Seehof

amateur des vins
Beiträge: 4833
Registriert: Sa 10. Mär 2012, 21:47
Wohnort: Berlin

Re: Seehof

Beitrag von amateur des vins »

Nachtrag zum

Seehof, Weißer Burgunder <R> Morstein 2018

Manchmal frage ich mich schon, was meine Papillen und die Signalverarbeitung dahinter so anstellen... Meistens unterscheiden sich meine Eindrücke von Tag zu Tag nur um Nuancen.

Bei diesem Wein ist die Wahrnehmung heute aber sehr deutlich anders: Die Säure nehme ich nun nämlich garnichtmehr als so harmonisch war, sondern vielmehr überraschend pointiert, fast leicht aggressiv, und auch nicht mehr so gut mit dem Rest verbunden. Zudem schleicht sich im Abgang eine zunehmend deutlich Herbe oder leichte Bitterkeit ein, die mir etwas dezenter auch besser gefiele.

Ich probiere den Wein heute solo nach. Gestern öffnete ich ihn zum Taboulé, nachdem der Tinhof Weißburgunder zum einen nicht ganz überzeugte, zum anderen nicht reichte. Jetzt frage ich mich natürlich: WEnn diese Attribute des Seehofs gestern vom Essen relativiert wurden, wie würde wohl der Tinhof heute solo auf mich wirken...?

Entgegen meinem Geschwätz von gestern (was schert es mich? :mrgreen:), habe ich doch noch eine Flasche von diesem hier gefunden, sodaß ich irgendwann werde nachprobieren können...
Besten Gruß, Karsten
amateur des vins
Beiträge: 4833
Registriert: Sa 10. Mär 2012, 21:47
Wohnort: Berlin

Re: Seehof

Beitrag von amateur des vins »

Testflasche nach Arrivage:

Seehof, Morstein Alte Reben 2023
       Riesling


Sattfahlgelb.
In der Nase sofort gelbe und exotische Frucht: Pfirsich, sogar etwas Aprikose, aber auch Mango und Lychee; komplex. Ziemlich fruchtig, aber auch mit deutlicher unterlegter Mineralik. Den typischen Morstein-Dreck/-Rauch finde ich aber höchstens angedeutet.
Am Gaumen äußerst saftig. Die Säure frisch, aber weit weg von knackig. Interessanterweise hier weniger gelber, als vielmehr weißer Fruchteindruck, was ihn im ersten Moment etwas underwhelming erscheinen läßt, was er aber garnicht ist: wieder Lychee, auch weißer Pfirsich. Dazu frisches Krabbenfleisch und feine Mineralik.

Ein recht schöner Morstein, bei dem mich derzeit neben der Komplexität besonders der Kontrast zwischen Nase und Gaumen fasziniert. Für Elogen wünschte ich mir etwas mehr Volumen in der Tiefe.
Besten Gruß, Karsten
amateur des vins
Beiträge: 4833
Registriert: Sa 10. Mär 2012, 21:47
Wohnort: Berlin

Re: Seehof

Beitrag von amateur des vins »

amateur des vins hat geschrieben: Sa 14. Sep 2024, 18:27 Seehof, Morstein Alte Reben 2023
       Riesling
Update [+1d]:

Immernoch saftig, aber scheint mir heute sogar etwas spannender (etwas Limette, eine Spur grünen Apfels).
Besten Gruß, Karsten
Nora
Beiträge: 901
Registriert: So 28. Mär 2021, 11:20
Wohnort: Kühlungsborn
Kontaktdaten:

Re: Seehof

Beitrag von Nora »

Vielen Dank für die Notiz, Karsten!

Interessante Assoziation mit dem Krabbenfleisch. Oder war es eventuell Krebsfleisch? :)

Ich werde in Zukunft auch mal auf diese Noten achten.

VG, Nora
amateur des vins
Beiträge: 4833
Registriert: Sa 10. Mär 2012, 21:47
Wohnort: Berlin

Re: Seehof

Beitrag von amateur des vins »

Nora hat geschrieben: Mo 16. Sep 2024, 09:35 Interessante Assoziation mit dem Krabbenfleisch. Oder war es eventuell Krebsfleisch? :)
Keine Ahnung, Krabbe oder Krebs, jedenfalls Fisch! :lol: :roll:

Sicher bin ich da jüngst heftig getriggert worden... ;)
Dachte, ich guck mal, ob's irgendwem auffällt. :mrgreen:
Besten Gruß, Karsten
Benutzeravatar
EThC
Beiträge: 9573
Registriert: Fr 27. Feb 2015, 16:17
Wohnort: ...mal hier, mal dort...
Kontaktdaten:

Re: Seehof

Beitrag von EThC »

...leider für meinen Geschmack mit etwas zu viel Restsüße bedacht:

Bild
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.

https://ec1962.wordpress.com/
Bernd Schulz
Beiträge: 7144
Registriert: Sa 11. Dez 2010, 23:55
Kontaktdaten:

Re: Seehof

Beitrag von Bernd Schulz »

Nach dem 23er Gewürztraminer von Schäfer-Fröhlich, der gerade noch einmal eine Spur schöner wirkte als gestern, folgt jetzt die 23er Scheurebe vom Seehof:

Bild

Florian Fauth ist wohl nicht ganz so genial wie Tim Fröhlich, aber trotzdem handelt es sich um eine hervorragende Scheurebe, bei der alle Komponenten bestens ineinander greifen. So geht Scheurebe trocken, keine Frage - und auch der Preis stimmt. Skeptisch bin ich lediglich angesichts des vom Händler angegebenen Trinkfensters, denn "Zu genießen ab sofort bis 2038" :o halte ich bei einem solchen Wein schon für eine sehr wagemutige Prognose....

Herzliche Grüße

Bernd
Benutzeravatar
EThC
Beiträge: 9573
Registriert: Fr 27. Feb 2015, 16:17
Wohnort: ...mal hier, mal dort...
Kontaktdaten:

Re: Seehof

Beitrag von EThC »

Bernd Schulz hat geschrieben: Fr 25. Okt 2024, 21:26 Skeptisch bin ich lediglich angesichts des vom Händler angegebenen Trinkfensters, denn "Zu genießen ab sofort bis 2038" halte ich bei einem solchen Wein schon für eine sehr wagemutige Prognose...
...probier's aus! :mrgreen:
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.

https://ec1962.wordpress.com/
Bernd Schulz
Beiträge: 7144
Registriert: Sa 11. Dez 2010, 23:55
Kontaktdaten:

Re: Seehof

Beitrag von Bernd Schulz »

EThC hat geschrieben: Fr 25. Okt 2024, 21:59 ...probier's aus! :mrgreen:
Anno 2038 werde ich froh sein, wenn ich überhaupt noch lebe (oder je nach den Umständen dieses Lebens auch gar nicht mal so froh). Und der Platz im Keller ist sehr gering bis nicht mehr vorhanden.

Insofern kaufe ich zwecks längerer Lagerung gar keine Weine mehr. Noch nicht einmal eine Scheurebe vom Seehof :mrgreen: .

Herzliche Grüße

Bernd
Benutzeravatar
EThC
Beiträge: 9573
Registriert: Fr 27. Feb 2015, 16:17
Wohnort: ...mal hier, mal dort...
Kontaktdaten:

Re: Seehof

Beitrag von EThC »

...ich hätte noch einen 18er, da müßte man nicht mehr ganz so lange warten, aber dem Jahrgang traue ich das tatsächlich gar nicht zu... :?
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.

https://ec1962.wordpress.com/
Antworten

Zurück zu „Rheinhessen“