Alas hat geschrieben:
Ich empfehle dir von COS den Rami (weiß) noch zusätzlich. Einer der besten Weißweine, die ich kenne.
Hallo Alas,
den Ramì von COS hatten wir gestern aus 2009. So schön ich Flasche und Etikett fand, war ich am Ende nicht restlos begeistert von dem Wein. Sehr positiv fand ich das Entwicklungspotenzial im Glas, wie er mit steigender Temperatur immer mehr preisgab. Auch das Reichtum an verschiedenen Aromen fand ich sehr positiv. Aber mir fehlte bei dem Wein eindeutig die Säure. Ich vermute mal, dass Säure in dem Wein gar keine Rolle spielen soll. Trotzdem fehlte mir durch die absente Säure etwas die Spannung bei dem Wein.
Hmm, ja komisch, möglicherweise hast du die falschen Gläser gehabt, den die Beschreibungen bei den Weinhändlern sprechen von dem, was ich erlebte. Z.B.: hier:
Zehn Tage Maischestandzeit und eine relativ hohe Gärtemperatur von 26° C verleihen ihm nicht nur eine entsprechend markante Frabe, sondern natürlich auch ein ganz zartes Tannin, welches sich ganz vornehm zurückhält. Von explodierender Fruchtintensität, die an reife Zitrusfrüchte, sizilianische Zedratzitronen und etwas Orangenabrieb erinnert. Im Anschluss an dieser vornehme Kraft kommt dann genau das, was den Ramí auf Sizilien fast einmalig macht: Salzige Mineralität! Und davon genug, um den Wein in ein harmonisches Gleichgewicht zu bringen. Die sanfte Säure stützt diesen, mit 12% Vol. Alkohol gerade zu lächerlich alkoholleichten Wein, zusätzlich. Ein überaus spannender Wein, der in seiner Qualität auf Sizilien fast schon singulär ist. Ein wahrhaftige Meisterlesitung von Giusto und Titta, den beiden, so scheint es mir, junggebliebenen Quer- und Vordenkern Siziliens!
Mir ist das neulich anders herum gegangen. Ich hatte einen Wein, der wunderbar fruchtig war. Der Weinhändler hatte jedoch Fruchtliebhaber davor gewarnt, diesen Wein zu kaufen. Der hatte offensichtlich die falschen Gläser genommen, denn auf der Webseite des Winzers war der Wein auch als fruchtig beschrieben.
Gruss
Alas
wat den een sien uhl is den annern sien nachtigall
ich glaube eher nicht, dass das ein Gläserproblem ist. Ich hatte den Rami (allerdings den 10er) kürzlich und war auch nicht restlos begeistert. Ich habe mir keine Notizen gemacht, aber der Wein wirkte dominiert von kräuterigen Aromen, von "explodierender Fruchtintensität" konnte wirklich keine Rede sein. Zugegebenermaßen fehlt mir die Erfahrung mit diesen Weinen, vielleicht hätte ich ihn doppelt dekantieren sollen, denn Luft scheint er zu brauchen, am zweiten Tag gefiel er mir besser, aber auch da war ich nicht wirklich überzeugt.
Ich denke eher, dass es eine Frage der präferierten Stilistik ist, als ausgesprochenem Rieslingtrinker fehlt mir vielleicht der Zugang zu diesem Stil. Die zweite Flasche, die ich noch habe, lasse ich noch etwas liegen, vielleicht präsentiert sie sich mit etwas mehr Reife schöner.
Verwendet habe ich übrigens die Chianti Classico Gläser von Riedel.
ich glaube eher nicht, dass das ein Gläserproblem ist. Ich hatte den Rami (allerdings den 10er) kürzlich und war auch nicht restlos begeistert. Ich habe mir keine Notizen gemacht, aber der Wein wirkte dominiert von kräuterigen Aromen, von "explodierender Fruchtintensität" konnte wirklich keine Rede sein. Zugegebenermaßen fehlt mir die Erfahrung mit diesen Weinen, vielleicht hätte ich ihn doppelt dekantieren sollen, denn Luft scheint er zu brauchen, am zweiten Tag gefiel er mir besser, aber auch da war ich nicht wirklich überzeugt.
Ich denke eher, dass es eine Frage der präferierten Stilistik ist, als ausgesprochenem Rieslingtrinker fehlt mir vielleicht der Zugang zu diesem Stil. Die zweite Flasche, die ich noch habe, lasse ich noch etwas liegen, vielleicht präsentiert sie sich mit etwas mehr Reife schöner.
Verwendet habe ich übrigens die Chianti Classico Gläser von Riedel.
Gruß, Christopher
Von einer "explodierenden Fruchtintensität" würde ich beim Rami auch nicht gerade sprechen. Ich hab die Erfahrung gemacht, dass er gerade als Essensbegleiter auch in schwierigen Kombinationen seine Qualitäten ausspielt. Ich würde den Wein beim nächsten Mal, aber auf alle Fälle mal aus einem ordentlichen Bordeaux-Kelch verkosten, der Wein braucht Luft und Platz...
Lieben Gruß
Michael
toff hat geschrieben:Verwendet habe ich übrigens die Chianti Classico Gläser von Riedel.
Als damals die Zalto-Gläser mir angekommen waren und ich feststellte wie groß der Unterschied zu anderen ist, hat es mir einiges Kopfzerbrechen bereit in Bezug auf VKN. Letztendlich habe ich mich darauf geeinigt einen Hinweis in meinem Profil zu schreiben. Die Wahrnehmung eines Weines hängt u.a. sowieso immer auch vom Glastyp ab.
Gruß
Alas
wat den een sien uhl is den annern sien nachtigall
Der Rami braucht Luft und große Gläser. Das Chianti Classico von Riedel ist definitiv zu klein. Etwas Temperatur tut ihm auch gut und nein Fruchtexplosiv ist der Wein überhaupt nicht und soll er auch wohl nicht sein.
Für mich lebt der Wein gerade durch seine salzige Mineralität und die Kräuteraromatik. Die Orangenschalennoten und die reife Birne respektive Apfelnoten sind in dem Wein fein verwoben und nicht vordergründig, expressiv vorhanden.
Der Rami ist für mich auch kein Wein, den ich jeden Tag trinken möchte. Dafür ist er auch ein Stück weit zu fordernd, um nicht anstrengend zu sagen. Ein Wein mit dem man sich auseinandersetzten muss und nicht unbedingt was für Rieslingtrinker.