Rhone - Châteauneuf du Pape

nördliche Rhône (Côte Rôtie, Hermitage, Cornas und Co.) und südliche Rhône (Châteauneuf du Pape, Gigondas, Tavel und Co.), Ardeche, Vivarais, Vaucluse und Isere, Côstieres de Nîmes, Provence, Korsika
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austria_traveller
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Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Beitrag von austria_traveller »

Grenache hat geschrieben: Wobei gesagt werden muß, daß Bouquet des Garrigues kein Ch9dP, sondern ein Côtes du Rhône ist.
Wieso habe ich gewusst, dass dieser Einwand von dir kommen wird. :mrgreen:
Zu meiner Verteidigung: Soweit ich weiß wurde bei Clos du Caillou seinerzeit darauf vergessen die Parzellen als C9P klassifizieren zu lassen. ;) Also ist ja doch ein Halber C9P, oder ....
Grenache hat geschrieben:Wesentlich besser ist der CdR Les Quarz Rouge für 15.-
Wie du ja weist ist Geschmack etwas sehr subjektives.
Und mir hat er nicht so gut geschmeckt, wie der Bouquet des Garrigues. Ich habe beide probiert.

und ja, die Probe war rot
Beste Grüße
Gerhard aus Wien
Grenache
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Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Beitrag von Grenache »

austria_traveller hat geschrieben:Zu meiner Verteidigung: Soweit ich weiß wurde bei Clos du Caillou seinerzeit darauf vergessen die Parzellen als C9P klassifizieren zu lassen. ;) Also ist ja doch ein Halber C9P, oder ....
Da ist nichts vergessen worden, sondern als 1936 die Klassifizierung erfolgen sollte, stand der damalige Besitzer mit geschulterter Flinte den Vermessern gegenüber und verweigerte ihnen das Betreten seiner Parzellen, somit sind einige Enklaven bei "Le Clos du Caillou" entstanden, die zur AOP Ch9dP gehören müssten. Damit hat diese Domaine 44ha CdR und nur 9ha Ch9dP.
Tatsächlich ist die Cuvée "Le Bouquet des Garrigues" aus Trauben der lieu-dits "Coudoulet" und "Les Garrigues" vinifiziert, die beide zur AOP Ch9dP gehören.
Bezüglich des Jahrgangs, schau noch mal auf das Etikett, 2014 kann eigentlich nicht sein, 2013 wäre richtig, den habe ich im Mai gekauft. 2014 müsste noch im Fass liegen und ist normalerweise erst ab Februar 2016 verfügbar.
There are 2 reasons for drinking: one is when you are thirsty to cure it, the other, when you are not thirsty to prevent it...prevention is better than cure.
Thomas Love Peacock
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austria_traveller
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Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Beitrag von austria_traveller »

Grenache hat geschrieben:Bezüglich des Jahrgangs, schau noch mal auf das Etikett, 2014 kann eigentlich nicht sein,
Irgendwie war ich eigentlich schon im Zweifel, als ich das geschrieben habe.
Nachschauen geht leider nicht, die Weinverkostung war Freitag und ich hab nur die offene Flasche Bouquet des Garrigues mitgenommen.
Ich bin immer wieder erstaunt, ob deines unheimlichen Wissens um diese Region, du musst ja quasi dort unten "wohnen", so versiert wie du bist.
Ich habe gerade die Reste des Bouquet des Garrigues '14 geleert. Die Flasche war jetzt seit Freitag nachmittag offen.
Einzig am Samstag war der Wein etwas schal, gestern und heute hätte ich wirklich gerne mehr davon gehabt, als diese kleinen Schlückchen.
Auf jeden Fall werde ich den 14er Jahrgang im C9P genauer beobachten und sicherlich wieder zuschlagen. Gerade wenn man, wie ich, die fetten Weine nicht so sehr mag, so ist dieser Jahrgang unheimlich spannend.
Beste Grüße
Gerhard aus Wien
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Herr S.
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Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Beitrag von Herr S. »

Moin moin,

zuletzt kam ein Geschenk netter Gäste in's Glas:

Bild

Für die ersten, kalten Tage des Jahres ist dies der perfekte Wein, wärmend, mollig und sättigend.

