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Re: Weingut Keller

Verfasst: Di 21. Apr 2020, 00:10
von Weinschlumpf
Nachtrag zum 2006er Morstein:

Der Wein hat sich deutlich positiv entwickelt. Er wird zunehmend präziser und mineralischer. Heute Abend zeigt sich auch das bereits erwähnte typische Säurespiel am Gaumen. Ewiger Nachhall am Gaumen (gerade jetzt bearbeitet der Wein auch nach mehr als 5 Minuten weiterhin meine Geschmacksknospen).
Keinerlei Fehltöne oder störende Botrytis, wie sie leider viele trockene 2006er aus der Region aufweisen.
Für mich bislang mit dem G-Max aus dem Hause Keller bester Wein des Jahrgangs. Chapeau! 95 Punkte.

Viele Grüße

Nikolai

Re: Weingut Keller

Verfasst: Di 21. Apr 2020, 18:26
von Leo
Hallo Forum,

mit großem Genuß "arbeite" ich seit3 Abenden an der

17er Abtserde Riesling GG.
Das Hauptproblem dieser Arbeit war und ist es,mich etwas zurückzuhalten,um nicht gleich nach dem Stopfenziehen ( toller 49er Naturkork, wie gemalt ) schon für klare Verhältnisse zu sorgen.

Genialität und Wahnsinn vom ersten Schluck an, gewinnt mit etwas Luft noch mehr an Präzision.Kein schmeckbarer RZ,vielschichtig,finessenreiche und selbstbewußte Rieslingsäure. Groß!
Das letzte Glas war für mich Riesling trocken in Perfektion. Bin glücklich, daß ich noch ein paar Flaschen davon besitze.

Gruß Leo

Re: Weingut Keller

Verfasst: So 10. Mai 2020, 23:04
von Georg R.
"Von der Fels 2016"

Meine zweite Flasche und anfangs kaum wiederzuerkennen.
Deutliche Restsüsse, sehr präsente Frucht, auch nach stundenlangem Belüften und Beobachten keine Veränderung.
Wo ist der Gripp, den die erste Flasche hatte?

Der Wein wanderte wieder in den Kühlschrank und war dann am zweiten Tag wie ausgewechselt.
Der Süsseeindruck war komplett verschwunden, die Frucht reduziert, Mineralik, Biss und Säure haben nun die
Oberhand. Sehr schön.

Ich frage mich natürlich schon, wie das zu Stande kam. Wäre die Flasche am ersten Tag ausgetrunken worden,
bliebe nichts anderes übrig, als eine negative Kritik zu verfassen.

Gruss
Georg

Re: Weingut Keller

Verfasst: Mo 11. Mai 2020, 08:53
von niers_runner
Ich habe mir angewöhnt, trockene Rieslinge grundsätzlich 24 Stunden vor der Vernichtung zu öffnen.

Beste Grüße

Peter

Re: Weingut Keller

Verfasst: Mo 11. Mai 2020, 09:03
von stollinger
nur der Neugierde halber: Lobenberg hat die Keller-Kiste Von den Großen Lagen für ~6000 € im Sortiment. Mit dem Zusatz Ab-Hof-Preis.

Wirklich?

Re: Weingut Keller

Verfasst: Mo 11. Mai 2020, 10:41
von niers_runner
stollinger hat geschrieben:nur der Neugierde halber: Lobenberg hat die Keller-Kiste Von den Großen Lagen für ~6000 € im Sortiment. Mit dem Zusatz Ab-Hof-Preis.

Wirklich?
Ich habe einen Preis von 1.650,00 € ab Hof in Erinnerung.

[EDIT] Die Kiste kostet exakt 1.595,00 €

Beste Grüße

Peter

Re: Weingut Keller

Verfasst: Mo 11. Mai 2020, 12:12
von amateur des vins
niers_runner hat geschrieben:Ich habe mir angewöhnt, trockene Rieslinge grundsätzlich 24 Stunden vor der Vernichtung zu öffnen.
Auf so eine Idee käme ich nie. Zum einen würde sich die Anzahl "toter" Weine erhöhen, selbst wenn ich kaum richtig klapprige Senioren aufreißen ( :oops: :lol: ). Aber vor allem möchte ich gerne spontan sein können.

So funktioniert eben für jeden der individuelle Weg. 8-)

Re: Weingut Keller

Verfasst: Mo 11. Mai 2020, 15:25
von Leo
Gerade eingetroffen, da hats mich auch schon gejuckt,den ersten Stopfen zu ziehen:

19er Riesling "von der Fels" trocken mit 12,5 Vol.alc.

Ob das ein Gutswein oder ein Ortsweins ist, ist mir völlig wurscht, es ist einer meiner bevorzugten Leib-und-Magen Weine. Ist wahrscheinlich erst kurze Zeit auf der Flasche, zeigt aber auch in diesem frühen Stadium schon seine Klasse.

Typisch kräuteriges Bukett, vielleicht noch ein klein wenig unruhig, druckvoll und extraktreich auf der Zunge, elegant und mundwässernd. Restzucker ist keiner schmeckbar, wohl aber die sehr geschliffene und prägnante Säure von 9gr./l.Als nicht ganz Weinunerfahrener wage ich die Behauptung, daß sich nicht wenige 19er GG´s, die ab Herbst auf den Markt kommen, gegen diesen " von der Fels" ganz schön schwertun werden.

Gruß Leo

Re: Weingut Keller

Verfasst: Fr 15. Mai 2020, 08:47
von niers_runner
amateur des vins hat geschrieben:
niers_runner hat geschrieben:Ich habe mir angewöhnt, trockene Rieslinge grundsätzlich 24 Stunden vor der Vernichtung zu öffnen.
Auf so eine Idee käme ich nie. Zum einen würde sich die Anzahl "toter" Weine erhöhen, selbst wenn ich kaum richtig klapprige Senioren aufreißen ( :oops: :lol: ). Aber vor allem möchte ich gerne spontan sein können.
So funktioniert eben für jeden der individuelle Weg. 8-)
Hallo Karsen,
lese dein Posting erst jetzt.
Wie kommst Du darauf, dass der Wein tot ist?
Nach dem Öffnen, trinke ich einen kleinen Schluck und verschliesse die Flasche wieder.
Selbst wenn der Wein erst nach 7 Tagen getrunken würde, ist er noch lange nicht tot.

Beste Grüße

Peter

Re: Weingut Keller

Verfasst: Fr 15. Mai 2020, 11:11
von EThC
niers_runner hat geschrieben:Ich habe mir angewöhnt, trockene Rieslinge grundsätzlich 24 Stunden vor der Vernichtung zu öffnen.
...mach' ich bewußt nicht so, da wäre mir bei vielen Weinen eine schöne Entwicklungsphase entgangen. Jeder Wein ist anders, da helfen zumindest mir solche pauschalierten Verfahren nicht weiter...