mir schon vor Jahren erzählt, dass er seine Flaschen im Wasserbecken lagert, weil es da gleichbleibend kalt ist und er so die Sulfitgabe sparen kann bzw. extrem verringern. Da bezog er sich aber auf das Quellwasser in einer Höhle, soweit ich mich erinnere. Er hat wohl auch mit Marihuana anstelle Sulfit experimentiert, aber da hab ich dann später nichts mehr von gehört, hat er wohl nicht ernsthaft weiter verfolgt. Die Meeresbodenflaschen fanden wir halt dieses Jahr im Laden von Porrera, zumindest sieht es schön aus... Gibt aber anscheinend mehrere in Spanien, die sich darauf versteift haben, so etwas zu machen, vielleicht, weil man mal von Flaschen begeistert war, die man von gesunkenen Schiffen geborgen und verkostet hat? Inwieweit die Wachskapsel, die er, wie inzwischen mehr und mehr Winzer verwenden, das Eindringen von Wasser verhindert, wäre auch eine Sache, die zu hinterfragen wäre in dem Zusammenhang.

Vielleicht hat ja jemand eine ernsthafte Idee dazu oder selbst schon mal so was getrunken???
Beste Grüße

Torsten

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