Viele Grüße,
Björn
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WoFu
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Kleine Rhoneprobe in NMS am 07.11.15 mit Fragezeichen

Beitrag von WoFu »

Moin, moin,

am 07.11.15 trafen sich bei uns insgesamt vier Paare zu einer Mitbringweinprobe zum offenen Thema Rhone. Der Termin war lange vorher abgestimmt worden, Spätherbst, Novemberkälte, alles perfekt für wärmende Rhoneweine in rot. Es kam dann aber doch etwas anders als erwartet, erstmal der wärmste Tag seit langem, abends noch so um 16 Grad Celsius und dann das Ziel der Mitprobierer, etwas Besonderes auf den Tisch zu bringen…

Wir hatten uns als Gastgeber entschieden, in Anbetracht des warmen Wetters mit einem leicht gekühlten Weißwein anzufangen. Beim ersten Wein könnten dann die mitgebrachten Flaschen gesichtet und eine Probereihenfolge ausdiskutiert werden. In dieser Runde machen wir uns viermal im Jahr einen schönen Abend, aber keine Notizen.

Als Gastgeber hat man dann das Leergut und kann die Probe halbwegs nachvollziehen. Da einige Fragen aufgekommen sind, schreibe ich diese Bemerkungen mal für das Forum zusammen, vielleicht gibt’s ja Erläuterungen. Wir alle sind langjährige Weintrinker, haben uns über die VHS und den daraus resultierenden Weinkreis zusammengefunden, ursprünglich mal um gemeinsam die Flaschen aus dem Weinpluspaketen zu verkosten.

Begonnen haben wir mit 2012 CHATEAU DE NAGES VIELLES VIGNES aus dem Gebiet Costieres de Nimes. Eine Weißweincuvee die kurz im Barrique gewesen ist, was aber den Wein viel eher zum Essensbegleiter macht und nicht wirklich zu einem leichten Einstiegswein. 12,5 % wirken nicht alkoholisch, aber der Wein ist doch durch das Barrique relativ schwer, deutlich sind Bitternoten im recht langen Abgang zu spüren. Insgesamt ein recht ordentlicher Wein, keine Fehltöne, keine Altersnoten. Natürlich mit für unseren Geschmack relativ verhaltener Säure, trotzdem insgesamt zufriedene Gesichter in der Runde, es hätte schlimmer werden können.

Inzwischen konnten wir feststellen, daß vier weitere Weißweine mit gebracht worden sind. Die Rhone als Weißweingebiet, das ist dann mal eher außergewöhnlich.
Wir fuhren fort mit dem einzigen Schraubverschlußwein des Abends, wenn ich mich richtig erinnere überhaupt der erste französische Schrauber für mich. NICOLAS PERRIN VIOGNIER 2014. Ein ähnliches Ergebnis wie beim ersten Wein, deutlich ist das Holz spürbar, wieder Bitternoten, insgesamt evtl. etwas feiner, wieder der Ruf nach Speis zum Trank. Es gibt nicht wirklich etwas auszusetzen, aber auch die Begeisterung hält sich in Grenzen. Wieder ein solider Wein. Btw.: Bewertet haben wir nicht, also keine Punkte vergeben, wenn wir uns auch viel über die Weine unterhalten haben.

Wir öffneten den 2012 SAINT JOSEPH VAUSSANE. 12,5 % und große Verunsicherung in der Runde. Der Wein wirkt alt, deutlich sind Oxidationsnoten in der Nase wie im Mund zu spüren. Soll der Wein so sein? Liegt ein Korkfehler vor? Der Mitbringer ist auch wenig begeistert, eine andere Flasche zeigte vor rund einem Monat deutlich angenehmere Eindrücke. Je länger wir diskutieren, je mehr Luft und auch Wärme (ganz kalt haben wie die Weine ohnehin ins Glas bekommen) der Stoff bekommt, desto mehr verfliegen die negativen Eindrücke. Ganz positiv wird das aber auch nicht mehr. Schade. Ein eindeutiger Korkfehler lag aber auch nicht vor.

