amateur des vins hat geschrieben: ↑Mo 23. Dez 2024, 18:05
Alles vollkommen richtig. Aber wenn keiner auch nur die geringste Lust auf Kochen hat, und garnix anderes geht, es aber warm sein soll - dann, ja dann kommt sowas schonmal infrage (verde oder rosso).
Die Situation gibt es bei mir auch gelegentlich, aber ein italienisches Pesto das ich mit Vergnügen essen wurde habe ich noch nicht gefunden (außer mal direkt in Ligurien),
Es gibt aber zwei Pastasaucen im Glas die ich versuche immer vorrätig zu haben.
1) Amerigo Ragu Bolognese. Das Ragu finde ich unglaublich gut, auch im Vergleich zu hausgemacht. Ist sehr trocken, wie sich das gehört. Schmeckt tatsachlich wie in einem Bologneser Haushalt und geht für mich nur anders aber nicht besser.
2) Kürbiskernpesto von Schillinger. Was komplett anderes als ligurisches Pesto, aber wirklich gut, auch zum pimpen von Zucchini.
Gestern hatte ich mir eine Forelle gebraten, dazu gab es Kartoffelpüree mit Milch angemacht und Schalotten in Butter angedünstet drunter gerührt. Gewürzt mit einem Hauch Chili, buntem Pfeffer und Meersalz aus der Mühle. Auch die Forelle war eher sehr dezent gewürzt.
Wie leider in letzter Zeit bei mir üblich, schaffe ich dann doch nicht mehr so ganz normal große Portionen, es bleiben also Reste. Da das Forellenfleisch auf dem Punkt und sehr saftig war, hatte ich Angst, es konnte austrocknen, wenn ich es normal noch mal heiß mache.
Also kam ich heute Mittag auf eine ebenso simple wie großartige Idee...
Aus der Hälfte des übrig gebliebenen Kartoffelbreis formte ich eine Schale, in die ich das ausgelöste restliche Forellenfleisch - entgrätet natürlich und daher in kleineren Stücken füllte. Mit dem restlichen Kartoffelbrei schloss ich das Ganze dicht ab, so dass ich einen großen innen gefüllten Klops außen nur aus Kartoffelbrei bestehend hatte. Diesen dann auf Backpapier ca. 20-25 min. bei etwa 180° im Ofen gebacken und dann noch etwas mehr als 5 Minuten bei knapp über 200°C und Umluft im Ofen gelassen, so dass der Klops eine goldgelbe knusprige Kruste entwickeln konnte.
Dazu etwas frischen Gurkensalat als Beilage, Sahnemeerrettich dazu gereicht und fertig war ein grandioses Mittags-Reste-Essen. Zu Trinken gab es dazu ein letztes Glas vom Morlanda Blanc 2016 aus dem Priorat, welches sehr gut gepasst hat.
Ich könnte mir vorstellen, das zukünftig auch mal absichtlich für Gäste so zu machen... Morlanda 2016 hab ich natürlich leider keinen mehr, aber ähnlich geartete Weiße sollten auch ebenso gut passen, egal ob Priorat, Montsant, oder auch Südfrankreich, wenn der Wein genug Mineralik, eine florale Aromatik und eine leichte frische Säure mit bringt.
