Matthias Müller

[Bernd Schulz]

Der nächste 2005er von Matthias Müller befindet sich gerade im Glas:



Der GM spendierte dieser verkappten Auslese seinerzeit satte 91 Punkte. Da komme ich nicht ganz hin, aber Grund zum Moppern habe ich ganz und gar nicht. Diverse 2005er gelangen offenbar doch noch in eine Phase, in der sie Spaß machen. Angesichts der damals äußerst günstigen Kurse habe ich mich ordentlich mit edelsüßen 05ern von Matthias Müller eingedeckt - und inzwischen bereue ich das nicht (mehr )....

Herzliche Grüße

Bernd

[Volker]

Bopparder Hamm Ohlenberg Spätlese 2006 feinherb

Das ist ganz einfach Trinkspaß auf hohem Niveau. Der Wein ist sehr direkt durch die Frucht (gelbe Früchte, etwas Kernobst wie mürber Apfel und Zitusfrucht) in Verbindung mit einer feinen Ohlenberg typischen Säure und einer leichten Mineralität geprägt. Da ist nichts Kompliziertes aber es ist eben auch nicht trivial.

Ich würde auf 25 -30 Gramm Restzucker tippen, die durch das Alter senesorisch etwas niedriger wirken.
Sonstige Altererscheinungen eher Fehlanzeige.

Bei Weinen mit höherer Restsüße bevorzuge ich im Hamm ja gerne Feuerlay und Engelstein, da diese von Ihrer Typizität oft würziger und kraftvoller daher kommen. Bei dezenter Restsüße oder im trockenen Bereich mag ich aber die Ohlenberg Typizität. Letztlich habe ich in Summe zu wenig Weine aus dem Hamm getrunken aber beim Ohlenberg finde ich immer wieder Gemeinsamkeiten mit anderen Lagen, die Quarzit beprägte Böden haben (Binger Scharlachberg oder ein paar Lagen an der oberen Nahe).

Gruß

Volker

[puschel]

Hallo Volker,
...wenn Du auf 'vom Quarzit geprägte Rieslinge' stehst... probier mal was
vom Ruedesheimer Berg Schlossberg, an der Burgruine Ehrenfels
gewachsen auf skelettreichem Quarzit mit roten Schiefereinlagen,
eine meiner Lieblingslagen im Rheingau

Gruß Adi

[Volker]

Hallo Adi,

so viele Quarzit geprägte Weine hatte ich jetzt nicht im Glas aber die, die ich getrunken habe, haben alle irgendwo einen gemeinsamen Nenner, den ich absolut mag. Ich schreibe diesen gemeinsamen Nenner den Quarzit geprägten Böden zu, insbesondere da die Weine bei den entsprechenden Winzern, immer eine abweichende Stilistik zu Weinen aus anderen Lagen des Portfolios hatten.

Insofern danke für Deinen Tipp.

Volker

[Volker]

kleiner Nachtrag zur Ohlenberg Spätlese

der Wein ist definitiv kein Langläufer. Ihm wird die feine, weiche Säure zum Verhängnis, denn er verliert ab dem 3. Tag an der notwendigen inneren Spannung und wirkt damit deutlich schwächer.
Aber meistens werden die Flaschen ja schneller geleert als bei mir.

Volker

[puschel]

Bei einer Verkostung in Rüdesheim im Glas:



Gruß Adi

[Bernd Schulz]

Die Zeiten, in denen ich das Weingut mehrfach besucht und dabei sehr gerne mit der eloquenten Frau Marianne Müller geplaudert habe, liegen mittlerweile schon deutlich mehr als zehn Jahre zurück. Umso spannender ist es für mich, mal wieder einen jungen Kabinett des Hauses Müller im Glas zu haben:



Die Vinothek, die sich die Müllers mitten in Spay neben ihr Haus gestellt haben, finde ich - um es offen zu sagen - unglaublich unpassend, geschmacklos und protzig. Aber der 2021er Kabi wirkt alles andere als protzig. Vielmehr handelt es sich um einen exzellenten und zudem fair gepreisten Rheinriesling, der geeignet ist, meine zuletzt gegenüber den Entwicklungen im Hause MM gehegten Vorurteile zu widerlegen.....

Herzliche Grüße

Bernd

[Bernd Schulz]

Gegenüber dem Kabinett aus dem Hamm fällt der "Rheindiabas" aus zugekauftem Lesegut erwartungsgemäß ab:



Aber trotzdem handelt es sich um einen schön zu trinkenden Wein. Und was gibt es heutzutage noch an vernünftigen restsüßen Rieslingen für gerade mal 6,80? Innerhalb des VDPs gar nichts und auch ansonsten sehr wenig - weshalb man die Preis/Genuss-Relation fraglos als gut bezeichnen muss.....

Herzliche Grüße

Bernd

[Volker]

Weingut Heinrich Müller (eben die vorherige Firmierung) Bopparder Hamm Ohlenberg Spätlese 1996

Farbe Bernstein.

In der Nase tropische Früchte, ein paar Firne, leichte Petrolnote, eher Auslese als Spätlese
Am Gaumen setzt sich das Ganze eigentlich fort, es kommt aber eine relativ resche Säure hinzu, die schon ein wenig vordernd ist. Wer einen empfindlichen Magen hat, könnte da Probleme haben.
Entwickelt im Mund ein cremiges Gefühl.

Schon spannend, wie sich der Wein über die Jahre gehalten hat.

Volker

p.s.
die Säure hat sich am 2. Tag etwas harmonisiert ... macht jetzt noch mehr Spaß.

[Volker]

1983'er Bopparder Hamm Ohlenberg BA - Weingut Heinrich Müller

da es nur eine Umfirmierung bei der damaligen Gutsüberhanhme durch den damaligen "Junior" war, gehört der Wein wohl auch hier hin.

Eine im heutigen Kontext leichte Beerenauslese, die mit eher relativ hohen 11% Alk. ausgebaut wurde.
In Würde gereift. Schöne Noten der Edelfirne, noch sehr lebhaft für das Alter. Saubere Botrytis, die neben den Honignoten einen passenden ganz leichten Bitterton mit beisteuert.
Ein bunter Fruchtkorb, aus Äpfeln und tropischen Früchten.
Sensorisch aufgrund der schon genannten Parameter schon fast ins feinherbe gehend.

Der Wein macht sehr viel Spaß und wird wahrscheinlich im weiteren Verlauf meine Rotgarnelen, die einen asiatischen Touch bekommen werden, wunderbar begleiten.

Allen ein frohes Weihanchtsfest.

Volker