
Bei mir gibt es nachher den 2018er zur Lammlachse.
Ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass in absehbarer
Zeit wieder die ersten gemeinsamen Verkostungen stattfinden!
Viele Grüße,
Jochen
Wie sieht es denn, lieber Ulli, mit dem PGV in etwa aus? Den Preis der 17er Conseillante kenne ich nicht (schätze ihn aber nicht besonders günstig ein), bei den Punkten, die du (wohlweislich, nehme ich an) umgangen hast, würde ich deine Worte, wenn ich sie in Zahlen übersetze, mit etwa 91/92 beziffern. Das würde im Hier und Jetzt, also ohne Potenzialbewertung, wahrscheinlich ein eher bescheidenes PGV ergeben, nicht wahr? Da würde man, und ich frage hier natürlich absichtlich etwas provokativ den erfahrenen Bdx-Kenner, doch insgesamt eher den Nachkauf von 16ern empfehlen müssen, angesichts von Nachlässen (z.B. Figeac in der Schweiz zeitweise für wenig mehr als 150€, Léoville P für weniger als 90€, Smith Haut Lafitte nicht viel mehr usw.), es sei denn, man ist deutlich jenseits der 60 und sucht eher jung zu trinkende Weine (wobei auch die, wie deine Notiz zeigt, ihre Verschlussphase haben können bzw. werden). Natürlich wird es da Einwände und Vorbehalte geben, aber grundsätzlich bin ich mit meiner Einschätzung nicht total daneben, nicht?UlliB hat geschrieben:La Conseillante 2017 (Pomerol) 13,5%Vol. Pop&pour. Dunkles Kirschrot, aber auch am Rand ohne Pupur- oder Violettreflexe. Ganz kurz intensive Fruchtnoten, interessanterweise trotz nur 15% CF deutlich Cabernet-betont, Cassis und Blaubeere, zieht sich dann innerhalb von Minuten fast ganz zurück, um über den Abend verfolgt nur zögerlich wieder etwas aufzumachen, dann wie erwartet Merlot-betont (Pflaume und etwas Minze), bleibt aber zurückhaltend. Am Gaumen zunächst sehr schlank, gewinnt nach einer Weile aber deutlich an Fülle, ohne fett oder auch nur muskulös zu werden, spielt laufend zwischen kühlen Minznoten und warmen Pflaumentönen. Durchzogen von präsenter, aber gut eingebundener Säure; das Tannin geschliffen, im Hintergrund etwas Sandelholz und ein Hauch dunkler Schokolade. Langer, feinherber Ausklang auf dunkler Frucht.
Sehr typisch Conseillante - super elegant und tänzerisch. Aber auch hier gilt wieder: nicht groß, kommt mit beiden Vorjahrgängen nicht ganz mit, macht aber trotzdem sehr viel Spaß. Ich würde hier aber vermuten, dass der bald dichtmachen wird. Wer davon hat und jetzt probieren möchte: nicht dekantieren, sonst verpasst man einen Teil der Frucht.
Gruß
Ulli
Uneingeschränkte Zustimmung und gerade die "kleinen" Jahre sind für mich oft auch die aufschlussreicheren.UlliB hat geschrieben:Jean,
das PGV interessiert mich bei Weinen, die ich regelmäßig kaufe, nicht die Bohne. Das sind jetzt nicht so sehr viele Bordeaux, aber La Conseillante zählt zumindest bislang dazu, und hier ist es einfach faszinierend zu sehen, wie sich der Hausstil (oder meinetwegen das terroir) auch in einem etwas leichteren Jahrgang klar durchsetzt.
Natürlich gibt es "bessere" Weine für weniger Geld, nur liefern die nicht notwendigerweise irgend einen Erkenntnisgewinn. Wer permanent dem optimalen PGV hinterherhechelt und dieses Jahr dieses und nächstes Jahr jenes und im darauffolgenden, etwas schwächeren Jahr dann gar nichts kauft, hat am Ende ziemlich sicher den Keller voll mit guten Weinen. Nur: von Bordeaux versteht derjenige aus meiner Sicht trotzdem gar nix.
Gruß
Ulli
Jochen,Jochen R. hat geschrieben: Back to the roots ... ich meine du bist den Weinen von Brane
Cantenac nicht abgeneigt!? Deine Meinung diesbzgl. würde mich
sehr interessieren - das ist bisher meiner bescheidenen Meinung
nach das beste PLV, das mir aus 2017 ins Glas kam.
Danke, Ulli, für deine ehrliche Antwort! Zum Fan von Bdx2017 macht sie mich nicht, genauso wenig wie ich einem wie auch immer gearteten PGV hinterherhechle.UlliB hat geschrieben:Wer permanent dem optimalen PGV hinterherhechelt und dieses Jahr dieses und nächstes Jahr jenes und im darauffolgenden, etwas schwächeren Jahr dann gar nichts kauft, hat am Ende ziemlich sicher den Keller voll mit guten Weinen. Nur: von Bordeaux versteht derjenige aus meiner Sicht trotzdem gar nix.
Gruß
Ulli