nördliche Rhône (Côte Rôtie, Hermitage, Cornas und Co.) und südliche Rhône (Châteauneuf du Pape, Gigondas, Tavel und Co.), Ardeche, Vivarais, Vaucluse und Isere, Côstieres de Nîmes, Provence, Korsika
UlliB hat geschrieben:Mit welchem Essen man das kombinieren könnte, weiß ich nicht.
...Maronensuppe
Viele Grüße
Erich
Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.
Mit jedem Condrieu oder roten St-Jo von Perret hatte ich bisher richtig Spaß; einzig der weiße St-Jo konnte mich nicht abholen. Nocheinmal danke für die Empfehlung, Nora!
André Perret, Condrieu Chéry 2021
Perrets Condrieux treffen nach meinem Empfinden wunderbar den Mittelgrund zwischen überbordender Blumigkeit und Fruchtigkeit, die Viognier bisweilen aufweist, und einem festen mineralischen Kern, wie er z.B. bei Villard dominant exprimiert wird. Auch die süße Anmutung (bei trockenem Wein!) ist bei Perret moderat.
Dieser Chéry reiht sich nahtlos in die vorherigen, durchweg schönen Erfahrungen ein. Etwas Besonderes ist die ausgeprägte Papayanote (und das sage ich, wo ich bisher höchst selten überhaupt Papaya hatte!). Gepaart mit der auch bei anderen Perret-Condrieux immer wieder beobachteten Mandarine, ergibt sich ein deutlich exotischer Eindruck, der aber souverän am Kitsch vorbeischrammt. Die für Viognier recht typischen 14 Umdrehungen sind recht gut, aber nicht völlig versteckt. Das beim 2019er noch sehr deutliche und vanillige Holz ist hier recht dezent, wenn auch nicht zu übersehen. Insgesamt wirkt der 2021er etwas fokussierter als jener.
Wieder ein sehr schöner Perret! In dieser Ausprägung ist Condrieu auch ein flexiblerer Essensbegleiter, als ich früher aufgrund kitschig-bunter Viogniers abgespeichert hatte. Schöner Wein!
...dieser Süßwein durfte in früheren Jahren mal als Condrieu AOC firmieren, warum's jetzt nur noch Vin de France ist, keine Ahnung...
Viele Grüße
Erich
Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.
Probeflaschen des jüngsten Jahrgangs zwecks Nachkaufbeurteilung:
André Perret, Condrieu 2023
André Perret, Condrieu Chéry 2023
Zunächst öffnete ich nur den "einfachen" Condrieu:
Dichte "honigsüße" Nase nach reifen gelben Früchten mit signifikantem Exotikanteil: Papaya, Aprikose, Maracuja, Mango, Birne - aber alles nicht zu üppig durch feinen mineralischen Kern und zarte Kräuterwürze (Thymian).
Am Gaumen viogniertypisch sehr milde (niedrige?) Säure, aber getragen und vitalisiert von hier deutlicher Mineralik. Derselbe Fruchtcocktail wie in der Nase, die Papaya vielleicht etwas auffälliger.
Ich kann mir kaum vorstellen, daß hier keine Restsüße im Spiel ist und der Eindruck nur durch Glyceride getriggert wird, zumal der Alkohol mit 13,0 % verblüffend niedrig ausfällt. Aber es ist mir auch grad egal! Das ist ein ziemlich typischer und sehr schöner Bilderbuch-Viognier, der sich eher auf der "süßlichen" Seite bewegt, ohne jemals aus dem Ruder zu laufen. Schön!
Weil die Flasche sich als zu klein erwies, zog ich etwas später zusätzlich den Chéry auf:
Im Vergleich deutlich kühlerer, mineralischerer Charakter: die Frucht weniger gelb und exotisch, sondern eher weißer (Birne, Lychee).
Am Gaumen tiefer und komplexer, aber auch etwas schlanker wirkend. Allerdings macht sich der höhere Alkohol (14 vs. 13 %) im Abgang minimal wärmend und bitter bemerkbar: weiter durchgegoren?
Der Chéry ist schon der bessere Wein. Es fällt aber vor allem der stilistische Unterschied auf.
Stéphane Ogier, Condrieu Les Vieilles Vignes de Jaccques Vernay 2018 (13,5 %)
Von Vernay waren mit meine ersten Condrieux, und sie waren großartig! Falls jemand die Geschichte hinter dieser Namensgebung kennt, bitte posten.
Der Wein hat eine sattfahlgelbe Robe.
Die Nase ist für Condrieu verblüffend neutral und schlank: kühle weiße Frucht, sehr dezentes Holz, große Eleganz. Nur der Hauch einer Andeutung viogniertypisch opulenter Exotik.
Am Gaumen fürViognier verblüffend frische Säure. Wieder kühler und schlanker, dennoch stoffiger, nie karger Charakter.
Dieser Wein läßt mich ein wenig ratlos zurück: Bei einem bekannten rheinhessischen Erzeuger firmierte sowas wohl als "Liquid Earth". So ist das ein wirklich ganz ausgezeichneter, balancierter, stoffiger und doch eleganter Wein, der jedoch seine Herkunft nicht gerade herausposaunt: Blind wüßte ich nicht, wohin ich ihn stecken sollte: Cool Climate New World Chardonnay vielleicht? Aber So was kenne ich ja nicht.