Bei Suckling

ist schon etwas zum Jahrgang zu lesen:
https://www.jamessuckling.com/wine-tast ... 9-25-2021/
Man kann geteilter Meinung sein, ob es da was zwischen den Zeilen zu lesen gibt. Ich habe nun mal die Angewohnheit, alles kritisch zu hinterfragen, entsprechend lese ich etwas zwischen den Zeilen. Sei es nur, um die Balance zwischen der Neugierde auf die Kampagne und meinem Geldbeutel zu halten.
It seems to be a merlot vintage to me, if I take into consideration the superb quality of wines made in appellations on the Right Bank such as Pomerol and St.-Emilion as well as more merlot-focused districts such as Margaux in the Medoc.
In dem Vintage-Report der Uni-Bordeaux wurde (wie auch in dem Suckling Beitrag) die Probleme mit der Reife und die Verdünnung durch Regen vom Cabernet Sauvignon auf spät reifenden Böden angesprochen. Für mich heißt ein
merlot vintage, dass man beim Cabernet sehr vorsichtig sein muss.
A conversation with Edouard Moueix last night reinforced my thoughts about how great terroirs really came into play in 2020 to make great wines. “It’s not the climate that defines the quality of the vintage,”[...]
Dieses Mantra als Marketingstrategie kam meiner Meinung auch schon im Vintage-Report der Uni-Bordeaux hoch: Nur die Top-Weine definieren die Qualität eines Jahrgangs, nicht der Jahrgangsverlauf. Für den, der nur 1er Cru und super-seconds kauft, trifft das dann wohl zu.
He said that limestone such as in his vineyards in St.-Emilion and clay and gravel in Pomerol’s plateau were “clearly at an advantage.” He said that sandy soils were at a disadvantage because they could not retain much water from the wet winter and spring to provide moisture to the vines during the extremely dry summer. Rains did fall for a short period in August but it was short and intense and was not absorbed into the soils.
Moueix added that in the best soils the growth of the vineyards and their leaf canopies were “magnificent.”
Ein ungebremstes Wachstum der Reben ist für mein Verständnis kein Vorteil für die Qualität. In dem Vintage-Report der Uni-Bordeaux steht ja als Kriterium für einen erfolgreichen Jahrgang:
Gradual onset of water stress thanks to a warm, dry month of July in order to slow down and then put a definitive stop to vine growth no later than véraison(colour change).
Das war aber in 2020 gerade nicht der Fall; als im August abrupt die Trockenheit und Hitze einsetzte, hatten die Pflanzen das Wachstum nicht ausreichend verlangsamt, um mit dem vorhandenen Wasser die Beeren
und die Blätter ausreichend zu versorgen. In einem normalen Jahrgang ist der August auch trocken, die Rebe muss dann aber fast nur noch die Beeren versorgen. Auch wenn dann auf schweren Tonböden und bei alten Reben, kein Trockenstress eingestzt hat, das ist noch kein Feature, sondern für mich erst mal nur die Verhinderung des größeren Übels.
Grüße, Josef