Ich hatte einige kleinere und "mittlere" 2021er im Glas, darunter auch den Durfort-Vivens vor ungefähr 10 Monaten. Ich habe leider keine Notizen gemacht ... Mag mich aber an eine wunderbar duftige Nase erinnern. Im Gaumen dann vollmundig-aber nicht sehr dicht, sehr frisch-fruchtig, Tannine seidig, machte unglaublich viel Spass zum Trinken. Für mich typischer 21er im positiven Sinne! Tiefer Alkohol-Level.
DdC hatte ich auch "schon" zweimal- der war zuletzt weniger "blumig", dafür etwas mehr Struktur. Auch etwas dünner in der Mitte als gewöhnlich, aber sehr schön!
Béausejour-Becot hat mir auch gefallen ... sehr burgundischer Stil, komplexe Frucht, ebenfalls ehr "trinkig" und ebenfalls nur 13 Vol. (glaube ich).
Sogar der Überperformer von Lobenberg/Gerstl, Clos de Louie, war richtig burgundisch. Im direkten Vergleich zum obigen Wein sogar etwas mehr Struktur und ebenfalls tiefe 13.3 oder sowas in der Art.
Phelan Segur war auch eher burgundisch, etwas dünner in der Mitte und sehr trocken. Das ist nicht negativ gemeint, sondern gefällt mir! Ich mag diese zunehmende "Süsse" in den letzten Jahren, rechts wie links, nur bis zu einem gewissen Grad. Seguin (Pessac) war ebenfalls sehr "burgundisch", lasse ich dieses Jahr wohl ganz aus.
Weitere Gläser hatte ich u.a. von Chateau Moulin Haut Laroque (laut Thomas Hervé angedeuteter, leichter Stilwechsel & 2021-Jahrgang = nicht ganz der übliche Hammerwein, der mit etwas zuviel war), Château Coutet, Clos Manou und Le Boscq. Die hier genannten sind natürlich bezüglich Preis-Leistung alle top! Ah ja, La Voûte hatte ich auch im Glas ... der war so fruchtbetont, frisch und saftig (vielleicht etwas weniger strukturiert), da hätte ich wohl eine ganze Magnum alleine trinken können
Bilanz: 2021 heisst für mich duftig, kühl, elegant, "trinkig" und nicht gross. Für mich persönlich (und meine Frau) eindeutig nicht schlecht, schon fast ideal! Ob man aber für solche Weine viel Geld (das wären z.B. erste und zweite Gewächse bzw. für mehr als 70-80 CHF/EUR) ausgeben will, ist halt die Frage. Wer es kann, der soll es halt machen ... Mein Keller ist zudem limitiert ... (da soll ja auch noch etwas 2022 und mehr 2023 kommen). Im Keller habe ich deswegen bisher nur wenig 2021: Etwas Phelan, Chateau Mangot, Lagune ... bei Béausejour-Becot und DdC hätte ich für gut 50 EUR die Flasche (Preisnachlass) fast zugeschlagen, aber hab's dann (Platz!) doch sein lassen. Ja, das sind wirkliche Erste-Welt-Probleme
PS: Irgendwie drängt es mich, den Durfort-Vivens noch einmal zu probieren. Mir hat der damals wirklich gut geschmeckt!