So, ich konnte in der Black Friday Week beim Angebot der Barbaresco 2018 nicht vorbeigehen, nach einer kurzen Ruhepause nach der Lieferung wurden jetzt die ersten beiden Flaschen verkostet.
Entgegen mancher Meinung waren meine Erwartungen nicht zu hoch gesteckt und wurden so auch nicht enttäuscht, aber um Weine mit hohem Lagerpotential handelt es sich nicht.
Zuerst wurde der Barbaresco Vallegrande 2018 von Ca' del Baio geöffnet.
PnP im Zalto Universal: eher ausgeprägte Nase, anfangs etwas animalisch, verfliegt aber rasch, dann Kirsche, rote Beeren, mit Luft kommt rasch eine grüne Note hinzu, frischer Rosmarin, grüne Lorbeerblätter, ein Hauch Gummi fügt sich hinzu, dann auch etwas braune feuchte Erde, insgesamt aber eine schöne mehrschichtige Nase; am Gaumen frisch fruchtig, stützende rotbeerige Säure, präsentes feinkantiges Tannin, die vordergründige rote Frucht wechselt dann in einen etwas breiteren leicht braunen erdig mineralischen Nachhall, Kirschkern; etwa 90 RPunkte; wirkt insgesamt süffig aber gereifter als er eigentlich ist, vermutlich jetzt on Top für einige wenige Jahre
Am nächsten Tag folgte der Barbaresco 2018 von den Produttori Barbaresco:
PnP im Zalto Universal: anfangs etwas verbrannter Gummi, dann deutlich Nougat, erst mit mehr Luft kämpft sich die Frucht hervor, dezente Anmutung von roten Beeren mit Schwerpunkt Erdbeere, Hagebutten legen sich rasch davor, eher getrocknete Aromen, etwas Stroh, auch Blütenblätter, mit starker Belüftung lässt sich kurzzeitig Kirsch hervorlocken, eine stillere Nase als in den letzten Jahren, nach Stunden der Belüftung wird die rote Beere in der Nase würziger und frischer; der Gaumen zeigt sich deutlich frischer, schöne stützende Säure, rote Ribisel gepaart mit etwas Zitrus und leicht herber Preiselbeere, das samtige Tannin bleibt anfangs im Hintergrund und kommt erst im Nachhall deutlicher hervor, mittelgewichtiger etwas weitmaschiger Körper, die blättrige Note der Nase zeigt sich dann im Nachhall, hier schließt sich der Kreis mit etwas Nougat; 89 RPunkte
Beide Weine zeigten trotz des Jungwein-Status eine schon leicht gereifte Robe, beide hatten trotz des sehr jungen Jahrgangs 2018 leicht ziegelfarbene Wasserränder. Beide zeigen sich momentan schon trinkbereit mit (meiner Meinung nach) wenig weiterem Entwicklungspotential, einige Flaschen für den baldigen Konsum sind (oder werden noch) gekauft, aber Lagerflächen werde ich für diesen Jahrgang keine reservieren.
Schöne Grüße aus Wien, Robert