Die nächsten beiden Weine kommen parallel in die Gläser. Ein CHATEUNEUF DU PAPE 2012 von den CELLIER DES PRINCES und ein CROZES HERMITAGE von NICOLAS PERRIN, beide von 2012 beide weiß. Der C9dP begeistert, deutlich mehr Säure als die anderen Weißweine ohne säurebetont zu sein, Fülle, Cremigkeit, gute Nase, es gibt nix zu meckern, nur die sehr gut eingebauten 13,5 % bringen etwas Diskussion auf, manche wünschen sich weniger Alkohol.

Der CH bringt Erinnerungen, Erinnerungen an den Saint-Joseph, ganz ähnlich Nase und Mundeindruck. Zwei Weine mit dem gleichen Korkfehler? Das können wir uns kaum vorstellen. Als dann später auch hier Besserung eintritt, drängt sich die Frage auf, ob die doch gegenüber dem Nages besseren Weine in einer Art Verschlußphase sein könnten. Aber der C9dP aus dem gleichen Jahr ist sehr gut, der mit Abstand beste Weiße des Abends, darüber besteht Einigkeit. Sind vielleicht die Weine der nördlichen Rhone so anders? Klarheit erreichen wir nicht.

Auch beim späteren nachverkosten kommt bei den beiden betroffenen Flaschen keine echte Begeisterung auf. Wenn uns nur jemand Gründe für diese Verluste nennen könnte.

Heute, einen Tag später, schenke ich mir noch einen CH ein, davon ist in der nicht gekühlten Flasche noch Einiges über. Ein eindeutiger Fehler ist nicht festzustellen. Die gute Länge wird vor allem von Bitternoten getragen, die etwas zu viel sind, dies mag an der Temperatur liegen. Fülle und Cremigkeit sind da und die Bitternoten wandeln sich zu etwas fruchtigeren Noten, Grapefruit. Der Wein hat eine sehr gute Länge. Sicher kein schlechter Wein, jetzt noch etwas kühlen, dann kann er heute Abend Freude machen. Hätten wir den Wein evtl. dekantieren sollen? Die anderen Flaschen wurden geleert, so daß kein Nachvergleich möglich ist.

Wir gehen über zu den Rotweinen. Da der C9dP gut gefallen hat, gleich einen roten Bruder 2009 CHATEUNEUF-DU-PAPE ebenfalls von den CELLIER DES PRINCES. Einen jüngeren Jahrgang (2012?) konnte ich vor einigen Tagen bei Citti in Kiel probieren, der war fast windelweich rund, die 15 % Alk konnte ich kaum glauben, ein gefährlich glatter Wein. 2009 zeigt sich doch etwas anders, Frucht und Würze halten sich die Waage, ein kräftiger Winterroter, durchaus etwas eckig, gefällt mir besser als der jüngere Glattgebügelte. Wieder Zustimmung in der Runde, kein schlechter Wein, kann man gut trinken, auch wenn hier sogar 15,5 % Alk. enthalten sind. Etwas weniger dürfte es sein, von Brandigkeit o. ä. aber keine Spur.

Es folgt ein 2013 SABLET von BERTRAND STEHELIN, ein Cotes-du-Rhone Villages mit nur 13,5 %. Hier wären jetzt Notizen sinnvoll. Die Diskussion ist mir entfallen, es gab nichts zu meckern, aber auch an Jubelrufe kann ich mich nicht erinnern. Ein kleiner Rest ist noch in der Flasche, davon ein wenig ins Glas. Der Wein ist recht hell, zeigt auch deutliche Säure im Mund, dies könnte ein Grund gewesen sein, daß nicht alles gestern abend vernichtet wurde.

Der nächste Cotes-du-Rhone wurde geleert, 2010 COUDOULET DE BEAUCASTEL, 14 %. In Erinnerung ist mir die Geschichte mit der Autobahn geblieben, die die Weingärten vom C9dP Gebiet trennt. Im Gegensatz zum Vorgänger sehr dunkel, fast schwarz wirkend. Ein wirklich guter Wein, einheitliche Zustimmung am Tisch.

Dann will ich doch noch einen drauf setzen, die Erinnerung an den Gründungsgedanken unseres kleinen Kreises, ein ehemaliger Weinpluspaketwein von 2003: 2001 GOURT DE MAUTENS. Ich hatte ja schon Notizen gelesen, daß der Wein durchaus problematisch gesehen werden kann, böse Nase usw. usf. Da ich nicht wußte, was die Freunde so mitbringen und auch nicht unbedingt Vertrauen darin hatte, einen 14 Jahre alten Wein stunden vorher zu öffnen, wird der Korken erst abends entfernt. Sehr lang, relativ dünn und vollkommen mit Wein vollgesogen, kein gutes Omen, Korkfehlernase fehlt aber glücklicherweise und auch der Wein im Glase riecht nicht nach Korkfehler. Eine Korknase hätte auch gar keine Chance, Stall pur, böses Brett, Fehler setzen sechs! Das sind die ersten Eindrücke. So etwas bringt keinen Spaß, Biodynamik hin oder her, für uns ist Brett ein Weinfehler. Nicht jeder schenkt sich etwas ein, ein Glas herumgehen lassen reicht. Es bleibt viel in der Flasche. Im Laufe des Abends kommen dann dezente Hinweise an meine Frau und mich: Das Übel verfliegt, morgen habt ihr einen tollen Wein. So richtig daran glauben mag ich aber nicht.

Jetzt sitze ich hier und habe mir einen kleinen Schluck eingeschenkt. Der böse Geruch ist verfolgen, der Naseneindruck ist eher sehr verhalten. Im Mund mächtige Eindrücke, vor allem würziges, vielleicht auch die berühmten dunklen Beeren, eine ordentliche Länge, die mit einem kleinen Bitterlein abgeht. Nicht schlecht aber insgesamt noch nicht die große Begeisterung, immerhin ist der Wein heute trinkbar. Nachher zum Abendbrot aus einem größeren Glas (jetzt nur ein kleines INAO für die Nachproben), ich hoffe die Freundin hat es gestern richtig vorhergesagt, wir können mit der Flasche heute noch Spaß haben. Frauen haben es geschmacksmäßig ja doch häufig besser drauf als wir Männer.

Aus Frust über den alten GdM öffne ich dann noch einen einfacheren jungen Roten aus dem Osten des Rhonegebiets: EDITION 1912m von PESQUIE aus Ventoux, auch noch Rhone Valley Vineyards (ja in Englisch auf der Flasche zu lesen). 13,5 % ohne Fehl und Tadel ohne besonderes Highlight, zum Nachspülen des GdM, keine Notizen, keine großen Erinnerungen, auch diese Flasche wird nicht ganz leer. Kann man auch einen Tag später noch trinken, tut nicht weh, wärmt etwas, solide aber auch nicht viel mehr.

Nur als Anmerkung: Ein 2000er Bonvin Clos du Chateau aus der Schweiz, genauer dem Wallis, also auch von der Rhone entsprach leider den Erwartungen, er hätte viel früher getrunken werden sollen.

Nach langer Zeit mal wieder ein paar Weinprobennotizen zu Papier gebracht, auch dies ist eine schöne Sonntagsaufgabe, man hat ja sonst nichts zu tun.

Schöne Grüße

Wolfgang
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WoFu
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Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Beitrag von WoFu »

Moin, moin,

während der Rest des Saint Josephs am Folgetag abends ungenießbar war und daher im Ausguß landete, zeigten sich die anderen Weine, vor allem der Nages noch gut trinkbar.

Der Gourt de Mautens hatte eine deutliche Veränderung durchgemacht, durchaus wild und eckig aber ohne die bösen Brettnoten des Vortages, dafür extrem sättigend, mehr als einen kleinen Schluck mochten wir nicht mehr trinken. Am Montag dann wieder ein völlig anderer Wein, weich und sanft, einschmeichelnd fast bis zur übertriebenen Glätte, keine störenden Alkoholnoten, der Trinkfluß war da.

Beachtlich solche Änderungen, stellen wir selten fest, meist ist die Flasche vorher geleert.

Schöne Grüße

Wolfgang
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thvins
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Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Beitrag von thvins »

Ja Wolfgang,

meist werden zu wenig Weine zugleich geöffnet, um eine Entwicklung beobachten zu können, wie du sie geschildert hast. Mir als Priorat-Trinker ist dieses Phänomen inzwischen nicht mehr unbekannt. Im Gegenteil, ich schätze es sehr, kann man aber auch nicht mit allen Weinen machen.
Beste Grüße

Torsten

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Bernd Schulz
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Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Beitrag von Bernd Schulz »

Angesichts meiner unbändigen Lust auf einen kraftvollen Rotwein musste mangels Alternativen heute abend dieser eigentlich für einen Feiertag bestimmte Chateauneuf seinen Zapfen lassen:

Bild

Fraglos ein sehr schöner Wein, von dem ich damals bei Lobenberg zu dem mir heute noch unerklärlichen Abverkaufspreis von 14 Euro ( :?: :?: ) nicht genug Flaschen gekauft habe. Kurse von um die 50 Euro, die ich auch schon gesehen habe, empfinde ich allerdings schon wieder als irrational. Ich kann zum Beispiel nicht behaupten, dass mir der am vergangenen Freitag getrunkene Terre d'Argence vom Château Mourgues du Grès deutlich erkennbar weniger Genuss gebracht hätte als dieser Ch9....

Herzliche Grüße

Bernd
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austria_traveller
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Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Beitrag von austria_traveller »

Gerade ist bei uns zu Hause eine Völlerei zu Ende gegangen.
Mit den letzten Kräften habe ich mich zum PC geschleppt, um meine Eindrücke eindrücke zu Papier zu bringen.

Wir haben uns ein schönes Steak gemacht, dazu Rote Zwiebel mit Fenchel (http://www.verkostungsnotizen.net/rez_d ... 60&perm=NO) und einen Vogerlsalat.
Als Weinbegleitung hatten wir einen 2000er Chateauneuf Les Cailloux von Andre Brunel
Er war schon ziemlich gereift, hatte einen rotbraunen Schimmer - man sah im sein Alter förmlich an.
In der Nase eine leichte Brombeer/Ribislnote - meinte meine Frau. Für mich war die Nase eher dropsig.
Im Mund war dann eine deutliche aber harmonische Säure zu spüren, ein schöner roter Fruchtkorb; begleitet von einem mittellangen Abgang.
Das Süße-Säurespiel passt sich harmonisch an die Süße der Zwiebel an.
Gut zu trinken, allerdings nur in Kombination mit einem passenden Essen. Solo wäre er nicht mehr so schön gewesen.
Beste Grüße
Gerhard aus Wien
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maha
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Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Beitrag von maha »

Am Wochenende im Keller meiner Schwiegereltern „gefunden“:

Château de Vaudieu - Châteauneuf du Pape - 2007

Sehr dunkles blickdichtes Rot.
Betörende Nase nach schwarzen Kirschen, Blaubeere, Süßholz. Feine Würze mit etwas Rosmarin. Trotz des Glases mit einer zu weiten Öffnung, ein absolutes Nasentier.
Am Gaumen konzentrierter Blaubeersaft. Sehr intensiv und mit einem rassigen Antritt. Voller Körper, viel saftiger Schmelz. Wirkt sehr opulent. Herrlich. Auch hier Lakritze, Gewürze, Anis. Noch ordentlich Tannin aber schon sehr fein eingebunden. Die Säure auf dem Punkt.
Ein furioser Abgang der noch lange in Erinnerung bleibt.

Begleitete das Rinder-Gulasch sehr gut, konnte aber anschließend solo noch mehr überzeugen.

Ich hab noch nicht sooo viele C9 getrunken, aber dieser war für meinen Geschmack hervorragend.

Gruss
Marko
Der schönste Sport ist der Weintransport!
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